Kinderwunsch und Welpe

Hallo Zusammen,
zunächst zu meiner Situation:
Ich bin mit Hund aufgewachsen und wünsche mir für meine selbst gegründete Familie ebenfalls einen Hund, da ich es einfach als wahnsinnige Bereicherung empfinde und Hunde liebe. Mein Partner und ich haben letztes Jahr ein Haus gekauft und komplett kernsaniert. Wir haben nun Platz und einen wunderbaren Garten in einer Kleinstadt. Dieses Jahr haben wir geheiratet und gehen nun auch das thema kinderwunsch aktiv an.
Natürlich weiß man nie wann es klappt, aber ich stelle mir nun die Frage, wie ich den Kinderwunsch mit dem Wunsch nach einem Familienhund (Welpen) vereinbaren soll.

Wenn wir jetzt einen Welpen adoptieren, kann es natürlich sein, dass ich kurz darauf schwanger werde, was eine enorme Doppelbelastung sein kann. Wenn wir warten bis wir ein Kind haben und dieses etwas älter ist (was uns die meisten Leute raten) habe ich aber ja ebenfalls eine Doppelbelastung.

Es fällt mir wahnsinnig schwer den planbaren Wunsch nach einem Hund mit dem unplanbaren Wunsch nach einem Kind zu vereinen. Vielleicht hat/hatte ja jemand von euch ähnliche Gedanken und kann mir helfen :) Ich möchte natürlich für alle Beteiligten das Beste.

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Du bist noch nicht schwanger - wenn ihr euch jetzt den Welpen holt (vielleicht auch einfach einen der nicht gaaaanz klein ist? Also 4-5 Monate?) Dann ist der doch auch schon aus dem übelsten raus wenn das Kind käme auch wenn du umgehend schwanger wirst. Du bist 9 Monate schwanger ;-) Dauert es eine weile mit dem schwanger sein, haste die Zeit natürlich ohne irgendwelche Zweitbelastung nur mit dem Hund. Den Kinderwunsch könnt ihr ja dann flexibel nach hinten verschieben wenn irgendwas mit dem Hund "länger" dauert. Man wächst ja aber auch einfach zusammen.
Also die knackpunkt emit kleinstwelpen wie stubenreinheit etc sind dann schon längst vorbei wenn das Kind da ist, ggf. auch schon wenn du schwanger wirst.
Wenn du nicht ein Zeitproblem hast weil dir dein Alter im Nacken sitzt im Bezug auf die Schwangerschaft - wo ist das Problem den hund ins Haus zu holen, sich darum zu kümmern bis man sich eingegroovt hat und dann die schwangerschaftsplanung anzugehen. Du wirst erstmal viel mit Kinderwagen unterwegs sein wenn das Kind da ist, da ist der Hund dann im besten fall 1,5-2 Jahre alt und voll im Saft. - ist doch perfekt. Das Kind liegt Anfangs eh nur im Wagen da kannste den Hund ordentlich auslasten.


Die Frage ist ob es denn wirklich immer ein Welpe sein muss? Ich selbst würde mir mit Kleinkind niemals einen Welpen ins haus holen - ich hätte ganz einfach zu viel Angst um den hund auf der einen Seite als auch um das Kind auf der anderen Seite. Dazu weiß keiner was ihr für einen Hund plant.
Ob da nicht Hund mit 1-2 Jahren wo man weiß der kommt wirklich mit KLeinkindern klar, wo man weiß wie er so tickt und einen zumindest halbwegs gefestigten Charakter hat besser ist - müsst ihr letztlich entscheiden.

Bearbeitet von Ibis41
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Ich seh das grundsätzlich genau wie du!

Das thema mit dem älteren Hund hatten wir auch schon. Wir haben eine zeitland auf den Hund von Nachbarn aufgepasst um es für uns "auszutesten". Dieser wurde mit 1,5 Jahren aufgenommen und es war leider so, dass man ihn absolut garnichtmehr erziehen konnte und er dadurch ein immernoch sehr junger stürmischer aber auch schon sehr kräftiger und eben auch ungehorsamer hund war. Das Paar hat ihn letztendlich an deren Eltern weitergeben, weil sie sich neben Job etc. nicht zugetraut haben den besonderen Zeitaufwand für die nachgeholte Erziehung leisten zu können.

Klar, ist das ein Einzelfall. Ich denke dennoch dass man jeden Hund der neu zu einem kommt wieder in gewisser Weise "neu erziehen" muss und das stelle ich mir dann tatsächlich mit einem Welpen, wo man quasi "von Anfang an" dabei ist, einfacher und nachhaltiger vor.

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Spontan würd ich sage du willst nicht einen Welpen und ein Baby zusammen, da kannst dich gleich auf den Mond schießen🙃. Aber da du gerade erst im KW bist wäre bis zum baby Zeit. Ein Welpe muss auch erstmal viel lernen: sich erleichtern, Gassi gehen, andere Menschen und Hunde kennen lernen, einfache Befehle, vlt auch Hundeschule ect. Man kann nie wissen wie lange der KW bestehen wird oder wie die Schwangerschaft verläuft. Mit kleinem backup-Plan sollte es eigentlich machbar sein, zb Familie oder Freunde die den Hund im Notfall nehmen können. Das Leben nach KW zu planen finde ich teils eh bissle schwierig🤔, gerade wenn man andere Dinge hinten anstellt. Sich auf den KW zu konzentrieren heißt im schlechten Fall leider auch auf negativen Test zu warten und ein Welpe gibt dir eine Aufgabe und braucht dich,- das ist was Schönes😊

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Vielen Dank für deinen Text! :) das sind auch genau meine positiven Gedanken dazu. Es ist nichtmal so dass ich pauschal sagen würde ich WILL keinen Welpen und Baby gleichzeitig, es ist eher so dass ich das Gefühl habe ich sollte es nicht wollen weil eben alle davon abraten 😂 Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich da aufkeinenfall irgendwelche naiven Traumvorstellungen habe und schon (soweit im Vorraus möglich) weiß was da auf mich zukommen kann.

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Vorne weg: egal wofür du dich entscheidest, es ist machbar.

Ich hatte 3 Hunde als ich das erste mal schwanger wurde. Es waren ein 3j. Schäfer-Huskymix, eine 2j. Schäfer-Windhundmix und eine 10 Monate alte schweizer-Schäferhündin aus einer Leistungszucht.
Einige Zeit später war ich dann alleinerziehend mit 2 Kindern unter 2 Jahren und den drei Hunden.

Es war anstrengend, aber machbar und ich liebe die Erinnerungen daran.

Trotzdem haben wir uns jetzt beim dritten Baby entschieden, dass kein Hund einzieht, bis das Baby nicht 1-3 Jahre alt ist.

MEINE Gründe dafür:
- Es ist ein enormer organisatorischer Aufwand (nicht einfach zum babyschwimmen, sondern erst gassi, dann mit müdem oder hungrigem Baby zum schwimmen)

- du stehst häufig zwischen konkurrierenden Bedürfnissen (von deinem redet zu diesem Zeitpunkt eh niemand mehr)

- gassi mit Hund klingt toll, bis du mit Kind auf der hundewiese fehl am Platz bist und mit Hund auf dem Spielplatz genauso.

- schlafen wenn das Baby schläft fällt aus, weil das Baby im Wagen oder der trage beim gassi schläft, während du einen jungen Hund körperlich und geistig müde treiben musst.

- ich will für mich die Zeit mit Baby diesmal genießen ohne mich zerreißen zu müssen.

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Das kann ich total verstehen, dass du dich jetzt so entschieden hast! Aber du kannst aufjedenfall Stolz auf dich sein, wie du bisher alles unter einen Hut bekommen hast :)!

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HUT AB!

Ich habe ein Kind und einen Hund und kann die Punkte alle unterschreiben! ABER ich würde es immer wieder so machen. Mein Hund ist im Februar als Welpe gekommen und meine Tochter ist im Oktober geboren. Die beiden lieben sich und sind ein Herz und eine Seele.

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Machbar ist alles wenn man wirklich will und man psychisch belastbar ist. Mein erster Hund ist nicht mal ganz 3 Monate jünger wie meine erstgeborene Tochter (Australian Shepherd). ich habe ihn damals von einer super Züchterin geholt die viel Wert auf Prägung, insbesondere zu Kindern gelegt hat. Allerdings habe ich ihn damals erst mit 15 Wochen geholt, anstatt mit 12. Ich war jede Woche ein- bis zweimal mit Baby und Welpe in der Hundeschule. Später noch zusätzlich Hundesport, viel später mit Kleinkind, Baby, Hund und weiteren Welpen (wieder Australian Shepherd, vom selben Züchter)...geht alles wenn man es will, aber man darf das wirklich nicht unterschätzen. Ein Partner der auch bereit ist mal auszuhelfen, ist def auch sehr hilfreich.

Es gab Tage da wollte ich hinwerfen, wenn das Baby krank war oder das Wetter furchtbar mies oder wenn mein Energielevel einfach am Boden war. Dennoch war es das ganze für mich wert. Es war eine aufregende, stressige aber auch schöne Zeit und Erfahrung. Leider kenn ich dich persönlich nicht und kann so schlecht sagen ob du dem gewachsen bist oder wärst. 🤗

Muss aber nun auch erwähnen das ich sehr sehr viel Erfahrung mit Hunden habe und genau weiß was ich wann und wie zu tun oder eben nicht zu tun habe (besonders im Bezug auf Hütehunde). Meine Hunde haben z.b. gelernt das jeden Montag "Relax-Tag" ist, an dem Tag passiert nix außer das nötigste. Warum? Meine Hunde drehen nicht durch wenn ich oder meine Kinder krank werden und sie dadurch kürzer treten müssen....nur ein Beispiel.

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Genau das mit "wenn man wirklich will, geht alles" haben mein Mann und ich auch häufig diskutiert. Und es ist nunmal so, dass wir eine Familie mit Kind und Hund unbedingt wollen. Es wird immer Umstände geben, die die Sache erschweren und vor allem können wir ja schon garnicht wissen was noch alles auf und zukommt. Aber wir haben das Umfeld (gesunde Eltern in der Nähe mit Zeit und auch hundeerfahrung) und man findet einen Weg wenn man es will, das ist auch meine Erfahrung und das hat bisher auch immer funktioniert.
Ich bin einfach grundsätzlich ein typ mensch der schwer entscheidungen aus dem herzen heraus treffen kann weil ich immer alles zerdenken will 🙈

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Also, du hast in jeden Fall eine Doppelbelastung. Fragst du das Forum ob du eine Doppelbelastung willst/kannst? 😆

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Ich frage nach erfahrungen von Frauen die entweder (nicht allzulang) vor der Schwangerschaft oder danach einen Welpen hatten um abzuwägen wann vielleicht der günstigere Zeitpunkt sein könnte. Dass mir diese Entscheidung keiner abnehmen kann ist mir klar :)

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nimmt sich nichts, weil ihr eh nich vorhersehbar wie es klappt.

Man sollt eben immer ein Plan B haben.

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Vor wenigen Jahren habe ich mir, damals noch alleinstehend, eine Katze zugelegt. Danach habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und nun das zweite Kind bekommen. Ich bereue es mittlerweile sehr. Der Katze werde ich nicht mehr gerecht und ich muss sehr darauf aufpassen, dass sie die Kinder nicht kratzt und beißt. Kommt leider vereinzelnd vor. Weggeben mag ich sie nun auch nicht mehr, schließlich habe ich die Verantwortung übernommen. Aber dieses Tier passt einfach nicht zu Kindern.
Ein Hund ist sicher mehr Arbeit als eine Katze. Ich würde es lassen, bis die Kinder mithelfen können.

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Hallo,

Also wir haben unsere Hündin aus dem Tierschutz geholt als ich schwanger war. Sie war/ist eine totale Angsthündin und ist mittlerweile geschätzte 2 Jahre alt.

Ich war da gerad 6 Monate schwanger und es war an und für sich kein Problem. Der Hund ist eh eher auf meinem Mist gewachsen, da ich mit Hund aufgewachsen bin und mein Freund das Leben mit Hund nicht kannte. Wir haben uns aber natürlich gemeinsam für den Hund entschieden und auch angeschaut, nur die Vorauswahl habe ich gemacht, weil ich wusste auf was ich schauen soll.

Tja das Problem war nur, dass die Hündin erst seit gut einem Moant mit meinem Freund Gassi geht oder besser gesagt er sie anleinen kann. Während ich also im Krankenhaus zur Geburt war, hat sich meine Mutter und meine Schwester um die Hündin gekümmert.

Also ja auch das war eine Belastung, die mich aber nicht gestört hat sondern ich einfach den Gedanken schön finde, dass unsere Tochter mit Tieren aufwächst. Das hat mir also zum Ende der Schwangerschaft die Kraft gegeben rauszugehen.

Auch jetzt ist es teilweise schwierig und ich muss gestehen, dass ich den Hund auslaste wenn die Kleine im Gitterbett schläft und ich dann mit dem Hund draußen im Garten bin.

Einen Welpen würde ich mir so oder so nicht zulegen, da es so viele liebe und kinderfreundliche Hunde im Tierschutz gibt die ein zu Hause suchen. Aber klar es ist machbar bei euch, vor allem weil du ja noch nicht schwanger bist.

LG
Alex

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Wir sind jetzt auch in aktiven Kinderwunsch und haben uns vor einem Monat einen Welpen (4 Monate) aus dem Tierheim geholt. Wir möchten auch das unser Kind direkt mit Tieren groß wird. Zwei Katzen sind bei uns auch noch zuhause.
Wir haben uns vorher informiert, was auf uns zu kommt, aber natürlich kann man sich nicht so sehr darauf einstellen. Es ist etwas herausfordernder als gedacht. Wir haben es auch auf biegen und brechen durchgezogen. Nach dem Motto „was nicht passt, wird passend gemacht. Wir schauen was auf uns zu kommt und reagieren dann, aber den einfacheren Weg gehen und auf die Vorzüge zu verzichten die ein Hund mit sich bringt, war für uns keine Option. Jetzt können wir uns aber noch ganz auf den Hund konzentrieren und ihn jetzt gut erziehen. Übrigens gibt es keine Hunde die man nicht erziehen kann, da muss nur konsequent genug sein und dem auch Zeit geben.

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Hallo,

ich würde bei erst Welpe zu bedenken geben, dass ein Welpe wie ein Baby 24/7 Betreuung am Anfang braucht und auch oft schlaflose Nächste bedeutet. Auch bei einem älteren Hund kann es am Anfang so sein.

Daher würde ich überlegen, ob ihr, ganz pragmatisch, dann wohl genug Energie und Zeit für einander noch habt? Also für Zweisamkeit mein ich...

Schlaflose Nächste eventuell nicht so gut für die Hormonbalance / Fruchtbarkeit etc?

Das waren zumindest Gedanken, die uns bisher davon abgehalten haben, parallel zum Kiwu mit Hund / Welpe loszulegen. Der Gedanke, dass es aber eine nette Ablenkung wäre, wenn es nicht sofort klappt, oder Rückschläge gibt (z.B. FGs) hatten wir aber auch schon gehabt.

Aber eben auch der Gedanke, ob wir dem Hund noch wirklich gerecht werden, wenn das Kind da wäre. Da wir bei beiden Anfänger wären (Kind und Hund), war es uns bisher dann doch zu riskant.

Bearbeitet von Inaktiv