Trennung - aber gemeinsame Wohnung. Klappt das???

Hallo ihr Lieben,

mein Freund ich haben uns letztes Wochenende getrennt. Die Trennung hat er eigentlich einfach so hingenommen. Was für ihn aber ein ganz großes Problem ist, ist die Trennung von seiner Tochter.
Er möchte definitiv mit ihr in einem Haushalt wohnen bleiben. Sein Kompromiss wäre, dass wir zwei Wohnungen in einem Haus finden, so dass seine Tochter jederzeit die Möglichkeit hat, zu ihm zu gehen.

Momentan sieht es so aus, dass wir erstmal zusammen wohnen bleiben, bis jeder für sich finanziell ein kleines Polster hat, um einen Umzug finanzieren zu können. Er ist Student, bekommt Bafög und hat einen 400 Euro Job im Unternehmen seines Vaters.
Ich arbeite derzeit von Zuhause und habe fast mein volles Gehalt, ich würde also keine Unterstützung vom Amt oder sonstwas bekommen, sondern muss das mit meinen zwei Mädels allein packen.

Meine Frage ist nun, ob hier vielleicht jemand ist, der in der gleichen Lage war. Für ein paar Monate noch zusammen wohnen, ist für mich in Ordnung, da habe ich kein Problem mit, solange es friedlich läuft. Aber was passiert, wenn wir keine Wohnungen in einem Haus finden? Für mich gestaltet sich das sehr schwierig.
Meine große Tochter kommt jetzt im Sommer hier in die Schule, die kleine im nächsten Jahr in den Kindergarten. Wir sind an die Siedlung, in der wir wohnen gebunden, denn für mich kommt es nicht in Frage, die Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen.
Hier werden noch einige Häuser mit Mietwohnungen gebaut, aber diese sind für mich finanziell überhaupt nicht stemmbar, da eben Neubau in einer Familiensiedlung.

Was passiert, wenn wir nichts finden? Wenn der Kompromiss dahin gehen muss, dass mein Ex-Freund sich damit zufrieden geben muss, dass die Wohnungen eben doch ein paar Straßen auseinander sind oder er in seine Heimatstadt zurück geht oder in den Stadtteil, in dem die Universität liegt, was für ihn ja auch günstiger wäre.

Ich weiß, dass die Trennung einfach wird, solange er sich sicher sein kann, dass ich mit den Kindern erst ausziehe, wenn wir etwas passendes gefunden haben.
Sollte ich jedoch zu dem Entschluss kommen, dass zwei Wohnungen in einem Haus nicht machbar sind, dann wird es schwierig. Er wird mich nicht gehen lassen und alles wird über Anwälte laufen und es wird ein Streit entstehen, der wahrscheinlich dann irgendwann eskaliert.
Er wird NIEMALS zulassen, dass ich mit den Kindern, vor allem mit seiner Tochter, auch nur einen Steinwurf von ihm entfernt wohne.
Mir ist klar, dass ein Richter mir das Recht zuspricht, mir dort eine Wohnung anzumieten, wo ich eine finde und das er sich selbst eine suchen muss, die nicht direkt in dem gleichen Haus liegt. Aber was ein Richter sagt und wie dann die Realität aussieht, sind ja leider oft zwei verschiedene Paar Schuhe.

Dazu kommt, dass ich ja nachempfinden kann, was er fühlt. Für ihn ist es so, als würde ich ihm sein Kind wegnehmen, dabei habe ich ihm versichert, dass er seine Tochter jederzeit sehen kann, wann immer er möchte.
Das es die Wahrheit ist, sieht er an meiner Großen, von deren Papa ich geschieden bin. Nie habe ich in ihrem Beisein ein schlechtes Wort über ihn verloren. Wenn er ein Treffen absagte, was früher oft vorkam, habe ich mir Notfallpläne zurecht gelegt, damit sie nicht traurig ist und trotzdem einen schönen Tag hat. Ich habe sie von allem schlechten, was eine Trennung mit sich bringt, ferngehalten und ihr Papa ist nach wie vor ihr Held, weil sie von dem ganzen Drumherum und dem Mist, den er baute nichts mitbekam.

Nichtsdestotrotz möchte mein Ex-Freund natürlich auch rund um die Uhr bei seinem Kind sein. Unabhängig davon, wie gut er sich kümmert, aber er möchte eben auch nichts verpassen.
Ihm geht es genauso wie einer Mutter, wenn auch die Gründe vielleicht andere sind. Aber mir würde es ebenfalls das Herz zerreißen, wenn er mir sagen würde, er nimmt unsere Tochter und zieht aus. Ich würde es ebenfalls nicht zulassen und er hat aus meiner Sicht die gleichen Rechte wie ich als Mutter. Aber wie kann das funktionieren? Wie finden wir eine Lösung, wenn wir die besagten Wohnungen nicht finden?
Für ein paar Monate zusammen leben, ist für mich in Ordnung, aber ich kann nicht mit ihm in einem Haushalt bleiben, bis die Kinder alt genug sind, um selbst zu entscheiden. Mein Leben geht doch trotz Trennung weiter. Ich fühle mich gefangen und finde keinen Weg raus.


LG Silke

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Bist Du sicher, dass er nicht einfach nur klammert?

Ich würde weder in einer Wohnung wohnen bleiben, noch mich derart einschränken lassen.

Gruß

Manavgat

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Hallo Manavgat,

ja, ich denke, dass es mit klammern nichts zu tun hat. Zumindest klammert er nicht an mir. Er klammert an seiner Tochter, was ich nachvollziehen kann.
Er versucht ja auch nicht, mir einzureden, dass eine Trennung falsch ist und das wir es nochmal versuchen sollten. In dieser Hinsicht kommt gar nichts und er lässt mich meinen Weg gehen.

LG Silke

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Ich würde es erstmal einfach abwarten und die Augen offenhalten.

Ich kenne gleich 2 Familien, bei denen die geschiedenen Eltern um die Ecke bzw. im gleichen Haus wohnen.
Klappt wunderbar!

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Das gibt mir Hoffnung, danke.

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"Mir ist klar, dass ein Richter mir das Recht zuspricht, mir dort eine Wohnung anzumieten, wo ich eine finde und das er sich selbst eine suchen muss, die nicht direkt in dem gleichen Haus liegt. Aber was ein Richter sagt und wie dann die Realität aussieht, sind ja leider oft zwei verschiedene Paar Schuhe."

Mir ist jetzt nicht ganz klar, wovor du Angst hast? Dein Exfreund hat keinerlei Handhabe, dir vorzuschreiben, mit ihm "Wohnung an Wohnung" zu leben.

"Nichtsdestotrotz möchte mein Ex-Freund natürlich auch rund um die Uhr bei seinem Kind sein."

Dass das einem getrennten Elternpaar nicht möglich ist, sollte eigentlich jedem einleuchten. Hinzu kommt, dass er selbst dann nicht "rund um die Uhr" bei seinem Kind sein könnte, wenn ihr in verschiedenen Wohnungen in einem Haus wohnt.

Ist ja grundsätzlich schön, was ihr euch da überlegt habt, aber leider in der Praxis überhaupt nicht lebbar. Eine Trennung bringt es nun mal mit sich, dass man (und das betrifft ja immer beide Elternteile) das Kind nicht mehr so um sich hat, wie man es aus der Beziehung gewohnt ist. Ganz pragmatisch ausgedrückt: Wer damit nicht zurecht kommt, darf sich nicht trennen.

Ich sehe lediglich eine Möglichkeit darin, dass ihr euch die Betreuung eurer Tochter 50:50 teilt...dann wäre auch niemand benachteiligt.

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Mein Problem ist einfach, dass er sich nicht von seiner Tochter trennen möchte. Genauso wenig wie ich. Er möchte, dass sie in seinem Haushalt lebt und ich möchte natürlich das sie bei mir und meiner Großen lebt. Das dies nicht geht, ist uns völlig klar, deswegen war der Kompromiss zwei Wohnungen in einem Haus zu suchen. So hat unsere Tochter jederzeit die Möglichkeit sich dort aufzuhalten, wo sie gerade möchte.

Aber wenn wir solche Wohnungen nicht finden - was ich momentan vermute - habe ich ein riesen Problem. Er wird mich nicht gehen lassen. Und wenn ich einfach abhaue, was ich nicht übers Herz bringe, da er ja nunmal auch der Vater ist, bricht es ihm das Herz.

Ich kann einfach nicht so kalt sein, wie es manch andere ist. Ich möchte, dass es allen gut geht und wir eine Lösung finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Vor allem aber für die Kinder.

LG Silke