Hallo
Ich bin Ende 29 und seit 8 Jahren mit meinem Mann (30) zusammen. Seit Anfang Jahr ist für mich ganz klar, dass ich Kinder möchte.
Mein Mann hat deutlich länger gebraucht, möchte aber auch Kinder. ABER er will warten, bis wir uns ein finanz. Polster aufgebaut haben. Wir sind beide finanziell gut aufgestellt in sicheren Jobs. Dieses Polster könnte uns für ca 5 Monate versorgen. Das macht ja alles Sinn. Bis wir das aber aufgebaut haben, dauert es locker 2-3 Jahre. Und ganz ehrlich? Ich könnte jetzt schon immer heulen wenn ich Mütter mit den Kleinen sehe oder Schwangere.
Frage also an euch: falls es euch auch so geht/ging. Wie zum Geier habt ihr das Warten ausgehalten ohne verrückt zu werden?
Liebe Grüsse
Starker einseitiger Kinderwunsch
Hallo,
ganz schwierig... Ich kann dir meine Geschichte erzählen, die klein bisschen ähnlich startet. Ich wünsche mir ein Kind schon seit mindestens drei Jahren (ich bin jetzt schon 32). Mein Mann, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitet, hat aber immer nur befristete Verträge für ein oder zwei Jahre.. Einmal ist es ganze Stelle, einmal nur halbe...
Ja, er wollte immer weiter und weiter warten bis sich seine Situation ändert. Vor zwei Jahren habe ich den Arbeitgeber gewechselt und mich entschieden die sechs Monate Probezeit abzuwarten. Ja, und danach wollte mein Mann wieder noch warten, weil seine berufliche Situation noch nicht ganz sicher ist. Ich habe es dann immer wieder erwähnt, auch mein Alter, in der Zeit war schon 31 und wollte ich wirklich eine Familie gründen. Ja, war nicht ganz einfache Zeit für uns.. Er fühlte sich unter Druck gesetzt... Hat immer gesagt, wir haben noch viel Zeit...
Wir waren am Anfang dieses Jahres während des Zyklus bisschen unvorsichtiger und ich würde spontan ungeplant schwanger. Bei mir war die Freude riesig. Und bei meinem Mann auch. Er wollte immer Kinder haben, aber irgendwie ist ihm schwer gefallen diese Entscheidung bewusst zu treffen.
Wenn ich dann in der 8 Woche war kam die Diagnose MA und im April FG. Ich war am Boden zerstört und psychisch am Ende. Da hieß es noch, es war ein Pech es passiert so häufig... In der Zeit hat sich auch mein Mann geändert und sein Kinderwunsch war viel stärker geworden. Ich wurde tatsächlich im Sommer wieder schwanger geworden und hätte dann frühen Abgang am Emde der SSW 5 an meinem 32. Geburtstag...
Meine Frauenärztin hat mir jetzt empfohlen einen Termin in der Kinderwunschklinik auszumachen..
Es ist wichtig abgesichert zu sein, aber man weiß leider nie vorher, ob man zu den glücklichen gehört, die sich gleich in den ersten ÜZ über einen positiven Schwangerschaftstests freuen dürfen und Schwangerschaft auch intakt bleibt.
Ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass du zu diese Gruppe gehörst! ☘️☘️☘️☘️
Vielen Dank für deine Antwort! Wünsche dir ganz viel Kraft auf deinem Weg
Hey.
Dieses Polster von dem du da sprichst , wir groß muss das denn sein? 2,3 Jahre sparen klingt nach viel Geld was ihr vorher beseite gelegt haben wollt. Also ich habe schon ein Kind und die Elternzeit mit wenig Geld war eine krasse Umstellung. Aber man lernt mit viel weniger auszukommen. Und man braucht auch viel weniger wenn man mal wirklich knallhart alles aufschreibt, wofür man im Monat Geld ausgibt und sich etwas einschränkt oder z.b. Abos storniert, die man eh nicht nutzt. Weihnachtsgeld nicht auf n kopf hauen sondern sparen, weniger Essen bestellen/ auswärts essen, Handy mit Parnterntarif statt 2 Verträgen etc etc. Jetzt für s zweite Kind lege ich aber auch jeden Monat 250 Euro zurück, je nachdem wie lange es dauert, hat man dann ein bisschen Rücklagen für schwierige Zeiten. 9 Monate schwangerschaft hat man ja Minimum zum sparen. Aber 2, 3 Jahre bei bestehendem Kiwunsch könnte ich jetzt nicht warten. Man weiß ja auch nicht wie schnell es klappt, je älter man wird desto länger kann es auch unter Umständen dauern. Oder man kann eine Fehlgeburt erleiden.. War bei uns leider auch so jetzt vor kurzem.. im Februar war ich schwanger, es endete im April, 3 monate auszeit nach OP und nun beginnen wir erst wieder mit dem nächsten Versuch, also so schnell ist dann auch schon wieder n halbes jahr vorbei. Und jetzt muss es erstmal wieder klappen. Ich will dir keine Angst machen, nur leider kommen FG wirklich häufiger vor als man denkt.
Es gibt einen Elterngeldrechner , man kann Elterngeldplus ( Hälfte vom Eltnergeld beziehen und dafür doppelt so lange) und nebenbei geringfügig arbeiten. Ich plane auch ab 7 Monaten wieder mit 520 zu starten ( wären nur 3 Tage im Monat) , mit 15 Monaten dann 40% wieder zu arbeiten. Ich weiß auch das es mir Spaß machen wird , denn man vermisst ( oder zumindenst die meisten ) auch irgendwann mal raus zu kommen und zu arbeiten/ unter Erwachsenen zu sein ohne Kinder :)
Liebe Grüße
Da ich in der Schweiz lebe haben wir weder vernünftige Elternzeit noch erwähnenswertes Kindergeld. (200.-/Monat) Daher wollen wir ca 40‘000 zur Seite legen. Das würde für ca 6 Monate reichen. Klar, wenns muss dann auch länger.
Ich finde inzwischen such dass es Sinn macht Geld zur Seite zu legen. Fürs erste Jahr mit Kind müssen wir mit ca 20‘000 an Extraausgaben rechnen. Da sind unsere Einkommenseinbussen noch nichtmal eingerechnet.
Ich hab mal von einer Bekannten gehört, dass ihr FA ihr sagen konnte, wie hoch ihr Risiko zur Risikoschwangerschaft ist. Nun überlege ich, meine FA mal danach zu fragen. Hast du vlt schonmal von sowas gehört?
Achso du lebst in der Schweiz. Ja das ist natürlich was anderes. Ja dann muss man auf jedenfall viel ansparen. Ich würde ca (nach aktuellem Einkommen und Höchstsatz ) Eltnergeld um die 21.000 € vom Staat bekommen. Das wird dann aufgeteilt auf 12 bis 24 Monate. Wir hätten , wenn es jetzt z.b. nächsten Monat klappen würde - nur ca ca 5000 zusätzlich angespart bis zur Geburt und die restliche Differenz werde ich dann nebenbei erarbeiten.
Das ist bei uns natürlich n bisschen leichter. Aber es gibt überall Vor und Nachteile.
Naja das berechnen einer Risikoschwangerschaft kann meiner Meinung nach nur sehr ungenau sein, aber ich weiß nicht, ob es noch was anderes dazu in der Schweiz gibt. Hier wird nur das Alter ( ab 35 immer Risikoschwangerschaft) , Mehrlingsschwangerschaft, Probleme in vorheriger Schwangerschaft Präklampsie , Diabetes oder Kaiserschnitt miteinberechnet. Ich hätte wohl wenn man es vorher berechnet hätte, kein besonderes Risiko einer FG gehabt , hatte aber dennoch eine. 32, selbst gesund und gesundes Kind als Spontangeburt.
Ich sehe das immer von zwei Seiten. Wenn ich lese, dass ihr in der Schweiz kein Kindergeld bekommt, dann kann ich den Puffer schon verstehen.
Ich finde nur, dass in unserer Generation sich alle erst einmal absichern wollen. Also du redest von Summen, die gefühlt doch nicht jeder auf der hohen Kante haben kann.
Dazu kann in den zwei Jahren so viel passieren oder man kann dann mit Kind seinen Job verlieren oder du kannst einen Unfall haben. Dieses überzogene Gefühl nach Sicherheit versuchen wir alle immer durchzusetzen. Es muss alles passen, sonst klappt es einfach nicht. Dann schaffen wir das nicht. Ich verstehe, es mein Mann war genauso. Wir haben dann zwei Jahre gebraucht bis zum ersten positiven Test. Mein Mann wollte auch erst alles absichern. Am Ende weil es dann doch nicht so gelaufen ist, wie er gedacht hat, bereut er die Entscheidung. Es muss nicht so laufen, aber man weiß nie was das Leben bringt. Du kannst dich nicht für alles wappnen. Es kommt wie es kommt und ich bin der Meinung, dass man nicht warten sollte ewig bis alles anscheinend passt. Ich fand vorallem diese Unsicherheit ob er es dann ernst meint, wann wir anfangen auch anstrengend. Er hat nämlich auch nochmal geschoben. Das hat bei uns auch zu viel Streit geführt. Wenn du hinter der Entscheidung stehst, alles gut. Aber wenn nicht, könnte es dich irgendwann extrem frustrieren.
Ja, genau das denke ich auch! Ich persönlich finde es passt doch alles! Perfekt wird der Zeitpunkt nie sein. Abgesehen davon haben wir ja min 9 Monate, eher deutlich mehr Zeit um uns vorzubereiten.
Darf ich fragen, was dein Mann bereut? Bzw was würde er seinem früheren Ich sagen?
Habe meinem Mann schon gesagt, dass wir ja nie wissen, was passieren kann. Wir könnnten morgen einen Unfall haben, oder oder oder. Dann lieber leben!
Ich glaube er würde sagen, dass es nicht so einfach ist, wie man es sich vorstellt. Er hat halt gemerkt, dass Männer viel zu wenig über das Thema reden und deswegen seine Vorstellung davon auch nicht realistisch war. Aber ging halt davon aus, dass wir nach ein paar Monaten schwanger sind.
Letztendlich war es glaube ich aber nicht die Situation, sondern das er sich noch nicht bereit gefühlt hat. Meine berufliche Situation war auch noch nicht fest so wie er wollte. Im Nachhinein war der lange Kinderwunsch für mich beruflich eher auch schlecht. Hat er nicht verstanden, was das alles für uns als Frauen bedeutet.