Kann mich einer verstehen? Ist es bei euch anders?
Ich habe einen Kinderwunsch. Eigentlich… Und ich war so traurig, weil es im 1. ÜZ nicht klappte.
Und dann werde ich am Abend plötzlich so traurig, bei dem Gedanken bald schwanger zu sein. Trauere um die verpassten Momente und Chancen, die ich nicht wahrgenommen habe.
Und dann denke ich darüber nach doch noch mit dem Kinderwunsch zu warten, obwohl ich schon Mitte 30 bin.
Ich weiß zu 100% dass ich ein Kind will! Aber ich bereue so vieles nicht getan zu haben, auch wenn ich meine Gründe hatte.
Mir ist auch nicht mehr zu helfen glaube ich manchmal. Hänge in der Luft.
Durchgängiger fester Kinderwunsch?
Ich weiß ja nicht, um welche Dinge es dir geht, aber es ist ja nicht alles vorbei wenn man schwanger ist bzw Kinder hat ☺️ Die Kinder werden ja älter, kann man mal "abgeben" und und und.
Stimmt, mir gehts um Freiheit. Wildheit. Reisen. Kopflos sein
Die Frage wäre ja dann, möchtest du noch eine bestimmte Reise zum Beispiel vorher machen? Dann mach sie. Das frei sein kann ja alles wieder kommen, Kinder werden älter! Komplett frei sein und Kinderwunsch schließt sich halt ein bisschen aus. Aber es heißt ja nicht, dass es nie wieder geht 😊
Ich verstehe die Ambivalenz voll. Als es bei uns losging, dachte ich auch plötzlich sowas wie: Aaah, es ist doch gerade alles gut, wieso sollten wir was ändern??
Eine Freundin sagte, das ist ja auch irgendwie die krasseste Entscheidung, die man im Leben so trifft.
Naja, ich bin jetzt schwanger und denke mir immer noch manchmal, hoffentlich wird das alles gut. Aber insgesamt bin ich sehr glücklich darüber und freue mich drauf.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Herzlichen Glückwunsch
Danke!
Naja..am Ende des Tages ist die Frage, was du gerne gemacht hättest, warum du es nicht gemacht hast und ob du es in Naher Zukunft überhaupt machen würdest.
Wenn ich es jetzt bereue nicht nach Australien gereist zu sein, ich aber weiß, dass ich das aus welchen Gründen auch immer selbst ohne Kind in den nächsten 10 Jahren nicht machen würde, dann würde mich das nicht vom Kinderwunsch abbringen.
Wenn ich es bereue, dass ich keine Ausbildung gemacht habe, ich aber jetzt die Chance habe eine zu machen, dann würde ich auch am Kinderwunsch zweifeln.
Ich bin gut ausgebildet und mir geht es um sowas wie: Mal kopflos sein, frei und wild sein.
Habe immer mit Ängsten zu tun gehabt und will endlich einmal frei leben
Ist das denn jetzt realistisch? Also: Würdest du es jetzt tun, wenn du nicht ein Kind planen würdest?
Oder ist das hypothetisch?
Ich kann dich gut verstehen. Bei mir war das vor dem ersten Kind genauso, und auch jetzt ist es wieder ähnlich, wenn ich daran denke, mit einem zweiten Kind schwanger zu werden.
Es ist einfach eine Tatsache, dass Leben auch Verzicht bedeutet... auch wenn das in der heutigen Multioptionsgesellschaft eine unpopuläre Aussage ist.
Jede Entscheidung ist ein Massenmord an Möglichkeiten... dieser Spruch hat etwas Wahres!
Wenn du schwanger wirst und ein Kind bekommst, wird nicht genau das gleiche Leben mehr möglich sein, wie wenn du kein Kind gehabt hättest. Manches geht weiterhin, mit dem Kind, neben dem Kind, modifiziert, aber nicht alles und im gleichen Ausmaß. Das ist eine Wahrheit, und ich finde es legitim, diese zu spüren und das auch zu betrauern.
Wenn du hingegen nie schwanger wirst oder dich gegen Kinder entscheidest, kannst du den Raum, der dadurch frei bleibt, mit vielem anderen füllen. Aber eigene Kinder werden nicht drin sein. Auch das ist ein Verzicht.
So wie andere dir hier schon geraten haben, würde ich dir ebenfalls empfehlen, genau hinzuschauen, was es denn ist, das du bereust oder meinst, verpasst zu haben und um das du trauerst. Und dann zu schauen, was davon du vielleicht doch noch vor der Realisierung des Kinderwunsches verwirklichen möchtest, was vielleicht auch mit Kindern geht und wovon du dich - für immer oder zumindest für die nächsten 15-20 Jahre - erst einmal verabschieden möchtest.
Wichtig finde ich auch noch, uns klar zu machen, dass die bewusste Entscheidung für Kinder historisch etwas sehr Neues ist. Lange gab es zu diesem Thema ja - abgesehen von Abstinenz - kaum Wahlmöglichkeiten. Insofern ist das vielleicht auch psychisch etwas Neues für uns als Menschen, uns so bewusst mit diesem Thema auseinanderzusetzen und damit, was Kinder Tolles mit sich bringen, aber auch, welche Einschränkungen damit einhergehen und worauf wir damit verzichten.
Ja und mich überfordert die Entscheidungsfreiheit total. Will endlich mal frei und wild und kopflos sein. Und ich denke schwanger oder mit Kind geht das gar nicht mehr.
Ich habe immer so viel mit Ängsten und Hemmungen zu tun gehabt. Ich hab das Gefühl nicht zu leben
Als ich dann schwanger war, dachte ich auch nur „oh Gott! Jetzt ist mein Leben vorbei!“ und was ich nun alles nicht mehr machen kann 😅
Aber so schlimm ist es dann gar nicht. ;) aufgeschoben ist nicht aufgehoben und man kann tolle Dinge, die schwanger nicht gehen (oder mit kleinen Kindern), einfach später erleben.
Wenn sie einem dann noch wichtig sind 😂
Ich vermute die Gedanken haben die meisten, es wird allerdings nur von den wenigstens ausgesprochen.
Ein Kind ändert das Leben von Grund auf. Noch kein anderes Ereignis hat mein Leben und auch mich mehr verändert als die Geburt meines Sohnes.
Manchmal "trauer" ich auch noch nach 2,5 Jahren als Mutter meiner Freiheit nach. Es fällt mir immernoch schwer das ich häufig zurück stecken muss. Dinge absagen muss, die mir eigentlich wichtig wären, aber gerade dann wieder das Kind krank ist. Ohne Kind war gefühlt alles einfacher und so unbeschwert wird das Leben vermutlich nie wieder sein. Allerdings ist es auch wunderschön all das zu erleben und gibt einem so vieles zurück. Er ist das beste was mir passieren konnte. Und ich hoffe das nochmals erleben zu dürfen.
Aber auch in der Kiwu- Zeit momentan für Kind 2 habe ich solche Gedanken. Mit 2 Kindern verliere ich definitiv wieder an Freiheit und Flexibilität. Und dennoch Wünsche ich mir nichts sehnlicher.
Ich weiß auch heute noch wie viel Angst ich ab positivem SST damals hatte, dass mein Leben vorbei wäre. Aus Erfahrung kann ich dir allerdings nun berichten, das Leben ist nicht vorbei und man macht auch viele Erfahrungen die man nie ohne Kind erlebt hätte. 🙂
Ja, das denken bestimmt viele. Aber alle anderen um mich herum gehen in sich ruhender mit der Frage um. Und ich will endlich mal angstfrei und kopflos leben. Aber bin andererseits schon 35
Ich glaube dich verstehen sehr viele. Ich hatte irgendwie einen Kinderwunsch, aber nicht so sehr wie andere. Manchmal hab ich auch gezweifelt, ob ich wirklich Kinder möchte.
Mein Partner und ich hatten dann eine Verhütungspanne und wir waren total enttäuscht, als der SSt negativ war. Wir haben im nächsten Zyklus nicht mehr verhütet und zack wurde ich schwanger.
Ich bin jetzt in der 8. Woche und denk mir auch manchmal „hätten wir doch verhütet“. Auch ihn packt manchmal die nackte Angst. Wir haben Angst vor der grossen Veränderung, vor der Verantwortung. Angst, dass wir es nicht packen oder etwas verpassen.
Ich glaube, für mich hätte es keinen perfekten Zeitpunkt gegeben und ich wäre nie 100% am Punkt wo ichs unbedingt möchte. Ich glaube aber, dass ich es später ganz bestimmt bereut hätte, wenn wir nicht einmal mutig gewesen wären. Und das waren bisher wirklich die mutigsten 5 Minuten unseres Lebens und ich bin mir sicher, dass wir es nicht bereuen werden, auch wenn die Angst ab und du zu Zweifel führt.
Dein Text hat mich irgendwie richtig aufgebaut, danke.
Wie alt bist du?
Ende 32, mein Partner wird 34 wir sind also „auch nicht mehr die Jüngsten“.
Ich verstehe dich so sehr!
Ich habe mit 23 die Entscheidung getroffen ein Baby zu wollen und war am Ende sogar in der Kinderwunschklinik. Trotz des großen Wunsches, habe ich in schönster Regelmäßigkeit daran gezweifelt, ob ich das schon möchte, ob ich dann noch mein Leben leben kann wie ich es mir wünsche und welche Freiheiten ich mir nehme.
Wenn du sagst, du willst kopflos sein, wird das mit Kind natürlich eher schwierig. Aber die meisten Sachen sind zwar eine Zeit lang nicht möglich, aber jedes Jahr das vergeht, gewinnst du neue Freiheiten und vielleicht auch neue Träume.
Ich kann dir nur raten, in dich zu gehen und dich zu fragen ob du bereit bist aktuell zurück zu stecken (und auch wie es deinem Partner damit geht). Ansonsten ist auch mit 40 noch viel möglich und du tust einem Kind ja auch nichts gutes, wenn es am Ende nicht erwünscht ist.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀