Hallo,
ich muss jetzt einfach mal mein Herz ausschütten da es mir sonst schwer fällt mit jemanden darüber zu sprechen.
Wir haben 2 wundervolle und gesunde Mädchen (9 und 3 Jahre) ❤️ und eigentlich war das Thema Kinderwunsch abgeschlossen.
Ich merkte allerdings in der Vergangenheit dass mich das Thema doch wieder mehr beschäftigt. Wenn im Freundeskreis jemand Nachwuchs erwartet wurde mein Herz schon schwer und in diesem Monat ist uns bei der Verhütung ein "Fauxpas" passiert so dass die Möglichkeit bestanden hätte das ich schwanger bin. Ich bin heute ES+12 und der Test ist negativ. Ich merke das es mich eher traurig und enttäuscht stimmt als alles andere.
Für meinen Mann ist das Thema durch und er wünscht sich keine Kinder mehr. Ich würde ihm auch nie bedrängen oder eins "unterjubeln" 😉 aber nichts desto trotz fällt es mir schwer damit abzuschließen. Ich merke irgendwie das noch viel Platz und Liebe für ein weiteres Krümelchen da ist, ich bin einfach zu gern Mami und durchlebe alle Phasen mit den Mäusen die es so gibt. Aber ich würde nie, nie, niemals unsere Ehe aufs Spiel setzen.
Auch wenn ich trotz allem finde das man als der Partner der sich noch ein Kind wünscht, ja doch zurück stecken muss und diese Emotionen fallen mir gerade einfach schwer.
Wir haben beide sichere Jobs, ausreichend Platz und finanziell wäre alles abgesichert.
Mein Mann möchte kein weiteres da er sich auf die "Unabhängigkeit" in ein paar Jahren freut wenn er / wir wieder mehr unternehmen können.
Ich weiß auch gar nicht was ich hören will und warum ich dass hier schreibe , jetzt ist einfach mal vom Herzen runter.
Geht oder ging es jemanden ähnlich? Habt ihr vielleicht einen Ratschlag um mit den Partner nochmal ins Gespräch zu kommen ohne ihn in Bedrängnis zu bringen?
Ich danke Euch fürs Lesen 🌼
Erneuter Kinderwunsch
Ich versteh dich gut. Ein Kinderwunsch geht von Rationalität nicht weg und in eurem Fall gibt es nicht mal rationale Gründe. Eigentlich nur zwei Standpunkte: Du möchtest ein weiteres Kind beim Aufwachsen begleiten. Dein Mann möchte lieber Freizeit. Beides legitime Standpunkte.
Ich würde auch nochmal das Gespräch suchen. Wenn man sich ein Kind wünscht, sollte man das in einer funktionierenden Partnerschaft auch sagen dürfen. Damit bedrängt man niemand.
Es kann natürlich sein, dass dein Mann schlicht „nein“ sagt. Jeder hat andere Kapazitäten. Wenn er in Zukunft ständig überfordert ist, wird es für alle unschön. Ein drittes Kind ist sehr viel mehr Aufwand, zumal ihr eine große Altersspanne abdeckt. Die paar schlaflosen Nächte am Anfang sind noch kein Problem, aber es kommen eben all die Hobbys und Elternabende dazu. Die Trotzphase, das größere Potenzial für Geschwisterstreitigkeiten, die Kosten und der Zeitmangel.
Ich verstehe deinen Wunsch und ich hoffe sehr, dass dein Mann nochmal nachdenkt. Ich hätte in jedem Fall die Machbarkeit eines weiteren Kindes durchdacht, wenn mein Mann sich ein viertes Kind gewünscht hätte. Aber ich denke auch, dass ich mit viel Bedauern abgelehnt hätte. Ich hätte einfach nicht die Energie für eins mehr.
Kann ich verstehen. Und unser zweites Kind kam deshalb 7 Jahre später als das erste. Und weißt du was mein Mann zu mir gesagt hat, als ich kotzend über dem Klo in der Schwangerschaft hing?
"Du musst dich jetzt irgendwie auch mal um den Haushalt kümmern, DU wolltest doch die ganze Zeit das zweite Kind und hast mich genervt."
Er hat sich sofort tausendmal entschuldigt und vermutlich schon längst vergessen. Aber für mich was das ein krasser Stich ins Herz. Dass er eben gar nicht so richtig aus vollem Herzen ein zweites Kind wollte, sondern eben nur, dass seine Frau endlich aufhört zu nerven quasi. Das ist ein beschissenes Gefühl! Und auch wenn er total verliebt ist und der tollste Papa der Welt, habe ich manchmal trotzdem ein schlechtes Gewissen. Denn ich sehe nun, was er eben schon vorher gesehen hat, ich aber durch meinen Kinderwunsch ausgeblendet hatte.
Komischerweise ist mein Mann jetzt nämlich super happy damit, mit dem Großen so viele "Männerausflüge" zu machen und alle Carearbeit zu übernehmen, während ich übermüdet im dunklen Zimmer hocke und das Gefühl habe, ich habe die schönste Zeit mit meinem großen für Schwangerschaftsübelkeit und nächtliches Dauergebrüll getauscht.
Anders entscheiden würde ja heißen, sich gegen das Kind zu entscheiden und so weit würde ich nicht gehen. Aber ich würde auch nicht mehr versuchen, meinen Mann der absolute legitime Gründe hatte, zu überzeugen (oder wie man hier im Forum immer so schön schreibt "nochmal mit ihm zu sprechen").
Ich verstehe dich. Unsere Tochter kam am 17.08.2023 in der 35 ssw still zur Welt.
Anfangs war ich hin und her gerissen möchte ich ein weiteres Kind? Ist es fair ihr gegenüber? Ich hatte von Anfang an ein Herr zerrissenen Kinderwunsch. Mein FA meinte ein halbes Jahr warten ich habe vor Traurigkeit geweint. Mein Mann wollte noch warten. Seit April kam es immer mehr mit dem Kinderwunsch zurück und er war einfach noch nicht bereit. Ja manchmal hat es ihn schon bedrängt da ich halt geweint habe dass hier einfach ein Krümel fehlt. Haben viel über unsere Gefühle gesprochen. Haben jetzt Ende Juli die Pille abgesetzt und ich hoffe bald so sehr auf unser Regenbogen 🥹 rede mit ihm in Ruhe das du dich nicht komplett fühlst, dass dir noch etwas fehlt. Mein Papa hat 6 Kinder und die jüngste wird 6. er sagt immer ein Kinder lachen ist das schönste der Welt!
Ich kann das so so gut nachvollziehen. 😪
Unser 1. Kind ist 13 Jahre alt und anfangs wollten wir immer zwei Kinder aber die Umstände waren immer eher unpassed (Arbeit, Wohnen, Finanzen).
Jahre später war das Thema irgendwie vergessen, wir wollten Kind 1 erst in die Schule bekommen, da keiner von uns zwei Kleinkinder gleichzeitig wollte, wir mochten den Gedanken an einen größeren Altersunterschied.
Nunja Kind eins ist mittlerweile in der 8.Klasse 🫣 Und seit gut drei Jahren war mein erneuter Kinderwunsch so stark das es etliche Gespräche und Streitereien mit meinem Mann gab 🙈.
Anfangs war er total dagegen, er hatte irgendwie abgeschlossen meinte er, er mochte die Selbständigkeit unseres Sohnes und auch das man mittlerweile mal wieder mehr als paar allein unternehmen kann.
Mich traf dies sehr, bei Kind eins war alles so ungeplant (Unfallkind), wir waren einander so fremd und wohnten Anfangs auch nicht zusammen, waren sehr sehr jung und es war mehr ein da müssen wir jetzt durch.
Ich habe unzählige Gespräche mit meinem Partner geführt, habe versucht ihm zu erklären wie ernst es mir ist, das ich gerne einmal bewusst diesen Wunsch durchleben möchte, mit ihm gemeinsam daran arbeiten will und die Schwangerschaft auch mit der Familie und Freunden genießen möchte (Früher ebenfalls reines Chaos, keine Familienanbindung, ich kannte fast nur ihn, fühlte mich sehr allein).
Bei Kind eins war vieles Chaos, Wohnen, Beruflich, die ganze Organisation...es war dennoch wunderschön, versteh mich nicht falsch, auch die Geburt und wie er sich um mich und Kind 1 kümmerte aber es würden Welten zwischen unserem Umgang heute und damals liegen..
Wir bekamen viele Streitereien durch dieses Thema, ich wurde melancholisch als im Freundeskreis alle Schwanger wurden und Babys hatten, ich konnte sie nichtmal anfassen, es tat mir im Herzen weh ihn mit denen auf dem Arm so liebevoll zu sehen, weil ich mir genau dies so sehr wünsche.
Irgendwann hieß es er überlegt, fragte oft nach finanziellen Dingen, beruflichen möglichkeiten in meinem Job, falls es nochmal so weit käme und unzählige Gespräche später kam ein, " er könne es sich vorstellen und fänd es ja eigentlich ganz schön wenn man all die kleinen nochmal so sieht " aber er hatte noch so viel innerliche Angst das er mich ständig vertröstete, bald, nächstes Jahr,... nach über einem Jahr bin ich geplatzt🤬 ich fühlte mich schlichtweg verarscht.
Nebenbei musste ich mehrere Wochen beruflich weg, ich nutzte diese Zeit um mir klar zu werden ob ich ohne 2.Kind Glücklich wäre und bat ihn die Zeit mit Kind 1 allein ebenfalls zu nutzen und sich zu entscheiden ob er es sich vorstellen könne oder nicht.
Ja es war vielleicht nicht nett ihn so zu drängen eine Entscheidung zu treffen aber so viele Jahre hatte er Zeit und schob es nur auf.
Als ich wieder zu Hause war, gestand er mir das er sich schon sehr ein zweites Kind wünscht aber wahnsinnige Angst hat dem allen nicht gerecht zu werden, vorallem auch finanziell...wir haben beide ein sehr gutes Einkommen, Haus, Autos, sicheren Job alles....aber ihm ist es irgendwo wichtig das auch nicht aufs spiel zu setzen.
Naja wir haben alles besprochen , durchgerechnet, mehrere Wege gesucht in Elternzeit zu arbeiten oder auch nicht und dennoch gut zurecht zu kommen und nun versuchen wir seit Anfang des Jahres schwanger zu werden ( was natürlich nie klappt wenn man es unbedingt will 🤣🤦🏼♀️)..
Es hat seit Anfang des Jahres so viel positive Wendung gegeben, selbst er redet nun ständig von was wäre wenn, denkt über Namen nach, Mädchen oder Junge, Anschaffungen, Urlaube in der Zukunft zu viert usw.... natürlich sind wir davon ohne Schwangerschaft noch Meilenweit entfernt aber er ist selber wie gelöst und freut sich mittlerweile wahnsinnig darauf.
Naja nun heißt es warten.
Ich kann euch nur empfehlen ehrlich zu sein warum, wieso, weshalb du es möchtest und was du wie, wann fühlst. Das ist sehr schwer aber half uns enorm.