Unterhalt: Finanzieller Ruin?!

Hallo,

ich muss mal meine Gedanken los werden. Es gibt ja immer mal wieder Leute, die sagen "Die Unterhaltszahlungen treiben mich in den Ruin".

Wenn ich Kinder bekomme, dann weiß ich doch, das ich Unterhalt zu bezahlen habe. Ich überlege mir das doch vorher. Ich versteh das nicht.

vg
novemberhorror

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Du meinst, man rechnet vor der Zeugung des Wunschkindes schon mal aus, wieviel Unterhalt man im Zweifelsfall zahlen muss und lässt es dann ggfs. vorsichtshalber bleiben?

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Nö! Man sollte nur genau nachdenken.

vg
novemberhorror

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Ja was denn nun?

Soll man VOR der Zeugung eines Kindes genau abwägen wie es denn im Falle eines Falles mit den Unterhaltszahlungen aussieht - oder nicht?

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Hi,

es sind ja nicht nur die Unterhaltszahlungen für das Kind, sondern:
- Unterhalt für den Expartner
- Kosten für den Umgang

- Kosten für die Betreuung (gern auch zusätzlich zu dem Betreuungsunterhalt des anderen Elternteils)
- die schlechtere Steuerklasse

und nicht zuletzt ein System, bei dem gern zu ungunsten des Verpflichteten gerechnet wird und das sich weigert, eine gesetzliche Verpflichtung zu schaffen, das beide Eltern gleichermaßen verpflichtet zu betreuen und zu zahlen.

Das weiß man erst, wenn man in die Mühle geraten ist.

LG

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Wenn ich Kinder bekomme - dann sollte ich mir überlegen ob ich mir das leisten kann, das ist richtig.

Richtig ist aber auch, das die im Zweifelsfall zu leistenden UH-Zahlungen deutlich höher sind als die Kosten die das Kind im Familienverbund verursacht.

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Na ja, meine Tochter bekommt von meinem Ex 270 Euro unterhalt. Ich glaube nicht dass es mehr ist als sie verursacht, ich lege bestimmt mindestens noch mal so viel drauf. Es geht los mit der Wohnung, Möbel, Essen, Klamotten, Schule, Hobbys, Ferienbetreuung, etc. Kosten für Umgang hat er keine, Umgang gibt es nicht.

Wie die 270 Euro jemanden in die Ruine treiben sollen ist mir der Rätsel... Wie man sich damit reich machen kann übrigens auch!

Väter die deutlich mehr bezahlen, verdienen im Regelfall auch deutlich mehr, auch da müsste genug überbleiben.

Väter die ein Mangelfall sind und mit den Zahlungen an das Existenzminimum stossen, die haben doch vorher auch nicht im Luxus gelebt, oder??? Denn die Kinder waren da und haben Geld gekostet....

Veränderte Steuerklasse hat übrigens mit der Scheidung und nicht mit dem Unterhalt was zu tun.

K

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Ich hab nix vom Steuerklassenwechsel geschrieben - nur nebenbei.

Dein Fall ist ja ein sehr einfacher Standardfall, und nein, diese 270 EUR treiben den KV sicher nicht in den Ruin.

Aber es gibt da eben auch andere Fälle - das fängt bei mehr Kindern schonmal an.

Einfach mal so um ein paar Zahlen zu haben:

KV arbeitet im Einzelhandel mit einem Brutto von 1941€ --> 1530,75€ netto
KM arbeitet nebenbei auf 400€ Basis.
2 Kinder, 1 und 6 Jahre.

Damit hat die Familie ein Nettoeinkommen von 2298,75€.
Damit kommt die Familie aus, und leistet sich sogar noch einen Autokredit zu 150€ und hat ein kleines Häuschen gekauft - Rate 700€.

Nun kommt die Trennung:

KV in St.Klasse 1 --> 1350,33€

Zu zahlender Mindestunterhalt: 497€

Bleben dem KV noch 853,33€ - denn der genoröse Familienrichter ist zu dem Schluss gekommen das KV ja noch nebenbei Jobben könnte um den Unterhalt zu sichern. Das er dazu aufgrund psychischer Trennungsprobleme sowie eines diagnostizierten Burnout gar nicht in der Lage ist interessiert nicht.

Zudem laufen natürlich die Kredite auf Ihn - die KM hat ja kein nennenswertes Einkommen.

Bleiben ihm also 3,33€/Monat zum leben.

DAS ist sicherlich kein so völlig abstruser Fall.

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