,,einseitiger,, Kinderwunsch

Ich habe eine Frage, brauche Rat, Erfahrungen von anderen… Irgendwas, was mir hilft, mit der Situation umzugehen.

Mein Partner (42) und ich (29) sind seid über 4,5 Jahren ein Paar. Er war vor mir eine sehr lange Zeit Single und hat auch vorher noch nie mit einer Frau zusammen gelebt. Ich bin damals dann sehr schnell bei ihm eingezogen und wir haben grundsätzlich eine sehr schöne Beziehung. Wie passen (wie wir beide denken) wirklich so gut zusammen, in allen Bereichen, außer eben bei dem Riesen Thema Kinderwunsch.
Zu Beginn unserer Beziehung hat er mir gesagt, er könne sich vorstellen Kinder zu bekommen und das es sicher sehr schön wäre mit mir zusammen, als dann aber so 2 Jahre vergangen sind und ich das Thema konkret angesprochen habe, war es für ihn noch seeehr weit weg.
Jetzt seit gut 1,5 Jahren habe ich aber einen so starken Kinderwunsch, dass ich jeden Monat aufs Neue wieder darauf hoffe. Hoffe, dass er sich endlich auch dafür entscheidet.

Mittlerweile ist dieses Thema so ein großer Negativ Punkt zwischen uns, dass es gefühlt ständig zwischen uns steht. Er mir nicht mal komplett mit ,,Ja,, beantworten kann, ob er es überhaupt möchte.

Verhüten tun wir eher locker, was dazu wieder weniger passt. Mir dann aber jeden Monat wieder die Hoffnung gibt, vielleicht passiert ja etwas.

Ich weiß nicht weiter, was ich tun soll.. diese Ungewissheit jeden Monat über diese Zeit macht mich wahnsinnig aber er kann mir einfach keine Antwort geben. Nicht sagen zb ,,wir machen es dann,, sondern es kommt keine konkrete Antwort. Kein Ja und auch kein Nein.

Hat jemand Tipps was vielleicht in einer ähnlichen Situation geholfen hat?

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Was heißt, ihr verhütet locker?
Ansonsten, mit 45 weiß ein Mann für gewöhnlich ob er Kinder will oder nicht. Eventuell hält er sich schon zu alt dafür, möchte sein gewohntes Leben nicht aufgeben usw. Ein Kind ist immer eine Umstellung und auch eine Herausforderung.

Gruß

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Bei uns war es ein bisschen ähnlich, aber auch wieder nicht: mein Mann hatte den Kinderwunsch, ich nicht. Er wusste aber von Anfang an, dass er mit mir keine Kinder haben wird. Ich habe im Laufe der Zeit dann meine Meinung so halb geändert, weil der Wunsch, ihn als Vater zu sehen, immer größer wurde (ohne dass er mir da reingeredet hätte, das hätte vermutlich das Gegenteil bewirkt). Und als ich dann bei 50/50 angelangt war (wollte es für ihn, aber für mich nicht so), haben wir dann gemeinsam beschlossen, einfach die Verhütung wegzulassen. Ich hab die Pille abgesetzt und wir wollten gucken, was passiert. Wenn es sein soll, wird es sein.
Vielleicht wäre das eine Lösung für euch. Wenn du ihn fragst, ob ihr das Verhüten sein lassen möchtet um zu sehen, was eure Körper dann daraus machen.
Oder ihn offen zu fragen, was passieren würde, wenn du jetzt schwanger würdest. Wenn du von "lockerer Verhütung" redest, meinst du ja vermutlich nicht hormonell sondern eher Kondom und dann auch nicht regelmäßig? Dann wäre das ja auch nicht so unwahrscheinlich.
Was ich auf jeden Fall NICHT machen würde, ist extra zu deiner fruchtbaren Zeit mit ihm zu schlafen und die Verhütung bewusst wegzulassen, es ihm also so ein bisschen unterschieben. Das wäre toxisch.

Wir haben uns damals immer Prozentwerte zugeworfen, wer gerade wie viel ein Kind möchte. Ich war oft so bei 10/90 und er so bei 80/20. Da bekommt man vielleicht besser ein Gefühl für seine Einschätzung. Ja/nein ist halt schwarzweiß und die Gefühle dazu sind es meistens nicht.

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Danke für die ausführliche Antwort und den Tipp mit dem Prozent. Das ist vielleicht auch für uns eine gute Möglichkeit.

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Auch wenn ich zerfleischt werde:

Dein Mann scheint ja keine akute Abneigung zu haben, sonst würde er definitiv auf die Verhütung achten. Daher würde ich schauen, dass du zu deinen fruchtbaren Tagen einfach mit ihm schläfst. Ganz blöd ist er ja auch nicht, er weiß ja wie ne Frau schwanger wird. Daher, so lange er nicht aktiv etwas dafür tut, dass du nicht schwanger wirst, legs doch einfach drauf an.

War mit meinem Mann übrigens ähnlich, nie Fisch und nie Fleisch. Keine klaren Worte dazu, weder ja noch nein. Also hab ich irgendwann angefangen meinen Zyklus zu tracken und bewusst mit ihm zu schlafen während der heißen Phase. Klar ist ihm aufgefallen, dass ich zu einer bestimmten Zeit mehr Sex wollte, aber er hat nichts dagegen getan und wusste natürlich auch wie Kinder entstehen :) irgendwann war ich dann schwanger und heute sagt er, dass er froh ist, dass ich das in die Hand genommen habe. Er ist ein toller Vater und liebt unsere Kinder über alles (2 mittlerweile, fürs zweite hat er sich dann ganz aktiv und bewusst mit entschieden 😁). Er ist jetzt quasi der Über-Vater, der die Kinder jeden Abend ins Bett bringt, am Wochenende und abends für uns kocht und sehr viele Ausflüge mit den beiden macht.

Manche Männer brauchen halt nen kleinen Schubser.

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Ich würde uns fast genau so sehen, wie du es beschreibst. Der Schritt für ihn, diese Angst zu überwinden, würde ich ihm gerne abnehmen. Er würde sich sicher wenn es so wäre, auch total freuen. Kann aber diese Angst nicht überwinden, die Türe dafür nicht öffnen.
Die Herangehensweisen könnte tatsächlich funktionieren, aber durch die Gespräche, die immer wieder so belastend für uns beide sind, merkt er doch, worauf ich hinaus will und kann sich nicht so fallen lassen.