Hallo!
Mein Mann und ich haben einen unerfüllten Kinderwusch. Haben schon ICSI machen lassen, hatten eine Stille Geburt letztes Jahr.
Gibt es hier auch Paare mit Unerfülltem Kinderwunsch? Wie geht ihr damit um? Ich weiß eig gar nichts mit meinem Leben anzufangen außer Arbeit. Mein Mann trifft sich viel mit seinen Freunden.
Gibt es Paare bei denen das ganze Thema mit einer Trennung geendet hat?
Unerfüllter Kinderwunsch was nun?
Ich kann dir nur von Paaren/Personen Ü70 ohne Kinder im Umfeld berichten.
Diese sind sehr viel gereist, auch heute noch einfach mal mit dem Wohnmobil los. Haben teure Hobbys wie Golfen/Porsche fahren.
Insgesamt halt viel mehr Zeit und Geld. Keine Verantwortung und keine Bindung an irgendwelche Ferien usw.
Was hast du denn für Interessen? Du könntest ja mal eine neue Sportart ausprobieren? Einen Tennisgrundkurs? Einen Büchertreff? Eine Reisegruppe?
Reisen ist nicht so meines.
Ich hasse fliegen. Ich reite, aber dort haben auch alle Kinder außerdem ist eine Reitschule dort. Ich gehe auch laufen. 2x die Woche. Aber eig freue ich mich auf gar nichts mehr.
Ja natürlich gibt es die. Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Eine Freundin von mir und ihr Mann konnten mit dem unerfüllten Kinderwunsch nicht mehr umgehen und es folgte die Trennung. Beide fanden neue Partner und sie hat mittlerweile 3 Kinder…
Ein Freund von uns versucht es jetzt auch schon 4 Jahre. Sie wohnen in einer Wohnung und wollten ursprünglich das Haus nebenan renovieren und dort einziehen. Ich denke das zieht sich so lange, weil sie nicht wissen was sie mit so einem großen Haus sollen, wenn kein Kind kommt,….
Ich kann mir nicht vorstellen wie schwierig es ist, wenn man einen unerfüllten Kinderwunsch hat. Aber vielleicht hilft es den Fokus erstmal auf andere Dinge zu legen.
Machst du außer arbeiten nichts?
Wie wäre es mit einem Ehrenamt? Ein neues Hobby? Reist gemeinsam durch die Welt oder geh mal mit deinen Partner mit, wenn er mit seinen Jungs loszieht oder du machst eine Weiterbildung oder probierst ein paar neue Honbys aus, macht ein schönes Wellneswochenende und geht auf Konzerte/Festivals, da gibt es doch Möglichkeiten zuhauf. Manchmal muss man sich auch erstmal dazu zwingen und merkt dann erst, dass man Spaß dran hat.
Leider habe ich an nichts mehr Spaß. Wir waren auf Konzerten, da sind mir zu viele Menschen. Das hatte ich früher nicht. Hab schon stricken probiert. Das wird nichts 🙈 Ich gehe laufen, aber eig nur damit ich meinem Körper mal richtig quälen kann. Geh dort total an meine Grenzen. Früher war ich auch gerne laufen.
Reisen ist auch nicht so meins. Va fliegen nicht.
Mir macht nichts mehr wirklich Spaß.
Wenn dir wirklich so garnichts mehr Spaß macht solltest du vielleicht mal den Weg zu einem Therapeuten suchen, wenn nicht schon längst geschehen.
Vielleicht hast du ja schon eine Depression?
Aus eigener Erfahrung kann ich nichts zu dem Thema beitragen.
Allerdings habe ich durch enge Verwandte und gute Bekannte einen Einblick in das Thema.
Eine Verwandte von mir hatte bereits ein Kind und wollte ein zweites.
Leider wurde, als sieden gerade schwanger war,Krebs bei ihr diagnostiziert und die Behandlung hatte einen Schwangerschaftsabbruch zur Folge, weil das Kind dadurch massiv geschädigt bzw. nicht lebensfähig gewesen wäre.
Zwei Jahre später war sie erneut schwanger und hatte dann eine Todgeburt in der 18.SSW. Ein Grund konnte nicht gefunden werden.
Danach wurde sie nicht mehr schwanger. Es folgten verschiedene Kinderwunschbehandlungen, aber das ersehnte Kind blieb leider aus.
Meine Verwandte entschied sich dazu, ein Kind in Pflege zu nehmen und sich parallel dazu um ein Adoptivkind zu bemühen.
Sie hatte Glück und als das Pflegekind gerade ein Jahr bei der Familie war, haben sie ein halbes Jahr altes Baby zur Adoption erhalten.
Als dann die Adoption nach einem Jahr endgültig durch war, war ich kurze Zeit später bei meiner Verwandten, um ihr von meiner dritten Schwangerschaft zu erzählen.
Nachdem ich weg war, schoss ihr in den Kopf, dass sie schon lange ihre Periode nicht mehr bekommen hatte. Sie machte einen Schwangerschaftstest und der war positiv!
Ihr Baby kam nur wenige Tage nach meinem zur Welt.
Die Beziehung zwischen ihr und ihrem Partner scheiterte einige Jahre später, aber das stand in keinem Zusammenhang mit der Kinderwunschzeit.
Eine Freundin von mir hatte 8 Jahre unerfüllten Kinderwunsch und sämtliche Behandlungen waren zwar quälend und psychisch und auch körperlich extrem belastend inklusive mehrerer früher Fehlgeburten,aber das ersehnte Kind brachte es nicht.
Die Ehe hat darunter extrem gelitten, Der Mann ist einige Jahre älter als sie, weshalb eine Adoption in Deutschland ausgeschlossen war. Für eine Auslandsadoption haben sie viel Geld ausgeben, um überhaupt auf die Wartelisten zu kommen. Sie hätten auch ein behindertes Kind adoptiert. Aber auch das brachte keinen Erfolg.
Sie gingen für medizinische Behandlungen in die USA.
Dort wurde sie dann mit Hilfe von Fremdsperma und Embryonenselektion tatsächlich mit zweieiigen Zwillingen schwanger.
Die Kinder kamen in der 28.SSW, sind aber glücklicherweise heute,mit 9 Jahren, gesund. Die Ehe existiert mehr oder weniger auf dem Papier. Die Eltern des Mannes wissen nicht,dass die Kinder nicht die leiblichen Kinder ihres Sohnes sind.
Er hat auch keine besondere Bindung zu ihnen.
Da meine Freundin aber zusätzlich sehr krank wurde, sind sie nicht getrennt.
Dann kenne ich ein älteres Ehepaar, welches auch keine Kinder bekommen konnte. Diese haben sich auf sich und ihre Hobbies konzentriert, sind viel gereist und auch ohne Kinder gemeinsam alt und glücklich.
Ein Verwandter von mir hatte mit seiner Lebenspartnerin auch einen unerfüllten Kinderwunsch. Sie haben sich aber zusätzlich auch immer auf das Hier und Jetzt konzentriert und sind viel in Urlaub oder guten Restaurants gewesen und sie haben ihre Karriere im Blick gehabt.
Leider ist die Partnerin dann recht schnell an Krebs verstorben.
Mein Verwandter hatte lange daran zu knabbern und als er wieder bereit war, sich zu binden, war er schon so alt, dass eigene Kinder für ihn nicht mehr infrage kamen.
Er hat mittlerweile eine neue Lebenspartnerin, deren Kind aus ihrer Ehe zum Zeitpunkt des Kennenlernen ca. 9 Jahre als war.
Mit den beiden hater jetzt ein Familienleben, ohne ein leibliches Kind zu haben und das ist für ihn auch vollkommen in Ordnung.
Es kann von bis alles passieren.
Adoption ist bei uns kaum möglich. Vor einem Pflegekind hab ich extrem Angst, was ist wenn es wieder zurück muss zu den richtigen Eltern? Va haben die Kinder schon sehr daran zu knabbern, dass sie von ihren Eltern nicht gewollt oder schlecht behandelt werden. Haben Pflegekinder in unserem Freundeskreis.
Reisen ist nicht so meines.
Ich probiere, dass ich mich auf den Sport konzentriere. Da kann ich meinen Körper wenigstens dazu zwingen das zu machen was er soll
Ja, letztlich blieb von der Ehe nicht mehr viel übrig, als der Kinderwunsch abgehakt wurde. Rückblickend betrachtet ein Glücksfall, weil es u.a. zu einer Suchtproblematik beim Partner kam. Wenn da noch Kinder involviert gewesen wären, hätte es die Sache sicher nicht einfacher gemacht.
Die Sucht kann aber auch wegen dem unerfüllten Kinderwunsch sein oder? Ich könnts zumindest verstehen.
Bei uns war es so, dass mein Partner immer Kinder wollte. Ich war mir da nicht sicher, aber irgendwann kam der Wunsch auch bei mir. Und irgendwann kam dann der Punkt, wo wir dachten: jetzt!
Und dann kam irgendwann die Diagnose Adenomyose und damit einhergehend die Gebärmutterentfernung. Ich dachte, das war es. Und ich wollte das dann schnell hinter mich bringen, und ihn die Trennung aufnötigen. Er wollte nicht. Er wollte bleiben. Es folgte eine Zeit, wo wir alle möglichen Szenarien diskutierten. Es war nicht einfach, alles andere als einfach. Den Wunsch nach einem eigenen Kind begraben.
Das alles ist nun 10 Jahre her. Wir sind immer noch zusammen, immer noch glücklich. Wir reisen (ohne Fliegen), haben viele Interessen, denen wir nachgehen, Freunde und Bekannte.
Aber ja, das war ein Weg, kein leichter.
Danke für die Antwort!
Ich bewundere euch, dass ihr das überstanden habt. Gerade mit Freunden, die Kinder bekommen. Wir wenden uns momentan von den Freunden ab, die Kinder bekommen, weil wir es nicht ertragen.
Das war für mich kurz nach der OP auch weh getan. Das war ein Prozess. Mittlerweile kann ich mich aufrichtig für andere freuen und auch die Kinder in meiner Gegenwart genießen.
Ich hatte damals auch eine Therapie gemacht. Lass Dich auf Wartelisten setze, wenn gerade niemand Plätze hat.
Hallo du,
ursprünglich war der Plan bei meinem Partner und mir: Haus, Hund, zwei Kinder. Die ersten beiden haben sich erfüllt, Letzteres nicht. Ich habe stattdessen seit einiger Zeit mit ein paar chronischen Krankheiten zu kämpfen, die mich (und natürlich indirekt auch meinen Partner) zeitweise ziemlich fordern. Wir wären auf Hilfe einer Kinderwunschklinik angewiesen, was wir aber nicht in Anspruch nehmen möchten.
Wie gehen wir mit der Situation um? Na ja, ich würde sagen: mit radikaler Akzeptanz und dem Fokus auf die Dinge, die wir haben:
- Eine wunderbare Partnerschaft, seit mittlerweile fast 10 Jahren
- Echte Freunde, bei denen wir auch mal Dampf ablassen können
- Hobbys, Ehrenämter (davon haben wir zeitweise mehr als die Freizeit erlaubt 🥵)
- Viel Lachen und unseren gemeinsamen Humor
- Und nicht zuletzt unseren Hund und die Arbeit mit ihm
Ich habe mich irgendwann, nachdem ich jeden Monat wie eine Irre auf Tests starrte, jeden Monat heulend auf dem Klo saß und mich komplett auf dieses Thema versteifte, aktiv dazu entschieden, mir mein Leben auch ohne Kinder schön zu machen. Ich wollte schlicht raus aus diesem Hamsterrad, ich wollte nicht mehr überlegen, wann denn jetzt strategisch der beste Zeitpunkt für Sex ist, ich wollte nicht an der Kinderlosigkeit zerbrechen. Ich bin mehr als eine kinderlose Frau. Zum Glück geht mein Partner den Weg mit mir weiter und ist der Fels in der Brandung - denn wie man sich denken kann, hadern auch wir immer wieder mit unserer Situation.
Fühl dich ganz lieb gedrückt und verstanden. Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet, jeder für sich und auch als Paar damit umzugehen. Und ich lasse euch gerne auch noch eine kleine Mutmach-Geschichte da: Mein Neffe wurde auf natürlichem Wege gezeugt, nachdem mein Bruder und meine Schwägerin fünf Jahre lang erfolgreich alle Stationen der Kinderwunschbehandlung über sich ergehen ließen und sie das an den Rand der Trennung brachte. Sie hatten dann aufgegeben, auch ihrer Beziehung zuliebe, die sehr schwer belastet war, fingen an, sich damit abzufinden - und prompt schlich sich der kleine Racker ein.
Alles Liebe euch!
DieKati
Danke für die liebe Antwort!