Mein Mann und ich haben 2015 versucht, schwanger zu werden. Im ersten Jahr haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Irgendwann wurden wir unsicher. Mein Endokrinologe hat eine Gelbkörperhormonschwäche festgestellt. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Weil es mir damit so schlecht ging, haben wir uns entschieden, den Kinderwunsch zu pausieren, bis ich mich wieder stabil fühle. Ich konnte so mein Studium abschließen und es geht mir mittlerweile gut. Mein Kinderwunsch ist immer noch sehr groß.
Jetzt spricht nichts mehr dagegen, die Pille, die ich nach meinem emotionalen Einbruch anfing zu nehmen, abzusetzen. Ich bin 30, beruflich stehen wir auf guten Beinen, ich fühlte mich emotional wieder bereit, diese "Achterbahnfahrt" anzutreten und wir haben uns auch schon überlegt, ab wann wir in die Kinderwunschklinik gehen wollen. Die Schilddrüse habe ich schon kontrollieren lassen, mir fehlt noch eine Impfung, für die ich auch einen Termin ausgemacht habe. Daher wollen wir auch noch eine Weile mit dem Start warten. Das überschneidet sich quasi mit der letzten "Pillenrunde", die wir dann noch beenden werden. Wir haben uns also entschieden, im August/September die Pille abzusetzen. Und nun habe ich unheimliche Angst. Auf einmal ziehe ich alles in Zweifel - bin ich überhaupt in der Lage, eine gute Mutter zu sein? Was, wenn wieder diese Traurigkeit, das unkontrollierte Weinen und die Antriebslosigkeit kommt? Meine Ängste sind neuerdings unfassbar groß. Im Gegensatz zu anderen Frauen, die sich dann ja mit allen erdenklichen Themen beschäftigen, musste ich das Thema komplett vergessen, um damit klar zu kommen. Dass es nicht klappen wollte, hat mich in eine sehr ernsthafte emotionale Krise gebracht. Zeitweise hat es unsere Ehe belastet. Davor fürchte ich mich sehr.
Kennt ihr diese Situation und womit habt ihr angefangen? Soll ich vielleicht erst mal gar nichts machen? Habt ihr einen Termin bei eurem Frauenarzt gemacht und mit diesem über das Thema gesprochen? Gibt es ein Buch, das euch durch die Zeit geholfen hat?
Vielleicht wünsche ich mir auch nur Zuspruch und Verständnis, wie belastend es sein kann.
Es wird konkret und ich habe plötzlich Angst
Etwas Zweifel zu haben, ist ganz normal. Wäre eher komisch, wenn sie nicht da wären.
Ich finde es allerdings schon etwas ungewöhnlich, dass dich eine relativ harmlose Diagnose wie Gelbkörperschwäche schon so aus der Bahn geworfen hat.
Daher würde ich dir dazu raten, dir psychologische Unterstützung zu holen. Muss nicht gleich ein Therapeut sein, vielleicht lässt du dir einen Termin bei Pro Familia oder ähnlichem geben.
LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰 10+1
Es tut mir leid das dich das Thema so belastet. Vielleicht hast du eine liebe Freundin oder deinen Mann mit dem du mal in Ruhe über deine Ängste sprechen kannst. Im Allgemeinen ist es glaube ich ganz normal das man bei so einer großen Entscheidung, im Prinzip die Größte die man je trifft, Bedenken hat ob man dem gewachsen ist. Aber das wirst bestimmt sein, ich selber habe auch noch keine Kinder aber ich stelle es mir so vor, dass man mit der Aufgabe wächst bzw. In die Aufgabe rein wächst. Generell ist es das natürlichste der Welt und das was für uns vorgesehen ist, klar gibt es leider immer wieder Menschen die überfordert sind oder sich in dieser Rolle nicht wohlfühlen. Aber ich würde denken du gehörst nicht dazu, schließlich machst du dir ja jetzt schon Gedanken ob du auch gut genug für die Aufgabe bist.
Ihr könnt es doch auch einfach langsam angehen lassen ohne Druck oder Stress und wenn du merkst das es dir damit nicht gut geht dann sprich mit deinem Mann, er wird es sicher wieder verstehen und wir werdet zusammen eine Lösung finden. Ich wünsche euch alles gut 😊