Frage Sorgerecht/Sorgerechtsvereinbarung

Also es geht um eine eher gezwungernermaßende Trennung,

Eine entfernte Bekannte ist krank, todkrank, sie wird vielleicht noch ein Jahr leben:-(

Verheiratet ist sie unglücklich mit einem Mann der Drogenabhängig ist, dazu kommt ein 2 jähriges Kind um das sie sich bald nicht mehr kümmern kann.

Sie wollte den Mann verlassen aber hat dann von ihrer Krankheit erfahren und wollte nicht alleine sein.

Jetzt ist die Frage, sie haben gemeinsames Sorgerecht aber der Mann ist extrem ungegeignet ein Kind alleine großzuziehen, wie lässt sich :-)
die Situatiion lösen?

Da ich sie bald treffen werde, und sie mich ratlos angerufen hat (sie weiß selber,dass er kein guter Vater ist)

Was müsste sie rechtlich machen,
damit das Kind zu jemand anderem kann, zu ihren Eltern z.B. ?
Geht eine Sorgerechtsvereinbarung wenn nur die Mutter unterschreibt?

Wäre super wenn da einer von euch ne Idee hätte

1

Hallo,

das Sorgerecht kann sie nicht einfach irgendwem übertragen und schon gar nicht einseitig.

Sie sollte sich von einem Anwalt beraten lassen. Er kann ihr erklären, ob und wie eine nahe Bezugsperson des Kindes die Pflegschaft übernehmen kann bzw. wie sie testamentarisch begünstigen kann, zu wem das Kind kommen soll, falls der verbliebene Sorgeberechtigte nicht in der Lage ist, das Sorgerecht auszuüben.

Der andere Sorgeberechtigte ist dann erst mal Alleinsorgeberechtigter, wenn sie versterben sollte. Wenn der das Sorgerecht ausüben will, wird es schwierig, dagegen anzukommen, besonders wenn dessen Drogensucht nicht aktenkundig ist. Sollte das Sorgerecht verhandelt werden, muss das Gericht den testamentarischen Willen der Mutter prüfen und kann ihm folgen, wenn der Wunsch auch dem Kindeswohl entspricht.

LG

2

Sie sollte sich fachliche Hilfe holen, evtl. nicht nur über das Jugendamt und eine juristische Beratung (was nicht dasselbe ist!), sondern vielleicht sogar mit dem Kinderschutzbund in Kontakt treten.
Es ist stark davon abhängig, ob der Vater sich überhaupt alleine um das Kind kümmern will und welche Drogen er nimmt. Sorgerechtsentzug ist nur unter bestimmten Umständen möglich, wenn er nicht freiwillig einsieht, dass er das Kind nicht alleine groß ziehen kann. Kifft er nur dann wird das völlig anders bewertet als wenn er heroinabhängig ist. Man würde ihm dann wohl eher nicht das Sorgerecht entziehen und dann kann er problemlos nach dem Tod der Mutter das Kind versorgen.

Noch schwieriger ist es wohl wenn sie sich jetzt nicht trennt, denn ich schätze mal, wenn sie weiterhin gemeinsam mit ihm in einem Haushalt lebt, würde sie Probleme haben zu begründen, wieso er so ein schlechter Vater sein soll. Denn immerhin hätte sie dann ja auch keine Schwierigkeiten vor ihrem Tod, wenn die Krankheit ihr die Erziehung des Kindes unmöglich macht, dies dem Vater zu überlassen. Falls sie sich also trennen will, dann sollte sie das wohl auch tun und eventuell lieber zu ihren Eltern ziehen für die letzten Monate ihres Lebens.

Geh mit ihr zu diversen Beratungsstellen, klappert alles ab. Vielleicht hilft auch ein vernünftiges mediatives Gespräch mit dem Vater des Kindes, wenn die Drogensucht so gravierend ist, dass er selbst merkt, dass das nicht mit dem Status Alleinerziehend vereinbar ist.

3

Sie sollte sich eindeutig beraten lassen bei kompetenten anerkannten Stellen/Personen (urbia zählt dazu nicht).
Sie sollte definitiv soviel wie möglich Leute darüber informieren. Hat sie einen Psychologen? Wenn nein, dann einen suchen und mit ihm darüber offen (!) reden, den Kinderarzt einweihen, das Jugendamt, eine Beratungsstunde bei der Caritas (o.ä.) in Anspruch nehmen, mit Therapeuten, Lehrern, Erziehern der Kinder,...
Natürlich auch mit Freunden und Familie denen sie wirklich vertraut.
Nicht den Vater schlecht machen vor anderen Leuten, einfach sagen, dass sie eine lebensverkürzende Erkrankung hat und in absehbarer Zeit sterben wird. Und sie hat massive Angst um die Kinder, da sie befürchtet, dass sich der Vater vielleicht nicht wirklich um sie kümmern kann, weil er selbst schwere Probleme hat.
Sie kann eine Vorsorgevollmacht schreiben. Dort kann sie ihre Wünsche bezüglich der Kinder festhalten, aber das Gericht entscheidet. Sie muß das also gut begründen, denn immerhin wünscht sie sich, dass die Kinder nicht vom Vater erzogen werden, zumal sie bisher bei ihm gelebt haben. (Eine Trennung wäre definitiv von Vorteil vorher.) Denn aus Sicht des Richters hat das Kind ja nun seine Hauptbezugsperson - die Mutter - verloren und dann soll der Richter auch noch entscheiden, dass die 2. Hauptbezugsperson - der Vater - praktisch verschwindet aus dem täglichen Leben. Noch dazu muß das Kind sein soziales Umfeld wechseln. Das ist verdammt viel.

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"Sie sollte definitiv soviel wie möglich Leute darüber informieren."

Jawoll! Den KV möglichst breit gestreut schlecht zu machen ist die beste Ausgangslage in einem Sorgerechtsstreit.

"Sie kann eine Vorsorgevollmacht schreiben. Dort kann sie ihre Wünsche bezüglich der Kinder festhalten, aber das Gericht entscheidet. Sie muß das also gut begründen, denn immerhin wünscht sie sich, dass die Kinder nicht vom Vater erzogen werden, zumal sie bisher bei ihm gelebt haben. (Eine Trennung wäre definitiv von Vorteil vorher.) Denn aus Sicht des Richters hat das Kind ja nun seine Hauptbezugsperson - die Mutter - verloren und dann soll der Richter auch noch entscheiden, dass die 2. Hauptbezugsperson - der Vater - praktisch verschwindet aus dem täglichen Leben. Noch dazu muß das Kind sein soziales Umfeld wechseln. Das ist verdammt viel."

Sie kann auch schreiben das sie Verfügt der Mond gehöre ab sofort ihrem Kind.
Hätte beides exakt gleich viel Wirkung. Mit dem Fall beschäftigt sich gar kein Richter, denn es gibt da gar nichts zu entscheiden.
Es gibt ein Elternteil das Sorgeberechtigt ist. Fertig. Da gibt es nichts dran zu rütteln.
Irgendwelche "Erklärungen" der KV - der offensichtlich dazu getaugt hat mit ihm ein Kind zu zeugen und wohl auch einige Zeit zusammen zu legen - sind völlig nutzlos.

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"Den KV möglichst breit gestreut schlecht zu machen ist die beste Ausgangslage in einem Sorgerechtsstreit."

Ich erinnere mich, geschrieben zu haben, dass sie DASS genau NICHT tun soll. Sie soll die Leute über ihre Krankheit informieren und über ihre Ängste. Aber keine Verdächtigungen gegenüber den Kindsvater äußern, die sie eh nicht beweisen kann. Zumal sie noch mit ihm zusammen lebt - was eigentlich der größte Vertrauensbeweis ist für den KV.
Also beim nächsten mal: LIES RICHTIG!

Und da du offenbar so viel Ahnung hast...träum ruhig weiter von deiner kleinen heilen Welt. Was glaubst du, was passiert, wenn in der Vorsorgevollmacht drin steht, dass der Vater Droge X regelmäßig konsumiert und die auch noch zu den härteren Drogen gehört? So ewas kann man nachweisen.
Der Vater meiner Kinder hat zwar nie Drogen genommen, aber er hat nie die Behinderungen der Kinder akzeptiert. Er hat sich zwar nie gewehrt, wenn ich die Kinder zu Therapien & Co gebracht habe, aber er hat das immer als "Spielerei" meinerseits betrachtet. Das geht auch aus zahlreichen ärztlichen Gutachten hervor. Definitiv werde ich dafür sorgen im Falle meines Todes, dass er das Sorgerecht zwar behält - er ist ein super Papa und die Kinder lieben ihn und er sie, aber für den Bereich Gesundheit muß zwangsweise jemand anderes die Kontrolle übernehmen. Mein Jüngster hat einen IQ unter 50 und der Papa redet immer noch davon, was der Kleine mal studieren kann - und das meint er ernst.

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