Trennung mit Kleinkind. Wie? was? wer hat ähnliches erlebt?

Hallo ihr Lieben,
Nach langem hin- und her ist es jetzt doch so weit. Meine Entscheidung steht fest,nachdem ich immer zwei Schritte auf die Trennung von meinem Freund zu und wieder mindestens einen zurück gegangen bin, habe ich es ihm gestern gesagt.
Eigentlich ist es ganz einfach, trotzdem weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht. Er ist ein sehr netter Mensch und ein ganz toller Vater. Deswegen habe ich die Trennung lange vor mir her geschoben. Aber ich liebe ihn nicht mehr und es ist nicht fair aus pragmatischen Gründen mit ihm zusammen zu bleiben, auch wenn ich es lieber täte.
Also kurz zu unserer Situation: Wir haben einen gemeinsamen Sohn (1 Jahr) und das geteilte Sorgerecht. Ich wünsche mir, dass der Kleine bei mir bleibt und sein Vater ihn so oft sehen kann, wie die beiden das möchten. Ich bin momentan noch in Elternzeit (für 1 Jahr noch), mein Exfreund arbeitet voll. Wenn ich in einem Jahr meine Lehrerausbildung fortsetze warten teilweise 60 Stunden Arbeit pro Woche auf mich und das macht mir Angst.
Außerdem habe ich Angst, dass die Familie meines Freundes (die sehr viel Einfluss auf ihn hat) ihn gegen mich aufhetzen wird und wir uns nicht zum Wohle unseres Kindes ohne viel Streit einigen können.
Ich bin momentan finanziell absolut abhängig von meinem Exfreund, da das Elterngeld nur bis letzten Monat gezahlt wurde. Und bei geld hört bei meinem Exfreund leider jegliches Verständnis auf.
Ich weiß nicht, an welche Stellen ich mich wenden muss, um Gelder zu beantragen (steht mir überhaupt etwas zu?) Wie ich eine Wohnung finanzieren soll und ob es ratsamer ist in der Nähe meines Exfreundes und unser beider Familien zu bleiben oder etwas zu suchen, was näher an meiner Ausbildungsschule und meinem Studienseminar ist (das sind ca. 60 km über Land).
Und ich habe Angst, dass unser Kind unter dieser Trennung leidet, fühle mich als Rabenmutter, weil ich nicht erhalten kann, was ich als das Wichtigste für ein kleines Kind erachte (eine heile Familie).

Wer weiß, welche Schritte ich als nächstes tun muss (an welche Stellen muss ich mich wenden, Was muss ich formell beachten)?
Wer hat ähnliches erlebt und Erfahrungswerte?

Ich bin traurig, weil ich mir nach über einem Jahr eingestehen muss, dass alles, was ich mir für uns gewünscht habe, nicht haltbar ist, weil ich ihn einfach nicht mehr liebe.

traurige Grüße
eure Joeri

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Hallo Joeri,

also ich würd mich als erstes ans Jugendamt wenden, die können dir auch sagen wieviel Unterhalt dein Exfreund für Kind zahlen muss, und ausserdem muss er dir auch Trennungsunterhalt zahlen bis euer Kind 3 ist. Kommt ernicht drum herum. Bei Wohnungssuche kann sein dass du einen WBS beantragen muss, den bekommst du nur wenn gewährleistet ist, das du die Wohnung bezahlen kannst. Falls hierzu noch etwas fehlen sollte, schicken die dich eh zu ARGE das abklären.

Bezüglich Umzug: ich würde eigentlich in der Nähe beider Familien bleiben, alleine schon wegen der Betreuung deiner Tochter, wenn du arbeitest. Zudem ist nunmal der KV auch dort, bei gemeinsamen Sorgerecht gibt es einen bestimmten Radius in dem du umziehen darfst (ich glaub 50 km) ansonsten kann erklagen. Ausserdem haben ja Kind und Vater beide Recht auf Umgang miteinander.

Hoffe ich konnte etwas behilflich sein...!

lg, und viel Glück #liebdrueck

verena

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liebe Verena,
Danke schonmal. In diese Richtung (in Nähe des Expartners bleiben) gehen meine Gedanken gerade auch. Ich werde mich erkundigen, wo ich diesen WBS beantragen muss.
Ich nehme an, mein Exfreund muss dann offen legen, was er verdient, oder?

Und wenn der Unterhalt nicht ausreicht, ist die ARGE zuständig? Beraten die auch oder gehe ich erst hin, wenn es offensichtlich ist, dass er nicht genug Unterhalt zahlen kann?
Es tut mir echt weh, wenn ich überlege, dass er für mich zahlen muss, da habe ich ein schlechtes Gewissen irgendwie. Habe bis zur SS immer auf eigenen Beinen gestanden und es ging auch immer iwie.
Aber ich Muss aus Betreuungstechnischen gründen warten, bis unser Kleiner zwei Jahre alt ist, bis ich wieder einsteige.

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Also,

ich versuch das gerade in meinem kopf nochmal hinzubekommen, ist bei mir etwas mehr als ein jahr her das ganze.

Kindesunterhalt: wird berechnet nachdem was er verdient (netto), es gibt da die düsseldorfer tabelle, nach der wird i.d.R. gegangen. darüber beraten kann das jugendamt. ich denke auch die können dir was bzgl. trennungsunterhalt sagen, aber genau weiss ich es nicht, ich bekam damals keinen...

WBS: Wohngeldstelle bei der Stadt. Ich hatte mir damals ne Wohnung wo WBS erforderlich war ausgesucht, bin dann zur stadt und die haben mich echt super beraten, auch zu ARGE geschickt, da ich offentsichtlich den bedarf hatte/habe. (ergänzendes AlgII).

Dein Ex wird von den Ämtern selbst angeschrieben, ich weiss nicht so genau, bei was er seinen verdienst noch offenlegen muss ausser Unterhalt..

Und gaaaanz wichtig: kein schlechtes Gewissen, das du Geld vom Ex bekommst!! Du hast euer Kind bekommen und deswegen auf deine Arbeit eine Zeitlang verzichtet... Naja, falls ihr noch zusammen wärt, würde schließlich auch alle Gelder in einen Pott fliessen, oder?!

#herzlich

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Hallo Joen,




Du müsstest eigentlich bedenken daß der Vater eines Kindes seit geraumer Zeit sein Sorgerecht auf das Kind mit mehr Chancen geltend machen kann und es Dir passieren könnte daß das Kind seitens des Jugenamtes zum Vater kommt.

Eine Trennung ist bedauerlich, jedoch gehören meistens beide Partner dazu daß es geschieht.

Warum möchtest Du nicht eine Parnterberatung mit Deinem Freund in Anspruch nehmen.


Man bekommt doch nicht einfach so aus Jux und Tollerei ein Kind mit einem Mann sodaß man sich danach ja irgenwann mal trennen könnte um die alleinerziehende Mutter zu sein.

lg,


tapsy

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Hallo tapsy,
ich hatte hier vor einigen Monaten schon einmal geschrieben, damals war ich mir schon einmal unsicher, wollte aber dieser beziehung auf jeden Fall eine Chance geben.
Wir haben seitdem eine Paarberatung mit vielen Hochs und Tiefs hinter uns. Ich sage es noch einmal. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine kleine, heile Familie für mein Kind, aber ich muss jetzt leider endlich einsehen, dass dies mit meinem Freund und mir nicht der Fall sein wird.
Ich trenne mich NICHT, um alleinerziehend zu sein (wer bitteschön WILL das wirklich????) Aber es wird nicht anders gehen. Mein Exfreund und unser Sohn sollen sich so oft sehen können, wie sie es wollen, aber das muss geregelt weden, und ich weiß bisher noch nicht, wie.
Ich weiß, dass ich eine Beistandschaft beim Jugendamt beantragen muss, dort wird uns geholfen, alles im Sinne des Kindes zu regeln. Sollte dabei heraus kommen, dass der Lebensmittelpunkt meines Kindes bei meinem Exfreund sein wird, würde es mir das Herz brechen, aber ich würde es akzeptieren (müssen).

Finde deinen Beitrag etwas merkwürdig, aber okay, vielleicht hast du trotzdem ein Paar Tipps für mich, jetzt wo du meine Situation hoffentlich etwas besser kennst ;)

LG JOERI