Mal vorne weg, ich bin ein sehr pessimistischer Mensch. Ich habe eine Eileiterschwangerschaft mit Eileiterentfernung hinter mir und bin jetzt im 4. ÜZ. Ich habe absolut keine medizinische Diagnose, die dafür spricht, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Trotzdem habe ich wahnsinnige Angst davor, dass es vielleicht nicht mehr klappt.
Ich glaube, ich habe nun eine Bewältigungsstrategie gefunden, die ich mit euch teilen möchte. Ich frage mich, was passieren würde, wenn der schlimmste Fall, den ich mir ausmale, eintreten würde. Und ich weiß, dass ich auch dann glücklich sein werde.
Und ich habe gerade über folgendes Szenario nachgedacht: ich kann keine Kinder bekommen und adoptiere ein Kind. Mal angenommen, dieses Kind fragt mich in einigen Jahren: „Wenn du alles rückgängig machen könntest und Kinder bekommen könntest, würdest du es tun?” Und obwohl ich nicht in dieser Situation bin, glaube ich zu wissen, dass ich das natürlich nicht tun würde. Denn dann hätte ich dieses Kind nicht. Und so versuche ich irgendwie, das Gute in jedem einzelnen Szenario zu sehen und darauf zu vertrauen, dass alles so sein wird, wie es sein soll.
Und mir ist bewusst, dass dieser Gedankengang nicht jedem hilft und vielleicht nicht für jeden Sinn ergibt, aber das ist das, was mir hilft, nicht durchzudrehen. Und vielleicht hilft es ja auch der einen oder anderen von euch.
Ein paar positive Gedanken für alle mit Ängsten wegen unerfülltem Kinderwunsch
Für mich ist es auch genau das Richtige mir den "worst case" auszudenken.
Für mich würde das bedeuten ohne Kinder zu leben, denn für mich persönlich kommt eine Adoption eher nicht in Frage. Aber da ich das weiß mal ich mir aus, was ich alles tun und erleben will, wenn ich keine Kinder habe. Was ich alles (einfacher) machen kann ohne Kinder. Was die Vorteile sind ohne Kinder usw. Mir hilft das sehr. Inzwischen ertappe ich mich dabei mich zu fragen, ob wir es überhaupt noch versuchen sollen ;)
Genau so habe ich auch gedacht und dann ganz überraschend im Oktober positiv getestet.
Angefangen haben wir im September 21 und seit Februar hatten wir wegen einem Jobwechsel eine Pause.
Es ist einfach so passiert ohne irgendwelche Hilfsmittel und ich habe bereits damit abgeschlossen und war mir gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt ein Kind haben will, weil auch ohne Kinde eigentlich alles perfekt war 😃
Hallo 🌻
Ich kenne diese Methode aus vielen verschiedenen Bereichen, in denen Ängste eine Rolle spielen. Mir fällt es nicht immer leicht, das durchgespielte Worst Case Szenario auch als vertretbare Option für mich anzunehmen. Super, dass du damit einen guten Weg gefunden hast!
Mir hilft jetzt im langen Kinderwunsch mit 2 Fehlgeburten und einem gesunden Kind, mich aus der Warteschleife etwas zu lösen.
Zum Beispiel trotz Kiwu auf eine neue Stelle beworben, Urlaube planen, ohne "was ist, wenn ich dann aber schwanger bin usw".
So geht das normale Leben trotzdem einfach weiter. Wenn ein Kind kommt, dann freue ich mich umso mehr.
In einigen Bereichen lässt es sich besser umsetzen, in anderen nicht.
Wir haben seit Längerem ein Tasting mit Alkohol geschenkt bekommen. Ich trinke eigentlich wegen Kiwu nichts und werde dort tatsächlich auch nichts trinken. Das wäre ohne Kiwu kein Problem - das "so tun als würde ich nicht auf etwas warten, klappt bei mir also auch nur teilweise".
Alles Gute 🍀