Hallo zusammen,
ich bin 31 jahre alt und seit 2,5 jahre verheiratet. Ich bin mit der Zeit ziemlich introvierter geworden. Ich mag so sehr allein zu sein. Einfach lesen, denken, film schauen, musik hören und tanzen.
Mein Mann ist eine mischung, er ist meistens bei mir, wir kommen beide aus Ausland und haben viel Stadt gewechselt wegen Studium/Arbeit deswegen haben wir keine große umfeld und Kontakte. Wenn er draußen geht, ich bleibe meistens zu hause, da ich immer meistens mit mir sein möchte.
Ich bin Lehrerin und mag Kindern total. Nun kommt die frage nach und nach, was passiert, wenn ich eigenes Kind habe. Wir haben beide Kinderwunsch aber warten noch eine Weile.
Ich möchte sehr sehr gerne mein eigenes Kind zu haben. Aber ich habe auch angst, dass ich nicht mehr für mich allein Zeit habe. Ich bin auch ein Mensch, schnell frustriert und schnell müde. Meine schlafen ist sehr wichtig für mich und für mein Alltag. Ich bin immer neidisch auf Leute, die alles schaffen können und trotzdem positiv und lebendig sind.
Gibt’s jemand/ Mamis ähnlich wie ich? Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen. Danke!
Als introvierte Kinderwunsch
Introvertiert sein bedeutet für mich etwas ganz anderes. Nämlich, dass man sich von anderen Menschen zurückzieht und vor anderen Menschen nicht so aus sich herausgehen kann. Die genaue Definition werde ich hiernach mal googlen :)
Ich bin sehr extrovertiert. Kann super vor vielen Menschen sprechen, gut die verschiedenen Charaktere einschätzen und mich darauf einlassen. Eigentlich kann ich mir jedem gut umgehen, wenn er mir nicht komplett quer kommt. Gleichzeitig bin ich gerne zu Haus. Lese, schaue Filme, gehe alleine wandern und genieße die Zeit mit mir allein.
Jetzt gerade liege ich auf der Couch. Mein Mann ist arbeiten. Ich schaue einen Film.
Wenn ich daran denke, jetzt eine Freundin hier zu haben, hätte ich da mal so gar keine Lust drauf ^^ wenn ich mir aber vorstelle, hier wäre ein kleiner Wirbelwind, fände ich das wundervoll. Natürlich wäre die Ruhe vorbei, aber ich denke, auch in diesem neuen Alltag findet man sich ein.
PS Das mit dem Schlaf verstehe ich auch zu 100% 😅 Aber wie gesagt... auch wenn sich alles ändert heißt das ja nicht, dass es sich zum Schlechten ändert.
Danke für deine Erfahrung auszutauschen ☺️ man hat inmer angst von unbekanntes aber ich denke auch manchmal, dass es sich alles ändern wird aber muss nicht immer in schlechte richtung sein :)
Huhu,
ich bin vor zwei Jahren Mami geworden. Wir wollten immer Kinder (später) haben, nur waren wir damals „eigentlich“ noch nicht so weit. Aber dann war der Test: Positiv.
Ich bin im Prinzip genauso ein Mensch wie du dich gerade beschreibst und ich brauchte immer extrem viel Schlaf und Zeit für mich selbst um mich vom Alltag zu erholen. Da hätte ein Kind null reingepasst.Deshalb war es eine Fügung, dass wir einfach vor die Tatsache gestellt wurden.
Aber weil ich wie du war, hatte ich ehrlicherweise auch Angst mich durch die Mutterrolle komplett zu verlieren und nur für ein Baby funktionieren zu müssen und am Ende kraftlos und übermüdet zu sein.
Aber was ich nun nach zwei Jahren sage:
Innerhalb der Schwangerschaft und der Babyzeit (bis 1 LJ) hatte ich glücklicherweise so viel Zeit mich an diese Rolle zu gewöhnen und ich habe bis heute gute Möglichkeiten gefunden meine Zeiten für mich Selbst zu schaffen, diese Zeit täglich schätze ich auch besonders wert.
-> Beispielsweise jetzt: Der Kleine schläft seit 14:00 Uhr und ich liege wie früher am Sofa und nutze die Zeit als „Me-Time.“
Ich musste mein Leben und mich selbst nicht komplett verändern, sondern da ist nur jemand weiteres zugekommen, der mein Leben noch wertvoller macht.
Und was man vorher auch nicht so krass am Schirm hat:
Du hälst nach 9 Monaten dein EIGENES Baby in den Armen, es ist ein bisschen wie du und ein bisschen wie dein Mann, deshalb wirst du merken, dass du alleine aufgrund der Mamaliebe ganz andere Seiten von dir entdeckst und dich selbst auch in deinem Baby täglich wiederfinden wirst.
Ich konnte mich das vorher alles aber nicht ansatzweise so positiv vorstellen wie es jetzt ist, weil erst der Moment der Geburt eintreten musste, um mir diese Tür spürbar zu öffnen.
Hoffe ich konnte dir weiterhelfen. <3
LG
Genau meine Hoffnung ist das, dass nach dem Baby kommt, sicherlich fühle mich ganz anders. Ich habe zwei Katzen und Sie brauchen sehr viel Aufmerksamkeit und manchmal ziemlich nervig, manche nächte kann ich kaum schlafen aber ich liebe die beiden wie meine baby deswegen egal wann und wie mache ich vieles immer gerne. Man kann eine katze und baby nicht vergleichen aber ich denke auch, dass mit mein eigenes Baby werde ich eher gerne tun alles anstatt auf meine introvierte Zeit zu denken.
Also ich bin auch sehr, sehr gerne mit mir allein. Ich kann die Gesellschaft mit anderen nur schwer länger ertragen ohne Rückzugsort bzw. die Möglichkeit der "Flucht" 🤣 ... man könnte auch sagen: Einzelgänger. Heißt aber in meinem Fall nicht, dass ich keine Freundschaften pflege. Ich gehe aus etc.
- nur zieht es mir Kraft anstatt wie bei anderen die Akkus aufzuladen. Energie schöpf ich aus dem "Für mich sein". Mein Mann ist tatsächlich der erste Mensch, den ich dauerhaft um mich "ertragen" kann außer der Ursprungsfamilie.
So, zum eigentlichen: ich bin 2019 Mama geworden. Ich hatte den gleichen Gedanken, den du jetzt hast. Ich bin immernoch Einzelgänger. Mein Kind (bzw. jetzt Kinder) mag ich aber 24/7 um mich haben. Die dürfen reinquatschen, ins Bad latschen, beim Kochen mit Rühren, auch wenns länger dauert und für die tausch ich gern einen Roman gegen ein Bilderbuch oder Netflix gegen Die Sendung mit der Maus. 😅 Es ist verrückt, aber die laufen außer Konkurrenz. ☺️
Danke 🙏🏼 ich glaube man gewöhnt sich auch daran. Und sicherlich mit ein schönes Gefühl verbunden 😊 deswegen werde ich sehr müde fühlen aber egal es lohnt sich für meine Baby ☺️
Ich hoffe, es läuft bei dir genauso wie bei mir. 🍀 Es gibt ja schon viele Frauen, die erstmal ganz schön Schlucken, weil man ja plötzlich doch erstmal ziemlich fremd gesteuert ist. Was ich aber fand, dass gerade für den Start als Mama ganz gut ist sich selbst genug zu sein - oft sind Frauen ja dann einsam trotz Mann und Baby. Einfach, weil vielen der Austausch fehlt. Ich hab immer, wenn das Baby gepennt hat (und das ist ja erstmal ziemlich viel) lesen oder genetflixt. Herrlich! So gewöhnt man sich wirklich leichter an die Umstellung, immer so ein kleines Wesen um sich zu haben.
Wenn du als introvertierter Mensch Kinder magst und den anstrengenden Klassenalltag meistern kannst und einen Partner hast, der dich wirklich dauerhaft unterstützt und entlastet, dann sind das gute Ausgangsbedingungen :)
Ich hatte die gleichen Bedenken wie du. Mit dem Unterschied, dass mir die Kinder anderer relativ egal waren. Ich hatte zu Kindern genausowenig Bezug wie zu Erwachsenen. Das hat sich mit eigenem Kind verändert, ich kann jetzt auch mit fremden Kindern mehr anfangen.
Auch ich muss sehr auf meine Energiereserven achten und ich hatte Angst, mit Kind und Arbeit einfach nur noch dauergestresst zu sein und mich dazwischen aufzureiben. Ich hatte Angst, dass mein Leben nur noch aus Fremdbestimmtheit und Erschöpfung bestehen wird. Das Babyjahr fand ich, zugegeben, auch sehr anstrengend - wir hatten einen schlechten Schläfer mit viel Bauchweh. Der Schlafmangel war hart, oft ging es dem Kleinen nicht gut und man hat dauernd gerätselt was ist oder konnte nichts tun. Es wurde keine Flasche, kein Schnuller und monatelang auch keine Trage akzeptiert, er lies sich lange nicht ablegen und in den Schlaf wurde nur schaukelnd gefunden. Ich musste meine Ernährung lange Zeit ganz schön einschränken, weil er so manches über die Muttermilch nicht vertragen hat. Aber es ist, wie auch andere schon geschrieben haben: Das eigene Kind ist was anderes. Das ist einem so wichtig, das liebt man so sehr, dass sich die ständige Gesellschaft gar nicht schlimm anfühlt. Man möchte und sucht diese Nähe und gibt die Fürsorge sehr gerne. Und je älter und selbstständiger mein Sohn wird, umso toller wird es. Er kann sich immer besser mitteilen, schläft besser und man bekommt irgendwann auch Entlastung durch die Fremdbetreuung in der Krippe/Kita.
Alles in allem hatte ich recht große Befürchtungen, die sich so aber nicht bewahrheitet haben. Ich hatte den Faktor "eigenes" Kind vollkommen unterschätzt. Womit sich jemand mit meinem Charakter abfinden muss, ist die ständige Sorge um diesen kleinen Menschen. Die wird wohl bis ans Ende meiner Tage andauern 😌