Ich bin 32, mein Mann ist 33 und wir haben eine wundervolle Tochter die bald 4 Jahre wird.
Wir sind seit 10 Jahren zusammen, davon seit 6,5 Jahren verheiratet.
Als wir uns kennenlernten, trank er schon viel und häufig. Machte mir nichts aus, wir waren jung, sind auf viele Partys gegangen. Doch man wurde reifer und vernünftiger.
Er trank abends immer zwischen 3 und 8 Bier. Er hat mich NIE geschlagen oder wurde ausfällig oder sonstiges. Er war eben angetrunken bis betrunken.
Ich hasste es ihn zu ertragen, in seine schielenden Augen zu schauen, er stank nach Alk, es setzte natürlich auch an.
Hab ihm oft gesagt, daß ich es nicht leiden kann, und daß ich ihn in diesen Momenten hasse.
Für einige Wochen gings dann gut. Er hats reduziert oder gar nicht mehr getrunken. Doch sobald er nicht mehr die Bestätigung dafür von mir bekam oder die nächsten Probleme auftraten, gings wieder los.
Ich hab seine Familie darum gebeten mit ihm zu reden. Aber die haben es ignoriert.
Letztes Jahr brach er zusammen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es was damit zu tun hatte, aber er hat mir nicht gesagt, was die Ärzte im Krankenhaus dazu meinten. Dieser Moment war die Hölle für unsere Tochter!
Ich sagte ihm, daß es das letzte Mal war. Wenn er es jetzt nicht schafft, braucht er professionelle Hilfe. Es war wie immer. Ich bin nicht sein Kindermädchen, ich war es satt, seinen Konsum zu kontrollieren (war sein Wunsch).
Ich stellte fest, daß ich ihn nicht mehr liebte. Soviele Gefühle sind dabei kaputt gegangen.
Anfang des Jahres habe ich einen anderen Mann kennengelernt. Ich hatte wahnsinnige Schmetterlinge im Bauch. Es ist aber nichts passiert! Naja, er hat selbst viele Probleme, ist frisch geschieden. Aus uns wird nichts werden.
Aber diese Zeit zeigte mir, daß in unserer Ehe nichts stimmt. Sonst hätte ich mich nie in den anderen verliebt. Ich habe mich von meinem Mann Stück für Stück abgenabelt. Das artete natürlich erst in Stress aus. Ich habe ihm gesagt, daß ich glaube, ihn nicht mehr zu lieben. Das ich Zeit brauche um mir über vieles klar zu werden. Das geht nun schon über fast 3 Monate. Mein Mann meinte, daß er nicht wußte was er mit dem Trinken angerichtet hat. Ich soll ihm bitte ein letztes Mal eine Chance geben, er wird alles dafür tun. Er trinkt seit Wochen kein Bier mehr und kämpft wirklich wie ein Löwe um uns. Aber meine Mauer ist so dick und so hoch, daß ich ihm keine Chance gebe.
Eigentlich habe ich das was sich viele Frauen wünschen. Einen tollen Papa, eigentlich auch einen tollen Mann, der sehr fleißig ist, für uns nur das Beste will, ein schönes Haus. ABER, auch jede Menge Schulden, die einen auffressen, da nützt einem auch das schönste Haus nichts, wenn man nicht mehr weiß wie man über die Runden kommen soll. UND die Liebe fehlt!
Ich sehne mich nach einem Mann den ich wieder aufrichtig lieben kann. Den ich mit Respekt behandel. Wenn ich nach der Arbeit nach hause komme, möchte ich mich freuen können. Vor Sehnsucht fast umkommen usw...
Das Problem ist, daß ich mir keine Auszeit nehmen kann. Ich kann mir keine kleine Wohnung mieten, um zu sehen, ob ich ihn wirklich vermisse, dafür fehlt uns das Geld.
In meinem Kopf bin ich schon weit. Ich bin sozusagen schon am Einrichten meiner neuen Wohnung, aber mein Herz weiß noch nicht was es machen soll.
Mir geht es vielmehr um unsere Tochter. Sie hängt natürlich sehr an ihrem Papa. Vor allem ist sie hier sehr glücklich. Sie hat viele Freunde, eine tolle Kita, sie kann rauslaufen, spielen, sich austoben. Das alles würde ich ihr nehmen. Denn einer alleine kann das Haus nicht halten.
Für mich wäre es auf einmal eine Doppelbelastung. Kein Mann mehr, der das Kind aus der Kita holt, der sich mit ihr beschäftigt, wenn ich krank bin, keiner der mal eben einkaufen geht oder im Haushalt mithilft. Keiner mit dem ich abends mal reden kann.
Ich weiß, daß mir keiner die Entscheidung abnehmen kann. Aber vielleicht hat das ja jemand schonmal miterlebt...
Vielen Dank!
Ich weiß nicht weiter!!! Soll ich mich trennen? Bitte um Rat...
Hallo Flower,
ich hab mir Dein Posting durchgelesen und kann Dir nur den einen guten Rat geben, entscheide nach Deinem Gefühl. Es ist völlig unerheblich, welche Gründe dazu geführt haben, daß Du unglücklich bistund Deine Ehe nicht mehr paßt. Wichtig ist, daß Du alles versucht hast, was in Deiner Macht steht, die Ehe zu retten. Ist nichts mehr zu machen, dann vertrau Deinem Gefühl und eintscheide dementsprechend. Viele Ehen scheitern - leider - aber es bringt gar nichts, sich selbst oder dem Partner die Schuld daran zu geben.
Du kannst Dir viele gute Ratschläge von außen holen, die natürlich auch sehr nützlich und hilfreich sind, nur unterscheide, wer neutral ist und wer Dich in eine Richtung drücken will.
Ich kann nur so reden, weil ich auch in einer so prekären lage war und bin. War, weil ich mich nach langem Kampf und einem ähnlichen Unentschlossensein wie Du es empfindest, endlich entschieden habe mich zu trennen und bin, weil ich immer noch mit mir ringe. Bei mir waren es zwar andere Gründe, aber die Liebe ist trotzdem auch dahin. Ich machte und mache mir Gedanken um meine Kinder und auch finanziell könnte und dürfte ich mich eigentlich nicht trennen. Aber es gibt immer einen Weg, daß ist mir nun klar geworden, nachdem ich angefangen habe ihn zu gehen. Von allen Seiten kommen Leute plötzlich auf mich zu und bieten mir ihre Hilfe an.
1. Wenn Du nicht viel oder nichts verdienst, bekommt Du Prozeßkostenhilfe, d. h. der Anwalt und das Gericht kosten Dich keinen Cent.
2. Je nach Unterhalt bekommst Du entweder Wohngeld oder Hartz 4 (Suche Dir die Tel. einer ARGE bei Dir in der Gegend raus, die beraten Dich)
3. Melde Dich arbeitslos und versuche eine Umschulung zu bekommen.
Ich hab auch geglaubt, es geht nicht weiter, aber wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
4. Du bekommst doch auch Kindergeld.
Du kannst mich auch über meine VK anmailen wenn Du willst.
Laß Dich bitte nicht von Äußerlichkeiten abhalten. Es ist schön von Dir auf Dein Kind einzugehen. Das ist gut und richtig, aber auch hier wird sich eine Lösung finden und Dein Kind geht woanders bestimmt auch gern in die KITA.
Das Thema, wer hilft mir wenn ich krank bin habe ich auch schon durch, zumindest diese Gedankenspielerei. Aber "Think positive", Du wirst nicht krank und wenn doch ist auch dann ein netter Mensch zu Stelle, der Dir hilft. Keine Angst vor der Zukunft, viele andere vor Dir haben das auch geschafft. Mir geht es jetzt im Moment nicht besser und auch meine Ängste sind da und das dürfen sie auch. Verdräng sie nicht und laß sie zu, schau sie Dir an, denn sie gehören genauso zu Dir wie die Freude. Nimm sie bildlich an Deine Hand, aber laß sie nie größer werden als Du selber bist. Es wird gehen.
Dr. Edward Bach sagte mal, "Stürzen wir uns kopfüber in das Leben. Wir sind hier um Erfahrungen zu machen und unser Wissen zu vervollkommnen, und solange wir die Wirklichkeit nicht kennen und nicht unser Bestes geben, werden wir auch nur wenig dazulernen.
Alles Liebe und viel Licht und Mut wünscht Dir
Maukal
Respekt ist ein wichtiges Kriterium, dass die Beziehung am Leben erhält.
Dir ist er anscheinend abhanden gekommen- aber die eine Chance kannst du ihm ja geben.
Ansonsten: Dass du dann deinen Haushalt allein machen musst und deine Tochter vom Kiga abholen sollte dich nicht abhalten, eine lieblose Ehe zu beenden.
(Ich bin jedenfalls mit 3 kleinen Kindern (4, 3, 1) gegangen, aber mein Exmann hat weder was im Haushalt gemacht noch mit den Kindern- außer wenn ich arbeiten war- von daher fiel`s mir "leicht"- und wir hatten auch Haus, Garten, Freunde usw.)
Gruß, Ilka
Ich kann Dich verstehen. Plötzlich merkt man, daß die Liebe abhanden gekommen ist und man fragt sich wie es weiter gehen soll.
Ich hab mich mit 3 Kindern von meinem Mann getrennt. - Wußte auch lange nicht, was das Richtige ist.
In der Zeit hat mir mein Glaube (wiederentdeckt) viel geholfen. Ich hab viel gebetet und nach dem richtigen Weg gefragt...
Alles Gute!
Sigru