Mir ist der Kinderwunsch abhanden gekommen

Hallo,
Hab mich hier angemeldet nachdem ich länger still mitgelesen habe.
Mein Mann und ich sind beide 37 und haben eigentlich schon entschieden ein zweites Kind zu bekommen.
Aber nachdem ich hier mitgelesen habe und auch bei Freunden und Verwandten mitbekomme was heute für
ein Tam tam gemacht wird rund ums Kind...Da hab ich Zweifel bekommen ob ich das will.
Richtige Do's und Dont' s gibt es ja mittlerweile.
Vor 15 Jahren hab ich das so nicht mitbekommen, ich war jung, und hab es einfach so gemacht wie ich es für richtig hielt und es mir entsprach.
Ich hab nicht gestillt, wurde auch damals schon empfohlen aber heute ist es gefühlt ein Nogo nicht stillen zu wollen.

Kinder stehen gefühlt überall Im Mittelpunkt, alles wird angepasst ans Kind bzw sogar untergeordnet.
Familienbett muss sein, Kind von vorneherein im eigenen Bett oder sogar im eigenen Zimmer ist ja schon fast Nazi Denken.
Also es gibt keinen Spielraum mehr selbst zu entscheiden.
Es gibt ein Narrativ das richtig ist und andere Ansichten sind automatisch falsch, veraltet,schädlich.
Jahrelanger Schlafmangel muss akzeptiert werden , auch dass die Paar Beziehung dauerhaft hintenan steht ist hinzunehmen.
Woanders übernachten also z.b bei Opa und Oma e
rst wenn das Kind es selbst will...also nach Jahren.
Töpfchen Training ist auch Zwang, also wer es macht misshandelt sein Kind.
Essen muss auch vom Kind aus initiiert werden, und wenn man stillt dann sind 2 Jahre mittlerweile normal....Tag und Nacht, das Kind entscheidet auch da wie lange und wie viel, die Mutter ist nur der Erfüllungsgehilfe.
Ich wollte es machen wie bei Kind eins...
Denn so wie heute Mütter ihre Rolle verstehen, sehe ich das nicht und kann damit nichts anfangen.
Unter den Umständen will ich kein Kind wenn das alles so ist oder sein muss wie oben beschrieben.
Das bin nicht ich.
Kennt jemand diese Gedanken?

Bearbeitet von Inaktiv
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So habe ich das noch nirgendwo wahrgenommen 😳 und meine Freundinnen sind alle „woke“ mitte 20 jährige 😅

Vielleicht darfst du da einfach so viel drauf geben und mach weiterhin was du denkst

Ich will zB definitiv kein Familienbett und maximal 1 Jahr stillen wenn überhaupt und es ist mir kack egal was irgendjemand dazu sagt
Die Person kriegt einmal ne Ansage dass mein Ding ist, aber ich schätz auch keinen aus meinem Umfeld so ein sich da ernsthaft einzumischen

Vielleicht musst du dein Umfeld überdenken 🫣

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Hallo,

Du musst deinen eigenen Weg in der Erziehung gehen. Stillen ist kein Muss, ich habe das auch nicht gemacht. Ich kenne auch andere Mütter, die wenig oder gar nicht gestillt haben.

Lg

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Ich glaube du bist in irgendeiner Blase unterwegs. Es gibt nicht nur den einen Weg. Es gibt für alles Befürworter und Gegner. Lass dich nicht verunsichern, was andere sagen. Es ist dein Leben und dein Kind und du weißt am besten was zu euch passt. Lass dir diesen Druck nicht aufdrängen, was richtig und was falsch ist. Man muss über alles diskutieren können und Menschen haben halt verschiedene Meinungen. Man muss einfach wie bei allen anderen Dingen im Leben einsehen, dass die Gesellschaft sich nicht in allen Dingen einig ist und man halt manchmal einfach nur ein dickes Fell benötigt, um gut durch den Alltag zu kommen.

Bearbeitet von Es wird alles gut
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Na wenn dir der Kinderwunsch auf einmal abhanden gekommen ist, belasst es doch bei einem. Ein Einzelkind zu haben, hat ja definitiv auch Vorteile.
Ansonsten muss ich sagen, solche Gedanken kenne ich nicht. Wenn der Wunsch da ist, ist er da.

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Liebe Schnatti,
es gibt reichlich Spielraum für eigene Entscheidungen, du mußt dich nur trauen! Narrative ändern sich schneller, als man glauben mag.
Nur mal so als Beispiel war vor paar Jahren strengstens verboten, mit Erkältungssymptomen die Firma zu betreten und heute schreibt der Chef, ein positiver Corona-Test ist auch mit Symptomen kein Grund, nicht pünktlich zur Schicht zu erscheinen. Merkst du was? Narrative sollten niemals deine eigenen Entscheidungen ersetzten.
Ob und wie lange du stillst - deine Entscheidung.
Bei Mama und Papa schlafen, immer, manchmal, nie, Beikost, Süßigkeiten, Medien, Töpfchen und Sauberkeit - dein Herz findet den Weg. Müssen muß gar nichts.
Tatsächlich habe ich verwerflicherweise Kinder in die Welt gesetzt ohne zu garantieren, dass ich 17 Jahre später die Fahrschule und das erste Auto finazieren kann. Konnte ich dann auch nicht, weil manches gaaanz anders kam, als gedacht.
Ich bin mega stolz auf 4 erwachsene, selbständige Kinder, alle mit beiden Beinen fest im Leben. Zu meinem größten Glück und zu dem ihren gibt es diese wunderbaren Menschen, die ihre ungepuderten Hintern mit Stolz und ihre klugen Köpfe mit Verantolwrtung tragen.
Alles Gute dir!

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Lass doch die anderen reden - und mache auch bei einem zweiten Kind, was du für richtig hältst.

Nichts von dem, was du gerne (anders) machen würdest, lässt dich zu einer schlechten Mutter werden.

Mein Kind darf auch unter normalen Umständen nicht in meinem Bett schlafen. Ich schlaf dann furchtbar schlecht und habe am nächsten Tag Rückenschmerzen. Das versteht er mittlerweile. Klar gibt es Ausnahmen, wenn er wirklich Angst hat, schlecht geträumt hat oder so krank ist, dass ich ihn lieber auch bei mir hätte (zB hohes Fieber). Aber das ist selten mehr als 1-2 Nächte und dann habe ich mein Bett meistens wieder einige Wochen für mich.

Er kennt es aber auch so, hat auch als Baby immer im eigenen Bett und ab einem Jahr im eigenen Zimmer geschlafen. Da ich gestillt habe, war es aber irgendwann aus Bequemlichkeit, weil ich nicht 3-6 Mal aufstehen wollte, so dass er doch oft die zweite Nachthälfte bei mir weitergeschlafen hat.

Zum Thema Stillen, ich hatte Glück, dass es funktioniert hat und hab es dann aus Bequemlichkeit beibehalten. Hätte es nicht geklappt, hätte es Pre gegeben. Niemals hätte ich abgepumpt. Da wäre ich mir wie eine Milchkuh vorgekommen.

Töpfchentraining - auch hier stand mir meine Faulheit und dass ich wenig Lust auf Pippi Unfälle hatte im Weg. Deswegen gab es die Windel bis 4 Jahre. Aber ich kann bis heute an beiden Händen abzählen wieviele Pippi Unfälle es gab (Bett und Hosen zusammengezählt). Von daher denke ich, hat er auch davon profitiert, weil er diese peinlichen Situationen, dass alles nass ist und es andere Kinder miterleben eigentlich nie hatte.

Das erste Mal bei Oma und Opa geschlafen hat er mit 7 Monaten.

Brei gab es sehr früh mit 4 Monaten. Also eher so wie die Werbung es will als wie die Beikostreifezeichen sind.

Es ist wirklich schade, dass du wg solcher Punkte deinen Kinderwunsch nicht weiter verfolgen willst. Das kann ich nicht verstehen. Es ist doch jeder Mensch anders, aber deswegen nicht schlechter.

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"Brei gab es sehr früh mit 4 Monaten. Also eher so wie die Werbung es will als wie die Beikostreifezeichen sind."

Darf ich fragen, wieso ihr so früh gestartet habt?

"Zum Thema Stillen, ich hatte Glück, dass es funktioniert hat und hab es dann aus Bequemlichkeit beibehalten"

Hast du eine Vorgeschichte, die dazu führt dass das Stillen nicht klappen könnte? (Zu wenig Brustgewebe..?) Weil ich die Aussage "ich hatte Glück" irgendwie im Zusammenhang mit Stillen etwas merkwürdig finde.

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Wieso? Man darf sich doch glücklich schätzen, wenn etwas reibungslos funktioniert? Ich kenne Frauen, die nicht stillen konnten ohne dass es einen bekannten medizinischen Grund gibt. Oder die es schmerzhaft finden. Oder auch zwei Mamas von Frühchen, die eben zunächst nicht stillen konnten, weil das Baby zu schwach war oder sie nicht im Krankenhaus mit aufgenommen werden konnten (Elternzimmer gibt es nicht überall).

Zur Beikost, ich hatte mir damit tatsächlich bessere Nächte versprochen. Hat aber nicht funktioniert, ist halt auch nur Beikost und Stillen fand er nach wie vor besser.

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Ich weiß was du sagen willst meinen Kinderwunsch hast du den wirklich noch ? würde das aber nicht beeinflussen . Man muss nicht mit dem Strom schwimmen . Ich habe auch große Kinder und seh diese Entwicklung auch sehr deutlich so krass war das vor 10-15 Jahren nicht . Ich kann damit auch gar nichts anfangen , ich mache es so wie ich es für richtig halte auch wenn ich damit gegen den Strom schwimme das ist mir egal und da kann ich drüber stehen . Sollen alle so machen wenn sie meinen ich sehe und verstehe mich absolut nicht in dieser Rolle bis lang bin ich mit meiner Rolle auch ganz gut gefahren . Meine großen Kinder scheinen das inzwischen auch so zu sehen. Nach dem meine Tochter mal hinter so einem bedürfnissorientiert erzogenen 4 jährigen mit sehr geduldig aufopfernder Mama sass hat sie verwundert angemerkt das sie sehr froh ist das wir sie nicht so erzogen haben . Das habe ich als echtes Kompliment aufgefasst wo wir doch vorher in der Pubertät noch die schlimmsten Eltern waren 😉

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Okay, krass wie du das wahrnimmst.
Unser Kind wird mit viel Liebe, Geduld und auf Augenhöhe durch das Leben begleitet.

Ihr entscheidet, wie euer Kind groß wird. Wir haben uns vor der Familiengründung damit sehr intensiv auseinandergesetzt. Unser Familienleben beschreibe ich als sehr harmonisch.

Ja, ich stille jetzt fast drei Jahre nach Bedarf.
Mein Kind entscheidet, wann sie bereit ist, Windelfrei zu sein.
Wir schlafen zusammen in einem Bett. Kommt mir nicht in den Sinn, das kleine Wesen woanders in einem anderen Raum schlafen zu lassen. Alleine! Sie darf entscheiden, wann sie soweit ist.
Mein Kind übernachtet nicht bei Großeltern. Der Bedarf war bisher nicht. Zumal ich auch nachts stille. Irgendwann hat sie Lust dazu, oder auch nicht... Es muss sich stimmig anfühlen.

Wir haben uns sehr viele Gedanken über gewaltfreie Erziehung und Kommunikation gesprochen/gelernt.

Für uns fühlt sich das richtig an.
Weitere Kinder wünschen wir uns aus viele Gründen nicht.

Bearbeitet von Inaktiv
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Sehe es so wie du!
Finde es nicht verwerflich Rücksicht auf das Kind zu nehmen und seine Bedürfnisse zu erfüllen und diese zu achten. Im Gegenteil. Meiner Meinung nach ist es die Pflicht der Eltern genau auf sowas zu achten.
Aber jeder hat da ein anderes Empfinden. Soll jeder so machen wie er es für richtig hält.

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"Wir schlafen zusammen in einem Bett. Kommt mir nicht in den Sinn, das kleine Wesen woanders in einem anderen Raum schlafen zu lassen. Alleine! Sie darf entscheiden, wann sie soweit ist."

Genau DAS meint die TE wahrscheinlich. Diese Aussage ist definitiv wertend. Nach dem Motto: "Du lässt das arme Kind alleine in seinem Zimmer schlafen...Was bist du nur für eine Mutter!"

Es ist vollkommen in Ordnung, dass du es so machst. Aber deswegen sind andere Vorgehensweisen nicht automatisch falsch oder haben negative Auswirkungen fürs Kind. Nicht nur das Kind darf entscheiden. Auch die Eltern.

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Ich glaube urbia ist da schon eine spezielle Blase und nicht repräsentativ. Es spricht nichts dagegen, dein zweites Kind wie dein erstes aufzuziehen. Ich glaube nicht dass irgendwer von außen dazu gedrängt wird, 2 Jahre lang zu stillen. Die einen machen es, die anderen nicht. Bei den meisten Menschen mit Kindern weiß ich auch gar nicht wie sie so stillen und schlafen, weil das einfach sehr persönlich ist. Die, bei denen das Kind schon früh bei Oma und Opa übernachtet, werden eher beneidet als schief angeschaut, nicht jeder hat die Option.