Er hat sich so negativ verändert...Trennung?!

Hallo zusammen,

ich bin seit längerer Zeit immer wieder hin- und hergerissen. Mein Partner und ich streiten uns fast jedes Wochenende, meist geht es um Lapalien, die sich dann aber bis zum Riesenstreit hochsteigern. Ich will die Schuld dafür nicht auf ihn alleine schieben, aber ich finde dass er sich in den 8 Jahren, seit wir zusammen sind, schon sehr zum Negativen hin verändert hat. Was mich am meisten stört:

- er ist nur noch mürrisch, pessimistisch, hat an wirklich jeder Kleinigkeit was auszusetzen, sieht alles erstmal negativ
- er beschwert sich generell darüber, er hätte zu wenig Zeit für sich selbst (geht aber öfter mal weg, hab auch nichts dagegen, aber er meint z.B., dass er halt auch mal nach der Arbeit nicht mit den Kindern (2,5 Jahre und 8 Monat ealt) spielen will, sondern Zeit für sich will - und ich bin der Meinung, er kann die freie Zeit eine Stunde später haben, wenn die Kinder im Bett sind)
- er schreit jedesmal wenn er sich aufregt - wenn ich sage, ich möchte nicht dass er schreit, meint er, er macht das ja schließlich nur weil ich ihn ärgere - keine Einsicht, dass er nicht schreit. Ich soll dann auch aufhören ihn zu ärgern
- er wird immer mehr zum Sparfuchs, obwohl wir eigentlich genug Geld für alles haben. Er ist neidisch auf alle die mehr verdienen und unzufrieden mit seinem eigenen Gehalt. Er sieht alles nur noch materialistisch, mich nervt das tierisch. Ich könnte gut auch so zufrieden sein, wie es ist. Wir sind würde ich mal sagen Mittelschicht. Wenn wir mal was trinken gehen (einmal im Monat vielleich), schaut er selbst da noch auf den Preis und bestellt was Günstiges.
- die Kinder sind ihm immer wieder lästig, auch wenn er das Gegenteil beteuert, wenn ich es ihm vorwerfe. Er würde am liebsten immer ohne Kinder was unternehmen, im Kinderzimmer sitzen ist langweilig - er macht es zwar hin und wieder, aber nur auf meinen Befehl hin
- er ist absoluter Befehlsempfänger. Er ist absolut passiv, ergreift niemals die Initative für irgendwas, sondern überlässt alles mir - und wenns nicht klappt, macht er mich verantwortlich.

Sind das Dinge, die man ändern kann? Ich kann selten in Ruhe mit ihm reden, entweder er schreit dann, beendet das Gespräch und geht weg oder sonst was. Ich habs schon so oft versucht. Seine Aussage - wenn ich dir so nicht passe, dann musst du dir einen anderen suchen". Oder "ich bin nicht zum diskutieren da"

Ich will eine Trennung gut überlegen, da wir ja zwei gemeinsame Kinder haben und ich nicht alleine diejenige sein will, die die Familie zerstört. Er von sich aus wäre aber wahrscheinlich viel zu passiv, um sich zu trennen. Wenn dann würde das nur auf meine Initiative hin geschehen. Ich hab Angst ich bereue es hinterher oder meine Kinder werfen es mir irgendwann vor. Obwohl ich ehrlich sagen muss, so wie sich die Beziehung entwickelt hat, hätte ich wahrscheinlich schon die Trennung durchgezogen, wenn wir keine Kinder zusammen hätten.

Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun? Ich kann mir einerseits nicht vorstellen, mit diesem Mann mein Leben zu verbringen weil er so negativ ist und andererseits hat er auch wieder gute Seiten (gutmütig, hilfsbereit), die mich immer wieder umstimmen..

Danke und lg

Clarissa

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Ich halte eine Beziehung für gescheitert, wenn man den Anderen ändern will, weil man mit dem Jetzt nicht mehr leben möchte.
Dein Mann wird sich freiwillig wohl kaum ändern, evtl. nur durch die Tatsache, dass du dich sonst von ihm trennen würdest. Aber das wäre nicht freiwillig und somit auch nicht von Dauer.

Wenn du deinen Mann noch liebst, dann solltest du eher Ursachenforschung wg. seines Verhaltens betreiben, anstatt ihm sein Leben vorzuschreiben, euer beider Unmut wird dadurch nur noch größer. Eine Beziehung in der ständig gestritten oder diskutiert wird, stelle ich mir grausam vor, für beide Partner.

Die Frage ist was du möchtest und damit meine ich jetzt keine Forderungen an deinen Mann ;-) , und darüber solltet ihr offen und in Ruhe reden, wenn ihr das noch könnt.

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trenne Dich!

Viel Glück

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hallo, du hattest früher bereits mehrfach über eure beziehung/familienleben (hahaha... :-() geschrieben und schon da hast du mir leid getan, weil dein partner so garnicht seine familie anerkennt. er ist und bleibt ein egoist und macht was er will...
und glaube mir.. ohne ihn lebt ihr besser und du ersparst deinen kindern vor allem das ständige gefühl, ihrem vater lästig zu sein.

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Hallo ihr Lieben,

vielen dank für eure Antworten. Ja, es stimmt, das geht schon länger bei uns so, mal läuft es besser, dann wieder schlechter. Ich weiß im Prinzip, dass es auf Dauer nicht funktionieren kann, weil wir in vielen Dingen grundverschieden sind. Das war nicht immer so extrem, kristallisiert sich aber immer mehr heraus.
Aber da ist noch meine andere Seite, die hofft, dass alles wieder gut wird, die denkt, dass es besser wird wenn die Kinder größer sind und wir wieder mehr Zeit miteinander haben. Ist aber wahrscheinlich ein Trugschluss, oder was meint ihr?
Ich hab schon noch Gefühle für ihn, wenn auch schon etwas abgeflaut, und ich weiß, dass er auch noch Gefühle für mich hat. Ich weiß dass er, wenn ich ihm sagen würde, wir trennen uns, wieder so sein wird, wie ich ihn liebe. Und das macht es mir so schwer, einen endgültigen Entschluss zu fassen.
Wir haben gestern wieder miteinander versucht zu reden, aber wir kommen trotzdem nicht zu einer gemeinsamen Lösung. Wir bemühen uns, nicht zu streiten, aber so wie wir es gestern abend wieder versucht haben, so ist es heute morgen schon wieder gescheitert und wir hatten uns wieder in den Haaren, wegen Kleinigkeiten.

Emotional bin ich einfach noch so sehr gebunden dass ich gar nicht weiß ob ich stark genug bin das konsequent durchzuziehen. Wie habt ihr das alle nur geschafft? Ich hab Angst dass ich es bereue und dann unglücklich bin... obwohl ich mir oft vorstelle dass es schön sein könnte, alleine zu wohnen, ohne ihn...

Wäre schön wenn ihr mir noch was schreiben könntet - einfach was euch dazu einfällt. Danke.

Lg
Clarissa

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Hallo

Wollte nur sagen das es mir auch so geht wie dir un das was du schreibst, so denke ich auch.

Du bist nicht alleine.

Ganz liebe Grüße
Regina

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Hallo,

schön zu wissen dass man nicht alleine ist. Auch wenn ich es keinem wünsche in meiner Situation zu sein, so ist es doch irgendwie tröstend zu wissen, dass es auch anderen so geht...

Wie geht es denn bei dir weiter?

Liebe Grüße
Clarissa

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warum tsellst du vorderungen...immer wieder vorderungen...dein mann macht das doch auch nicht mit dir.


und außerdem wenn ich von der arbeit komme brauche ich auch mal 1 stunde ruhe...die kids nerven mich dann auch...sie gehen dann freiwillig ins kinderzimmer.

und kommen später runter....

und außerdem warum kannst du ihn nicht so nehmen wie er ist

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Ich versuche ja ihn zu nehmen wie er ist, und in vielen Dingen tue ich das auch und akzeptiere, dass wir verschiedene Ansichten haben.
Aber auch ich bin den ganzen Tag über ausgelastet und als Vater finde ich einfach, ist es seine Pflicht, sich auch freiwillig mal mit den Kindern zu befassen. Ich finde schon dass man da - auch den Kindern zuliebe - mal Forderungen stellen darf. Wenn ich die nicht stelle, macht er freiwillig nichts. Das finde ich nicht in Ordnung, ich bin schließlich nicht allein für die Kinder verantwortlich, und eine halbe Stunde im Kinderzimmer hat noch keinen umgebracht nach der Arbeit. Ich war ebenfalls bis vor einem Jahr Vollzeit arbeiten und habe es immer genossen, danach die Zeit mit meinem Großen verbringen zu dürfen. Sie sind noch zu klein um sich mit sich selbst zu beschäftigen und sie freuen sich so auf den Papa abends...

Aber was meinst du genau mit Forderungen stellen? Abgesehen von der Kindersache.. Darf man nicht seine Wünsche äußern? Ist es zu viel verlangt, mal zu fordern dass er nicht bei jeder Kleinigkeit an die Decke geht? Dass er mal zufrieden ist mit dem was er hat, und nicht immer neidisch auf andere schaut und mit allem unzufrieden ist ? Dass er auch mal von sich aus etwas macht und nicht nur auf "Befehle" oder Vorschläge wartet?
Meinst du solche Forderungen sind nicht in Ordnung? Ich meine das jetzt ernst, ich hoffe du fühlst dich nicht provoziert sondern kannst mir meine Frage beantworten :-)

Lg
Clarissa

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Hallo Sonntagsmalerin,

"Aber auch ich bin den ganzen Tag über ausgelastet und als Vater finde ich einfach, ist es seine Pflicht, sich auch freiwillig mal mit den Kindern zu befassen. Ich finde schon dass man da - auch den Kindern zuliebe - mal Forderungen stellen darf. Wenn ich die nicht stelle, macht er freiwillig nichts. Das finde ich nicht in Ordnung, ich bin schließlich nicht allein für die Kinder verantwortlich, "

Das könnte auch von meiner Frau sein, bis auf das "macht er freiwillig nichts.":-). aber wahrscheinlich nie genug...

Also ich fand dieses "beschäftige Dich mit den Kindern" wie "sei doch mal mehr Mutter" oder "sei Kindergärtnerin" irgendwie aüßerst unangenehm. ich finde Kinderspiele bis heute wenig witzig für mich, sondern mache es eben aus "pädagogischen" Gründen, eher langweilig.
Aber die Kinder machen auch gerne mit, wenn ich nicht "Kinderspiele" anbiete: Erledigungen: Einkaufen, Auto in die Werkstatt bringen, Waschanlage, Gartenarbeit, Haus Reparieren. Das kann auch Kindern Spass machen.

Ich frage mich, was nach der Trennung passiert:

Du triffst einen Mann, der besser mit Deinen Kindern umgeht? Wenn es so ist: Ist es die liebende und grundsätzlich andere Einstellung des Mannes zu den Kindern oder ist es nicht doch viel eher die fehlende Blockade durch Deine Erwartungen? Die Erwartungen an einen anderen mann werden ganz sicher anders sein als Deine Erwartungen an Deinen Mann und Vater der Kinder!
Nie wirst du jemandem Dritten vorhalten:
Du bist schließlich auch für die Kinder verantwortlich.

Eigentlich unfair, finde ich....

Lg, haiku

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