Trennung möglichst ohne Streit - jetzt Probleme. Wie verhalten???

Hallo ihr lieben,
Ich suche mal wieder Rat bei euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Nachdem die Trennung von meinem Exfreund nun im vollen Gange ist (Ämter- und Behördengänge sind organisiert, ich habe eine neue Wohnung in die ich ab Mitte September einziehen kann, Umgang mit Kind ist auch geregelt) tauchen jetzt Probleme auf, die ich gerne vermieden hätte.

Anfangs waren wir uns absolut einig, dass es dem Kind zuliebe eine saubere Trennung sein sollte. Ohne viel Streit, ohne dem anderen Steine in den Weg zu legen.

Erst dachte ich:"super, genau so hast du dir das gewünscht", wir konnten offen über alles reden, sogar besser als vor der Trennung. Sind in vielen Dingen sehr schnell überein gekommen. Das Einzige, was jetzt noch gemeinsam zu regeln wäre, wäre unser Auszug (jeder hat eine neue Wohnung) und der Kindes- und mein Unterhalt.
Aber seitdem das Jugendamt meinen Exfreund angeschrieben hat wegen des Unterhalts gibt es nur Probleme.
Er stänkert, bedrängt mich. Ignoriert mich, wenn ich Absprachen treffen möchte (Wohnung&Möbel), sodass ich stundenlang hinter ihm her telefonieren muss. Und meine zeit ist doch auch nur begrenzt mit dem Kind am bein muss ich alles regeln und kann nicht stundenlang warten, bis er sich rückmeldet, ob er jetzt die Töpfe oder Gardinen einpacken will oder nicht...
Plötzlich Knallt er mir Dinge ins Gesicht wie "ich erkenne dich nicht wieder" und endlich zeigst du dein wahres Gesicht". Ja Hallo? Ich reiße mich zusammen, bin freundlich, entgegen kommend, weil ich will, dass das Kind keine Eltern hat, die sich hassen. Und meinem Exfreund wünsche ich doch auch nichts schlechtes, sondern dass er glücklich wird.

Jetzt weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Meine Geduld ist langsam am Ende, meine Nerven liegen blank. Es verletzt mich ständig unterstellt zu bekommen, ich wolle ihm sein Leben zerstören. Eigentlich will ich nur noch meine Ruhe. Aber nachher muss ich in die Wohnung, die restlichen Kisten packen und ihm den Kleinen bringen. Ich will mich immer noch um des kindes Willen so wenig wie möglich streiten. Aber mittlerweile würde ich ihn am liebsten nicht mehr sehen, ihm nicht mehr über den Weg laufen, weil mich das immer wieder sehr trifft, obwohl ich anfangs immer gedacht habe, dass ich genau das nicht will: Kind abgeben, kein Hallo, kein Tschüss usw...

allein wenn ich daran denke, könnte ich wieder weinen. Und ich weiß echt nicht wie ich reagieren soll, wenn ich ihn das nächste mal sehe. Was würdet ihr denn machen?

LG eure Joeri

1

Hallo,

ja, sobald es ans geld geht kommt Streit hoch !
Mein Ex und ich haben immer gesagt wenn wir uns trennen, machen wir es sauber. Pustekuchen. Ich zog aus dem Haus aus (bzw warf er mich raus), meine Sachen schickte er mir postwendend zu - meine, und noch nicht einmal die vollständig. Nachbarn und Freunde haben mehrfach mitbekommen wie er mit seiner Neuen durch das haus ging und sie meinte "Ne, das behalt ich" oder "Nein, das bekommt die nicht." obwohl es meine Sachen waren. Problem: ich war in Deutschland mit unserem Sohn, er in Finnland.
Ich hab trotz Klagen nie auch nur einen Cent von ihm gesehen !
Wir hatten uns vor meinem unfreiwilligen Auszug darauf geeinigt was ich alles bekomme, bzw mitnehmen möchte. Von den Sachen ist nie etwas bei mir angekommen - bei einem Besuch bei ihm standen die Dinge alle dort und seine Neue hatte sogar eine Jacke von mir an.
Ganz ehrlich, bei Geld hört bei den Meisten alles auf. Auf meinen Unterhalt habe ich gleich verzichtet - bin lieber arbeiten gegangen, für unseren Sohn hat er noch nie gezahlt.
Wenn ich noch einmal da starten könnte ... ich würde alles einpacken was ich will und an meine neue Adresse vorschicken.
Hak' ab das es glimpflig geht, das hörte ja nun schon beim Unterhalt für euer Kind auf.
Das einzige was zu vermeiden gillt ist das ihr euch vor eurem Kind streitet.

LG

2

Das Verhalten zeigen viele Kerls, weil sie keinen Bock haben zu zahlen.

Da hilft nur:

Unterhalt beinhart beitreiben und keinen Millimeter nachgeben!

und

freundlich und nett, aber in der Sache knallhart, kommunieren wie es für die Kinder laufen soll (Umgang) und klare Konsquenzen ziehen, wenn er Stress macht.

Regel Dein Leben selbst. Verlass Dich auf ihn nicht.

Sag: ich bin bis dann und dann da, wenn Du die Sachen dann nicht eingepackt hast, gebe ich sie weg/gehe ich davon aus, dass Du sie nicht mehr willst.

und diskutiere nicht rum. Wird er eklig, brich das Gespräch ab und wenn alles nichts hilft, dann sieh zu, dass ihr Euch nicht mehr über den Weg lauft, bis der Unterhalt geklärt ist und/oder er wieder zu Verstand gelangt ist.

Gruß

Manavgat

3

meist du?
Boah, hört sich echt gemein an...
Ich wollte ihm mit dem Unterhalt noch entgegen kommen.
Ich hoffe, wenn diese Unterhaltsgeschichte geregelt ist, dann geht es wieder besser.
Ich frage mich manchmal, wie ein Mann, der im Beruf viele Mitarbeiter anleitet und betreut, sich im privaten so unreflektiert und undifferenziert verhalten kann...

4

Die letzte Frage kann ich Dir beantworten:

wenn er sich so seinen Mitarbeitern gegenüber verhalten würde, dann würde die nicht nachgeben so wie Du, sie würden ihn auflaufen lassen, sabotieren, kündigen oder was es sonst noch an Abwehrmaßnahmen gibt. Übrig bleiben die, die sich sein Verhalten gefallen lassen: so Leute wie Du.

Gruß

Manavgat

5

Ich kann hier meinen Vorschreiberinnen wieder einmal nur zustimmen. Wenn er beim Unterhalt so zickig wird, dann wird es eben die "erwachsene" Trennung ohne Streit nicht geben. Streiten solltest Du auch gar nicht sondern eben nur einfordern was Dir zusteht.

Mach genau das was "manavgat" Dir raet. Du musst die Grenzen jetzt abstecken und zwar gnadenlos sonst wird er Dich nie ernst nehmen.

Viel Glueck!

6

Richtig! Ich war von Anfang an viel zu weich und nachgiebig. Meine Tochter ist mittlerweile 4 und er hat bis jetzt keinen Cent gezahlt. Dein Mann scheint gute Arbeit zu haben,ich kann seine Haltung nicht verstehen.

Bei meinem Ex dubios: er und seine Mutter haben seinen Erzeuger durch alle Gerichte gejagt, damit er ihn noch mit 27 unterstützt. Ob seine Tochter was braucht, interessiert ihn nicht.

alles Gute