Liebe Comunity,
ich hab mal eine Frage der ganz anderen Sorte weil mir seit Tagen meine Hoffnung zum hundertsten Male für diesen Zyklus schwindet einen positiven Test (und mit gutem Ende) in der Hand zu halten.
Wie habt ihr es geschafft nie die Hoffnung aufzugeben auch wenn es manchmal echt hoffnungslos ist? Wie habt ihr es geschafft euren Körper trotzdem zu lieben obwohl er einfach nicht das macht oder so funktioniert wie man es gerne hätte? Wie steht man jeden Morgen auf, mit dem Wissen das unser Traum einfach so weit entfernt ist und man nicht mal weiß ob er sich überhaupt erfüllt? Ich verliere einfach den Glauben..
ich meine warum ich? Warum? Ich bin 24, ansich kerngesund und ich wünsche mir seit 1,5 Jahren nichts sehnlicher als ein Baby.. zwei Sternchen strahlen leider für mich am Himmel.. aber wieso das alles?
Wie seid ihr mit dem ganzen Terror und den Selbstzweifeln in eurem Kopf klar gekommen
Wie habt ihr das geschafft?
Liebe Liese,
ich kann dir leider dahingehend keine Antwort auf deine Frage geben, wie ich es geschafft haben nie die Hoffnung aufzugeben, da ich mich gerade selbst noch im Wunschstadium befinde. Nichtsdestotrotz wollte ich dich wissen lassen, dass du mit den Gedanken und damit verbundenen Gefühlen nicht allein bist. Fühl dich gedrückt, versuch dir selbst und deinem Körper Zeit zu geben. Meistens kommt es dann, wenn wir am wenigsten damit rechnen und dann können wir uns umso mehr freuen und die Zeit genießen.
Bleib stark!
Vielen Dank für deine Antwort!💗 Auch wenn man es niemandem wünscht ist es trotzdem ein bisschen beruhigend dass man nicht der einzige Mensch mit diesme Laster ist.
Ich hoffe dass du bald dein eigenes kleines Wunder erleben darfst.
Ehrlich gesagt erst ab dem Zeitpunkt, wo mir/uns klar geworden ist, dass wir auch ohne Kind ein tolles Leben haben. Wir haben es 17 Zyklen versucht und es hat nicht geklappt, obwohl bei keiner einziger Untersuchung irgendetwas negatives bei rausgekommen ist.
Haben seit Februar eine Pause und seitdem lebt es sich wieder ganz anders. Ich war vorher auch nicht so besessen davon wie andere, aber Hoffnung hatte man natürlich schon und war auch mal Enttäuscht, wenn es wieder nicht geklappt hat.
Ein Kind steht bei uns nicht mehr auf der Wunschliste ganz oben.
Wir werden voraussichtlich im Herbst den Kinderwunsch wieder aufnehmen, aber wenn es dann nicht klappt, dann klappt es halt nicht 🤷🏽♀️
Das ist natürlich nicht für alle DER Weg, aber man sollte versuchen, dass der Kinderwunsch nicht das ganze Leben bestimmt.
Das ist ein super Ansatz finde ich. aber der Weg bis zu diesem Punkt ist echt ganz schön hart. Ich habe mir vorher immer gesagt ich werde nie so ein „Heck-Meck“ mit Ovus und dem ganzen Kram machen.. und jetzt steckt man voll drin und man lebt eigentlich nur von Test zu Test, von Messung zu Messung und letztlich von Zyklus zu Zyklus.
Was war dein Wendepunkt? Also was hat dir geholfen den Druck da rauszunehmen? Ich glaube mir würde es auch deutlich besser gehen wenn ich mir selber keinen Druck machen würde aber ich weiß einfach nicht wie ich das abstellen soll..
Angefangen hat es damit, dass ich keine Schwangerschaftstests mehr gemacht habe. Ich habe meinen Zyklus nur mit Ovus getrackt, da alles andere zu aufwendig gewesen wäre. Am Ende habe ich sogar die Ovus weggelassen, da die sowieso immer zur selben Zeit positiv wurden.
Habe zwischendrin mal Tees etc ausprobiert aber auch das ab letzten Sommer sein gelassen, weil ich den Tee einfach nicht lecker fande und ich den immer „runtergewürgt“ habe.
Ich war also einfach abgenervt davon, dass ich auch nur von Eisprung zu Eisprung gelebt habe und habe dann alles nach und nach runtergefahren um wieder etwas normaler zu leben.
Seit dem 01.03 habe ich dann den Job gewechselt und für mich kommt es nicht in Frage während der Probezeit schwanger zu werden. Mein Job gefällt mir so gut, dass ich jetzt im Nachhinein sogar froh bin, dass ich nicht schwanger geworden bin 🫣
Hey, ich kann deine Worte richtig gut nachvollziehen. Mir ging es ähnlich. Ich bin mittlerweile 28 und nach 3,5 Jahren Kinderwunsch in der 21. Woche 🩵
Was mir unglaublich geholfen hat ist ein offener Umgang mit dem Thema nach außen. Sobald das Thema Kinder aufkam oder ich gefragt wurde, habe ich offen von unserem Weg erzählt. Viele waren betroffen, überfordert aber ganz oft waren sie auch einfach interessiert. Ich habe festgestellt, dass es viel mehr Menschen in meinem Umfeld ähnlich ging.
Außerdem habe ich mir von der Kinderwunschklinik eine Überweise zu einer Psychologin geben lassen. Das hat auch unglaublich geholfen, weil das Thema auch die Beziehung sehr belastet hat.
Erstmal freue ich mich sehr für dich, dass sich dein Kinderwunsch nun doch endlich erfüllt hat! 😊
Ja, daran muss ich auch sehr arbeiten.. Ich schweige das Thema irgendwie gerne tot, da ich einfach das Gefühl habe, dass man dann irgendwie mit anderen Augen gesehen wird, obwohl dass natürlich totaler Quatsch ist. Und ich glaube ich hab Angst, dass für mich die Verluste für mich dann einfach ein Stück weit real werden, da ich jetzt ehrlicher Weise noch mit der Verdrängungsstrategie fahre..
Wie hast du es gemacht? Hast du bis zum Schluss deinen Zyklus getracked und bis zum positiven Sst jeden Zyklus gehibbelt?
Liebe Grüße
Ich musste mich auch erstmal überwinden, damit offener zu werden. Erst habe ich mich nur meiner besten Freundin anvertraut und als wir wirklich ohne Probleme über das Thema quatschen konnten und sie auch mitgehibbelt hat, habe ich mehr Leute eingeweiht: eine andere Freundin, meine Mama und meine Oma. Es war toll, dass sie alle für mich da sein konnten, gerade im Hinblick auf die geplante ICSI.
Ich hatte Ende des Jahres 3 Versuche mit Zyklusmonitoring und Auslösespritze, die leider nicht geklappt haben. Im Januar war ich richtig krank mit 2 Wochen Antibiotikum, da habe ich nichts getrackt. Außerdem haben wir im Januar und Februar alle Voruntersuchungen für die tschechische Klinik gesammelt. Ich hatte dann das erste Medikament schon Ende Februar zuhause und sollte mit Beginn der Periode starten, aber irgendwas war komisch, also habe ich einfach aus Spaß einen Test gemacht. Die Monate vorher waren immer voll von Ovus und Testreihen.
Außerdem habe ich im Februar auch entferntere Leute eingeweiht. Immer wenn das Thema kam, war ich ganz offen, egal wer gefragt hat. Bei mir hat die Offenheit auch sehr gedauert. Meine beste Freundin habe ich bereits nach 1,5 Jahren eingeweiht. Meine Mama und Oma erst nach 2,5 Jahren und den Rest dann wirklich erst mit 3/3,5 Jahren.
Hey,
auch wenn es gerade kaum vorstellbar ist, du wirst Mama werden. Bei uns war es auch der dritte Versuch, der geklappt hat und ich bin zehn Jahre älter.
Ich hab bis kurz vor der Geburt unserer Tochter nicht daran geglaubt, dass es unsere Tochter gibt, obwohl sie sich in meinem Bauch bewegt hat.
Wenn ich nicht die Kraft hatte daran zu glauben, hat das mein Mann für mich übernommen. Der war immer an meine Seite und optimistisch.
Drück dir die Daumen, dass es bald klappt 🍀
Viele Grüße
Danke für deine Antwort! 🙌🏼
Es ist nur manchmal echt schwer dem eigenen Körper zu vertrauen und die Hoffnung nicht aufzugeben..
Hallo Liese,
Das tut mir sehr leid für euch, was ihr schon alles mitmachen musstet.
Wir hatten 3,5 Jahre gebraucht, bis ich mit unserer Tochter schwanger wurde. Leider davor auch 2 Sternchen gehabt.
Ich hatte aber eigentlich gar nicht sooo das Problem mit dem Durchhalten. Ich gehe Probleme eher pragmatisch an. Etwas klappt nicht? Dann muss da irgendetwas nicht passen, das man lösen muss.
Also erstmal die Standard Hormontests gemacht. Da haben mehrere Punkte nicht gepasst. Also Hormone genommen. Hat immer noch nicht geklappt. Also weitere Diagnostik machen lassen. Und so weiter und so fort.
Ich meine was soll man denn auch anderes machen? Einfach aufgeben? Und dann? Trotzdem wieder verhüten? Macht ja gar keinen Sinn, wenn man eh nicht schwanger werden kann. Aber wenn ich nicht verhüte, dann probiere ich insgeheim trotzdem wieder zum Eisprung Bienchen zu setzen... also war aufgeben einfach keine Option für mich.
Wir hatten allerdings immer mal wieder Pausenzyklen ohne/mit wenig Sex zum Durchschnaufen. Das hatte uns gut getan.
Die Frage, wie ich meinen Körper lieben kann, wenn er nicht tut was er soll, finde ich etwas schwierig. Ich liebe meinen Körper nicht. Ich akzeptiere, dass er so ist wie er ist und weiß, dass ich mich gut um ihn kümmern muss, damit es ihm gut geht. Geht es meinem Körper gut, dann geht es auch mir gut.
Das ist aber tatsächlich mal ein Punkt über den ich mal tiefer nachdenken sollte. Ob ich meinen Körper nicht lieben sollte.
Im großen und ganzen war bei mir jeder Zyklus gleich: Zu Beginn viel Hoffnung, dass dieser Zyklus anders wird, dann fleißig Bienchen setzen und dann die letzten 3-4 Tage SSTs machen. Kurz enttäuscht sein, als die Periode kam und dann aber direkt wieder voller Hoffnung in den nächsten Zyklus starten.
Ich drücke euch die Daumen, dass es doch noch klappt! Macht mal Pause und falls noch nicht geschehen, lasst euch ordentlich beim Kinderwunscharzt durchchecken!
Hi i3luemchen,
ich bin auch erst recht pragmatisch mit der Situation umgegangen, habe Hormontests gemacht (wo ich zwar der Meinung bin dass die nicht viel gebracht haben, da ich einen unglaublich unregelmäßigen Zyklus habe) und letztlich ist es sogar zur Bauchspiegelung mit Uteruskopie gekommen.. und ich dachte danach müsste es doch jetzt alles gut sein.. und der ganze Mist mit den zwischenblutungen und unregelmäßigkeiten geht von vorn los..
mittlerweile fehlt mir halt bisschen der Lösungsansatz zu meinem Porblem..
LG
Was ist denn das Problem bei euch? Wie sehen deine Zyklen aus? Hast du irgendwelche Diagnosen? Ist das Spermiogramm von deinem Partner gut?
Hi Liese,
Ich habe keine Antworten auf deine Fragen aber ich wollte auch sagen dass ich das sehr gut nachvollziehen kann, fühle mich in letzter Zeit auch oft hoffnungslos und traurig. Schön dass man nicht alleine ist mit diesen Gefühlen, die für viele andere wahrscheinlich nicht gut nachvollziehbar sind. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für deinen weiteren Weg!
VG
Vielen Dank! Das wünsche ich dir auch! 🍀
Die Hoffnung und Hoffnungslosigkeit kenne ich noch. Das Thema Kinderwunsch war irgendwann überrepräsentiert in meinem Alltag und meinem Denken. 14 Zyklen hat es gedauert bis ich einen positiven Test in Händen hielt. (Der zweite Strich ist mittlererweile 3 Jahre alt und hat einen kleinen Bruder.)
Ich habe irgendwann angefangen mich damit auseinanderzusetzen was das alles mit mir macht. Ich habe mich ausgeweint. Ich habe versucht diesen Stress rauszunehmen: Zyklusapp gesperrt oder gelöscht. Und Ähnliches. Nicht hundertmal nachzählen ob man nun Es+? steht. Schwanger macht einen das nämlich nicht. Trotzdem blieb es belastend. Es ist - diese Beschreibung stammt nicht von mir - ein ständiger Zyklus aus Hoffnung und Trauer. Um die verpasste Chance. Um das was hätte sein können. Das ist emotional enorm aufreibend und man muss einen (persönlichen) Weg finden wie das auch wenn es ein so sehnlicher Wunsch ist nicht zum Mittelpunkt des Lebens wird. Aber wie man das selbst meistert kann einem niemand sagen. Such dir etwas, was dich beschäftigt!