Schon lange, lange Zeit denke ich darüber nach, mich von meinem Mann zu trennen. Wir haben uns auseinander gelebt. Noch weiter kann man sich von einander eingentlich nicht entfernen. Wir haben ein 4-jähriges Kind.
Ich muss wirklich sagen, ich bin emotional so weit von ihm weg, ich liebe ihn nicht mehr, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich das noch einmal ändert. Mit ihm intim zu werden liegt mir völlig fern und es ist offen gesagt auch schon sehr lange nichts mehr gelaufen. Ich rede hier von bestimmt 2 Jahren!
Ich habe sehr viel Geld in seine Selbständigkeit investiert, damals im Glauben, dass es ein großer Erfolg werden würde, der die gesamte Familie finanziert. Heute, 2 Jahre nach seiner Geschäftsgründung sieht die Realität anders aus. Er ist im Grunde rund um die Uhr in seinem geliebten Laden, doch bringt er kein Geld nach Hause. Ich gehe arbeiten und erziehe unser Kind. Ich zahle unsere Wohnung komplett alleine, er bekommt dabei noch das Kindergeld auf sein Konto, obwohl ich die Kitagebühren und alle Ausgaben für das Kind decke!
Er trägt nichts zum Familienleben oder zum Haushalt bei. Alles ist nur noch frustrierend.
Trotzdem fällt es mir so wahnsinnig schwer, einfach zu sagen, ich gehe. Warum nur?
Irgendwie ist die Hürde, wieder "allein" da zu stehen offenbar für mich so groß, dass ich all diese negativen Punkte immer noch akzeptiere. Das ist doch bescheuert!
Ich verstehe mich selbst nicht. Leute, könnt ihr mir sagen, wieso ich immer noch zögere???
Bin echt langsam am Verzweifeln.
LG
Yumi
Trennung oder nicht Trennung
Hallo Yumi!
Warum?Weil die Zeit einen doch noch verbindet....
Habt ihr schonmal über eine mögliche Trennung gesprochen?
Ich habe es einmal angesprochen vor einigen Monaten, er wurde daraufhin sehr pampig und antwortete in dem Sinne "was bildest du dir denn ein, was dir das bringt?"
Und - völlig absurd - meinte er noch, wie ich darauf käme, dass bei einer Trennung unsere Tochter bei mir leben würde. Das aus seinem Munde, der seit zwei Jahren 7 Tage die Woche außer Haus ist und überhaupt nicht in der Lage wäre, sich um die Kleine zu kümmern.
Allerdings pampte ich dann zurück, und sagte sowas wie "oh, sie kann gerne bei dir wohnen, ich hole sie dann ab und zu mal ab und wir machen uns einen schönen Tag."
Das war eine der seltenen Gelegenheiten, wo ihm nichts mehr zu entgegnen einfiel. Ihm ist sicher schon ganz klar, dass er sie gar nicht bei sich haben könnte. Seufz. Aber das Gespräch endete ohne Auflösung, da mir leider oft die Worte fehlen in Streitsituationen und ich mich zu leicht in die Enge drängen lasse und dann eher frustriert den Raum verlasse.
Ich bin für Trennung
Hallo,
im Prinzip stehst Du doch schon alleine da oder? Ich meine Du zahlst alles, Du kümmerst Dich alleine um das Kind, er geht die ganze Zeit arbeiten, also was hast Du davon?
LG Mimi
Du zögerst, weil du Angst hast vor dem was auf dich zukommt, wenn du dich trennst. Ich war in der gleichen Situation. Ich hatte vor allem Angst. Ich habe mir dann die Frage gestellt:"Schaffst du das alleine?" Und das konnte ich mit "ja" beantworten, denn im Grunde war ich vorher auch alleine...und einsam. Meine Trennung war anstrengend, keine Frage, dass Schlimmste hab ich hinter mir, die Scheidung noch vor mir. Aber es geht mir heute tausendmal besser. Ich bin wieder ich selbst, ich fange mit allem neu an und das ist ein tolles Gefühl. Meine Lebensfreude ist wieder da! Ich habe viel geschafft und noch viel vor es gab und gibt auch immer wieder bescheidene Zeiten, aber man wächst mit seiner Aufgabe.
"Wenn Du im Leben zwei Wege vor Dir hast und Du nicht weisst, ob Du den Rechten oder den Linken gehen sollst, dann nimm immer den Weg vor dem Du am meisten Angst hast, denn das ist der Richtige..."
LG
Maxine
Hallo Yumi,
mir geht es gerade genauso.
Auch mein Mann ist selbständig, wobei das Geschäft leider auf meinem Namen läuft und nicht gut läuft. Bin also auch verschuldet dadurch.
Ich gehe vollzeit Arbeiten und kümmere mich um Kind (3) und Hund.
Mein Mann hält sich weitgehend aus Familienaktivitäten raus und ist erst spät abends zu Hause.
Dazu kommt noch, daß er Choleriker ist und bereits recht unschöne Dinge vorgefallen sind.
Ich denke täglich an Trennung und bin zufrieden wenn er nicht da ist.
Ich habe mir jetzt einen Termin beim Anwalt geholt und werde jetzt Stück für Stück meine Baustellen angehen.
Er wird diesen Weg nicht mit mir gehen und mich als "Verräterin" hinstellen, aber ich will jetzt endlich mal "egoistisch" sein und mich trennen.
Ich zögere auch noch, und habe irgendwie vor der Weihnachtszeit schiß. Allerdings möchte ich auch "bereinigt" ins Neue Jahr starten.
Ich bin zuversichtlch, daß mich meine Familie und Freunde unterstützen werden.
Du hast sicher auch Freunde die Dich unterstützen können.
Wenn Du möchtest können wir uns ja mal austauschen über den Fortschritt unserer Trennungspläne!
Viele Grüße D
Hi Ihr Lieben,
ich hatte neulich gar nicht mehr hier reingeschaut, weil 2 Stunden lang keine Antwort gekommen war und heute sehe ich, es gab doch ein paar liebe Menschen, die mir geschrieben haben. Wahrscheinlich liest nun - Tage später - keiner mehr, wenn ich noch etwas dazu schreibe.
Daher werde ich einigen von euch vielleicht lieber eine PN schicken.
Hier jedenfalls erstmal Danke für die Antworten. Oft sieht alles so klar aus, wenn man es von außen betrachtet, aber wenn man selbst drin steckt, ist es wahnsinnig schwer, einen so großen Schritt zu machen.
LG
Yumi
Habe damals schon deinen Bericht gelesen und gedacht er könnte von mir sein, wollte mich einfach mal erkundigen wie dein heutiger Stand ist, da ich es leider bis heute nicht geschafft habe mich zu trennen. Ich schiebe immer wieder Gründe vor Weihnachten, Silvester ... alles wegen der kleinen, aber ich kann nicht mehr.
Ich habe dass Gefühl ich muß durch die Höhle, es tut so weh, den Schritt zu tun, hier zu bleiben, ich versuche nur jeden Tag rum zu bringen wegen der kleinen, aber ich gehe daran kaputt.
Wäre nett von dir zu hören.
Liebe Grüße Dani