Hallo,
nachdem ich schon seit ein paar Wochen hier die Berichte lese muss ich euch heute mal um einen Rat fragen oder besser gesagt würde es mich freuen wenn hier jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Ich versuche mich kurz zu halten.
Ich und mein Mann sind seit 15 Jahren zusammen und wir haben einen gemeinsamen 6 Jahre alten Sohn. Eigentlich bin ich aber bereits die letzten Jahre schon „alleinerziehende Mutter“, da ich fast alles alleine mache und alles alleine organisieren muss. Das Leben meines Mannes besteht eigentlich aus Arbeit, Arbeit, Arbeit
Wir haben nie groß gestritten, ich würde sagen wir haben es verpasst aufzupassen uns auseinander zu leben. Jetzt leben wir wie Bruder und Schwester.
Deshalb möchte mich von meinem Mann trennen, aber ich schaffe es einfach nicht. Immer wenn ich mir denke jetzt spreche ich mit ihm darüber, oder wenn ich daran denke wie ich es unserem Sohn beibringen werde, verlässt mich der Mut und ich kann nur noch heulen.
Genau dass ist dass Problem, ich kann mir ein weiteres Leben mit meinem Mann nicht mehr vorstellen und auf der anderen Seite bringe ich das Gespräch nicht über die Lippen. Ich kann mir auf der einen Seite einfach nicht vorstellen, dass es „diese Familie“ dann nicht mehr gibt, die es ja eigentlich schon nicht mehr gibt, aber diese Entgültige, ich hab solche Angst.
Es ist/war einfach eine sooooo lange Zeit.
Es kostet mir im Moment so viel Kraft, dieses Leben das ich lebe aufrecht zu erhalten, dass es mir schon auf den Magen schlägt und ich es endlich durchziehen möchte.
Vielleicht kann ja jemand aus Erfahrungen berichten.
Vielen Dank vorab.
Trennung nach 15 Jahren, wie schaffe ich es
Was genau ist denn das Problem ?
Soll er mit der Arbeit aufhören und Hartz IV machen ?
Hast Du ihn überhaupt schon um irgendwas gebeten ?
Oder langweilst Du Dich einfach und nun musst Du Dich halt trennen ?
Wie wäre es denn z.B. mit dem Ziel, durch Änderungen beiderseits die Ehe am Leben zu erhalten ?
... das Problem ist, dass ich nicht mehr alles alleine machen und entscheiden muß.
... es hört sich wirklich komisch an, aber wenn dein Mann 7 Tage die Woche arbeiter, ich weiß nicht ob dir das auf Dauer gefallen würde
... ich habe ihn immer wieder gebeten, dass er doch nicht immer nur arbeiten soll, sondern auch mal was mit uns unternehmen soll, wenn er dann nach tausend mal bitte was mitmacht, zieht er so ein Gesicht, dass man es bereut hat ihn zu überreden
.. ich langweile mich nicht und wenn ich mich so einfach trennen würde, dann hätte ich es ja auch schon getan, genau das ist ja das Problem.
Wenn du einfach unglücklich bist mit deiner Situation, so wie ich es bin, und mir überlege ob ich dass mein restliches Leben so möchte, dann frag ich mich halt, ob es nicht besser ist sich zu trennen. Wenn ich immer, und so ist es leider in letzter Zeit nur noch unglücklich bin.
Ein bischen hart finde ich deine Worte schon, ich glaube nicht oder wollte nicht dass mein Text so rüber kommt, langeweile okay dann trenn ich mich mal. Sorry dann hast du es vielleicht falsch verstanden.
Hallo nochmals.
Ist er selbständig ? Falls ja, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das alles nicht so einfach ist, wie andere zu glauben wissen.
Wenn er natürlich "ein Gesicht zieht" usw., würde ich versuchen, ihm den Ernst der Lage klar zu machen.
Ich war in einer ähnlichen Situation, bei mir wurde dann alles hinterrücks und hinterlistig Monate lang geplant.
Wenn er dann nicht spurt, hast Du recht.
Bei mir waren es elf Jahre meines Lebens, die nun verschwendet sind.
Und vier Kinder, um die noch gestritten werden muss.
Du musst Dir auch im Klaren sein, was eine (nicht gütliche) Scheidung kostet und welche Konsequenzen es generell mit sich bringen würde.
Eventuell ist ein Besuch bei einer sozialen Stelle von Vorteil.
Im Endeffekt ist jedes persönliche Gespräch beim Fachmann/der Fachfrau ausnahmslos dem www vorzuziehen, wenn es um so etwas geht.
Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem weiteren Lebensweg.
Am Ende kannst nur Du wissen, was die (Deine) richtige Entscheidung ist.
Gruss
Wieso white-snow so dermaßen bissig ist versteh ich auch nicht, schlechte Erfahrungen wahrscheinlich .
Ich habe mich nach 17 Ehejahren getrennt, allerdings ging es nicht mehr anders, mein Mann hat mich anhaltend betrogen und irgendwann musste ich quasi die Konsequenzen daraus ziehen, konnte die Augen nicht mehr zumachen.
einfach ist was anderes, das stimmt. Hast Du mit Deinem Mann denn alles probiert, um den Zustand zu ändern? Vielleicht ist seine Arbeit auch eine Art Flucht, weil er nicht mehr glücklich ist? Ist eine Annäherung noch möglich? Vielleicht mit therapeutischer/fachmännischer Unterstützung?
Manchmal verliert man sich über die Leben die man führt, der eine arbeitet, der andere erfüllt zu Hause alles, einfach aus den Augen als Paar. Man lebt in zwei Welten. Das heißt aber nicht automatisch, dass sich das nicht wieder anpassen ließe...
Wenn Du wirklich klar bist, dass Du die Trennung willst, dann ist es auch soweit, dass Du das durchziehen kannst. Der erste Schritt ist sicher mit Deinem Mann zu reden. Dann hinsetzen und überlegen, wie es die erste Zeit getrennt funktionieren kann, Finanzen ausrechnen, aufteilen. Einer muss ausziehen.
Bei uns ist damals mein Mann ausgezogen, ich bin mit Sohn in der ehelichen Wohnung geblieben - bin ich immer noch, 7 Jahre später. Wir waren noch fünf Jahre verheiratet und regelt alles finanzielle noch gemeinsam, bzw. ich regelte es. Es war anfangs eine harte zeit, einerseits, andererseits war es auch eine wichtige Zeit für mich in der ich lernte, ich schaff es auch allein.
Nur Mut. Ändern musst Du sicher was in die eine oder andere Richtung.
Lichtchen
Vielen Dank für die netten Worte.
Darf ich dir noch ein paar Fragen stellen?
Hattest du hinterher immer wieder mal den Gedanken, doch falsch gehandelt zu haben mit der Trennung.
Wie hat es denn euer Kind verkraftet?
Wie lange hat die Trauer, Wut, Enttäuschung gedauert ?
Klar darfst Du das, ich bin allerdings heute nicht mehr lange online, antworte aber sonst auch morgen weiter
Nein, ich habe nie bereut. Aber die Sachlage war auch anders, wie gesagt, mein Mann hat mich immer wieder betrogen. Da war es vergleichsweise "einfach" sich zu trennen, es GING nicht mehr anders. Und er war überall der "Buhmann", jeder hatte Verständnis für mich.
Unser Sohn war damals 16. Er hat sehr gelitten, er fiel aus alles Wolken, es war nämlich vorher nichts zu merken, kein Streit, kein Stress. Jedenfalls nicht vor ihm. Im Nachhinein blöd. Er brauchte sicher 1 Jahr um sich zu berappeln, konnte in der Zeit schlecht zu Hause sein, war nur bei Freunden, ertrug die Leere zu Hause nicht.
Wie lange Wut, Trauer und Enttäuschung? Lange.... nach 17 Jahren Ehe angemessen. Gute und schlechte Tage, wie das so ist. Vermisst habe ich das Leben mit ihm, ihn als Person nie. Nach 5 Jahren hatte ich eine neue Beziehung (er schon früher). Ich glaube, erst als ich auch wieder richtig glücklich war war auch meine Wut und Enttäuschung ganz vorbei und ich konnte jedem sein neues Glück gönnen.
Dennoch hörte mit dem Zeitpunkt der Trennung mein anderes Leiden auf, das betrogen zu werden. Der Trennungsschmerz war ein anderer und erträglicher, ich hatte mein Leben nun selber in der Hand.
Heute sind alle glücklicher als es vorher jemals der Fall war.
Die kinder meines Freundes übrigens, die zu Hause jeden Streit und Stress mitbekamen, die waren froh, dass die Eltern sich endlich trennten und zu Hause wieder "Ruhe" einkehrte. Ist halt immer anders....
Lichtchen
Hmm, ganz ehrlich würde ich, wenn eigentlich nichts zwischen meinem Partner und mir steht und ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, eher versuchen, der Beziehung neues Leben einzuhauchen.
Hallo,
erste Frage, die bei mir aufkommt: WARUM arbeitet Dein Mann so viel? Gibt es einen triftigen Grund?
Da Du schreibst, Du kannst Dir so ein Leben mit Deinem Mann nicht mehr vorstellen, rate ich Dir zur Trennung. Es tut weh. Das kann ich Dir sagen. Es wird eine schwere Zeit. Aber es lohnt sich.
Ich habe das hinter mir. Ich hatte auch verdammte Angst nach 20 Jahren ohne meinen Mann zu leben.
Heute geht es mir gut wie nie zuvor.
LG, Cinderella
Vielen Dank für deine Antwort.
Hattest du auch Kinder? Wie haben Sie es verkraftet und wie regelt ihr es jetzt. Wie ist den dein Verhältnis jetzt zu deinem EX-Mann.
Wie lange hat den die Trauer gedauert, hattest du oft den Gedanken, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Wäre nett nochmal von dir zu hören,
LG,
Ja, ich habe zwei Kinder.
Sie haben es gut verkraftet. Kontakt zu ihrem Vater hatten sie nur selten. Er hat sich nicht wirklich gekümmert. Das ist mit Eurer Situation aber sicher nicht zu vergleichen, da bei uns die Trennungsgründe woanders lagen.
Ich habe ziemlich lange getrauert. Ein Jahr lang ziemlich stark. Aber schon nach dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung ging es mir trotzdem besser. Es kamen dann immer mal am Abend Tiefpunkte, die ich aber dann überwunden habe. Wobei ich nicht um meinen Mann getrauert habe. Es war keine Sehnsucht nach ihm. Es war eher die Trauer um meinen geplatzten Lebenstraum von der heilen Familie.
Den Gedanken, dass meine Entscheidung falsch war, hatte ich niemals. Es war (für mich) die einzig richtige Entscheidung. Bereut habe ich lediglich, dass ich zu lange damit gewartet habe. Ich hätte mich viel früher trennen sollen. So habe ich wertvolle Lebenszeit verschenkt.
LG, Cinderella
Hallo,
Die Gefahr des Auseinander lebens ist besonders bei Selbstständigen groß.
Welche Rettungsversuche hast du denn schon unternommen?Alleine kommt ihr nicht weiter, mangelnde Kommunikation ist auch bei euch ein Problem.
Ohne Ehetherapie würde ich mich nicht trennen, schon gar nicht wenn Kinder vorhanden sind.
L.G.
Hallo
Also ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, denn bei mir ist es ähnlich. Nur, dass ich es nicht über die Lippen gebracht habe, obwohl ich unglücklich in der Beziehung war.
Dann war ich anfällig und habe DEN Mann getroffen...aber gut, zurück zu dir, denn du bist noch einen Schritt hinter mir.
Es ist die Gewohnheit, die du beshreibst und der Fakt, dass du es Leben ohne ihn gar nicht kennst. Geht mir genauso. Aber dann frage ich mich, ob ich das die nächsten 10Jahre durchstehe. Es ist bei uns auch so, dass wir funktionieren und alles klappt. Aber mir fehlt die Liebe und Leidenschaft.
Und dann kommen die Gedanken, dass ich ihm das nicht antun kann und mich damals dafür entschieden habe und jetzt nicht einfach nen Rückzieher. Ich hab mich für Ehe und Familie entschieden und da muss ich jetzt durch.
ABER wir haben auch nur dieses eine Leben! Und wir haben auch Gefühle...
Ach Shit, alles nicht so einfach...
Wie gehts es dir heute???
Nadine