Unerfüllter KiWu

Hallo,

ich bin etwas nervös, weil ich noch nie in einem Forum geschrieben habe, aber ich erhoffe mir auf diesem Weg neue Perspektiven auf meine Situation.

Zu mir: ich bin w30 und seit über 10 Jahre mit meinem Mann 32 zusammen und seit 3 Jahren verheiratet. Wir sind wirklich glücklich zu zweit.

Der KiWu ist bei uns ein sehr sensibles Thema, weil ich einen habe und mein Mann meistens nicht. Meistens, weil es mal Phasen gibt, wo er es sich (eher) vorstellen kann. Vor einigen Monaten haben wir die Verhütung abgesetzt und es aktiv versucht bzw. auch geschaut was passiert, da ich PCOS habe, was den KiWu sowieso erschweren kann. Wir haben über unsere Versuche sogar mit den engsten Freunden und Familienmitgliedern gesprochen und er war wirklich voller Eigeninitiative dabei. Nach wenigen Monaten hat er dann einen Schritt zurück gemacht und sagte, dass er es gerade auf Eis legen möchte, weil er sich doch noch nicht so weit fühlt. Das akzeptiere ich, aber plötzlich sagt er manchmal, dass der KiWu bei ihm wahrscheinlich nie so ausgeprägt sein würde wie bei mir und dass er den Schritt einer Familiengründung immer eher für mich machen würde. Mich belastet das sehr und wir reden sehr sehr oft darüber, meistens bringt er das Thema auf. Oft sprechen wir auch darüber, dass ja auch die Möglichkeit besteht, dass es medizinisch bei mir gar nicht klappen könnte.

Mein Mann ist vllt ein noch nicht so reifer Erwachsener, ohne das negativ beschreiben zu wollen. Aufgrund psychischer Erkrankungen „fehlen“ ihm einfach ein paar Jahre seiner Jugend, die er nicht so genießen und ausleben konnte, wie die meisten es unbeschwert tun.

Ich weiß natürlich, dass niemand mir einen universalen Tipp geben kann und mein Mann und ich alles gemeinsam besprechen sollten. Das tun wir auch auch offen und ehrlich. Ic suche nur jemanden mit dem ich darüber reden kann. Meine engsten Freundinnen sind alle im Baby- und Schwangerschaftsglück, daher möchten ich sie mit diesem Thema gerade nicht belasten. Zumal ich merke, dass mich das Glück der anderen irgendwie auch verletzt, obwohl ich mich von Herzen für alle freue.

Ich freue mich über Gedanken und Erfahrungen von anderen Menschen, die meine Situation vllt nachempfinden können oder selbst schon mal in einer ähnlichen gesteckt haben.

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Hallo Linchen257,

ich kann dich gut verstehen, obwohl ich in einer anderen Situation bin. Mein Mann war -gefühlt- erst immer neutral, ihm hat es nur zu schaffen gemacht meine Enttäuschung zu sehen. Vor ein paar Wochen haben wir nochmal lange über den KiWu geredet und er sagte, dass für ihn definitiv keine Untersuchungen/KiWuKl/Medikamente in Frage kommen. Ich war erleichtert, dass wir so ehrlich miteinander reden konnten, aber jetzt mache ich mir noch mehr Sorgen, dass es auf natürlichem Wege nicht klappen könnte.
Ich bin gefühlt nur von Schwangeren umgeben, die alle im 1. ÜZ Glück hatten und langsam zerfrisst es mich.

Habt ihr einen Plan gemacht wie es für euch weitergehen soll?

Fühl dich gedrückt!

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Vielen Dank für deine liebe Antwort.
Es freut mich, dass ihr offen und ehrlich reden könnt und ich wünsche euch, dass ihr bald ohne Probleme auch das Schwangerschaftsglück erleben und mit eurem Umfeld teilen könnt. Fühl dich zurück gedrückt!

Wir haben bevor wir es versucht haben auch über einige „Regeln“ gesprochen, unter anderem auch, dass wir keine KiWu Behandlung durchziehen wollen würden, Umgang mit Untersuchungen und Diagnosen in der Schwangerschaft, wie viele Kinder maximal etc.

Ich glaube, dass es mir leichter fallen würde kein Kind zu bekommen aus medizinischen Gründen, als aus anderen Gründen.

Wir reden auch sehr viel und eigentlich ist der Plan jetzt erstmal einfach etwas abzuwarten. Aktuell bekomme ich sowieso keine Periode und wir haben beschlossen meinem Körper und auch ihm einfach etwas Zeit zu lassen. Natürlich befürchte ich, dass ich vergebens warten könnte und fühle mich manchmal etwas hingehalten. Gestern habe ich angesprochen, dass ich das Nahrungsergänzungsmittel zur Babyplanung ja erstmal absetzten könnte, bis wir wieder oder überhaupt so weit sind und da war er überraschenderweise eher dagegen.

Was wir auf jeden Fall gemeinsam beschlossen haben ist, dass uns das Thema KiWu nie trennen soll und wir immer gemeinsam für uns als Team eine Entscheidung treffen möchten. Leider bietet das Thema nicht so viel Kompromissmöglichkeit. Ein bisschen Eltern werden kann man nunmal nicht.

Bearbeitet von Linchen257
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Ich kann dich verstehen.
Bei meinem Mann war es ähnlich.
Was geholfen hat? Reden, reden, reden. Was genau gefällt ihm am Vater-Sein nicht? Hat er vielleicht Sorgen und Ängste in dem Zusammenhang? Da ist ein ganz offenes Gespräch bzw. viele offene Gespräche in entspannter Atmosphäre wichtig. Es geht ja darum, dass dein Mann wirklich frei Schnauze sagen kann, was ihn bedrückt, was ihm Sorgen macht etc., ohne dass er Angst haben muss, dir auf den Schlips zu treten.
Hat er vielleicht Sorge, dass keine Paarzeit mehr bleibt? Dann könnten in der Nähe lebende engagierte Großeltern oder andere Verwandte eine Lösung sein. Hat er Sorge, keine Zeit mehr für sich zu haben? Dann könntest du ihm versprechen, den Hauptteil der Erziehung zu übernehmen (natürlich nur, wenn du dazu auch wirklich bereit bist).
Und du überlegst dir vielleicht, wie du dir das Mutter-Sein vorstellst. Möchtest du, dass dein Mann das Kind viel übernimmt, vielleicht sogar den Hauptteil der Erziehung übernimmt? Oder - anderes Extrem - ist es für dich okay, quasi alleinerziehend zu sein, also deinen Mann nur abends zu sehen und tagsüber das Kind allein zu versorgen? Und dann sprecht über eure Vorstellungen.
Was auch helfen kann: Gemeinsame Unternehmungen mit bzw. Besuche von Freunden bzw. Bekannten, die Kinder haben und diese dabeihaben. Dann kann er den Familienalltag quasi als Gast von außen erleben, etwas Familienalltag schnuppern, und für sich feststellen, ob er sich das auch selber vorstellen kann. Du kannst ihn auch dazu anregen, mit befreundeten Vätern über das Vatersein zu sprechen.
Im Worst Case stellt er für sich fest, dass das Vaterwerden gar nichts für ihn ist, aber dann hast du wenigstens Klarheit.
Allerdings: Ich glaube, die meisten Männer haben keinen so existenziellen Kinderwunsch wie Frauen. Bei ihnen tickt zudem die biologische Uhr nicht so laut, sie haben also mehr Zeit. Wenn dein Mann den Schritt der Familiengründung eher für dich machen wird, wär ich damit an deiner Stelle zufrieden, er lässt sich ja freiwillig darauf ein und ist dem Ganzen gegenüber nicht abgeneigt.

Das waren meine Gedanken. Vielleicht helfen sie dir ja irgendwie weiter?

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Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen und Gedanken mit mir teilst und mir damit weiterhilft. Wie ist es denn bei euch ausgegangen, oder habt ihr noch keine Entscheidung getroffen bezüglich der Familienplanung?

Die Dinge, die du ansprichst haben wir zum Großteil eigentlich schon sehr ausführlich besprochen. Er hat zb Angst seine Hobbys nicht mehr so ausführen zu können, wobei ich total dahinter stehe, ihm aktiv diese Freiräume zu geben und auch die Erziehungsarbeit nicht genau 50/50 aufteilen möchte. Ich bin Erzieherin und kenne mich daher mit der Entwicklung von Kindern aus und weiß denke ich recht genau, auf was ich mich einlassen würde. Natürlich ist mir aber auch bewusst, dass ein eigenes Kind zu haben und 24/7 Verantwortung zu tragen emotional nicht vergleichbar ist mit meinem Beruf. Ich meine nur, ich weiß dass es nicht immer leicht ist und romantisiere das Leben mit Kind nicht.

Wenn wir Zeit mit den Kindern und Eltern unseres Umfeldes verbringen gibt es da sie je unterschiedliche Konzepte und auch Reaktionen meines Mannes. Manche sind positive Beispiele und andere verschrecken ihn total. Er ist halt generell kein „Baby-Mensch“ der Kinder süß oder besonders interessant findet, wenn sie aber gezielt seinen Kontakt suchen kommt er super mit ihnen klar.

Ich finde deine Aussage sehr bestärkend, die Familiengründung anzugehen, auch wenn er es eher für mich tut. Du hast absolut Recht damit, dass er sich ja trotzdem dafür entschieden hat. Ich setzte ihn auch wirklich nicht unter Druck, da mir die Partnerschaft am wichtigsten ist, dennoch weiß ich nicht, ob ich es moralisch dann machen könnte. Ich hätte Angst, dass ich mein Glück vor seines stelle.

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Wie es bei uns ausgegangen ist... Wir habe mittlerweile zwei Kinder. Mein Mann liebt unsere "Große" mittlerweile heiß und innig, sie ist Papakind geworden, was auch in Ordnung ist.
Ich denke, Väter haben zu eigenen Kindern nochmal einen ganz anderen Zugang.
Allerdings habe ich meinem Mann - das muss ich ganz ehrlich sagen - schon beim ersten Treffen gesagt, ich möchte Kinder haben. Und wenn er nicht möchte, müssen wir erst gar nichts miteinander anfangen. Er wusste also, worauf er sich einlässt, bekam dann nur, als es konkret wurde, kalte Füße.
Das Blöde ist halt, dass dein Partner sich biologisch gesehen noch viele Jahre Zeit lassen kann, und wir halt nicht.
Du hast als Erzieherin denke ich einen realistischen Blick aufs Familienleben, das finde ich gut und wichtig. Sag ihm doch,
Mein Glück vor seines stellen? Das hieße streng genommen, dass du ihn ins Unglück stürzt, wenn er Vater ist? Das Vatersein kann so erfüllend sein
Ich lese aus deinen Zeilen ehrlich gesagt keine Mann heraus, der als Vater nicht glücklich werden würde. Gerade dieses Überdenkende und Hinterfragende, durchaus auch Verantwortungsbewusste, das mit Kindern allmähliche Warmwerden, das Nachgeben für dich, was von einem hohen Maß an Liebe zeugt und auch zeigt, dass er sich zurücknehmen kann, sind für mich Anzeichen für eine potenziellen guten Vater, der mit seinen Kindern auch glücklich werden kann.
Vielleicht kann auch ein Notfallplan für den Worst Case helfen. Engagierte Großeltern, die man mit ins Boot holen kann und die bereit sind, das Kind zu nehmen, eine Kita, die das Kind im Worst Case schon mit einem Jahr aufnehmen kann oder auch ein ruhiger Raum in der Wohnung oder (noch besser) im Haus, in den dein Mann sich zurückziehen kann, wäre eine Möglichkeit, Andererseits würde ich jetzt auch nicht zu viele Zugeständnisse machen. Du wirst als Mutter auch deine Ruhe brauchen, dein Mann muss auch mal ran. Wenn er dazu nicht bereit ist, würde ich mir ehrlich gesagt überlegen, ob ich mit ihm Kinder möchte.

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Hey meine Liebe i

Ich würde mich über einen privaten Tausch freuen wenn du magst kannst du mich gerne anschreiben,
Bei uns ist es so ähnlich…
Vllt würde es uns etwas helfen untereinander❤️☺️