Hallo liebes Forum,
ich stehe gerade vor der schwierigen Entscheidung: gehen oder bleiben. Kurz zur Situation, ich bin 33, mein Freund fast 40. Wir sind 1,5 Jahre zusammen, leben seit 1 Jahr zusammen. Wir lieben uns, haben auch schon eine kleinere Krise überstanden, und an unserer Kommunikation gearbeitet (sind beide ziemliche "Hitzköpfe"). An sich ist es eine liebevolle Beziehung. Ich habe einen sehr starken Kinderwunsch, schon länger, in der letzten Beziehung hat mein Exfreund seine Meinung immer mehr von "vielleicht mal Kinder" zu "wahrscheinlich nie" verschoben, was am Ende auch der Trennungsgrund war. Mein Freund und ich haben von Anfang an darüber gesprochen, er meinte ganz klar er will auch Kinder und mit Ende 30 auch nicht mehr ewig damit warten. Seit 3 Monaten habe ich immer stärker gespürt, dass ich mir mit ihm eine Familie wünsche und am liebsten sofort loslegen möchte, aber ich war auch bereit noch ein bisschen Zeit zu geben. Seitdem ist alles hochemotional was dieses Thema angeht. Wir hatten uns vor einigen Monaten dann in einem ernsten Gespräch auf Starten im Herbst geeinigt, ich habe mich beim FA beraten lassen. Dieses Startdatum wurde von ihm seither immer mehr angezweifelt. Er fühlt sich unter Druck gesetzt von mir. 2 Mal standen wir deshalb in den letzten Wochen schon vor der Trennung, weil ich einfach nicht mehr lange warten kann und es auch aufgrund des Alters (dann 34) einfach nicht noch länger rausschieben will. Er findet ich übertreibe, ich sei ja noch jung. Er hat diese Woche angefangen, sich wirklich auseinanderzusetzen mit dem Thema, redet mit Freunden, tauscht sich aus. Das finde ich gut. Was mir allerdings Sorgen macht, ist dass die Gründe, die für ihn für "noch warten" sprechen, eigentlich generelle Gründe gegen ein Kind sind (Freiheitseinschränkung, eigene Probleme auf das Kind projizieren etc.). Daher habe ich ihm auch gesagt, ich glaube er hat diese Entscheidung ob überhaupt Familie noch gar nicht entschieden, was er aber abstreitet. Er möchte einfach mehr Zeit, da er sich noch ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat, obwohl ihm wohl immer klar war, das er Familie wollte...
Ich bin einfach nur noch ratlos. An sich könnte ich noch ein bisschen Zeit geben, aber da reden wir eher von Wochen nach hinten, als von Monaten oder gar Jahren. Vor allem weil es keinen Grund gibt, der JETZT gegen ein Kind spricht aber generell nicht. Das setzt ihn aber unter Druck. Ich habe auch Beratung vorgeschlagen, das lehnt er ab. Am Wochenende wollen wir uns nochmal zusammensetzen. Ich gehe ihm ehrlich gesagt gerade aus dem Weg, was ihn verletzt, aber ich kann einfach nicht so tun als wäre alles ok wenn wir uns vielleicht in den nächsten Tagen trennen. Das fühlt sich falsch an.
Vielleicht hat jemand eine Idee oder einen Rat dazu...
Trennen oder bleiben wegen Kinderwunsch
Hallöchen!
Ich würde wohl noch bis zum ausgemachten Zeitpunkt warten und das Thema erstmal ruhen lassen. Ich denke es ist schon ein gutes Zeichen, dass er sich nun intensiv damit auseinandersetzt. Andererseits ist er ja schon 40.. wenn man dann noch nicht weiß, was man will.. naja, finde ich schwierig 😅 Also wie gesagt, etwas warten würde ich an deiner Stelle schon noch, am besten ohne Druck zu machen. Sollte er sich dann immernoch unsicher sein oder den Termin weiter hinauszögern , würde ich schon schauen, ob die Beziehung so noch einen Sinn für dich ergibt :)
Alles gute!
Guten Morgen!
Kann deine Sorge gut nachvollziehen, diese biologische Uhr ist ein mieses Ding (bin auch Jhrg 90, mein Mann Jhg. 84, seit 2 Jahren erfolglos im KiWu).
Wenn du glaubst er sei der richtige Lebenspartner für dich und ein guter Vater für dein Kind, könntest du ihm eventuell Social Freezin vorschlagen. Die Kosten müsste natürlich er tragen, da ihr den Kinderwunsch ja seinetwegen aufschieben würdet.
Ich denke auch wenn du dich trennst wirst du mind. ein Jahr "verlieren". DIe Trennung würde ich nur in Erwägung ziehen wenn er wirklich so ambivalent und unrealistisch bleibt, es klingt so als will er ein Kind aber erst wenn er "erwachsener" ist und viel erwachsener werden wir leider nicht. Vielleicht gehört sein Prozess gerade auch zu einer Abschiednahme von der Freiheit, Geld, etc. Im Grunde ja gut, dass er sich damit auseinander setzt, kommuniziert und sich mit Freunden austauscht.
Viel Erfolg euch beiden!
Das klingt traurig.
Und ich würde gehen und die Deadline im Herbst bereits jetzt auflösen. Er hat einen Rückzieher gemacht und sieht Einschränkungen ganz grundsätzlich durch die Anwesenheit von Kindern - nicht im konkreten Zeitpunkt, sondern allgemein.
Ich würde mich hingehalten fühlen und mir einen Partner suchen, der ähnlich positiv auf eine Familie blickt.
Groß reden und die Deadline zu diskutieren oder "ohne Druck warten" (wie soll das gehen als Frau mit einem Wunsch im Herzen und biologischer Uhr 😉 ) oder die Zuständigkeiten abzustimmen, wenn die Zwerge da sind, wäre mir zu müßig. Ich hätte außerdem Sorge, Probleme in der Schwangerschaft und/oder der Betreuung und Erziehung allein durchmachen zu müssen.
Seine Haltung, das jetzt mit Freunden zu thematisieren, würde mich eher verletzen als bestärken und ich würde es als mangelnde Reife oder Ablehnung dem Kinderthema gegenüber interpretieren. Er ist bestimmt sonst ein wunderbarer Mann, mit ihm Kinder in die Welt zu setzen - davor hätte ich eher Respekt nach dem Vorlauf.
Ich finde das Thema wirklich so schwierig. Ein Kind ist nun Mal nichts, das man rückgängig machen kann.
Jedoch bezweifle ich tatsächlich, dass dieses Problem bei Euch einen guten Ausgang haben wird.
Man könnte von einem 40-jährigen, erwachsenen Mann eigentlich schon etwas mehr Klartext erwarten. Die Druck-Masche würde bei mir ehrlich gesagt auch nicht greifen. Das ist für mich nämlich immer die Ausrede, die am ehesten zieht, wenn man sich den ernsten Dingen und Fragen einer Partnerschaft nicht stellen will und so für sich mehr "Zeit" rausschlägt.
Dass es sich mit seinen Freunden diesbezüglich austauscht mag ja gut sein, aber was für Andere gilt, muss nicht für mich gelten. Was für andere (un)möglich, bewerkstelligen Andere mit links.
Wäre ich an deiner Stelle, gäbe es hier nur ein Ultimatum.
Mein Mann war auch so. Wollte schon Kinder aber hatte Angst davor.
Haben dann damals auch Ende Sommer gestartet. Das Gute war, dass sein Cousin kurz davor Vater wurde und er erlebt hat, wie glücklich es ihn macht.
Jetzt haben wir einen kleinen Jungen und er war von Anfang an verzaubert von ihm 🥰
Ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben. Nur keinen Druck machen. Wenn ihr Herbst ausgemacht habt, dann soll er bis dahin noch entspannen 😅 ist eine aufregende Zeit!
Wenn Dir der Kinderwunsch ernst ist--und so klingt es--würde ich mich trennen. Dieser Mann will keine Kinder bzw. zumindest nicht mit Dir. Ich kenne mehrere Frauen, die sich durch solche Männer verwartet haben und nun, wo es biologisch nicht mehr möglich ist, ungewollt ohne Kind da stehen. Die Männer haben z.T. schnell neue Beziehungen gemacht, wo sie ruck zuck plötzlich auch ein Kind hatten. Ich selbst habe gerade noch die Notbremse gezogen und den Kinderwunsch alleine verwirklicht, nachdem ich realisiert hatte, dass ich -im Warten auf einen solchen Mann--sonst kinderlos bleiben werde.
-Du bist noch jung genug, um z.B. auch social freezing zu machen. Dann hättest Du nicht so einen Druck mit dem Finden eines neuen Partners etc.
Auf weitere deadlines würde ich mich nicht mehr einlassen. Die werden höchstwahrscheinlich nur mit weiteren nichtigen Gründen ins Unendliche verschoben. Ich finde auch nicht, dass diese Beziehung besonders liebevoll klingt, wenn ihm Deine existenziellen Bedürfnisse quasi egal sind.
Danke euch! Ihr fasst ganz gut zusammen wie es in mir aussieht. Social freezing ist für mich tatsächlich keine Option. Da es mir nicht nur um die biologische Uhr geht (aber um die auch) sondern auch darum, dass ich psychisch und mental absolut bereit bin für ein Kind und einfach nicht länger warten möchte. Sein Argument ist u.a. auch dass wir uns erst 1,5 Jahre kennen. Das verstehe ich. Aber bis wir uns deutlich länger kennen als jetzt vergeht nochmal viel Zeit. Ich habe im Grunde auch das Gefühl er ist sich noch unsicher und in einem Prozess. Kann auch gut sein dass er in seiner nächsten Beziehung schnell Vater wird, weil er sich dann auseinandergesetzt hat und ich quasi die "Vorarbeit" geleistet habe, aber das ist dann so. Ich muss ja nach mir und meinem Leben schauen. Sehr verletzend finde ich, dass er mir mangelnde Liebe unterstellt, dass es mir nicht um ihn als Mensch gehen würde. Was nicht so ist. Ich würde mir ja von Herzen eine Familie mit ihm wünschen aber ich bin eben nicht bereit das weiter rauszuschieben, der Kinderwunsch steht tatsächlich über der Beziehung für mich. Klar klingt das erstmal lieblos. Aber das ist so schwer jemandem klar zu machen, der selbst diesen sehnlichen Wunsch einfach nicht so stark hat.
Es könnte schwierig werden ein Ultimatum zu setzen, denn wenn Ihr beide "Hitzköpfe" seid so wie du schreibst, stehst du vielleicht am Ende des Tages alleine da, und musst nochmal von vorne anfangen mit der Männersuche, somit verscheibt sich auch dein KiWu drastisch nach hinten wieder, das muss dir bewusst sein.
Ich stand vor 4 Jahren (wir beide 32 damals, aber schon 11 Jahre zs und auch schon verheiratet) vor genau dem selben Problem, er konnte sich Kinder vorstellen, aber nicht jetzt...das dauerte dann eine gefühlte Ewigkeit bis mir der Kragen platzte und ich sagte, entweder wir starten jetzt (es klappt ja eher selten beim ersten Versuch) oder wir gehen getrennte Wege, wir waren ja sogar schon verheiratet, das war mir aber egal. Also sagte er ok, (da waren wir schon 33, hat sich also Monate gezogen) und es hat, wieder erwarten, direkt im ersten Zyklus geklappt XD
Wir waren beide wirklch direkt überfordert da es so schnell ging, aber, wir könnten uns ein Leben ohne den Kleinen Racker nicht mehr vorstellen, er ist der tollste Papa der Welt ab Tag 1 (was auch manchmal selten ist) und wir versuchen uns gerade schon länger an Kind 2, weil wir immer 2 Kinder wollten, das will aber nicht so richtig funzen leider, liegt ja vielleicht am Alter (36) aber wir wissen es nicht.
Lange Rede kurzer Sinn, es kann einfach von heute auf Morgen alles zusammen brechen, oder er lenkt ein und Ihr legt direkt los. Die Männer haben Angst, das ist fast immer so.
Hätte ich vorher gewusst dass es mit dem 2ten so lange dauert (falls es überhaupt noch klappt) hätte ich vorher schon angefangen über das Thema mit Ihm zu "streiten"
Ich wünsche euch alles Gute und dass Ihr es vielleicht sogar zs schafft ;)
Hy, ich kann dich gut verstehen - das war für mich auch immer ein Grund ob ich überhaupt in Bez. mit einem Mann gehen, denn wenn sich jemand eine Familie nicht vorstellen kann oder will und man selbst sich das aber für sein Leben wünscht, dann ist einer der wichtigsten Basispfeiler nicht vorhanden. Und das fiese ist echt, dass wir Frauen dazu ja nur begrenzt Zeit haben. Die Männer nicht und daher ist es für sie nur bequem zu sagen: Lass uns noch ein zwei Jahre warten. Aber Fakt ist, ab Mitte Dreißig tickt die innerer Uhr und ja, es wird dann jedes Jahr schwieriger ein Kind zu bekommen. Und: Wenn es dann nicht gleich klappt ist das auch eine riesige Herausforderung für eine Beziehung die oftmals zu Tränen und Emotionen führen kann und wenn du jetzt schon das Gefühl hast, dass ihr darüber nicht sprechen könnt, dann tu dir den Gefallen und such dir jemanden der deinen Wunsch teilt.
Außer: Du liebst ihn sehr und du bist auch bereit darüber nachzudenken, dass es vlt. nie Kinder geben wird. Denn diese Option muss man immer im Auge haben, Kinder zu bekommen ist zwar das natürlichste der Welt, aber leider in der heutigen Zeit nicht immer so einfach wie man glaubt. Manchmal ist es ein steiniger Weg der am Ende in einer Sackgasse endet.
Vlt. suchst du am Wochenende nochmal das Gespräch mit ihm: Sag ihm deine Sorgen und Ängste und dass du dir JETZT ein Kind wünscht und nicht erst in Monaten oder Jahren. Und sag ihm auch, dass du es gerne mit ihm hättest, weil du ihn dir als Vater gut vorstellen kannst und du mit ihm diesen Weg gehen willst. Dann hat er auch das Gefühl, dass er wichtig ist in diesem Prozess. Vlt. regt ihn das nochmal zum Nachdenken an.
Sollte er trotzdem blocken und weiter warten wollen, dann würde ich keine Deadline mehr setzten sondern ihm sagen, dass euer gemeinsamer Weg an einer Kreuzung angelangt ist und ihr entweder gemeinsam abbiegt oder jeder getrennt seine Wege geht. Ist zwar hart, aber manchmal besser.
Ich denke du kennst deinen Freund gut genung, um zu merken, wie seine Tendenz ist. Und es muss ja kein unter Druck setzen sein - einfach mal Verhütung weglassen und schauen was passiert...
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass ihr euch noch auf einen gemeinsamen Weg einigen könnt. Alles Liebe dir und fühl dich gedrückt