Guten Morgen!
Nach ewiger Zeit, teilweise in der Hölle, hab ich den Schritt nun endlich geschafft und hab mich getrennt.
Bin mit meinem Mann zum Valentinstag 2006 zusammen gekommen. Da war alles wunderschön und ich herrlich blind. Erst, als ich im April schwanger wurde und mit dem Partyleben aufhörte, bemerkte ich, dass er sehr viel trank. Er meinte, damit wäre spätestens Schluss, wenn das Kind käme. Dann könne er das schließlich nicht mehr tun und wolle die Zeit jetzt noch genießen. Zum Rauchen ging er von ganz allein auf den Balkon
Ich freute mich über die Schwangerschaft und er eigentlich auch - zumindest sagte er mir das anfangs immer ...
Aber spätestens ab Sommer wurde unsere Beziehung furchtbar. Er wurde aggressiv, wenn er trank, schubste mich einmal sogar über die Hantelbank, so dass ich um unser Kind fürchten musste. Ich war blauäugig, dachte, das käme schon alles wieder in Ordnung, schließlich würde er ja ab der Geburt nicht mehr trinken
Ich zog sogar zu ihm, weil ich in seiner Stadt endlich Arbeit gefunden hatte - obwohl ich schwanger war! Ich hatte somit einen schönen geregelten Tagesablauf und er siechte so arbeitslos dahin - gruselig!
Weil er ständig meinte, ich würde ihn nicht lieben und ständig heulte (er hat aber auch sehr schlechte Erfahrungen in seiner vorangegangenen 6jährigen Beziehung gemacht), überraschte ich ihn mit einem Heiratsantrag
Ich war so naiv, zu glauben, dass das schon alles werden würde, wenn ich ihm nur zeige, wie sehr ich ihn liebe
Unser Sohn kam im Dezember zur Welt und erstmals beruhigte sich die Lage auch, wenngleich er nicht wirklich mit dem Trinken aufhörte, es aber einschränkte. Im Sommer heirateten wir. Die erste Zeit war auch wirklich wunderschön.
Ich jedoch hatte Probleme mit Neurodermitis, war öfter in der Klinik - mit Kind, denn er konnte sich angeblich nicht drum kümmern
Außerdem hatte ich leider kaum Libido Das jedoch lag meiner Meinung nach daran, dass ich alles komplett allein stemmen musste. Ich stand jeden Tag zeitig auf, brachte den Kleinen zur Tagesmutter (später in die Kita), kümmerte mich um den Haushalt und ging nachmittags 6h arbeiten. Nicht, dass er den Kleinen holte - NEIN! Das musste seine Mutter tun - er kann das angeblich nicht. Und abends hatte ich den Kleinen und den Rest des Haushalts (den Müll, den mein Mann tagsüber in der Wohnung verteilte) ...
Ich hatte abends einfach kein Verlangen mehr, war so müde, dass ich gegen 21 Uhr einschlief.
Dann wurde ich trotz Verhütung (ich wollte unter diesen Umständen kein 2. Kind!) wieder schwanger. Mein Mann freute sich unheimlich und überredete mich, das Kind zu behalten (was ich auch nicht bereue - ich liebe meine Kinder!). Leider hörte er auch da nicht auf zu trinken, war auch öfter in der Bar um die Ecke.
Im Sommer (ich war im 5. Monat) war meine Haut wieder so extrem schlimm, dass ich ins KH musste. Den Kleinen nahm meine Schwiegermutter - Papa kann es nicht! Kaum war ich drin, ging mein Mann auf Party, lachte sich eine an, ging fremd und machte per Telefon Schluss! Puh, das war harter Tobak! Anfangs litt ich sehr. Mittlerweile glaube ich, dass ich nur nicht ertragen konnte, dass er ne andere hat
Nach 2 Wochen ging es mir soweit super. Ich hatte meine Ruhe - keine Ausraster von ihm, kein nächtliches Stören, keine laute Technomukke, keine schlechte Laune, kein Zigarettengestank (er rauchte in der Wohnung), keine Bierfahne und kein Müll, den er verteilt - herrlich!
Naja, aber wir verstanden uns in der Zeit blendend und als er sich nach 3 Monaten von der anderen trennte, nahm ich ihn zurück!
Es ging so weiter wie vorher. Ständig Streit, Handgreiflichkeiten, Zerstörung von Hausrat Meist sollte ich büßen, wenn Nachbarn sich beschwerten, denn der Herr lag ja bis Nachmittag im Bett.
Ich hab am Silvesterabend gepostet, dass ich mich trenne, wenn das so weiter geht (auch, dass er eben alles mir überlässt). Tja, nach einem erneuten Streit stellte ich ihm ein Ultimatum:
1. Er muss sein Sucht überwinden. Schafft er es nicht allein, soll er Hilfe suchen. Da würde ich auch hinter ihm stehen!
2. Er soll seinen Tagesrhythmus ändern und am Familienleben teilnehmen.
3. Er soll bitte nicht in der gesamten Wohnung rauchen!
4. Er soll mir zumindest ein klein wenig im Haushalt helfen und
5. Er soll seine Launen nicht ständig an mir auslassen, Streit provozieren und handgreiflich werden.
SONST BIN ICH WEG!!!
Für andere ist so etwas wohl selbstverständlich, nicht für ihn!
Die ganze letzte Woche war das Ende abzusehen!
Er trank jeden zweiten Tag so um die 10-16 Bier!!! Rauchte in der Wohnung, legte seine Stinkesachen auf die frisch gewaschene Wäsche! Beleidigte mich, fühlte sich ständig gestört, schlief weiter bis Mittag (naja, zumindest stand er jetzt mittags auf ) und ließ mir dennoch nahezu den gesamten Haushalt. Sein Bad (zum Glück haben wir 2) sieht ekelhaft aus, sein Büro ist total verdreckt und im Schlafzimmer liegt immer noch überall seine Wäsche verteilt und neben seiner Bettseite Essensreste *würg*
Als ich gestern Morgen mit seiner Mutter telefonierte und mich für den Nachmittag im Indoor verarbredete, kam er fauchend aus dem Bett gesprungen. Ich fragte ihn, wo denn jetzt das Problem sei: "Du bist mein einziges Problem!!! Du Fotze!" Das war zuviel! Ich hab mich getrennt und nachdem er den ganzen Tag bettelte, gab ich ihm klar zu verstehen, dass es kein Zurück mehr gibt. Ich bin dieses Mal nicht wieder so dämlich und fall auf seine Versprechen rein! Ich glaube ihm seine Entschuldigung, die in diesen Momenten sehr ehrlich sind, aber das nützt mir beim nächsten Streit auch nix. Ich möchte den Kindern Sicherheit und Ruhe geben, ich möchte sie zu vernünftigen Menschen aufziehen und da ist ein solcher Vater leider überhaupt keine Hilfe.
Er meinte jetzt nur, naja, im Trennungsjahr kann er sich ja beweisen. Jaja, aber da muss schon ein Wunder geschehen!!! Bevor er sein Leben nicht dauerhaft im Griff hat, passiert bei mir gar nix!
Ich fühle mich sehr sehr wohl mit dieser Entscheidung, auch wenn eine große Portion Enttäuschung und Trauer darin liegt. Ich habe aber zum ersten Mal das Gefühl, das Richtige getan zu haben!
Entschuldigt den langen Text
fürs Lesen
Mandy
Ich hab den Absprung geschafft!!! Fühl mich gut! Achtung: leider lang!
Hallo Mandy,
ich hab schon ganz oft von dir gelesen, von daher hab ich schon so einiges mitbekommen.
Ich finde deine Entscheidung richtig!
Sowas braucht kein Mensch.
Du hast ihm genügend Chancen gegeben, die er leider nicht eingehalten hat, irgendwann muss man Schlussstriche ziehen, auch wenns weh tut.
Du und deine Kinder müsst erstmal zur Ruhe kommen.
Wie macht ihr das denn jetzt, zieht ihr aus? Ist eine schnelle räumliche Trennung möglich?
hast du Leute im Rücken, die dich bei deiner Entscheidung unterstützen können?
Viele Grüße und viel Glück, du schaffst es.
Vielleicht könnt ihr irgendwann der Kinder wegen rein freundschaftlich miteinander umgehen und er sieht ein, dass es eine Sucht ist, die er hat und ändert somit auch seinen gesamten Lebensstil.
Hallo!
für deine Worte
Tja, also ihm wäre es am liebsten, wenn wir hier blieben, aber ich halte das für keine gute Idee. 1. Weil seine Mutter die Miete zahlt und 2. weil ich ja dann dennoch seine Launen und somit keine Ruhe hätte
Da ich meine Elternzeit verlängert hab, bin ich auf Hartz 4 angewiesen. Ich werde also am Montag aufs Amt gehen und mich erkundigen, wie vorzugehen ist. Außerdem erhoffe ich mir Hilfe vom Jugendamt. Wir hatten mal einen Termin dort und da sagte man mir, dass sie auch bei Trennung helfen, wenn Kinder im Spiel sind. Ist ja der Fall!
Ich habe mir überlegt, dass ich erstmal in eine günstige Plattenbauwohnung ziehe. Die Platten in Kitanähe wurden letztes Jahr schön saniert. Ich habe ja dann kein Auto mehr, weil es meiner Schwiegermutter gehört. Da ist die Platte ne gute Alternative: Kita direkt in der Nähe, ebenso Supermarkt, Ärzte, Apotheke und Bushaltestelle. Und dann werd ich mal schauen, ob ich nicht gleich wieder arbeiten kann. Da müsste ich nur sehen, wo mich meine Chefin einsetzt (Personalleasing), weil ich kein Auto hab und hier Vieles leider sehr abgelegen ist. Mal schauen - aber bevor ich nicht umgezogen bin, macht arbeiten auch keinen Sinn, sonst pack ich das alles nicht. Muss auch selbst erstmal bissl zur Ruhe kommen. Eigentlich fang ich ja im April mit meinem Fernstudium an, aber erstmal sehen, ob ich das nun unter diesen Umständen auf die Reihe kriege
Wie ich den Umzug machen soll, weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht, aber notfalls mach ich das irgendwie allein. Die letzten Umzüge hab ich ja auch fast allein gemacht (bzw. mit meiner Freundin) Mein Mann fand nur, dass er soooo viel gemacht hat (dabei hatte er nur 2 Wände gestrichen und das Laminat verlegt. Die restlichen Räume inkl. Ein- und Ausräumen hab ich gemacht!
Beim vorletzten Umzug, bin ich sogar früh allein losgefahren und hab Sachen hin- und herkutschiert, während der Herr sich noch gemütlich im Bett wälzte
Transporter fahren, kann ich, aber ich weiß gar nicht, woher ich das Geld nehmen soll und die Leute, die mir helfen Meine Freundin ist vor 5 Monaten erst wieder Mama geworden und stillt voll. Wahrscheinlich müssen die Kinder da zur Schwiegermutter oder in die Kita oder so und ich werde mal meinen Papa fragen, ob er ein paar Urlaubstage für mich opfern könnte und her kommt (meine Familie wohnt 200 km entfernt - würde gern wieder dahin ziehen, aber soviel Änderung auf einmal möchte ich den Kids nicht zumuten und außerdem bräuchte ich das Einverständnis meines Mannes dafür). Mein Papa hat nen LKW-Führerschein, da könnte man einen LKW leihen und alles mit einmal wegschippern ... Mal sehen ...
Ich muss so oder so aufs Amt, weil ich dann fast keine Möbel hab Keine Küche, keine Waschmaschine, keine Couch, kein Bett. Dafür aber den einzigen Fernseher, die Wozi-Anbauwand, das KiZi und eigentlich beide Schlafzimmerschränke, wobei die leider auch schon auseinander fallen ...
Bisher war das auch so ein Grund, warum ich mich nicht getrennt hab, aber das soll mich jetzt nicht mehr hindern. Andere haben das auch geschafft, warum sollte ich es dann nicht auf die Reihe kriegen??? Mach doch sonst auch alles allein
nochmal für deine Worte
hallo,
o je, versteh ich, dass du da auch Angst hast, dass alleine gewuppt zu bekommen.
Gibt es bei euch sowas wie nen Sozialkaufhaus? Da kann man günstig und wenn man glück hat, gute Möbel bekommen.
Wenn du in der Wohnung bleibst, merkt er, dass du abhängig von "ihm" bzw. wohl eher seiner Mutter bist.
Viell. würde sie dich ja auch unterstützen? Oder verschließt sie die Augen vor seinem Leben?
Also ich würde an deiner Stelle auch zum Amt, eventuell können die dir ja mehr helfen, als du zu hoffen wagst.
Plattenbau ist heutzutage gar nicht mehr sooo schlimm, klar, es gibt auch Ecken, da wohnt sonstwer... aber wir haben zum Beispiel in einem Plattenbau mal gewohnt, da war alles schick gemacht und wir hatten ordentliche Nachbarn und die Miete war vorallem günstig.
Weiß ja nicht, wie bei euch die Mieten so liegen, bei uns bekommt man ne 3-Raumwohnung, saniert mit so ca.60 qm für 370-420 EUR warm im Schnitt. Wobei du mit den Kindern ja glaub 75 qm haben darfst, was dann ja eigentlich schon ne 4-Raumwohnung ist.
Viell. öffnet ihn das Ausziehen, und somit der entgültige Schlussstrich ja die Augen, dass etwas bei ihm schief läuft.
Also mal ehrlich, wenn man umzieht, dann ist doch eigentlich meistens der Mann derjenige, der einen Großteil übernimmt, weil die Frau kräftemäßig meistens ja gar nicht soooo kann.
Frag deinen `Papa und viell. auch deine Schwiegermutter, viell. hilft sie ja auch.
lg
Hallo Mandy,
ich will Dir auch Mut zusprechen. Deine Entscheidung war die Richtige! Du hörst Dich so an, als ob Dir die Planung an Deinem neuen Leben "Spaß" macht! Wenn Du weiterhin so optimistisch in die Zukunft blickst, schaffst Du das sicher!
Ich habe mich auch Anfang Dezember von meinem Ehemann getrennt.
Ich habe eine 3-jährige Tochter. Auch bei uns gab es von seiner Seite viele Demütigungen und zum Schluß auch eine Ohrfeige.
Für mich ist die Trennung auch Endgültig, Er will mich zurück und versteht meinen Entschluss nicht.
Ich wohne derzeit bei meinen Eltern. Ich bin gerade dabei alles zu Organisieren. Er erschwert mir alles... habe Donnerstag einen Anwaltstermin.
Mir geht es jetzt besser. Das einzige ist, daß mir unsere Tochter leid tut und ich ihr so viel Stress wie möglich ersparen möchte. Leider wird es nicht spurlos an ihr vorüber gehen.
Viel Glück auf Deinem Weg!