Hallo,
ich glaube, hier find ich die meisten Antworten auf meine unzähligen Fragen.
Kurz zur Vorgeschichte:
Ich bin seit knapp 10 Jahren verheiratet und wir haben 3 Kinder (8, 3,1). Aber wir leben seit Jahren mehr oder weniger aneinander vorbei. Wir streiten mehr als wir normal miteinander reden (meistens herrscht Funkstille). Ich spiel seit längerem mit dem Gedanken mich zu trennen. Ehrlich gesagt: Wären die Kinder nicht, wär ich längst schon weg. Aber für die Kinder ist dieses Klima hier auch nicht wirklich gut (denk ich mir zumindest).
Jetzt zu meinen Fragen:
Wie gehe ich am besten vor? Mein Mann und ich leben im Haus seiner Eltern. Also muss ich mit den Kindern eine neue Wohnung suchen. Bekomm ich irgendwo Unterstützung? Ich selbst geh (noch) nicht arbeiten. Hab also keinerlei Einkommen. Das einzige Geld was ich bekomme ist Kindergeld und noch 6 Monate Erziehungsgeld. Aber das steht ja den Kindern zu und wird von mir auch für nichts anderes verwendet.
Wie läuft das genau ab? Ich stell einen Antrag (bei wem?) und da wird mir mitgeteilt, wie groß und teuer die Wohnung sein darf und ich mach mich dann auf die Suche?
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass mir die Waschmaschine zustehen würde. Was aber wenn die jetzige Waschmaschine meiner SchwieMu gehört? Hab ich da eine Chance, zumindest einen kleinen Zuschuss zu bekommen? Wie sieht das mit anderen Möbeln aus?
Wie sieht das mit Unterhalt aus? Ist mein Mann auch mir gegenüber verpflichtet? Wobei ich meinen Mann finanziell auch nicht an den Karren will. Ich kenn sein Nettogehalt und wenn man lt. Düsseldorfer Tabelle vorgeht ist das für 3 Kinder schon eine Menge. Ihm bleibt zwar noch genügend übrig, allerdings muss davon der Kredit für die Wohnung noch abbezahlt werden.
Oh menno, das hört sich total nach schmarozen an. Dabei will ich das gar nicht. Ich will einfach nur ein neues Leben beginnen und auch so bald es möglich ist, wieder arbeiten gehen. Ich hab auch schon mit dem Gedanken gespielt, mit der Trennung noch zu warten, bis die Kleine in den KiGa geht und ich zumindest Teilzeit wieder arbeiten kann. Aber 2 Jahre will ich im Grunde gar nicht mehr warten. Krippenplätze gibt es bei uns nicht.
Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann. Es werden bestimmt noch etliche weitere Fragen auftauchen.
Gruß
Yanni
Trennung und einige Fragen
Hallo!
Die Lage ist klar, dein noch-Mann ist dir gegenüber UH-Pflichtig bis mindestens zum 3. Geburtstag des jüngsten Kindes.
Da du aber 3 Kinder hast würde ich bei diesem Altersraster von noch allermindestens 9-10 Jahren ausgehen, eher länger.
Das du ihm finanziell nicht an den Karren fahren willst ehrt dich, das du aber mir (und allen anderen Beitragszahlern) dafür die Finanzierung aufdrücken willst hingegen nicht.
Sprich: Du kannst exakt so lange auf UH von ihm verzichten, wie du in der Lage bist dich selber zu versorgen. Auf 'Amt' zu rennen zählt da nicht dazu, ergo ist er voll UH-Pflichtig.
Das bedeutet für deinen noch-Mann das er sich darauf einstellen kann einige Jahre von max 1050 EUR/Monat zu leben.
Die Story mit der Waschmaschine stimmt so direkt nicht. Du hast einen Anspruch auf den Teil des Hausrates der zur Versorgung der Kinder nötig ist, ABER ER hat einen Anspruch auf eine entsprechende Entschädigung.
Wenn die WM gar nicht euch gehört trifft das natürlich nicht zu.
Hallo,
danke für deine Antwort. Ich wollt nur noch eins klar stellen:
Ich will meinem Mann finanziell nicht an den Karren fahren. Aber noch weniger den Beitragszahlern!!! Ich meinte mit meiner Aussage eher, dass ICH auf Zahlung für MICH verzichten würde. Wenn ich also sehe, dass mein Mann aufgrund der Unterhaltszahlung für die Kinder knapp wäre, würd ich nicht auch noch auf den Anteil für MICH pochen. Dann lieber den Gürtel noch enger schnallen bzw nur soviel nehmen, wie ich WIRKLICH brauche.
Ich hab jetzt im Moment das Kindergeld und bekomm von meinem Mann 390 EUR Haushaltsgeld. Kleidung für die Kinder sind darin nicht enthalten. Ich weiß also sehr wohl, wie es mit weitaus weniger auch gut laufen kann. (sollte Unterhalt lt. Düsseldorfer Tabelle eintreten, hätte ich gut das 3fache vom jetzigen. Also warum dann auch noch für MICH? Außer natürlich ich muss für die Wohnung selbst aufkommen)
Mir gehts in erster Linie nicht um das Geld, das nach Nahrung und Kleidung noch zum verbrassen übrig wäre. Mir gehts darum, dass ich mich an die richtigen Stellen wenden kann, damit die Kinder und ich bei einer Trennung nicht ohne alles da stehn. Und das auch nur im Bezug auf die Kinder.
Gruß
Yanni
Nunja,
und wo meinst du nehmen die "richtigen Stellen die dafür sorgen das du nicht ohne alles da stehst" bitte das Geld her mit dem sie dich unterstützen?
Und woher soll bitte die Miete kommen - wenn nicht von deinem noch-Mann?
Wer finanziert dir ein Auto?
Du willst also vom Kindergeld und dem Kindesunterhalt euren kompletten Lebensunterhalt bestreiten? Da drehe ich den Spieß mal um: Deine Kinder sollen also mit dem Geld das ihnen Zusteht deinen Unterhalt mitfinanzieren?
Findest du das Fair?
Hallo,
klar der Mann ist unterhaltspflichtig. Düsseldorfer Tabelle kennst Du ja schon. Am besten und preiswertesten ist es, wenn ihr euch einig seid und die Anwälte nur für die tatsächliche Scheidung braucht.
Da gibt es die Bundesstiftung Mutter und Kind, die sich vor einigen Jahren um eine Waschmaschine für mich gekümmert hat. Den Tipp hatte ich damals von einer Beratungsstelle.
Wann immer Du Dich an irgendwelche Ämter wendest, werden die Dich allerdings zuerst an Deinen Mann verweisen, weil er unterhaltspflichtig ist. Erst wenn er nicht genug verdient um Euch zu unterhalten bekommst Du von denen was.
Die wenigste Rennerei wirst Du haben, wenn Du Dich mit ihm einigen kannst.
Die Frage ist, wie er zu dem Thema Trennung steht. Wenn er froh ist und diesen Schritt als Gewinn betrachtet, wird er es Dir so einfach wie möglich machen. Wenn er die Idee blöd findet, wird er Dir so viele Steine wie möglich in den Weg legen, und das ist der Moment, wo ihm Kosten für Anwalt & Co. entstehen.
Es gibt Männer die wenn sie eine neue Frau haben, die Ex großzügig auszahlen, um mit der Trennung so wenig Stress wie möglich zu haben.
Versuche doch erst mal vernünftig mit ihm zu verhandeln.
Liebe Yanni,
als Erstes drück ich Dich ganz feste!!!!! Wenn ich Deinen Text lese, könnte man meinen, er ist von mir. Ähnliche Situation. Ich bin 37 Jahre alt, seit 14 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben zwei Kinder (9 und 4). Und auch wir leben in dem Haus SEINER Eltern, bzw. das Haus soll auf ihn übertragen werden. Nur, mein Mann ist nicht in der Lage, einen Notartermin zu machen. Er sagt immer: "oh, das hat ja noch Zeit........wir haben doch ein Dach überm Kopf......." Das ist ja alles gut und schön, nur, ich habe die ganzen Jahre als Beleghebamme eine 80 Std-Woche gehabt und hatte zwar nicht Millionen, aber gutes Geld verdient. Ich habe eigentlich alles finanziert, Essen, Kleider für die Kinder (mein Mann hat vor kurzem Aldicrocks) für die Kinder für 3,99€ pro Stück gekauft. Mein Mann hat sein Geld schön auf die Seite gelegt und nun werden am Haus (meiner Schwiegermutter) Renovierungsarbeiten vorgenommen. Ich habe selbst vor 4 Jahren eine Terrasse im Wert von 20.000 € machen lassen, weil ich wollte, dass unser Söhnchen mit seinem Dreirädchen Platz zum Fahren hat. Heute denke ich, es war ein Fehler, aber schon damals erzählte mein Mann immer, dass er sich bald um die Übetragung der Hauses kümmern wird, so vertraute ich ihm. Der größte Knaller kommt jetzt: letztes Jahr im August sagte mein Mann zu mir: " wir könnten ja das Dach renovieren und wenn schon, dann lasse ich gleich eine Fotovoltaikanlage montieren, und zwar aufs ganze Dach (280qm) - Kostenfaktor 68 Tsd Euro + 30 Tsd neues Dach. Als er das sagte, bin ich total ausgeflippt. Er sagte, er könnte mich nicht verstehen, es wäre doch eine super Geldanlage. Das mag ja sein, aber doch nicht auf dem Haus seiner Mutter. Thema zu Ende - vorerst.........Dieses Jahr im März sehe ich plötzlich eine Auftragsbestätigung der Dachdeckerfirma, die auch auf Fotovoltaik spezialisiert ist, auf dem Schreibtisch. Ich habe meinen Mann zur Rede gestellt, er sagte, er musste das machen, weil wir jetzt noch eine ordentliche Rückspeisevergütung bekommen, wenn die Anlage bis Ende März am Stromnetz angeschlossen ist. Er versprach mir aber, sich so schnell wie möglich um die Übetragung des Hauses zu kümmern.
Letzte Woche, nachdem immer noch nichts passierte, frgte ich ihn vorsichtig, ob er schon mit dem Notar gesprochen hätte, und er sagte, ich soll mich da jetzt nicht mehr einmischen, es würde mich nichts angehen.
Wenn meinem Mann, der 50 Jahre alt ist, etwas passiert, stehe ich ohne Haus, und ohne Geld da. Ich will dieses Haus gar nicht, aber das Geld, was wir (während unserer Ehe) schon reingesteckt haben, bis jetzt 140 000 €, soll nicht verloren gehen. Ich habe jedes Vertrauen zu meinem Mann verloren und empfinde nur noch Aggressionen. Ich war mir noch nie so sicher wie jetzt, dass ich mit ihm nicht mehr zusammen leben möchte.
Ich will nur nicht, dass die Kinder unglücklich sind. Ich bin so angespannt, dass es für uns alle unerträglich wird.
Mein Problem ist, dass ich seit 2,5 Jahren als Angestellte mit einer 25% Stelle arbeite, und nicht genug Geld verdiene um eine Wohnung zu bezahlen und uns zu ernähren.
Dann läuft die Firma meines Mannes nicht so gut, so, dass ich nicht auch noch für zwei Kinder Unterhalt von ihm verlangen kann.....
Ich stehe vor ganz vielen "Baustellen", eins weiß ich aber ganz sicher, dass ich mit diesem Mann nicht mehr glücklich werden kann.
Morgen versuche ich das Jugendamt zu kontaktieren, um mich zu informieren, welche Möglichkeiten wir (meine Kinder und ich) haben.
Lass uns in Kontakt bleiben. Ich werde Dir bald berichten, was ich herausgefunden habe.
Viele liebe Grüße
Bea