Eine Geschichte zum Entschleunigen

Es war einmal ein Mann und eine Frau, beide liebten einander sehr und der Wunsch nach einem Kind sollte dieser Liebe Ausdruck verleihen. Beide behüteten ihren kleinen Wunsch und warteten auf den richtigen Moment. Natürlich wussten sie, dass es diesen Moment nicht gab und so nahmen sie es mit der Verhütung nicht so genau. Immer mit der leisen Hoffnung es könnte klappen.
Nun es klappte leider nicht wie erhofft und das Liebespaar wurde innerlich traurig und fragte sich, jeder für sich, ob es an einem selbst lag. Machten wir was falsch? Stimmt der Moment vllt nicht oder bemühen wir uns zu wenig? Sie sprachen lange darüber und im nächsten Zyklus sollte alles anders werden. Die Frau machte ovus, überwachte die Temperatur und beobachtete ihre "Anzeichen", der Mann war nicht untätig, auch er beobachtete diesmal genau und war sich sicher dass es diesmal nur klappen konnte, schließlich verlief alles perfekt. Doch mit jedem Tag der verging und mit jedem Test der negativ blieb, wurde das Paar angespannter. Beide schliefen inzwischen schlecht, waren empfindlich und überreizt.
Ein Spaziergang morgens um 6, bei leichtem Regen sollte Abhilfe schaffen. Nicht eine Menschenseele war anzutreffen, als die beiden den Wald am Rande des Wasser betraten. Frieden und Geborgenheit legte sich wie eine Decke über das verliebte, bedruckte Paar. Sie sprachen kaum und genossen diese Friedliche "alles wird gut" Stimmung. 2 Schaukeln erweckten ihre Aufmerksamkeit und kurzerhand fassen sie sich ein Herz und schaukelten um die Wette. Wurd einem damals als Kind auch so schwummrig davon?!. Ein paar Meter weiter beobachteten sie ein Vögelchen, welches auch sie neugierig beäugte. Zwar scheiterte es an der Kommunikation, aber beide Seiten gaben ihr bestes.
Auf dem Rückweg retteten sie beherzt die Schnecken vor einer wilden Rentnergruppe, die ihnen auf den Versen war. Lachend und kichernd verließ das Paar wieder den Wald und ließen ihren Ernst und ihre Bedrücktheit im Wald zurück, wo es von den Blättern getragen und weit weg gebracht wurde.
Eines Tages würde es klappen, dachte sie, jeder für sich. Und bis dahin und für allezeit, würden sie einfach miteinander fröhlich sein.