Hallo,
gibt es hier jemanden, der sich von seinem Mann/Frau getrennt hat und trotzdem weiterhin mit ihm/ihr zusammenlebt? Wie klappt das? Wie läuft der Alltag ab? Wie regelt ihr das finanzielle? Warum habt ihr diese Lösung gewählt?
Gruß Claudia
getrennt und trotzdem zusammen wohnen, bei wem klappts?
Wir machen dass seit Mai 2012 so und es klappt, diesen Frühjahr lassen wir uns scheiden.
Der Alltag...hm genauso wie vorher
Das Finanzielle genauso da ich ja einkaufen gehe, koche usw.
Wir haben diese Lösung gewählt weil mein Nochmann nicht am Wochenende frei hat und selten in den Ferien, er könnte seine Kinder doch sonst kaum zu sich nehmen und er hängt an ihnen genauso wie sie an ihm.
Außerdem sind wir Freunde, er und mein Verlobter kommen super aus sind mittlerweile sogar kollegen also so kanns tatsächlich klappen
Finde es toll, dass es bei euch so gut funktioniert. Für mich wäre das nichts, denke aber, es kommt auch immer ein wenig auf den Ex drauf an und wie die Trennung ablief.
Wie findet dein Verlobter die Situation und wo wohnt er? Wollt ihr auf Dauer nicht zusammen ziehen?
Anfangs war er selbstverständlich nicht begeistert und auch eifersüchtig-allerdings auch weil er es nicht verstanden hat da seine Scheidung 1998 natürlich nicht so gut ablief.
Wir werden im Endeffekt alle zusammen wohnen, die beiden Männer kommen sehr gut miteinander aus und wir bilden so da eine Art Patchworkfamily.
Für die Kinder super, er ist nämlich jetzt schon als Bezugsperson voll integriert von den Kindern und auch da wird zusammen geholfen wenn die Kinder zb krank sind ( meistens steck ich mich dann auch an vorwiegend mit Magendarm und letzten dezember mit Scharlach ).
Günstiger ist es auch für alle da die Ausgaben geteilt werden, so hat jeder die Möglichkeit dass ihm am Monatsletzten noch etwas übrig bleibt.
Und es ist immer jemand für die Kids da, geht mein Nochmann aus sind wir da und gehen wir aus ist mein Nochmann da-keiner kommt zu kurz
Wir machen das so. Allerdings ist unsere Wohnung riesig. Hier wohnt auch noch eine Angestellte von mir. Mein (mittlerweile) Exmann hat also wirklich ein eigenes Schlaf- und Arbeitszimmer.
Als wir uns getrennt haben (vor 2 Jahren) haben wir auch das Finanzielle aufgeteilt. Ich bekomme auf mein Konto jetzt monatlich Unterhalt für mich und die Kinder von ihm. Das wurde vom Anwalt bzw. vom JA ausgerechnet und vom Notar tituliert. Davon zahle ich eigentlich fast alles. Er zahlt nur noch die Krankenversicherungen (PKV) für die Kinder und sich.
Ansonsten läuft alles wie zuvor auch. Wir kaufen gemeinsam ein, aber wir rechnen eben wirklich genau ab. Zwar zahle ich erstmal alles, aber wir führen eine Liste wer was zahlt und wer wem noch Geld schuldet.
Die Lösung haben wir wegen den Kindern gewählt. Eigentlich wissen die wenigsten Leute, dass wir geschieden sind. Es hat sich nach außen nichts geändert und so soll es (zumindest zunächst) auch bleiben. Die Kinder hätten eine Scheidung, Scheidungskrieg und Trennung der Eltern nie verkraftet.
Hab ich versucht, ging nicht lange gut. Zwar war schon Monate vorher nur Bruder-Schwester-Gehabe, aber nachdem es dann hieß, es ist vorbei, kam plötzlich eine ganz andere Stimmung auf. Hier muss dann auch noch geregelt werden, ob Onenightstands mitgebracht werden dürfen oder wie sich pot. "Ersetzer" zu benehmen haben. Bei uns hat es nicht geklappt, war sicher auch noch so ne Art "Besitzdenken" vorhanden, auch wenn das mit Liebe nichts mehr zu tun hatte.
Bei einem Kumpel und seiner inzwischen wohl besten Freundin ging es dagegen echt gut. Vielleicht spielt hier wirklich die Freundschaftsebene eine wichtige Rolle.
Zitat: "Wir kaufen gemeinsam ein, aber wir rechnen eben wirklich genau ab. "
Wow, so sollte es sein.
Ich weiß nicht, was ein Ersetzer ist. Aber ONS haben in einer gemeinsamen Wohnung, in der Kinder leben, die schwerst mehrfachbehindert sind und die es nicht verkraften, wenn sie wüssten, dass es eben keine "heile Familie" mehr gibt, nichts verloren. Was nicht bedeutet, dass es die nicht gibt... Mein Ex hat sich noch vor Eheende eine Next gesucht (die aber schon wieder eine "Ex" war noch vor unserer Scheidung).
Bruder und Schwester sind wir nicht. So würde ich unsere Beziehung auch nicht beschreiben. Wir sind Eltern. Nur - und zwar ausschließlich - diese Kinder verbinden uns noch. Wir bemühen uns um eine ordentliche Kommunikation. Mit meinem Bruder habe ich ein gaaaanz anderes Verhältnis.
Falls einer von uns irgendwann eine andere ernsthafte Beziehung eingehen will, dann werden wir eine Lösung finden. Die Kinder werden ja auch älter und verständiger.