Eigentlich abgeschl Familienplanung, jetzt wieder Kinderwunsch

Ich hab einen tollen Sohn der fast 6 Jahre alt ist, und war drei Jahre alleinerziehend. Die Geburt war sehr traumatisch. Ich hatte nach der Geburt eine posttraumatische Belastungsstörung. Und ich habe mir geschworen, kein zweites Kind zu bekommen. Ich war überzeugt niemals mehr ein zweites Kind zu bekommen. Völlig überzeugt! Ich war so froh, dass er mittlerweile so vieles kann, dass ich wieder etwas mehr Freiraum habe.

Nun bin ich seit einiger Zeit wieder in einer Beziehung mit diesem wirklich tollen Mann und mit ihm bekam ich plötzlich einen Kinderwunsch, der so unbändig ist, dass ich mich frage, ob ich noch bei Verstand bin. Ob das noch ich bin, die hier sitzt. Wir reden darüber wie unsere Kinder aussehen könnten, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird usw. Wir liegen im Bett und träumen regelrecht, wir malen es uns aus.

Da ist also diese Emotion, also der Kinderwunsch. Und mein Kopf, der sich das alles nicht erklären kann. Ich habe mir eigentlich immer viele Kinder gewünscht, aber die PTBS war nicht ohne. Dann die wirklich unschöne Trennung von meinem ExMann. Dann diese Last als alleinerziehende. Ein weiteres Kind war tatsächlich ausgeschlossen für mich.

Ich möchte euch deshalb mal fragen, ob es jemanden ähnlich ging? Hatte jemand von euch diese Situation? Wie hat es sich entwickelt? Hatte jemand eine ähnlich traumatische Geburtserfahrung im Vorfeld und weitere Kinder bekommen?
Wie ist es mit einem größeren Abstand zwischen den Kindern? Ich hab das Gefühl nicht mehr rational denken zu können, und das alle meine, sehr guten, Argumente gegen ein weiteres Kind haltlos sind zu diesem tiefen Wunsch. Ich sehe plötzlich wieder meinen Wunsch vor mir, eine Sehnsucht, eine Familie mit vielen Kindern zu haben. Und ich frage mich zeitgleich ob ich evtl einfach den Verstand verloren habe.

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Gibt es Möglichkeiten, eine Retraumatisierung bei einer weiteren Schwangerschaft zu umgehen, oder zumindest das Risiko zu vermindern? Zum Beispiel durch einen Wunschkaiserschnitt?

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Ja es würde definitiv ein geplanter Kaiserschnitt werden. Eine vaginale Geburt ist durch Operationen nicht mehr möglich. Ich würde mir eine Beleghebamme suchen, die mich beim Kaiserschnitt begleitet. Eigentlich habe ich keine Angst vor einer Retraumatisierung. Natürlich können auch bei einem Kaiserschnitt unvorhergesehene Dinge passieren. Aber das was mir unter der Geburt damals passiert ist, war tatsächlich nichts anderes als Gewalt.
Ich habe schon auch lange gebraucht das zu verarbeiten. Und es ist auch, das was danach war, was mich und die Beziehung zu meinem Sohn damals belastet hat. Die PTBS war ein völliger Ausnahmezustand, das erste mal Mutter werden ja auch, und das alles zusammen inkl. Trennung war eine extreme Belastung. Die ersten Jahre waren dadurch eigentlich gefühlt ein Überlebenskampf.

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Hallo du, vielleicht verlierst du grad nicht den Verstand, sondern ganz viele Lasten und Angst? Das wünsche ich dir! Dei neue Bezihung scheint dir Sicherheit zu gebenund wenn das so ist dann gib euch die Chance, Eltern werden und Eltern sein neu zu erleben. Deine Sicherheit: Du hast so viel gemeistert, dass du dir selbst trauen kannst. Alle Kraft und allen Mut der Welt wünsche ich dir!

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Hi,

ich stecke zwar nicht in der selben Lage, aber ich möchte dir dennoch Mut zusprechen.

Ein geplanter Kaiserschnitt ist heute keine Seltenheit mehr. Ich hatte etwas Bammel davor, da die Mütter im Kh von ihren ersten Kaiserschnitt Geburten erzählt hatten. Aber tatsächlich brauchst du wirklich keine Angst davor haben. Du bist in Gedanken so bei deinem kleinen Wunder, dass du alles um dich herum ausblendest.

Dein erneuter Kinderwunsch ist vollkommen verständlich. Du hast eine neue Liebe gefunden und mit einem gemeinsamen Kind fühlt ihr euch vollständig. Vor meinem Mann hatte ich gar keinen Kinderwunsch und wusste auch überhaupt nicht, ob ich überhaupt welche haben möchte.
Und nun bin ich mit dem 2. Kind schwanger. 🙈🥰🤣

Ich finde, ihr solltet den nächsten Schritt unbedingt wagen, denn wer weiß wie lange ihr auf ein gemeinsames Wunder warten müsst. Bei uns hat es fast 3 Jahre gedauert und der Kinderwunsch wurde immer extremer bei mir. 🙈
Stellt es euch vor, wenn ihr es nicht versucht, dann bereut ihr es vielleicht im Alter.

Ich drück euch die Daumen.
Lg

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Hallo du liebe
Also ich kenne das mit der Depression. Ich hatte das bei meiner kleinen Tochter auch. Es hat die Beziehung zu ihr sehr gestört und für mich war es auch wie ein Überlebens Kampf. Hatte es davor nie.
Ich will dir keine Angst machen, aber ein ks begünstigt sowas leider auch. Weil ein geplanter ks meist bis zu 10 Tage vor ET gemacht wird. Ich wollte das auch unbedingt bei meiner Tochter, da meine Beziehung von Kälte geprägt war. Er hatte sich in der Schwangerschaft um 180grad verändert und ich bin durch vorherigen schlimmen Erfahrungen in Schwangerschaft durch starke Ängste. Ich hatte bereits einen Not ks hinter mir der zehn Jahre zuvor war. Weswegen ich leicht entscheiden konnte, das ich einen geplanten ks möchte. Ich konnte mir nicht vorstellen, mit einem Mann der so kalt und Verständnislos mir gegenüber war, durch eine natürliche Geburt zu müssen.

Ich weiss was du mit der Störung durch hast, die Gefühle die du beschreibst, genau so ging es mir auch.
Und genauso wie du plötzlich es dir doch vorstellen kannst, mit einem neuen Partner, so geht es mir auch. Bin aber ständig hin und her gerissen. Meine letzte Tochter ist nicht einfach und sie ist schon 8j.ich werde 40 j. Ich weiß mittlerweile das ein Geburts Prozeß auch wichtig ist. Es ist ziemlich surreal gewesen ohne wehen, an einem Termin ins Krankenhaus zu gehen und ein Kind zu bekommen. Denke meine schwierige Situation und das mein Körper nicht auf Geburt eingestellt war. Hat mir die Störung verpasst. Man liest darüber auch viel.
Ich weiß damit helfe ich dir auch nicht, aber denk da kann dir auch keiner helfen. Diese Entscheidung kann eben heilend ausgehen oder wieder mies. Leider

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Hallo,

das klingt doch toll bei dir!

Bei mir war es mit dem Kinderwunsch ähnlich. Die Geburt meines ersten Kindes war zwar super schön und unkompliziert, aber ich hatte andere Probleme.
Es lag an der Trennung vom Kindsvater und mein erstes Kind konnte ich nicht richtig annehmen (bis heute übrigens nicht ☹️ )

Allerdings kam dann irgendwann mein jetziger Mann und mit ihm auch der Kinderwunsch wie bei dir. Ich hatte riesen riesen große Angst davor und hab's mir tausend mal überlegt. Wir haben es allerdings gewagt und es war die beste Entscheidung 😍👍 Zwischen Kind 1 und 2 lieben 6,5 Jahre.

Hoffe du kannst etwas Mut fassen. Hör tief in dich rein, vor allem auf dein Herz und dann wirst du die richtige Entscheidung treffen #klee