Er will mir mein Kind weg nehmen...

Hallo ihr lieben,
ich bin seit Anfang des Jahres bei urbia, hätte aber nie gedacht, dass ich auch in diesem Forum schreiben werde...
Ich und mein Mann sind seit 5 Jahren zusammen, seit 2 Jahren wohnen wir zusammen und sind seit 6 Monaten verheiratet.
Ende September wurde unser Sohn per ks (Bel) geboren. Und ab da fing Alles so langsam an. Mein Mann hat meinen Part nicht zu schätzen gewusst. Er sagte eine normale Geburt wäre schwer für eine Frau, bei mir wurde der kleine ja "nur rausgeschnitten". Dementsprechend war es für ihn nicht verständlich warum ich so lange schmerzen hatte und den Haushalt nicht machen konnte. Er hatte die ersten 3 Wochen Urlaub und musste sich auch viel um den Zwerg kümmern, weil ich ihn einfach nicht heben konnte. Schon im kh sagte dann mein Mann, dass er und der kleine mich eigentlich gar nicht brauchen, denn ich stille nicht und er kann sich alleine um seinen Sohn kümmern. Dann sagte er ich würde alles falsch machen: ich wickelte falsch, fütterte falsch, hielt den Zwerg falsch und und und...ich habe mir nächtelang die Augen ausgeheult und er sagte dann er hätte es nicht ernst gemeint. Als er dann wieder zur Arbeit ging wurde alles anders. Nun wollte er sich um den Zwerg gar nicht mehr kümmern. Er bräuchte seine Ruhe und Privatleben und sich um die Kinder zu kümmern wäre "eine frauensache"...jedes we und jeden Abend kam er mit neuen ausreden und wenn ich gemeckert habe, hat er gesagt ich hätte einen Zusammenbruch und wäre psychisch krank. Ich habe ihm gesagt, dass ich das Kind nehme und ihn verlassen werde. Nun heißt es: ich kann gehen wohin ich will, aber sein Sohn bleibt bei ihm...
Seit gestern bin ich mit dem Zwerg bei meinen Eltern, mein Mann hat gestern auf Festnetz angerufen und gefragt wie es seinem Sohn geht. Er sagte meiner Mutter er würde den kleinen vermissen.
Heute hab ich bei ihm angerufen, er meinte ich soll mich bei ihm entschuldigen. Wofür weiß ich nicht...dann sagte er, dass er den Zwerg morgen abholt und ich kann bleiben wo ich will...
Ich kann grade noch die tränen zurück halten und weiß nicht was ich tun soll. Ich schäme mich so sehr vor meinem Sohn, dass ich ihm keinen guten Papa ausgesucht habe und, dass er wie es aussieht ein scheidungskind sein wird...
Sorry, ich wusste nicht wohin sonst hiermit. Meine Mutter wird eh nur sagen" ich habs dir ja gesagt, aber du wolltest ja nie auf mich hören"
Trennen will ich mich eigentlich nicht, ich verzeihe immer sehr schnell, aber ich will auch nicht, dass der Zwerg das alles später mitbekommt...
Und meinem Mann geb ich den Zwerg auch nicht

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Hallo,

erst einmal finde ich gut, dass Du da raus bist. Nimm Dir Zeit um Abstand zu gewinnen und einen klaren Blick zu bekommen.
Nutzte die Zeit um Dir darüber klar zu werden, ob Du Dir nicht mehr wert bist, anstatt ihm (ich verzeihe immer sehr schnell) direkt wieder entgegen zu kommen.

Hör auf Dein Herz und frage Dich:
Wie sieht mein Leben und das meines Sohnes in drei Jahren aus?

Siehst Du Dich glücklich, oder strebst Du es an von ihm unterdrückt zu werden?

Sein ganzes Gehabe lässt leider kein gutes Licht auf ihn fallen, sorry.

Alles Gute!

Denise

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Hallo,
ihr habt beide ein ernsthaftes Problem. Euer Kind gehört zu euch BEIDEN, aber ihr besitzt es nicht! Das solltet ihr bedenken. Weder du, noch dein Mann stimmen zu, dass das Kind beim anderen Elternteil aufwächst. Du bist der Meinung, dein Mann bekommt deinen "Zwerg" nicht und er ist der Meinung, dich brauchen er und der "Kleine" nicht. Nun, tatsächlich scheint ihr Beide euch wirklich nicht mehr zu gebrauchen. Ein Gang zum Anwalt wäre also ratsam. Aber der Kleine ist das Kind von euch beiden. Und der hat auch das Recht auf Vater UND Mutter. Genauso sieht es übrigens auch das Gesetz. Also die Aussage: "Meinem Mann geb ich den Zwerg auch nicht." kannst du vergessen, dann verlierst du dein Kind nämlich schneller als dir lieb ist. Deine "Auszugsaktion" war absolut unüberlegt, überstürzt und sehr gefährlich - wie du jetzt siehst. Du brauchst Hilfe und zwar sofort. Gehe zu einem Frauenschutzbund in deiner Nähe (nicht erst morgen!). Du allein kannst das Kind nicht aus der ehelichen Wohnung ohne Zustimmung des Ehepartners entfernen. Das geht nicht. Dein Mann würde es ohne Probleme durchbekommen, dass das Kind wieder in die Ehewohnung kommt. Solche Sachen müssen umgehend ganz offen mitgeteilt werden, dass du gar keine Angriffsfläche bietest.

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Ich bin nicht ausgezogen, es sollte nur ein kurzer Besuch bei meinen Eltern werden..mein Mann wusste das, hat mir selbst den kiwa ins Auto gepackt..nun will ich zurück nach Hause und er sagt: Kind ja, du nicht..
Falls es zur Trennung kommen soll, habe ich nichts dagegen, dass mein Mann den kleinen sieht, aber es soll nicht umgekehrt werden..
Aber was den Rest geht, hast du recht..

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Nun ja, aber er will nicht, dass du das Kind alleine aufziehst und er nur Besuchsvater ist. Die Voraussetzung, dass du euer Kind allein aufziehen kannst, ist die "Erlaubnis" des Vaters dazu, oder eben eine entsprechende Entscheidung des Gerichts. Und wenn das wirklich alles so war, wie du es geschrieben hast, dann wird er sich auf das massivste wehren dagegen...auch mit fiesen Mitteln.

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Ich glaube, dass Deine aktuelle Sicht der Dinge sehr einseitig ist. Was nicht heißen soll, dass Du nicht verletzt worden bist und dass Dein Mann alles richtig gemacht hat! Ich denke, hier haben beide Fehler gemacht - nun sind die Fronten verhärtet, aber beide leiden.

Ich glaube, dass Ihr miteinander SPRECHEN müsst, und zwar am besten mit einem Mediator oder sogar im Rahmen einer Therapie.

Sonst besteht die Gefahr, dass Ihr Euch nur gegenseitig weiter mit Vorwürfen aufheizt.
Schlag Deinem Mann so etwas vor!

Und Ihr müsst wirklich beide lernen: Euer Kind ist kein Besitz!!! Ein Kind hat ein Recht auf beide Elternteile, selbst wenn es zur Trennung kommen sollte, müsst Ihr gefälligst im Interesse Eures Sohnes sicherstellen, dass er sowohl Vater als auch Mutter haben darf. Er "gehört" keinem von Euch beiden, arrrgh.

Alles Gute!

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Huch.... Bei euch kochen wohl etwas die Gemüter hoch. Vor 6 Monaten habt ihn noch geheiratet und nun droht die Trennung. Es kann doch nicht grundsätzlich alles so daneben gewesen sein.

Ich verstehe gar nicht, wie ein Kaiserschnitt und die Folgen danach zu so einer Ehekrise führen können. Jeder legt das Wort des anderen auf die Goldwaage und setzt noch einen obendrauf bis es unter die Gürtellinie geht. Man müsste nun mal die Seite deines Mannes anhören, um tatsächlich etwas dazu sagen zu können.

Allerdings hast du eindeutig oben gesagt, dass du das Kind nimmst und ihn verlässt. Dann bist du abgedampft zu deinen Eltern. Sicher keine schlechte Entscheidung, wenn man bedenkt, dass du körperlich noch eingeschränkt bist und ihre Hilfe sicher gebrauchen kannst. Nur der Grund Hofer war leider unglücklich gewählt. Ihr führt einen Machtkampf um das Kind und zu wem es gehört. Das führt doch zu nichts. Dein Mann stellt sich bockig und will dich der Wohnung verweisen und das Kind allein für sich. Ist genauso absurd. Wie soll das Real funktionieren, wenn er wieder arbeitet?

Trefft euch ohne Kind an einem neutralen Ort und redet mal in Ruhe. Jeder nimmt seine verletzenden Worte zurück und überlegt, wie es in Zukunft weitergehen kann.

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und du ihm seins. merkst du was? ihr kämpft gerade beide mit sehr unfairen mitteln. also entweder war der wurm schon länger drin und ihr hättet gar nicht erst heiraten dürfen, oder aber ihr steckt gerade so richtig tief im schwierigen ersten jahr, da gehen leider viele beziehungen dran kaputt.

es liegt jetzt an euch beiden, ob ihr eure beziehung retten wollt und an euch arbeitet oder alles hin schmeisst. aber eines sollten ihr beide nicht vergessen, euer sohn ist euer kind und kein besitz. redet wie erwachsene (vernünftige) miteinander.

lg

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Hallo an alle,
Vielen dank für eure antworten.
Ihr habt das ausgesprochen was ich schon länger vermutet habe: dass wir unser Kind trennen und ihn nicht als "unseren" Sohn sehen..wie es dazu gekommen ist weiß ich nicht..
Sicherlich sind wir beide schuld, denn ich kenne meinen Mann nicht so gemein und auch mich kenne ich so nicht. Ich hoffe bei mir sind es nur die Hormone, denn ich habe früher nie so viel geheult..
Mein Mann hat mir heute geschrieben, dann haben wir kurz telefoniert. Ihr fahre morgen nach Hause und dann wollen wir in ruhe über alles reden. Immerhin ist uns klar, dass unser Sohn nichts dafür kann, dass wir so sind..aber er ist der jenige, der darunter am meisten leiden wird.
Und das wollen wir beide nicht..
Liebe Grüße und achtet bitte nicht auf die groß/kleinschreibung..: Handy..

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Also hier klingst du noch recht glücklich

http://www.urbia.de/archiv/forum/th-3529570/Liebe-ist.html

Und euer Kind ist erst 2 Monate alt.

Ich denke, ihr solltet euch Zeit lassen. Die Geburt des ersten Kindes ist eine der größten Umstellungen im Leben. Für Väter sowieso schwieriger als für Mütter, weil sie ja in der Schwangerschaft relativ "unbeteiligt" sind. Also sie spüren ja das Kind nicht so wie die Mutter.

Und gerade, wenn du einen KS hattest hat dein Mann vielleicht noch mehr daran zu knabbern. Hast du denn mal mit ihm darüber gesprochen, ob die KS Geburt für ihn vielleicht so eine Art "Trauma" war?
Für ihn ist das ja alles ziemlich fremdbestimmt gewesen. Erst ist er relativ außen vor bei der Schwangerschaft (auch wenn du ihn einbezogen hast und er immer gefühlt hat, aber er war halt nicht selber schwanger), dann diese "aufdiktierte" Geburt und dann war das Kind "plötzlich" da. Das muss man erst mal verarbeiten.

Dann habt ihr vielleicht gezofft. Du hast ihm vielleicht etwas unrecht getan (wegen Hormonumstellung und Baby Blues), für ihn hat sich die Realität vielleicht auch anders dargestellt, als er sich das vorgestellt hatte.
Dann der Schlafmangel. Da sagt man schon mal Dinge, die man vielleicht nicht so meint.

Ihr solltet euch wirklich aussprechen und euch Zeit geben. Das erste Jahr (vor allem mit dem ersten Kind) ist oft der Beziehungskiller Nummer 1.

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Hallo Happy383,
ja, Dein Mann dreht ein wenig am Rad.
Ich weiss nicht wie er auf die Idde kommt das eine Entbindung per Kaiserschnitt ein Spaziergang ist.
Unsere beiden Kinder wurden per Kaiserschnitt entbunden und ich kann bestätigen das auch meine Frau das nicht so einfach weggesteckt hat.
Ihr hättet im übrigen von der Krankenkasse auch eine Unterstützung bekommen.
Das Dein Mann drei Wochen Urlaub genommen hat finde ich gut. Nimm das nicht als selbstverständlich hin.

" Ich schäme mich so sehr vor meinem Sohn, dass ich ihm keinen guten Papa ausgesucht habe..."

Das ist blödsinn.Er scheint ja ein guter Papa zu sein, nur ist er nicht besonders nett zu Dir.
Ihr seid beide ein wenig überfordert mit der Situation und ich hoffe das ihr zur Ruhe kommen könnt und ihr nicht alles noch eskaliert.

Euer Sohn ist nicht DEIN Kind und auch nicht SEIN Kind, es ist EUER Kind.

Ich hoffe ihr schafft das

lg
my-opinion

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Hallo happy383,

erstmal: Ihr seid beide sehr emotional im Moment. Und das ist kein Wunder, denn so ein Kind bringt ja erstmal alles durcheinander. Viel wurde schon von anderen geschrieben, deshalb nenne ich das jetzt nicht nochmal. Nur mal ein kleiner Gedanke noch:

Du schreibst, Dein Mann hat sich anfangs sehr um den Kleinen gekümmert, dann plötzlich nicht mehr, als er wieder mit Arbeit begonnen hat. Vielleicht ist es auch für Deinen Mann nicht einfach, dass er die ersten 3 Wochen ein sehr enges Verhältnis zu Eurem Sohn hatte, durch die Arbeit ist das eh schon sehr abrupt eingeschränkt worden... Und vielleicht war es nicht ein "nicht wollen", dass er sich dann erstmal nicht gekümmert hat, sondern er konnte nicht, denn das ist ja dann auch wieder etwas ganz anderes.

Oft redet man auch aneinander vorbei, weil man ganz andere Vorstellungen davon hat, was das jeweilige Gegenüber sich von einem erwartet. Man kann z. B. jeder mal eine Liste machen, was man gerne hätte/erwartet vom Partner und was man glaubt, dass der von einem selbst erwartet - es ist sehr interessant, das dann auszutauschen.

Eine Beziehung kann nur klappen, wenn beide das wollen, bereit sind, daran zu arbeiten und miteinander reden. Und ich glaube, letzteres wäre dringend angebracht bei Euch - Eurem Sohn zuliebe.

Und mit Drohungen sollte man ganz vorsichtig sein. Egal, von welcher Seite. Im Zweifelsfall geht sowas immer zu Lasten des Kindes - und das will doch keiner.

Ich wünsche Euch, dass Ihr wieder zueinander findet oder, sollte das nicht klappen, alles so regeln könnt, dass es für Euren Zwerg gut ist. Alles Gute!

Liebe Grüße Farbe #klee