Trennung gemeinsamer Freunde - wie verhalten?

Hallo Ihr Lieben,

ein eng befreundetes Pärchen hat sich getrennt. Die beiden waren zehn Jahre zusammen, jetzt hat er sich in eine andere verliebt und dadurch offenbar festgestellt, dass er die Beziehung eh nicht mehr will. Nachdem er sie eine Zeitlang ziemlich mies in der Warteschleife hat hängen lassen, ist er nun ausgezogen.

Aber wie verhalten wir uns jetzt denen gegenüber??
SIE ist eine gaaaanz alte Freundin aus Schulzeiten von mir, allerdings bin ich mit ihrem Freund auch oft allein weggegangen und habe am WE nur mit ihm was unternommen. Bin also mit ihm auch befreundet, auch wenn ich ihn über sie kenne.

ER ist Trauzeuge meines Mannes. Mein Mann telefoniert allerdings auch regelmäßig mit ihr und ist daher auch mit beiden befreundet.

Zu viert haben wir uns eh oft getroffen.

Wir wissen nicht, wie wir uns denen gegenüber verhalten sollen. Wir finden beide, dass ER eine ziemlich miese Nummer abgezogen hat, aber wollen trotzdem mit ihm befreundet bleiben, da er UNS ja nix getan hat. Meine moralische Unterstützung gilt aber vor allem IHR. Mein Mann sieht es eigentlich auch so, nur ist ja ER sein bester Freund! Was machen wir denn nun?

Komplett raushalten wäre bestimmt vernünftig, aber ich kann meine Freundin ja schlecht abwimmeln, wenn sie wen zum Reden braucht?? Durch das, was die beiden uns wechselseitig erzählt haben und mein Mann und ich uns auch ausgetauscht haben, können wir aber beim jeweils anderen über bestimmte Dinge nicht reden. Trotzdem wissen wir es natürlich. So wusste ich zB, dass ER sich noch mit der anderen getroffen hat, obwohl SIE dachte, die haben ihre Affäre auf Eis gelegt. Ich wollte es ihr nicht sagen, andererseits wären meine Ratschläge ohne manches Insiderwissen wohl auch anders ausgefallen.

Bitte gebt mir mal dringend Tipps, wie ich mich verhalten soll?? Uneingeschränkte Solidarität mit IHR? Oder konsequent neutral halten? Oder was dazwischen? Mit meinem Mann nicht mehr drüber reden?

Ich finde es echt schwierig!! Danke fürs Lesen und für Eure Antworten!

LG, Nele

1

Hallo,

Das ist wirklich eine verzwickte sache in der ihr da steckt. Aber ganz ehrlich ich würde Neutral beleiben und auch so wenig wie möglich darüber sprechen. Seit für SIE da und hört IHM zu aber verhaltet euch neurtal. Aless andere könnte nur schwierigkeiten machen.
(Wenn die beiden sich wieder versöhnen oder so.)



LG

3

Hi,

die beiden versöhnen sich (hoffentlich!!!) sobald nicht mehr ... ich konnte kaum zuschauen, wie SIE sich an jeden Strohhalm klammerte, wo er mit dem Kopf schon sooo weit weg war #heul

Das Problem ist: Kann ich eine qualifizierte Hilfe für meine Freundin sein, für sie da sein und mit ihr Reden und GLEICHZEITIG neutral bleiben?? #kratz Das hieße ja, keine Meinung zu sagen! Oder nur Allgemeinplätze ("das wird schon") zu benutzten ... gar nicht meine Art!

LG, Nele

2

Oje, ein Loyalitätskonflikt ...

Ich denke, du mußt hier nichts übers Knie brechen und kannst einfach die Zeit entscheiden lassen. Es spricht aus meiner Sichts überhaupt nichts dagegen, mit beiden befreundet zu bleiben - vermutlich wird sich einer der beiden über kurz oder lang von sich aus etwas zurückziehen, oder du spürst Be- oder Entfremdung ... das ist der Gang der Dinge.

Schwierig wird es, wenn einer der beiden fordert, den anderen nicht mehr zu sehen (funktioniert bei mir beispielsweise gar nicht: wenn ich unter Druck gesetzt werde, gehe ich rückwärts). Dann mußt du nach Gefühl entscheiden, auch unabhängig von deinem Mann.

Und ich finde auch, daß nichts dagegen spricht, ihr zuzuhören, wenn sie über ihn klagt, und umgekehrt auch ihm zuzuhören (wobei er vermutlich nicht so viel klagen wird, da für ihn ja schon eine neue Sonne aufgegangen ist). Sicher haben beide jetzt den Wunsch nach "Entlastung".

Moralisch bewerten (im Sinne von "er hat sich mies verhalten") würde ich gar nichts. Menschen machen Fehler - und wer weiß, vielleicht war dies für seine persönliche Entwicklung ja gar kein Fehler, sondern ein Schritt nach vorn, eine richtige Entwicklung?

Zumindest gibt es jetzt bei euch im Bekanntenkreis mal wieder Dating-Games! ;-) Ist doch auch mal spannend, wenn neue Personen ins Spiel kommen, oder? ... Was ich sagen will: ich kann verstehen, daß dich die Trennung irgendwie berührt, aber DU mußt dir hier gar keinen Schuh anziehen.

er grüßt
Joulins

4

Hi,

meine Freundin tut mir sooooo Leid :-( sie sparte heimlich schon auf die Hochzeit und hätte jetzt mit 31 Jahren gern ein Kind gehabt #heul Ich kann das so gut verstehen...

Beide fordern von uns keine Solidarität. Aber ich tue mich schwer damit, mich ganz rauszuhalten. Das hieße ja auch, keine richtige Hilfe mehr zu sein - und höchstens noch Phrasen zu dreschen ("die Zeit heilt alle Wunden" etc #augen).

Andererseits kann ich mein Wissen über IHN (das ich habe, sobald mein Mann und ich uns unterhalten) schlecht beim Ratgeben ausblenden... und rumtratschen will ich auch nicht.

Mein Mann und ich haben eh schon voll die Macke von der Trennung: Ich träume ständig, dass er mich verlässt #schock und mein Mann träumt, dass ich ihn betrüge #schock Vielleicht sind wir einfach plemplem ;-)

Sonntag geht mein Mann mit IHM auf ein Konzert und SIE fragte mich dann "Kommt *piiiep* denn auch?" und was er gesagt hat und so. Würdest Du da gar nichts zu sagen? Oder ein bisschen was erzählen??
Lügen will ich nicht.

Außerdem weiß ich, wer die Frau ist, es gibt ein Foto von ihr im Netz (Tochter eines Politikers...). SIE will so gern die Frau sehen, ich weiß es und fühl mich total schlecht dabei. Aber habe es ihr nicht gesagt bisher ... auch blöd, oder?

LG, Nele

5

Hallo Nele,

doch, daß euch die Trennung ganz kirre macht, kann ich verstehen. Ich habe es auch schon erlebt, daß eine Trennung eine andere Trennung nach sich zog, weil eine Trennung eben abstrakte Fragen aufwirft und dazu führt, daß man auch länger über die eigene Beziehung und eigene Wege nachdenkt - für euch aber eher gut, weil ihr über eure Beziehung reden könnt und euch gemeinsam vor Auge führen könnt, was euch aneinander liegt und warum ihr immerimmerimmer zusammenbleiben möchtet ...

Also: bei der Frage mit dem Konzert würde ich die Wahrheit sagen. Du weißt es nun mal, und es ist auch etwas, was im Hier und Jetzt passiert. Was spricht dagegen, daß dein Mann mit XY zum Konzert geht?

Ich würde allerdings mein Wissen über das, was vor der Trennung geschah, für mich behalten. Es würde deine Freundin nur im Nachhinein zusätzlich verletzten, wenn sie wüßte, daß du im Bilde warst - und es würde rein gar nicht mehr richten zwischen den beiden. Hab keine Angst, damit belastest du dein Sündenkonto nicht. ;-) Es gibt keine Offenbarungspflicht unter Freunden, vor allem nicht bei Dingen, die sinnloserweise verletzen würden ohne etwas zu bringen.

Ich würde ihr auch das Foto nicht zeigen. Das ist nur ein Randinfo, und wer weiß, ob es überhaupt stimmt. Vielleicht macht sie sich ja wegen sonstwas ganz verrückt ... Nein, das ist sein Job.

Am besten, du bist ihr eine Freundin und lenkst sie ab: geht doch am Konzertabend auch abends zusammen aus, plant ein paar Tage gemeinsamen Urlaub etc. Und redet über die Zukunft! Wenn sie nach vorn schaut, geht es ihr auch bald besser.

Es ist natürlich ein "Volltreffer", wenn man eigentlich heiraten möchte und ein Kind plant, und dann sagt einer AprilApril. Aber vielleicht besser so, als wenn das passiert wäre, wenn sie schon schwanger gewesen wäre ...

Wenn sie 31 ist, dann hat sie den Kerl, seit sie 21 ist, an der Backe ... vielleicht ist es auch für sie mal Zeit für einen Tapetenwechsel? Sie hat sich ja in den letzten 10 Jahren auch entwicklet, und vielleicht kommt ein anderer Mann ihren Bedürfnissen viel eher entgegen?

Versuch ihr das doch mal so zu verkaufen! ;-)
Ich jedenfalls finde Veränderungen immer erst einmal positiv. Und Kinder kann sie auch mit 40 noch kriegen.

Hey, schön, daß sie in dir eine Freundin hat, die sie tröstet und stützen möchte!

Joulins #blume

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