2. Kind

Hallo,
unsere Tochter wird nächsten Monat 2 jahre. Wir waren uns immer einig das es bei diesem einen Kind bleibt. Zum einen weil für mich die Geburt nicht schön war. Zum anderen haben wir zwar ein Haus aber es ist recht klein& es gibt auch nur ein Bad. Daher war für uns alles klar. Plötzlich habe ich aber doch irgendwie einen Wunsch nach einem 2. Kind. Mein Partner auch. Wir haben aber auch viele Zweifel ob es vom Platz her hier reicht, gerade wenn die Kinder älter sind& dann nur ein Badezimmer da ist. Ich weiß es mag "meckern" auf hohem Niveau sein, aber das hemmt uns quasi so ein wenig am 2.. Auch dann nochmal komplett von vorn anfangen. & ob man es finanziell gestemmt bekommt.
Da machen wir uns definitiv mehr Gedanken als beim ersten. Wobei es natürlich auch genug positive Sachen zu beachten gibt.

Habt ihr euch die Entscheidung für ein 2. Kind auch so schwer gemacht?

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Hallo,

Unsere kleine ist jetzt 9 Monate und wir üben jetzt auch fürs 2.
Für uns war immer klar das es zwei sein sollen. Wir haben eine Eigentumswohnung und auch nur ein großes Badezimmer (15 qm2), aber machen es davon nicht abhängig.
Sondern wir möchten einfach zwei haben und nicht nur ein Einzelkind.

Meine Schwester und ich haben uns damals auch ein Kinderzimmer geteilt, hat uns nicht geschadet.

LG Steffi mit Ella (9 Monaten) an der Hand ❤️🍀

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Wofür ist das 2. Bad denn so wichtig?
Hättet ihr gesagt ihr habt nicht genug Schlafzimmer, ok. Aber ein 2. Bad? 🤔

Vielleicht bin ich so verwundert, weil ich niemanden mit 2 Badezimmern kenne.

Ich bin selbst mit "nur" einem Bad groß geworden (und ich bin kein Einzelkind).
Meine Freunde/innen genauso.

Ich habe Freundinnen die sogar schon 3 Kinder haben und ein Haus neu gebaut haben - mit "nur" einem Bad.

Daher würde ich meinen Kiwu davon nicht abhängig machen.
Man lebt zusammen und arrangiert sich. Ich sehe da ehrlich gesagt kein Problem 🤔

Vielleicht denke ich aber auch falsch und werde hier gleich eines besseren belehrt. Bin gespannt auf die Antworten der anderen 😉

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Klar kann man sagen "Es ist nur ein Bad.". In unserem Freundes/Bekanntenkreis haben die meisten tatsächlich 2 Bäder. & ich finde es einfach entspannter. Kommt die Zeit wo beide zur Schule gehen& wir müssen zur Arbeit, dann streiten sich 4 Leute um ein Bad. Stelle mir das tatsächlich schwierig vor.

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Bequemer ist es sicherlich.
Die Liste an Dingen die bequemer sind können wir sehr lang machen. 🙂
Da würde mir aktuell mit einem Kind schon vieles einfallen.

Eure finanzielle Situation sollte stimmen. Das halte ich für wichtig. Könnt ihr euch überhaupt zwei Kinder auf Dauer leisten?

Dann die Raumsituation. Habt ihr Platz für ein zweites Kinderzimmer oder habt ihr ein großes Kinderzimmer, welches beide nutzen können bzw was ihr in zwei Zimmer teilen könnt? (Bei Mädchen+Junge würde es sonst mit den Jahren schwierig)


Wenn das gegeben ist und der Wunsch nach einem zweiten Kind groß ist, dann würde ich es nicht von einem zweiten Bad abhängig machen.
Aber ich schreibe das hier als eine Frau, die einen sehr steinigen Weg zum Wunschkind hinter sich hat. Vermutlich sind meine Prioritäten einfach anders 🤷🏼‍♀️

Vielleicht könnt ihr ja euer Bad umbauen, sodass ihr zwei Waschtische darin habt. Dann können immerhin zwei Leute zeitgleich Zähne putzen usw.
(Mein Bruder und ich haben 25 Jahre zusammen an einem normalen Waschtisch morgens Zähne geputzt und wir vier mussten morgens alle zeitig zur Schule/Uni/Arbeit. 🙂)

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Hallo,
ich wollte dir Antworten mit einem heimlichen Wunsch dich für das zweite Kind zu begeistern ;-). Hab selber 2. Mein Mann wollte bei einem bleiben, ist zum Glück anders geworden. Unterschied 4 Jahre auseinander. Ich, anders als du, wusste von vornherein, dass Einzelkind keine Option ist. Jetzt, nach 5 Jahren sammele ich nur die Bestätigungen dafür. Du brauchst Beispiele: der beste ist von letzter Woche. Meine Schwester hat meine ältere Tochter zum 1-wöchigen Ausflug mitgenommen. Da merkte ich wie es ist mit nur 1 da zu sitzen - es war Anstrengend, dieses Gefühl kannte ich nicht. Ihre Aufmerksamkeit war tagelang auf mich gerichtet. Ich war so dran gewöhnt, dass die beiden zusammen spielen, sich austauschen, Geheimnisse vor mir haben. Ich war die "Mama". Wenn Kinder älter werden, ab 4 ung., brauchen sie mehr Austausch, vor allem mit anderen Kindern. Die Coronazeit war für uns recht angenehm, ich blieb Zuhause, konnte vieles im Haushalt nachholen, mit Kids basteln und die Spiele spielen wofür ich in der Arbeitswoche nie Zeit hatte. Und die Kids haben untereinander sich eine Welt erschaffen. Die Freundinnen, die nur 1 Kind Zuhause hatten haben die Zeit schlimm erlebt, weil sie auf die anderen Kinder angewiesen waren. Von meiner Seite kann ich 100% sagen, Mutterschaft macht noch mehr Spaß mit 2. Da erlebst du eine ganz neue Ebene. Kinder brauchen Vergleich, Möglichkeit Konflikte zu erleben um dadurch sich selbst zu finden. Die erste Wohnung, als die kleine geboren wurde hatte 45 2m, jetzt haben wir 95, trotzdem nur noch 3 Zimmer. Aus dem Esszimmer (2,5 ×2,5 Meter) haben wir Schlafzimmer gemacht. Mädchen (9 und 5) schlafen in einem, spielen in dem anderen. Keine schreit nach Trennung. Die sind aber traurig wenn es einer zu Hause lange nicht gibt.
Macht das, deinem Kind zuliebe. Und warte nicht bis der Unterschied so groß ist wie bei mir. Eine Familie ist eine Gruppe und die Liebe bekommst du im Doppelpack. Es ist unbeschreiblich schön die beiden zusammen zu sehen, zu erkennen welche Charakterzüge sie haben. Dadurch merke ich (meine Kids sind sehr unterschiedlich) wie stark Charakter angeboren ist und kämpfe nicht etwas bei mir zu erzwingen wenn ich beobachte, dass meine kleine Tochter gleich ist, wo die große ganz andere Einsichten hat. Diese Vielfalt ist so ein großer Sprung und Erfahrung, fast vergleichbar mit dem Erlebnis zum ersten mal Mutter zu sein, der Vergleich gibt dir Antworten auf viele fragen, die dich immer gequält haben, wieso verhält man sich und nicht anders. Dank meiner 2 Töchtern nehme ich das leben so viel gelassener als vorher und ich weiß, wenn ich nicht mehr kann und Auszeit brauche, dann sind sie nicht einsam. Ich beobachte natürlich Eltern auf dem Spielplatz mit 1 Kind. Bis zum gewissen Alter sind sie auf Eltern fokussiert, ung bis 3, dann suchen sie nach Erfahrungen im Kinderkreisen. Meine sind mit sich beschäftigt, lassen andere in ihre Welt hinein, sammeln neue Erfahrungen, und wenn die Begegnung endet tauschen sie sich über die Erfahrung miteinander aus indem sie neue Spielideen einbauen. Aus der Erfahrung kann ich nur empfehlen die Familie zu erweitern, euch, aber vor allem eurem Kind zuliebe

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Ich danke dir sehr für deine ausführliche Antwort.
Der Wunsch nach dem 2. kam eben auch da ich bei meiner Tochter beobachten konnte wie gern sie mit anderen Kindern zusammen ist. Wenn die enkel bei Nachbars da sind, möchte sie unbedingt rüber. Sie ist sehr mitfühlend sobald jemand weint. Ich bin selber kein Einzelkind& ich möchte ich dir Erfahrung mit einer Schwester oder einem Bruder eigentlich kicjt vorenthalten, aber es sind eben auch viele Aspekte die uns da echt grübeln lassen.
Aber dank deiner Antwort habe ich doch wieder einige Punkte die definitiv dafür sprechen.
Vielen Dank!

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Ich würde niemals meinen Kinderwunsch an einer Immobilie festmachen. Erst recht nicht an der Anzahl Badezimmer.

Dann würde ich lieber das Haus verkaufen und zur Miete wohnen.

Finanziell würde ich es allerdings durchaus durchrechnen.

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Ich finde es sehr verantwortungsbewusst, dass du dir Gedanken dazu machst, ob eure Ressourcen für ein 2. Kind reichen. Wie viele Menschen leiden noch im Erwachsenenalter unter den Einschränkungen, die sie als Kind erlebt haben. Auch hier im Forum wird (zurecht) immer wieder die Frage aufgeworfen, wieso denn noch ein 2., 3., x. Kind in die Welt gestellt wurde, obwohl sich die Probleme schon mit einem Kind abzeichneten. Wir haben unsere Kinderzahl auch bewusst beschränkt. Das Ziel ist ja nicht, so viele Kinder wie möglich zu haben, sondern den Kindern, die man hat, auf allen Ebenen möglichst gerecht zu werden.

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Ich danke dir das ich auch eine andere Meinung& Antwort bekomme. Es ist schön zu sehen das unsere bedenken nicht bei allen auf unverständnis stößt.