Hallo ihr Lieben, ich habe eine Frage an alle Frauen mit Kinderwunsch (die noch keine Kinder haben).
Seid ihr euch mit eurem Kinderwunsch stets sicher? Also ist der Kinderwunsch bei euch die ganze Zeit konstant vorhanden oder zweifelt ihr auch manchmal daran?
Ich (bald 36) hatte die letzten 5 Jahre über einen sehr starken Kinderwunsch, der aber nicht erfüllt wurde, da mein langjähriger Partner noch nicht so weit war. Nun ist er so weit, aber seitdem das klar ist, habe ich die meiste Zeit Zweifel. Es ist auch nicht so, dass wir es im Moment darauf anlegen, da ich mir eben unsicher bin.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es zu spät ist, obwohl ich natürlich weiß, dass alterstechnisch noch die Möglichkeit besteht.
Aber vielleicht hat der Zustand, dass ich über Jahre hinweg meinen Kinderwunsch immer zurückstellen musste, Zweifel in mir ausgelöst. Inzwischen sehe ich total die Vorteile am kinderlosen Erwachsenenleben und liebe unser Leben zu zweit, mit unserem Hund und den beiden Katzen wirklich sehr.
Ich habe mir immer ein Leben mit Kindern vorgestellt und einerseits wünsche ich mir, einfach wieder mit dem starken Kinderwunsch, der die letzten Jahre ja vorhanden war, an die Planung zu gehen. Aber andererseits, kann man das Gefühl ja nicht erzwingen.
Natürlich hab ich auch etwas Angst davor, die Entscheidung jetzt noch so lange vor mir herzuschieben, bist doch eines Tages die Mutter Natur die Entscheidung fällt. Ich möchte ja aktiv eine Entscheidung treffen, aber im Moment herrscht so ein Chaos in meinem Kopf deshalb.
Ich freue mich über Antworten von Mädels, denen es vielleicht ähnlich ging oder geht und die es geschafft haben, aktiv eine Entscheidung zu treffen.
Unsicherer Kinderwunsch
Gezweifelt habe ich tatsächlich nie.
Trotzdem habe ich den Kinderwunsch nicht über alles gestellt. Mein momentanes Leben ist mir genauso wichtig, sodass ich auf nichts Rücksicht nehmen und nur noch an den Kinderwunsch denke. Hätte mich in den 17Zyklen in denen wir es probiert haben auch fertig gemacht.
Jetzt gerade habe ich den Job wieder an erste Stelle geschoben, sodass der KiWu mindestens bis Herbst warten muss.
Auch wenn sich deine Frage explizit an kinderlose richtet, möchte ich dennoch kurz antworten. Mir war immer klar, dass ich drei Kinder haben möchte. Nun habe ich zwei wunderbare Söhne. Der eine wird bald 9 und der andere ist 6. Aufgrund beruflicher Herausforderungen war klar, dass wir Kind Nr. 3 "zurückstellen" müssen. Diese Herausforderungen haben wir nun gemeistert und es stellte sich die Frage, was nun mit Nr. 3 ist. Wir haben zwei tolle Kinder, die nun auch ein Alter erreicht haben, das überhaupt nicht mehr mit Baby und Kleinkindern zu vergleichen ist. Wir würden also eigentlich wieder vollkommen von 0 beginnen. Wir haben eigentlich wieder viele Freiheiten zurück, weil die Jungs schon recht selbständig sind. Ganz davon abgesehen reisen wir total gerne in die Ferne, was allein mit zwei Kindern schon teuer werden kann. Ganz davon abgesehen, habe ich tolle Karrierechancen, die mit einem erneuten Ausfall für Schwangerschaft/Elternzeit nicht leicht zu vereinbaren waren. Ich möchte aber auch nicht wirklich drauf verzichten. Es geht mir daher schon sehr ähnlich wie dir. Ich würde auch gar nicht sagen, dass ich unbedingt noch ein Kind haben muss, weil ich sonst für immer unglücklich wäre. Es ist nur dieses Gefühl bei mir, noch nicht komplett zu sein. Im Ergebnis haben wir bisher nur indirekt eine Entscheidung gefällt. Wir lassen das Schicksal entscheiden. Wir geben uns bis zum Ende des Jahres Zeit und versuchen es. Wenn es klappt, freue ich mich sehr und habe auch schon Pläne, vielleicht doch alles unter einen Hut zu bekommen. Wenn nicht, dann soll es vielleicht einfach nicht sein. Der Grund, warum wir uns für diese Wahl entschieden haben war meine Angst, dass ich in 10 Jahren (bin schließlich auch schon fast 38) nicht bereuen möchte, es nicht wenigstens versucht zu haben. Versteh mich nicht falsch, ich stehe voll dahinter, wenn es klappt und würde mich sehr freuen. Vom jetzigen Stand wäre es aber zumindest kein Weltuntergang wenn es nicht klappt. Mir hilft es, wenn ich mir vorstelle, wie es in ein paar Jahren vielleicht sein wird. Deine Freiheiten bekommst du zurück, je älter die Kinder werden. Das Warten auf den passenden Moment, kann irgendwann hingegen unumkehrbare Konsequenzen haben. Ich hoffe, ihr findet die richtige Entscheidung für euch.
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Diese Einstellung, mit beidem OK zu sein, hätte ich so gerne. Es probieren und dem Schicksal zu überlassen. Wenn es klappt, ist es schön und wenn es nicht klappt, sollte es nicht sein.
Im Moment fällt es mir schwer, denn wir hatten eine Zeit lang nicht verhütet und im ersten Zyklus hab ich voller Vorfreude SS-Tests gemacht und gehofft, dass sie positiv sind. Im nächsten Zyklus total das Gegenteil, sogar Angst vor einer Schwangerschaft.
Das zeigt natürlich, dass ich gerade nicht wirklich stabil bin was das angeht.
Die Grundvoraussetzung stimmen bei uns auf jeden Fall, langjährige und glückliche Partnerschaft, Stabilität im Berufsleben und genug Wohnraum.
Trotzdem fühlt es sich falsch an, mit so vielen Zweifeln in die Kinderplanung zu gehen :(
Bist du denn generell ein Mensch, der eher zurückhaltend ist bei lebensverändernden Entscheidungen? Ich glaube so eine gewisse Sorge, wie alles wird, ob man alles schafft und ob es wirklich passt, ist ja normal. Klingt aber bei dir eher mehr, oder? Klar seid ihr jetzt auch nicht mehr die jüngsten, aber wenn du wirklich zweifelst, warte vielleicht noch ein paar Monate und überlege?
Hallo Monacofranzi,
Mir geht's ähnlich. Ich habe Phasen wo ich denke, dass das Leben ohne Kinder viele Vorteile hat. Und dann gibt es Phasen in denen ich verzweifelt bin, weil es bisher nicht geklappt hat (11. ÜZ).
Vor allem wenn ich einen negativen test in der Hand halte, oder von Freundinnen höre, dass es geklappt hat, spüre ich den kinderwunsch deutlich.
Nichtsdestotrotz kann ich mir ein Leben ohne Kinder auch gut vorstellen.
Deshalb lassen wir ein bisschen das Schicksal entscheiden, ob es sein soll oder nicht. Wir werden den belastenden Weg mit insemination, künstlicher befruchtung etc nicht gehen, sondern unterstützen nur ein bisschen mit Progesteron. Und wir haben uns eine Deadline gesetzt, wenn es bis in einem Jahr nicht geklappt hat, oder wir mehr Unterstützung benötigen wie insemination oder ähnliches, dann lassen wir es.
Wie geht es dir, wenn du von anderen paaren hörst, dass es geklappt hat? Ist dann der Wunsch da?
Oder gab es in letzter Zeit eine Situation in der ihr vielleicht nicht so genau auf die verhütung geachtet habt und du einen test gemacht hast? Falls ja, wie ging es dir in der Wartezeit bis der test durchgelaufen war? Hoffnung, dass er positiv ist? Enttäuscht, als er negativ war?
Wie hat dein freund reagiert, als du gesagt hast, dass du nun Zweifel hast?
LG V
Ja und es geht nicht nur mir so sondern auch meinem Mann.
Wir haben letztes Jahr geheiratet und wollte in unseren Flitterwochen damit beginnen, den KiWu in die tat umzusetzen.
Ein halbes Jahr vor unserer Hochzeit haben wir beide uns für den KiWu ausgesprochen. Danachs kamen immer wieder mal Kommentare wie: " ach, unser Leben ist doch schön so wie es ist, wollen wir überhaupt Kinder?" Das hat mich sehr verletzt, weil ich immer Kinder haben wollte und auch will. Aber eigentlich hat mein Mann nur das ausgesprochen, was ich auch immer wieder mal denke. Wieso verletzt mich das dann?
In unseren Flitterwochen wurde ich tatsächlich schwanger, also im 1. ÜZ. Die freude war RIESIG. Mein Mann hat total süß reagiert, damit hätte ich niemals gerechnet. Leider hatte ich eine Fehlgeburt.
Anfang Mai habe ich wieder negativ getestet, die Reaktion von meinem Mann: "Juhuuuu".
Wollte natürlich eine erklärung, was er damit mein. Er meinte darauf, einen Monat mehr Freiheit.
Und ehrlich gesagt, so sehr es mich gekränkt hat.... Ich kann ihn verstehen. Ein Kind ist eine riesen Umstellung und wirft unser komplettes Leben um. Ich mache mir viele Gedanken:
- Hält das unsere Ehe aus?
- Wir lieben reisen - wie wird das mit Kind sein?
- Ziehen wir an einem Strang?
..... Könnte hier noch 1.000 weitere Punkte nennen, die mich und mein Mann zweifeln lassen
Aber trotzdessen wollen wir beide ein Kind und "arbeiten" jeden Monat darauf hin.
Aber inzwischen steht es für mich nicht mehr an erster Stelle.
Ich werde dieses Jahr 33, habe noch keine Kinder. Den Wunsch aufzuschiebe kommt für mich nicht in Frage, da ich bereits 2 Jahre gewartet habe, bis mein Mann dazu bereit war.
Wie denkt denn dein Mann darüber? Mir tut es immer sehr gut auch meine Zweifel mit ihm zu teilen.
Fühl dich ganz fest gedrückt
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Das tut mir sehr leid für dich mit der Fehlgeburt. Ich hoffe sehr, dass es bei euch bald wieder klappt und es wird sich bei der ganz sicher auch wie beim ersten Mal schon, richtig für dich anfühlen und für deinen Mann sicher auch.
Alle deine Gedanken, die dagegen sprechen, teile ich… 😅 Was wird aus unserem schönen Reisen, werde ich es schaffen, mir Auszeiten im Alltag nur für mich alleine zu nehmen, die mir so wichtig sind, teilweise überfordert mich mein Leben ja jetzt schon, „nur“ mit den Haustieren, dem Job und dem Haushalt, usw
Aber ich denke, diese Ängste sind irgendwie normal. Was viel mehr wiegt, finde ich, ist die Frage, ob man bereit dafür ist, das Leben, das man sich eben mit Mitte / Ende 30 aufgebaut hat erstmal komplett aufwirbeln und verändern zu lassen ☺️
Ja und nein.
Ja - weil ich zwischendurch Angst bekommen habe. Einfach vor der zusätzlichen Belastung, den möglichen Komplikationen, kann ich den anderen Kindern noch gerecht bleiben? Schafft die Beziehung das? Geht das finanziell? Dazu kommt die unsichere globale Lage. Klimawandel, Krieg, Inflation, fehlende Kita-Plätze, Schulen am Abgrund etc pp.
Aber nein - weil trotz allen Zweifeln das schöne überwiegt. Ganz einfach.
Man sollte sich seine Zweifel ganz genau ansehen und mit dem Partner besprechen. Ich finde, erst, wenn diese ernst genommen und gesehen wurden, dann hat man wirklich alles im Blick für ein Kind. Das ist Verantwortung. Vielleicht überwiegt einer der Zweifel ja auch so sehr, dass man sich dagegen entscheidet?
Das ist normal und gesund!
Am Anfang hatte ich keine Zweifel. Mit der Zeit und der Kiwu dauert (19 üz) fängt man schon an zu überlegen, ob ich das wirklich will. Haben viele Kinder um uns und sehen schon die Einschränkungen und was wir alles mal so spontan machen können. Das hat schon was für sich und habe auch großen Respekt davor später.
Aber ich hatte mich immer gefragt, ob ich im Alter nicht traurig wäre, wenn ich diesen Wunsch nicht nach gegangen wäre. Ob ich es irgendwann nicht bereuen würde. Da ich wüsste, dass ich es bereuen wurde, geht es weiter.
Ich finde das ist die wichtigste Frage, kannst du auch in 10,20,30 Jahren sagen, dass du dann ohne Kinder noch glücklich bist. Das du es nie bereuen würdest es jemals versucht zu haben? Wenn du sagst du kannst es, dann lass es.
Danke für deinen Beitrag.
Ich denke, die Sicherheit, dass man es in 10,20,30 Jahren nicht bereut, kinderlos geblieben zu sein, wird man nie haben. Genauso wenig aber auch die Sicherheit, dass man es nicht bereut, Mutter geworden zu sein.
Auch wenn es leider immer noch eher ein Tabu Thema ist, kommt es ja doch auch vor, dass Mütter diesen Schritt bereuen und sich nicht noch einmal dafür entscheiden würden.
Genauso gibt es sicher genug Mamas, die sich ein Kind nicht vorstellen konnten und später total aufgehen in ihrer Mamarolle.
Leider weiß man das erst hinterher, am besten wäre es natürlich, einfach mit beiden Lebenswegen glücklich zu sein, egal wie es kommt.
Kenne aktiv Leute die gesagt haben, sie wollen auf keinen Fall Kinder. Das gehört nicht zu ihrem Leben. Da glaube ich, dass sie es nicht bereuen werden.
Ob du am Ende bereust es gemacht zu haben, kannst du nur wissen, wenn du es versucht hast. Ich verstehe worauf du hinaus willst, aber wenn es ein Wunsch von dir ist und du es nicht mal versuchst, sehe ich da mehr Probleme später als wenn du ganz aktiv sagen kannst, dass gehört einfach nicht zu mir. Das ist nicht mein Leben mehr, dass kann ich mir so nicht mehr vorstellen. Dann wirst du damit auch klar kommen meiner Meinung.
Meistens bereuen es diejenigen, die halt unsicher war oder die von der Gesellschaft gesagt bekommen haben es gehört dazu. Oder wo die Partnerschaft das ganze nicht aufgegangen hat. Viele haben auch mit den beruflichen Einschränkungen Probleme, wobei da auch immer die Absprache mit dem Partner die Frage ist.
Aber du hast recht, dass keiner in die Zukunft blicken kann.
Ja und Nein.
Hätte mir jemand vor 4 Jahren gesagt, wie mein Weg zur Mutterschaft aussehen wird, hätte ich wohl ausserhalb vom Kinderwunsch vieles anders gemacht.
Irgendwie dachte ich immer, Kinder kriegen ist das einfachste auf der Welt. Nach 3 Fehlgeburten denkt man da leider schon anders.
Derzeit sind wir in der Warteschleife in der KiWu. Und es zehrt tatsächlich an den Nerven. Es ist belastend, es ist ermüdend und irgendwie raubt es einem die Freude daran. (Zumindest für mich).
Ich für mich wollte "diese Rolle" in meinem Leben schon seit ich ein kleines Mädchen bin. Zwischenzeitlich wäre ich mit einem gesunden Kind zufrieden, auch wenn ich immer von 3 Kindern geträumt habe.
Tief im inneren bin ich aber einfach noch nicht an dem Punkt angelangt, für mich "alles ausgeschöpft" zu haben. Deswegen mache ich weiter. Und bin - auch nach 3 FGs - voller Hoffnung doch noch irgendwann Mutter zu werden. Wie viele Fehlgeburten ich noch durchstehen und ertragen kann, das weiss ich nicht. Sollte es jedoch am Ende tatsächlich so sein, dass wir kinderlos bleiben "müssen", dann ist es so. Ich habe mich für mich, auch mit diesem Weg arrangiert, und würde mein Leben eben kinderlos anders schön leben.
Mein Partner ist da genau so rational wie ich. Kinder - gerne, gewünscht und willkommen. Und wenns nicht sein soll, dann gibt es eben nur uns.
Ist bei mir ähnlich. Bin 30 Jahre alt und seit zwei Jahren verheiratet. Kinder waren immer ein Thema bzw. selbstverständlich. Der Gedanke ein Kind zu haben, ist sehr schön aber zugleich auch sehr abschreckend. Diese Verantwortung. Ich möchte nicht nur ein Kind bekommen, „nur“ weil ich es möchte. Ich achte auf das Umfeld, was ich dem Kind bieten kann, meine Zufriedenheit mit meinem Leben und und und. Ich denke schon, dass das Thema Kind in den nächsten Jahren wieder im Vordergrund sein wird. Aber für jetzt kann ich sagen, dass ich einfach gar nicht bereit bin diese Verantwortung zu tragen. Ich möchte es auch nicht. Alles hat seine Zeit und das ist auch gut so.🙏
Ich kann absolut verstehen was du meinst. Es ist sicher typsache, die einen scheissen drauf und wollen ein Kind die anderen denken zu viel nach. Ich gehöre auch zum Typ 2 ich denke zu viel nach. Ich habe bereits ein Kind und wünsche mir ein zweites. Einfach, weil ich Einzelkind doof finde und ich mir irgendwie doch wieder ein Baby wünsche etc. Doch nach diesen Gedanken kommt immer ein ABER.. denn ich weiß was auf mich zukommt und verdammt, Ich genieß gerade iwie schon die Ruhe der kleine ist 4 und es wird entspannter .. endlich wieder besser schlafen usw.
Dann ist es ja gerade so toll im Job.
Alles ist teuer und ein Kind ja auch.
Es deutet irgendwie alles danach kein weiteres Kind mehr zu bekommen aber natürlich wäre ich sehr glücklich darüber. Das sind halt die Ängste die einen zweifeln lassen.
Lustig ist allerdings, bei jedem weiteren erfolglosem übungszyklus, kommt die entäuschung…
Also irgendwie ist da ja doch der Wunsch groß und die Angst ebenso. Vielleicht ist es sinnvoll die Angst zu akzeptieren