Mann ist sich unsicher, ob er noch ein Baby möchte

Hallo zusammen,
eigentlich wollten mein Mann und ich im Juli mit dem Üben für unser drittes Kind beginnen.
Unser Umbau ist fertig, das dritte Kinderzimmer quasi bezugsbereit (wo Bett, Kleiderschrank und Schreibtisch stehen könnten und entsprechend die Lichtschalter und Steckdosen danach ausgerichtet).

Diese Woche hatte ich meinen jährlichen FA-Termin. Ich hab ihm mitgeteilt, dass alles i.O. ist und er hat nichts darauf erwidert. Das kam mir komisch vor, weswegen ich ihm beim Frühstück am nächsten Morgen mitgeteilt habe, dass wir über unsere oder besser gesagt meine Babypläne sprechen müssen.
Von ihm kam keine Reaktion. Da war mir eigentlich schon klar, was kommt.

Mein Verdacht hat sich bestätigt: er hadert schon seit Wochen (beim nächsten Gespräch war es dann schon ein halbes Jahr), ob er das nochmal möchte und ob er es zeitlich schafft, redet aber weiterhin von dem besagten dritten Kinderzimmer. Statt mit mir zu reden, lässt er mich in dem Glauben, dass wir noch ein Baby bekommen wollen. Ich fühle mich ein bisschen vera....t.
Ich kenne meinen Mann. Er tut sich schwer über seine Gefühle und solche Dinge zu reden. Und wenn ihm etwas auf dem Herzen liegt, sehe ich ihm das auch recht schnell an. Gut, vielleicht wollte ich es hier nicht sehen, weil mein Wunsch nach einem dritten Kind sehr stark ist.

Er ist wie gesagt unsicher und eigentlich würde er es lassen, wie es jetzt ist. Ich weiß nicht, wie ich mich nun verhalten soll. Ich möchte ihn nicht überreden oder gar nötigen müssen, aber gar nichts tun oder sagen, kann ich auch nicht, da er sich ja schon die ganze Zeit alleine Gedanken darüber macht.
Wer war schonmal in der Situation und wie habt ihr euch verhalten?
Danke euch

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Hallo,
helfen kann ich dir leider nicht, aber ich kann mit dir mitfühlen. Mein Mann wollte ursprünglich 3 Kinder, jetzt wo wir 2 haben, sagt er wir sind vollständig und möchte auf keinen Fall noch ein 3. Kind. Ich bin auch total traurig und denke mir, vielleicht ändert er seine Meinung doch wieder.
Ich versuche ihn aktuell nicht mehr darauf anzusprechen und gehe nicht darauf ein, wenn er wiedermal betont, daß ihm 2 reichen. Ich reagiere nicht mehr wie zuvor mit pro Kind Argumenten, denn es würde aktuell nichts bringen.
LG Janin

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Ich könnte das "Nicht-reden" nicht aushalten. Ich wünsche dir viel Kraft, dass du Kraft dazu hast und dein Mann nochmal einen Schritt auf dich zugeht.

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Hallo liebe Roka,

helfen kann ich dir leider auch nicht, aber mitfühlen. Reagiert dein Mann denn überhaupt auf deine direkten Fragen? Oder ignoriert er sie? Ich würde ihn vermutlich in einer ruhigen Minute zur Seite nehmen und das Thema nochmal direkt ansprechen.

Bei uns ist die Situation ähnlich. Wir haben zwei ganz wundervolle Kinder und ein Drittes würde unser Familienglück perfekt machen - zumindest für mich. Das war auch anfänglich unser Plan, allerdings war die 2. Geburt sehr komplikationsreich, was uns dann erstmal davon abgebracht hatte. Mein Mann hatte irgendwann auch angeboten eine Vasektomie durchführen zu lassen, was ich abgewunken habe. Hatte dann 5 Jahre die Kupferspirale, wovon die letzten 1,5 Jahre von starken Zwischenblutungen geprägt waren. Seit Anfang Mai ist sie nun draußen. Hormonelle Verhütung ist auch nicht machbar, da ich es nicht vertrage.
Das Vasektomie-Thema kam kurz nach der Entfernung nochmal auf, was allerdings von seiner Seite gleich wieder abgetan wurde mit den Worten: Das ist so endgültig. Vielleicht will man ja dann doch noch irgendwann eins.

Irgendwie gibt mir das noch Hoffnung.

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Ja, er reagiert auf meine Fragen. Und er ist auch sehr daran interessiert, dass wir das für uns beide klären ohne dass wir uns so sehr verletzen, dass wir dem anderen seine Entscheidung nicht verzeihen können.
Er würde jetzt nicht auf seiner Meinung beharren und die Sache aussitzen.
Wir wollen das beide besprechen und hoffentlich so entscheiden, dass wir beide mit der Lösung leben können.

Mein Partner ist mir indem Fall wichtiger als noch ein Kind. Aber dazu muss ich sagen, dass ich mir auch nur mit meinem Partner noch ein drittes vorstellen könnte.

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Bei uns war es so mit dem 2. Kind...

Wir waren uns quasi schon immer einig, dass wir 2 Kinder wollen (bzw... er 1-2 und ich 2-3)

Nun haben wir seit einigen Jahren eins und wir wussten immer, wann es etwa um Kind Nr. 2 gehen sollte.
Bis auch er irgendwann immer zögerlich wurde... und mir irgendwann sagte: "ich will keins mehr!" Ja - das war heftig für mich.
Ab da war er völlig entspannt und erleichtert und hat immer wieder total miese und auch unsensible Sprüche gebracht... nachdem wir bei Freunden mit Baby waren: "man bin ich froh, dass ich mich mit dem Baby Thema nicht mehr rumschlagen muss!" Oder "Gott, hätte ich da keine Lust mehr drauf!" Oder, wenns um die zimmerplanung ging: "jetzt da wir das zweite Kinderzimmer nicht mehr brauchen..."
Irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin in Tränen ausgebrochen. Habe ihm gesagt, dass ich sein Nein natürlich akzeptiere, dass er mir aber immer wieder aufs Neue weh tut mit diesen Sätzen...Dass das für mich eine Qual ist.
Danach war Ruhe. Wir redeten einige Monate nie wieder über das babythema.
Bis er eines Tages auf mich zukam und mir seine Pläne mitteilte. Wie wir die Zimmer mit 2 Kindern aufteilen, wie wir es mit der Arbeit lösen könnten,... er würde nur noch etwas Pause brauchen, aber ab daundda wäre er bereit, es zu versuchen.

Tja, der Zeitpunkt ist nun hier. Wir sind im 1. ÜZ und er kann es ebenso kaum erwarten wie ich.

Ich weiß, Menschen sind verschieden. Aber gib die Hoffnung noch nicht auf. Oft regelt die Zeit sowas von ganz allein.
Auch wenns hart ist (mir ists auch schwer gefallen, wirklich!): versuche echt mal, das Thema ne Weile ruhen zu lassen.
Bzw. sag ihm einmal sehr deutlich, was du möchtest und gib ihm dann die Zeit zum nachdenken.
Vielelicht hilft es.

Ich drücke dir ganz ganz arg die Daumen!

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Das freut mich für euch. Ich hoffe es klappt schnell. :-)

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Danke, für eure Antworten. Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die in so einer Situation ist bzw. war.

Wir haben jetzt mehr oder weniger jeden Abend geredet. Das "Es ist alles perfekt, so wie es ist" ist zwar seine Meinung, aber eigentlich weiß er noch nicht Mal genau, warum ihm der Mit zu einem dritten Kind fehlt. Er macht sich Sorgen um die Zukunft, weil man so viel von Mobbing und Übergriffen hört und was den Kindern alles zustoßen könnte usw. Das macht ihm Angst und bereitet ihm Bauchweh.

Außerdem ist er gerade froh darüber, dass unsere Kinder durchschlafen und schon so selbstständig sind (so selbstständig man mit 2 und 6 eben ist) und dass man mit den beiden schon etwas unternehmen kann.

Als er mit mir gesprochen hat, wurde ihm erstmal bewusst, wie stark der Kinderwunsch in mir ist und welche Gefühle er bei mir auslöst. Das hatte er völlig unterschätzt. Er dachte, dass er mir das bei nächster Gelegenheit sagen könnte, dass ich klar traurig und enttäuscht wäre, aber mich "leichtfertig" damit abfinden kann nach einer gewissen Zeit.

Wenn die äußeren Faktoren nicht stimmen würden, wir Probleme hätten oder einer von uns oder den Kindern ernsthaft krank wäre, wäre es kein Thema für mich den Wunsch schweren Herzens aufzugeben. Aber ihn aufzugeben ohne genau zu wissen, was ihm so Bauchweh bereitet und worüber er sich Sorgen macht (die ich ihm möglicherweise nehmen könnte, man darf es ja wenigstens versuchen), schaffe ich einfach nicht.

Zu lange aufschieben möchte ich es jedenfalls nicht, da mir sonst der Abstand zu meinen beiden zu groß wird und ich wollte vor 35 mit meiner Familienplanung abschließen. Es würde nach einem dritten also definitiv kein viertes dazu kommen.

Er will mir heute Abend einen Vorschlag unterbreiten.

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Das klingt doch gut, ich hoffe der Vorschlag war in deinem Sinne.
P. S. Ich spreche aktuell nicht mit ihm darüber, weil er beruflich und bei uns in Haus und Garten so eingespannt und gestresst ist, das er sich in der aktuellen Situation kein weiteres Kind vorstellen kann. Ich warte, bis es wieder ruhiger ist und er wieder ein Ohr für andere Sachen hat. Ich würde frühestens im Oktober/ November mit üben starten wollen, sonst ist mir der Abstand zu gering, von daher lass ich ihn erstmal mit seinen anderen Projekten fertig werden.
LG Janin

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Er wollte seine Gedanken zu Papier bringen. Bzw. hat er sie mir dann doch gesagt. Aber so richtig dafür oder dagegen kann er sich nicht entscheiden. ich habe versucht ihm zu sagen, dass wir Sorgen und Ängste teilen, aber irgendwie kam das glaub ich nicht bei ihm an.
Heute will er mal mit seinem guten Freund reden, einfach Mal reden. Mal sehen, was die Erkenntnis daraus ist.
Der Kumpel hat jedenfalls vor mir von seinen Zweifeln erfahren.

Wenn wir uns noch Zeit lassen würden, könnte ich vielleicht auch etwas Ruhe und Abstand zu dem Thema aushalten, aber wir wollten in meinem nächsten Zyklus starten. Also quasi in zwei Wochen.
Das ist ja das brutale für mich.

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