Getrennt und Jetzt will sie mich zurück weil sie Krank ist.

Derblonde....



Wir sind 21 Jahre Verheiratet, wobei wir die letzten drei Jahre keine wirkliche ehe mehr führten. Wir hatten uns auseinander gelebt und gingen jeder unsere Wege, aus Liebe wurde Gewohnheit und Sexuell lief gar nichts mehr. Das einzige was uns hielt war unsere heute 18 Jährige Tochter.
Nachdem diese mehr bei ihrem Freund nächtigte als zuhause, trennten wir uns vor einem Jahr und ich zog erst mal in die Dachwohnung in unserem Haus.
Vor einem halben Jahr lernte ich dann eine Frau kennen und lieben. Da auch sie aus einer langjährigen ehe kommt und noch minderjährige Kinder hat, treffen wir uns bei ihr wenn ihre Kinder beim Vater sind. Wir wollen es langsam angehen, damit auch ihre Kinder sich erst an einen neuen Mann in ihrem Leben gewöhnen können. Wenn aber unser Haus verkauft ist wollen wir etwas Gemeinsames suchen.

Vor ein paar Wochen kam nun meine Frau auf mich zu und berichtete dass sie an Brustkrebs erkrankt sei und dass der Tumor Operativ aus dem Gewebe geschnitten werden soll. Nach etlichen Untersuchungen stehen die Chancen auf eine Brusterhaltende Operation schlecht und davor hat sie natürlich furchtbare Angst. Ich versuchte ihr Mut zu machen, versprach ihr dass ich für sie da bin und begleitete sie auch ins Krankenhaus wo sie in den nächsten Tagen Operiert wird.
Nun will meine Frau dass ich zu ihr zurückkomme. Sie weiß dass ich jemand neues habe, aber sie legt keine Bedeutung darauf und sagt, sie würde mich doch lieben und ich müsste unserer ehe nach so vielen Jahren eine Chance geben, sie würde mich brauchen und überhaupt wüsste sie nicht was sie noch sollte wenn sie nach der OP nur noch eine halbe Frau sei.
Ich sitze momentan zwischen zwei Stühlen und weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.
Da ist diese Frau in die ich mich verliebt habe, die mich liebt und mich Glücklich macht, wie ich es seit Jahren nicht mehr kannte. Wir sind gerade dabei unsere Beziehung zu festigen und uns eine Zukunft aufzubauen.
Auf der anderen Seite ist jetzt meine Kranke Frau, mit der ich ja doch mein halbes Leben verbracht habe. Sie ist die Mutter meiner Tochter und natürlich ist sie mir nicht egal, aber die Gefühle wie sie sein sollten um eine Beziehung zu führen sind lange gestorben. Ich kann sie sehr gut verstehen, sie tut mir auch leid und ich will ihr gerne helfen.
Ich habe doch irgendwie eine Verantwortung ihr gegenüber und frage mich, ob ich das Recht habe mein neues Glück zu Leben wo es ihr grad so Dreckig geht oder ob ich grade jetzt die Pflicht habe, es wenigstens zu versuchen?!

Sicher kann mir niemand sagen was ich zu tun habe, was richtig oder was falsch ist.
Aber vielleicht war der eine oder andere in einer ähnlichen Lage oder mag seine Gedanken dazu mitteilen. Mit meiner Frau kann ich nicht darüber Reden und meine Freundin will mich nicht verlieren, aber mich auch in meiner Entscheidung nicht beeinflussen.

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Schwierige Situation - aber ganz ehrlich: Aus "Mitleid" zu Deiner Frau zurück gehen? Das würde ich nicht machen.

Ich denke, bei ihr ist das im Moment ein Angstgefühl, alleine dazu stehen, sich vielleicht nicht mehr als "richtige" Frau zu fühlen...

Du unterstützt sie ja schon wo Du kannst - sag ihr, dass Du für sie da bist und sie unterstützt, dass Du aber nur als Freund an ihrer Seite bist und dort nicht mehr als Partner zurückkehren wirst. Und was ist mit ihrem Freund?

Denn ich lese raus, dass Du verliebt bist in die andere Frau und ihr dabei seid, Euch ein gemeinsames Leben aufzubauen... Ihr hattet ja Eure Gründe, warum ihr Euch getrennt habt. Die verschwinden ja nicht einfach.

Ich würde sagen: Als Freund ja, als Partner nein.

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Hallo blonder Mann,

ich würde Deiner Frau gegenüber ehrlich sein, dass Du nur noch freundschaftliche Gefühle hast und eben eurer gemeinsamen Vergangenheit willen auch für sie da sein willst.

Für meine Begriffe solltest Du klar zu Deiner LG stehen. Und sie bitten, aufgrund der langen Jahre Verständnis zu haben, dass Du Deiner Ex ein wenig unter die Arme greifen willst.

Aber so ein Vorgehen verlangt schonungslose Offenheit beiden gegenüber, sonst hast Du ein tierisches Desaster an der Backe.

LG

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Eben da beginnt mein Problem "Schonungslose Offenheit", ob sie die im Moment verkraftet weiß ich nicht. Wenn sie in ihrer Angst dann keine Perspektive mehr sieht fehlt ihr dann womöglich der eigene Wille gesund zu werden.

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Naja, sie weiß ja, dass Du eine neue Partnerin hast (gehe ich jetzt mal von aus). Und ihr habt Euch ja auch nicht getrennt, weil ihr noch richtig viel Gefühle füreinander hattet. Ich fürchte, dass ist im Moment eine Reaktion Deiner Frau aus ihrer ANgst und Hilflosigkeit raus.

Sie "anlügen" und zu ihr zurück gehen aus Mitleid wird sie genauso treffen, denn früher oder später merkt sie das.

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So hart es klingt aber du gehst doch ehrlich gesagt mehr aus Mitleid zu deiner Noch-Frau zurück und nicht aus Liebe. die Liebe gehört der Neuen. Ich glaube auch deine Ex will dich in der Sache nur weil sie Angst hat in der schweren Zeit alleine zu sein. Davor wollte sie dich schließlich auch nicht.
Sie wird dir zwar mit Sicherheit was vorwerfen aber trotzdem ich würde diese Beziehung nicht mehr anfangen da sie schon lange zu Ende ist!
Ela

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Das ist schon irgendwie richtig, aber ich kann die Gedanken von @derblonde verstehen. Ich könnte jetzt auch sagen dass meine Frau mich in den Jahren vor der Krankheit nicht mehr wollte, aber die Krankheit ändert vieles.

Ich Denke das ist von Mensch zu Mensch verschieden @derblonde. Meine Frau leidet unter Depressionen, ist sehr launisch, heute mal so und morgen wieder anders und abweisend. Es ist schwer, es ihr Recht zu machen. Sie lebt von mir zurückgezogen, sperrt sich ein um nicht gesehen zu werden und doch merke ich dass sie mich braucht wenn ihr auch meine Anwesenheit alleine zu reichen scheint. Ich versuche ihr Mut zu machen, sage ihr dass wir das alles überstehen. Wir leben in einem Haus, ein zusammen Leben ist es nicht und war es schon seit Jahren nicht.
Leben kann ich das nicht nennen, mit der Zeit wird es Routine weil es ist wie es ist und ändern kann ich es nicht. Ich Atme, ich Arbeite und bin einfach da….Ich Funktioniere.

Wenn du die Kraft nicht hast, weiter dein Leben führen willst und deine neue Liebe Leben willst, dann solltest du das tun. Es kann dir niemand einen Vorwurf machen wenn du nicht zu ihr zurück gehst, eure ehe ist seit Jahren vorbei wie du sagst und ihr ward schon vor der Diagnose getrennt. Bei mir sieht das etwas anders aus.

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"Ich habe doch irgendwie eine Verantwortung ihr gegenüber und frage mich, ob ich das Recht habe mein neues Glück zu Leben wo es ihr grad so Dreckig geht oder ob ich grade jetzt die Pflicht habe, es wenigstens zu versuchen?! "

Nein nein nein, hast du nicht.

Du hast keinerlei Verantwortung für deine Frau. Sicher ist das jetzt hart. Für sie, für dich auch.
Aber ich denke, es ist für alle besser, wenn du ihr als sehr guter Freund zur Seite stehst. Als der, der du bist.

Du liebst sie nicht mehr. Du begehrst sie nicht mehr. Und sie will zu dir, weil sie nach der OP keine Frau mehr ist und dann "keinen mehr abbekommt"? So klingt das gerade für mich.

Also, sie braucht dich, sie soll dich haben. Als Freund. Mit der Rolle als sexuell aktive Frau muss sie sich selbst auseinander setzen, wenn nötig, später mit therapeutischer Hilfe. Zunächst einmal geht es ohnehin um wichtigeres als um Sex. Es geht um ihr Leben.
Allerdings musst du natürlich zu deiner Entscheidung stehen können.

Ich für meinen Teil würde aufgrund einer schlimmen, lebensbedrohlichen Erkrankung nicht zu einem Menschen zurückgehen, den ich nicht liebe. Und der mich bis zur Diagnose auch nicht mehr geliebt hat.

Und dann folgt hier noch ein

Ja ja ja, du hast alles Recht der Welt, verliebt zu sein, Liebe zu empfangen und zu geben. Der Person, der du all das geben willst, mit der du all das teilen willst.

Alles Liebe euch, die Entscheidung ist schwer, das sehe ich.

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Ja, die Entscheidungist nicht einfach das ist schon richtig, das ganze macht mir sehr zu schaffen. Aber ich sehe grade in deinem Beitrag eine ganz andere Seite. Um Vorwürfe ihrerseits würde ich sicher nict herum kommen, wie schon alpenbaby711 das erwähnte, aber vielleicht sollte ich doch auch an mich Denken.

Doch @holgini64, das verstehe ich jetzt nicht, wie du geschrieben hast lebst du mit deiner Frau schon wesentlich mehr Jahre in getrennten Räumen ohne dass ihr eine ehe führt. Wieso sieht es bei dir da anders aus, wie könnte man dir da vorwerfen wenn du so nicht mehr würdest Leben wollen?

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Das ist ganz einfach erklärt, weder ihre noch meine Familie hat die ganzen Jahre mitbekommen was bei uns los war. Unsere Probleme und Streitigkeiten hielten wir in unseren 4 Wänden und führten nach außen eine intakte Ehe, niemand bekam mit dass nichts mehr zwischen uns abgelaufen ist. In Anwesenheit unserer Söhne oder anderen Familienmitgliedern ließen wir uns nie anmerken das so ziemlich nichts zwischen uns in Ordnung ist. Wie sehr mich das immer Belastet hat und dass ich schon lange gehen wollte, habe ich niemandem anvertraut und meine Frau hatte einige Argumente weshalb ich das dabei belassen sollte. Also spielte ich das spiel mit und machte alles mit mir selber aus.
So hat bisher auch niemand erfahren wie es um meine Frau steht weil sie auf keinen Fall wollte dass irgendjemand es weiß, es ist ihr Peinlich und sie redet mit niemandem darüber. Was glaubst du wie das aussehen würde wenn ich jetzt gehen würde, was soll die Familie Denken?
Sie jetzt zu Verlassen hieße für alle, dass ich sie Fallen lasse weil sie krank ist und nur noch eine Brust hat. Natürlich stimmt das nicht aber spätestens dann würde sie nicht mehr geheim halten wie es um sie steht und der Dumme wäre auf jeden Fall ich, der ich für jeden nicht anders zu erkennen, eine so Kranke Frau Fallen lasse.

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Mal ehrlich, Deine Frau hat vielleicht nur noch ein paar Monate zu leben und sie soll sie in einer Lebenslüge verbringen? Wenn Du ihr gibst, was sie will, dann hat sie keine Chance vielleicht doch nochmal eine neue Liebe zu finden, das Alte -nicht Gute- abzustreifen, nocheinmal Erlebnisse zu haben, die mit Dir nicht möglich sind.
Ich wäre ehrlich zu ihr. Sage ihr Dein Herz ist woanders, aber freundschaftliche Unterstützung kommt von Dir. Keine Beziehung, keine Lüge, aber Freundschaft und Anteil.
Das Leben ist zu kurz für Zeitverschwenderei!

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Hallo!!!
sowas wünscht man keinem.ich gebe allen recht.belüge sie nicht .steh ihr jedoch bei,als guter freund.aber es wird schwer für euch drein.Die anderen habe ja eg schon alles dazu gesagt.warum sollte ich wieder das gleiche sagen.

ich wünsche euch drein aber allles alles gute und das beste vom tiefsten herzen.ich hoffe ihr schafft es

lg jenny

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Ja das leuchtet mir ein, wir haben offen zu unserer gescheiterten ehe gestanden und auch jetzt ist die Familie in alles eingeweiht.
Also ich habe auch sehr lange durchgehalten ohne jegliches Eheleben, meiner Tochter zuliebe. Sie war gut 17 als ich dann ausgezogen bin, sie war in Ausbildung, hatte ihren Freund und ging ihre eigenen Wege wie das in dem Alter nun mal ist. Sie war natürlich nicht Glücklich darüber dass wir uns trennten, aber sie konnte es verstehen und wollte auch nicht dass wir weiter unglücklich zusammen leben. Daher gab es für mich keinen Grund mehr, länger zu bleiben und wie ich aus deinem Beitrag lese war es dein fester Wunsch ein neues Leben anzufangen?
Wie du sagst war dein Sohn der Grund warum du damals zu deiner ehe zurück bist, warum bist du während der ganzen Jahre geblieben? Ich meine dein Sohn ist nicht 16 geblieben und hat seine Rebellion sicher irgendwann beendet, sie werden ja verständiger und entwickeln ihren eigenen Weg.

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Mitleid ist keine Basis. Du müsstest hier klar die Grenze ziehen. Vielleicht hilft es ihr abzuschließen, wenn sie Deine Freundin kennenlernt? Sag ihr, Du bist für sie da, aber eine Liebesbeziehung wird es definitiv nicht geben. Kann es sein, dass sie Angst hat, keinen Partner mehr zu finden?

Gruß

Manavgat

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Nun ja, das ist natürlich gut Vorstellbar, obwohl sie dass sicher nicht zugeben würde. Es ist schwierig nach zu vollziehen was in ihr vorgeht, in einer PN bekam ich etwas gutes zu Bedenken, nähmlich dass auch eine neue Beziehung nicht unbedingt Problemlos sein muss. Es hat alles zwei Seiten die zu Bedenken sind.

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Nicht nur mein Sohn, auch meine Frau hatte sich gegen meinen Auszug gewehrt und wollte auf einmal wieder auf Liebe machen. Sie gestand mir, dass auch sie einen anderen hatte, es aber nicht wichtig war und sie es für mich und die Familie beendet hätte. Ich habe ihr gesagt dass ich sie nicht mehr liebe, aber sie meinte die Gefühle würden wieder kommen. Sie schlug sogar vor zu einer Beratung zu gehen, zusammen mit unseren „Verhältnissen“. Aber damit war ich nicht einverstanden.
Nachdem ich sie trotz meiner Rückkehr weiterhin abwehrte, sie nicht Küsste und auch nicht mit ihr Schlafen wollte, nahm sie das zwar Gleichgültig hin aber wies mich darauf hin, was die Konsequenzen für mich sein würden wenn ich gehen würde und erinnerte mich auch daran in welcher Abhängigkeit ich stecke weil es ja doch ihre Familie war durch die wir unser Haus bauen konnten, für das ich noch bezahlen muss. Sie hatte den längeren Arm was meine Existenz anging und ich hätte mit nichts da gestanden außer mit den Schulden und ohne Arbeit. Meinem Sohn hätte ich nichts mehr bieten können und vor ihm als Versager gestanden.

Natürlich hat mein Sohn aufgehört zu rebellieren, er hatte sich recht bald gefangen und bekam das mit der Schule in den Griff. Nach einem Sozialen Jahr hatte er auch eine sehr gute Ausbildung bekommen. Dennoch war er auf meine Finanzielle Unterstützung angewiesen, die ich ihm nicht mehr hätte geben können und so hatte ich keine Wahl als durchzuhalten bis er auf eigenen Füßen stehen konnte.

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hi,

weiß deine frau, dass das (euer) haus verkauft werden soll?

k.

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Ganz ehrlich?

Wenn jetzt noch Dein purpurbehelmter Liebeskrieger eine der beiden pulsierenden Rosenknospen verwöhnt, kann die Story an den Schundromane-Verlag.

Das ist so dick aufgetragen, dass man es kaum für real halten kann.

Just my two cents.

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Ja, das weiss meine Frau. als wir uns vor einem Jahr getrennt hatten wurde das besprochen, aber das schrieb ich bereits zu anfang.

Schundroman? Nun ja ich denke dass ist alles schwer zu verstehen für elche die nie in einer solchen Situation waren.

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Korrektur, ich meinte natürlich nicht elche sondern welche... ;-)

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