Gedanken nach 15 Monaten Kinderwunsch

Hallo ihr lieben,


Als wir vor 15 Monaten gestartet sind dachte ich wirklich nicht, dass ich 1,5 Jahre später so einen Forumsbeitrag verfasse. Ich dachte viel mehr, dass ich mir langsam wieder übers arbeiten Gedanken mache und die Babypfunde langsam verschwinden :)

Nach dem Absetzen der Pille dachte ich " So, das ist jetzt der letzte Aperol für mindestens 9 Monate" , " Nächstes Weihnachten sind wir hier zu dritt!" " Das wird wohl der letzte Urlaub zu zweit" . Und bei jedem Urlaub " Vielleicht bringen wir ja ein Souvenir mit" - Man, lag ich damit falsch.

Mit jedem negativem Test setzte ich mich mehr mit dem Thema auseinander. NMT, ES , SST, CB, oder mein aktueller Favorit "Herzeln." Obwohl ich Ärztin bin und die Statistiken zu unerfülltem Kinderwunsch kenne dachte ich nie (!), dass es uns trifft. Jetzt weiß ich : Auch wenn man Fit, Sportlich, gesund und gerade mal 30 ist, kann es mehr als schwierig werden. Und am Anfang habe ich mich gefragt, wie man nur in solche Foren schreiben kann. Jetzt weiß ich : Es bleibt einem fast nichts anderes. In den Freundeskreisen ist der Tenor eher " Ja, wir Habens garnicht versucht, aber das dritte Kind ist jetzt unterwegs" oder, noch schlimmer, " Naaaa, wann ist es denn bei euch soweit??" . Man kann da auch nicht böse sein, es ahnt ja keiner.

Trotzdem habe ich mich zweimal erwischt, dass ich einige Zeit nach so einer Schwangerschaftsnachricht Abends geweint habe.

Darum möchte ich hier mal allen danken, die mit uns ihre Erfahrungen teilen. Ihr wisst es nicht, aber es ist soviel Wert! Und vor allem, es trifft viel mehr als ihr denkt. ( Auch wenn man draußen gefühlt nur Kinder Sieht..)


Habt alle einen schönen Tag!

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Anbei übrigens heute morgen es 10, es heißt weiterhoffen 😅

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Was für ein leiber Beitrag #liebdrueck

Ich wünsche euch, dass es ganz bald klappt.

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Bei uns ebenso. Versuch 14 steht an. im ersten zyklus hatte es geklappt, war aber eine MA und seit dem ist absolut tote hose. "alle" um uns herum werden schwanger ohne es wirklich zu versuchen und wir ackern uns hier den po ab für nix und wieder nix. im August gehts in die Kiwu. mal gucken was das bringt

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Echt ein ganz lieber Beitrag
Wenn man aber mal genauer im Freundeskreis nachfragt(sofern es jemand zugibt) sind doch einige in KiWu Kliniken oder haben es länger probiert.
Ich bin leider ein schlechtes Beispiel: ich wurde immer schnell schwanger, habe es aber immer wieder verloren.
Nach einem Jahr Untersuchungen, Medikamenten und pipapo bin ich jetzt tatsächlich in der 16 ssw.
Langsam erzählen wir es Freunden aber niemandem erzähle ich mein Leidensweg. Warum? Ich will es vergessen, nicht die guten Gedanken und die Stimmung überschatten lassen

Für alle bin ich auch im ersten Zyklus schwanger geworden -was sogar stimmt. Allerdings weiß niemand, dass es meine 5. ssw innerhalb eines Jahres ist.

Ich wünsch dir alles alles gute!!

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Oh, das stimmt, ich bin ja auch schon Ü40 und gerade die Freunde ab 35, bei einigen vermute ich auch, dass sie nachgeholfen haben, auf irgendeine Weise. Manchmal fallen Andeutungen…

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Ein sehr schöner Beitrag. Ich denke viele finden sich darin wieder. Vorallem eben die, die hier im Forum aktiv sind. Denn kaum einer meldet sich hier an, wenn es direkt klappt.
Und es ist wirklich so, es gibt Glückspilze, bei denen klappt es sofort. Aber die meisten denke ich, haben ein paar übungszyklen hinter sich, die im negativen Test endeten. Und die wenigsten werden danach gefragt, „und? Wie viele Zyklen habt ihr Sex nach Plan gehabt bis du schwanger wurdest?“…
Nun denn - es hilft uns alles nichts. Kopf hoch, irgendwann klappt es :)

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Fühl dich gedrückt ❤️

Man denkt nicht, dass es einen selbst trifft.

Es sind aber viel mehr betroffen, als man denkt, über Fehlgeburten oder Behandlungen sprechen die meisten nicht.

Ich gehe damit offen um und habe fast nur positive Erfahrungen gemacht.

Ich bin jetzt nach 6 Jahren, 3 FG und 21 erfolglosen Behandlungen in der 17. SSW nach Eizellspende.

Wenn mir das jemand 2016 beim Absetzen der Pille gesagt hätte, hätte ich wahrscheinlich direkt aufgegeben.

Alles Liebe 🍀😘

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 16+3

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Dein Beitrag könnte von mir sein, ich war ebenfalls so eingestellt am Anfang von wegen letzter Urlaub zu zweit, nächstes Weihnachten zu dritt etc.
Tja das Leben ist leider kein Wunschkonzert, 12 Monate und 2 biochemische Ss später sind wir immer noch ohne Kind.
Ich bin aber optimistisch, diesen Monat geht es in die KiWu Klinik und da wird uns endlich geholfen.

Ich wünsche dir viel Glück auf deinem weiteren Weg, der Zeitpunkt wird kommen wo wir alle mit einem schmunzeln auf diese Zeit zurückblicken werden und uns denken, dass es das schlussendlich alles Wert war #herzlich

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Danke für den tollen Beitrag. Musste wirklich schlucken.

Nach zwei gesunden Kindern bin ich auch sehr blauäugig und zuversichtlich an Baby Nr. 3 gegangen. Nach dem Ziehen der Spirale war klar, jetzt kommt ein Geschwisterchen und wir sind komplett. Nach 1,5 Jahren und 3 FG weiß ich jetzt, das ich sehr naiv war. Jeder negative Test brennt in der Brust und selbst ein positiver würde mir einen Haufen Angst machen.. 🫶

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Nicht nur du. Ich wurde zweimal vom anschauen schwanger. Das zweite habe ich im vierten Monat verloren. Danach war der Wurm drin. Eine weitere Fehlgeburt, mit OP mitten im ersten Lockdown, nochmal ein 3/4 Jahr und viele Spritzen später war der Test positiv. Das Rezept für den Start der IVF hatte ich schon in der Tasche. Grade nochmal an der grossen Lösung vorbei geschrammt. Andere in unserem Umfeld haben in der gleichen Zeit zwei Kids bekommen. Und keine Irish twins.

Liebe TE, danke für deine Offenheit. So ist es. Die Tränen bei Schwangerschaftsverkündungen und der Drang sich vor Treffen mit den Neugeborenen wegzuducken, da bist du nicht allein. Ich musste da manches mal ziemlich das Pokerface auspacken. Auf den Arm genommen hab ich keins. Ging nicht. Ich sehe heute noch nicht gern die Kinder die rund um den ET meiner ersten Fehlgeburt zur Welt kamen. Es tut immer noch weh.

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Leider heißt auch nicht schnell intakt schwanger werden u die 12te Woche überstehen, dass man mit einem lebenden Baby das kh verlassen darf, haben unser 2tes Kind in der 22ssw verloren aufgrund wahrscheinlich einer vaginalen Entzündung die ziemlich ausgeufert ist u die dann meinem Baby u haarscharf auch mir das Leben gekostet hat. Wurde 2x sofort schwanger u war ganz pingelig, dass meine beiden Kinder einen exakten Altersunterschied haben u wann die geburt ca sein soll damit ich xy noch davor machen kann, ehrlich, im Nachhinein kommt mir all dies SO naiv u "wohlstandsverwarlost" und unwichtig vor. Jetzt, 10M später tut sich gar nix mehr, und ich hab mich selber immer stolz als super fruchtbar bezeichnet, als ob das auch nur irgendwie eine Leistung wäre, kann einfach nur selbst über mich lachen. Also ja so ein beschwerlicher kinderwunschweg macht auf alle Fälle bescheiden u resilient.