Hallo,
gestern telefonierte ich mit einer Freundin, die im Begriff ist, sich zu trennen. Sie riet mir meine Finanzen mit meinem Mann zu regeln, damit ich nicht (so wie sie jetzt) dann in der Misere stecke, wenn es zu einer Trennung kommt und ein Gespräch kaum noch möglich ist. Mein Mann hat eine UG, also etwas ähnliches wie eine GmbH. Ich würde gerne verstehen, was ich tun muss oder wie es geregelt sein muss, dass ich im Falle einer Trennung daran beteiligt bin.
Ich weiß ich kann auch einen Anwalt fragen und Geld bezahlen... aber vielleicht hat einfach jemand Erfahrung damit und kann mir grob sagen, was das für mich bedeutet.
Vielen Dank, febe
Mann hat GmbH was passiert im Fall der Trennung
Nur so zum besseren Verständnis: warum solltest du an der GmbH bzw. UG dienes Mannes beteiligt sein?
lg, verena
Mein Mann und ich haben 3 Kinder. Wir konkurrieren jederzeit um die Zeit, die wir haben, um beruflich weiterzukommen (um das mal ganz pragmatisch auszudrücken). Er bekommt viel mehr Zeit als ich und hätte am liebsten noch mehr. Der Gewinn, der aus dieser Zeit entspringt, geht auf das Firmenkonto. Was habe ich davon?
Das ist meine Frage, ist das verständlich? Wenn wir uns trennen würden, hätte ich dann etwas davon gehabt, dass ich weniger gearbeitet habe als er? Oder gehört dann alles der Firma, sprich meinem Mann und ich habe nichts davon? In diesem Fall sollten wir jetzt eine entsprechende Regelung (Beteiligung o.ä.) treffen oder aber, ich kann ihm die Zeit nicht mehr zur Verfügung stellen, weil ich mich um meinen Beruf kümmern muss.
febe
Deinen Gedankenansatz kann ich gut verstehen.
Falls ihr euch mal trennen solltet, dann wäre es ja sehr gut, wenn du auf eigenen Beinen stehst und ja, deshalb würde ich ein Gespräch führen mit ihm darüber, dass du dich genauso um deinen Beruf kümmern möchtes wie er um seinen. (natürlcih ohne dass die Kinder drunter leiden) Ich finde so etwas wichtig und hatte es selber verpasst vor meiner Trennung von meinem Exmann. Leider.
Da würde ich als erstes ansetzen.
Hallo,
so wie ich dich verstehe, gehst du jetzt gar nicht arbeiten??
Dann wärst du somit die Hausfrau, die ihrem Mann jahrelang den Rücken frei gehalten hat, und im Falle der Trennung Anspruch auf Unterhalt für sich selbst hat. Wenn es die Firma deines Mannes ist, hast du da auf nichts Anspruch vor dem Gesetz. Und ich meine gehört zu haben, dass es als Selbständiger relativ einfach sein soll, sich arm zu rechnen, so dass eventuelle Unterhaltspflichten niedriger bzw. ganz ausfallen.
Im Zweifelsfall wäre er ja den Kindern unterhaltsverpflichtet, sollten diese im Fall einer Trennung bei dir leben. Und ob dann noch die großen Summen für dich bleibt, wirst du anhand seines Einkommens ausrechnen können, wenn du 3 x Kindsunterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle abziehst.
Ich würde meine berufliche Zukunft an deiner Stelle ganz schnell vorantreiben, damit du nicht im Falle der Trennung viele Jahre aus dem Beruf raus bist und im Zweifelsfall nur niedrig bezahlte Hilfsjobs machen kannst. Kita, Tagesmutter, Hort etc. sollten dir dabei eine Hilfe sein, eine adäquate Unterbringung deines Nachwuchses während deiner Berufstätigkeit sicherzustellen.
LG
Nici
Hallo,
sorry, habe gerade gelesen, dass du arbeitest, aber eben nur weniger als dein Mann.
Meint deiner Freundin vielleicht einen Ehevertrag, in dem Unterhalt für dich und sonstiger pipapo geregelt ist, gerade weil dein Mann eine eigene Firma hat?
LG
Nici
Ja, wir sind uns da beide nicht so ganz sicher, denn sie hat mir einfach nur gestern aufgezeigt, dass alles, was in die Firma geht gar nicht relevant für mich ist. Das gärt seitdem in mir. Ja ich habe ausesett mit der Arbeit und hbe vor einem Jahr fachfremd wieder angefangen. Ich möchte mich jetzt weiter und fortbilden und das wird Zeit kosten, ohne, dass es Geld bringt. Also wird mein Mann weniger Zeit haben und somit weniger Geld in seine Firma verdienen. Nur was mir gestern aufging, dies sind nur für ihn negative Konsequenzen, nicht für mich, weil ich davon eh nichts habe und im Falle einer Trennung gar nicht an dieses Geld komme.
Die Zeit, die er da rein investiert, geht von meiner ab und er investiert diese Zeit ja gar nicht für uns (wie mir seit gestern klar ist) sondern nur für sich!
Ja, vielleicht ist es ein Ehevertrag, wonach ich suche oder eine Beteiligung an der Firma zu 50 %, denn es ist unsere Zeit.
Der Punkt mit der Fremdbetreuung war immer schon schwierig. Wir sind beide sehr unzufrieden, mit den Erfahrungen, die wir mit Kinderbetreuung gemacht haben. Aber: Ich habe daraus Konsequenzen gezogen und habe meine Arbeit zurückgestellt. Dazu stehe ich auch und bin der Meinung, dass ich es wieder täte. Er hingegen hat das immer in Theorie erkannt aber seine berufliche Verwirklichung war schon wichtiger.
Ich bin nicht sicher, wie ich dieses Thema asprechen soll! Seufz!
febe
Hallo,
wenn er nicht bereit ist, beruflich zurückzustecken, für euch keine Fremdbetreuung in Frage kommt, ist es natürlich schwierig.
Ich kann deine Gedankengänge, was mit dir im Falle einer Trennung wird bzw. die Nachteile, die dir aufgrund des Stockens deines beruflichen Fortkommens entstehen, absolut nachvollziehen.
Ich hätte das auch exakt so angesprochen. U. U. ist für euch wirklich ein Ehevertrag die beste Lösung.
"Du Schatz, ich habe mir mal Gedanken über meine Absicherung im Falle einer Trennung gemacht...
Wenn er dich liebt bzw. rational denkt, müsste er auch daran interessiert sein, dass seine Frau möglichst wirtschaftlich selbständig sein sollte. So müsste er nämlich im Falle einer Trennung wenig bis keinen Unterhalt zahlen. Bleibt nur die Betreuung eurer Kinder zu regeln.
LG
Nici
Hallo,
mit welchem Grund soll er einem solchen Ehevertrag zustimmen? Mal ganz abgesehen davon, dass du offenbar völlig übersiehst, was das bedeutet.
Wann wurde denn die Gesellschaft gegründet? Während eurer Ehe oder schon davor? Alles was während eurer Ehe erworben wurde, fällt unter den Zugewinnausgleich. Bei eurer Konstellation kann man den auch nicht ausschließen. Ist das Unternehmen während der Ehe gegründet wurden, dann bekommst du eh die Hälfte davon. UG gibt es ja erst seit Ende 2008 - so alt kann das Unternehmen ja noch nicht sein (oder es wurde die Unternehmensform geändert).
Was hast du noch davon....nun, dieses Unternehmen hat euch sicher all die Jahre zum Großteil ernährt, oder? Er wird ja sicher den größeren Teil des Familieneinkommens nach Hause bringen. Er wird sicherlich auch irgendwo in eine Rentenkasse einzahlen. Wo auch immer - bei der Scheidung gibt es einen Versorgungsausgleich. Du bekommst die Hälfte seiner Rente, er die Hälfte von dir. Egal ob staatliche, private oder Betriebsrente.
Ihr habt 3 Kinder lt. VK. Sollen die dann bei dir leben oder bei ihm? Also wenn du ihm die Existenzgrundlage entziehst (weil du die Hälfte des Unternehmens willst), wird er wahrscheinlich nie wieder auf einen grünen Zweig kommen. Unterhalt wird er nicht zahlen können. Das Unternehmen wird er schließen können.
Ich kann solche Wertungen in den Antworten einfach nicht verstehen. Danke für die Infos zum Thema Versorgungsausgleich und Zugewinn.
Nein er war lange Zeit nicht Alleinverdiener. Nein das Unternehmen ist nicht seine Haupteinnahmequelle sondern ein Nebenverdienst, der eventuell mehr werden könnte. Dies geschieht zeitlich in Konkurrenz zu meinem beruflichen Sein. Sprich: er kann diese Firma einfach nicht aufrecht erhalten, wenn ich genauso viel arbeite wie er.
febe
Hallo,
genau das bedeutet aber nun mal Ehe. Und bevor du denkst, andere habe eh keinen Plan...nein, ich bin tatsächlich geschieden und als Unternehmerstochter (ja, es ist tatsächlich eine GmbH) kenne ich mich in dem Feld auch aus. Mal ganz abgesehen davon bin ich BWL-er.
Ein Ehevertrag gilt nur dann, wenn er von BEIDEN unterschrieben ist UND keinen der Ehepartner dermaßen benachteiligt, dass dieser dann nicht mehr überleben kann. Ein Ehevertrag wird bei der Scheidung vomGericht prinzipiell geprüft. Der ist nicht einfach gültig. Es gibt genügend Eheverträge, die selbstverständlich von Fachleuten aufgesetzt und beglaubigt wurden, die vom Gericht nicht anerkannt wurden.
Du wirst bei einer Scheidung exakt DEINEN Anteil an diesem Unternehmen bekommen. Und du hast garantiert daran einen Anteil. Wie groß der ist - nun, darüber dürfen sich dann Anwälte streiten. Nicht umsonst wird das auch RosenKRIEG genannt.
An deiner Stelle würde ich auf gar keinen Fall mit meinen Mann über dieses extrem sensible Thema reden. Wenn du eine Rechtssichere Auskunft willst, dann Schnapp dir 200€ und lass dich von einem Fachanwalt beraten. Bei urbia wirst du diesbezüglich keine klare Aussage bekommen. Und eine Ehepartner wird in einer FUNKTIONIERENDEN Ehe sicher sehr komisch reagieren, wenn dieses Thema aufkommt. Vielleicht gibt es ja Alternativen an die du noch nicht mal im Traum jetzt denkst.
Noch etwas...wenn du in einem Forum fragst, wo AUSSCHLIESSLICH Laien unterwegs sind, solltest du eigentlich wissen, dass du nur Persönliche Meinungen und Wertungen deiner Situation bekommst. Es gibt Anwaltsforen - dort antwortet dir ein Anwalt völlig wertungsfrei.
Ich verstehe eine Sache nicht und zwar, hast du für deinen Mann gearbeitet, also richtig mit Arbeitsvertrag etc. oder hattest du einen ganz anderen Job, der nichts mit der UG zu tun hat(te)?
Warum sollte er dir denn die Hälfte seiner Firma zusichern? Ich habe selbst auch eine Firma und würde selbst nie auf die Idee kommen, jemand anderen als Gesellschafter eintragen zu lassen.
Mal angenommen, er würde das machen und es käme später zu Schwierigkeiten, hättest du denn das Geld, um für die etwaigen Schulden aufzukommen?
Nehmen wir mal an, dass er über Monate seine Lohnsteuer nicht abgeführt hat, dann tritt das Finanzamt auch an dich heran. Ebenso, wenn er die Einkommenssteuer der Firma nicht begleichen würde, da wärst du mit in der Haftung.
Ebenso kann er von dir auch die hälftigen Kosten für die IHK etc. fordern. Scheinbar hast du solche Szenarien gar nicht bedacht. Es ist nämlich nicht so, dass du "nur kassieren" kannst, sondern du hast ebenso Verpflichtungen.
Zahlt er die Firmenrechnungen nicht, dann wird man bei dir die Hand aufhalten. So rosarot ist das alles nicht, wie du vermeintlich vermutest!
???
wo ist der Unterschied zu der Situation jetzt. Wer zahlt den jetzt die Schulden, wenn welche entstehen? Wir! Beide!
sorry aber an deinen aussagen merkt man, dass du wirklich keinen blassen Schimmer vom deutschen Rechtssystem hast.
Vielleicht solltest du dich, bevor du dich vermeintlich beruflich weiterbildest, erstmal im deutschen Rechtssystem einarbeiten.
Wenn dich deine Posts lese, dann ist da viel Wunschdenken und wenig Realität vorhanden.
Auch in einer Ehe gilt: wer die Schulden macht, darf sie auch behalten.
Wenn beide gemeinsam für Kredite oder Darlehen unterschreiben, dann müssen auch beide haften.
Wenn nur einer unterschreibt, dann haftet auch nur der eine dafür.
Geh mal zum Anwalt und lass dich mal beraten. Stell dir vor...der macht das beruflich..
Nun,
das Wesen einer UG ist, im Vegleich zu einer GmbH, das die Mindestkapitaleinlage erheblich niedriger ist. Das bedeutet in der Regel, das eine UG auch weniger "wert" ist.
Das ist aber nicht mal die Hauptfrage.
Sogar bei den deutschen Gerichten hat sich inzwischen rumgesprochen, das man eine Kuh nicht Schlachten und gleichzeitig weiter melken kann (und das hat Jahrzehnte gedauert).
Es funktioniert nunmal nicht, die Hälfte der Firma zu wollen (was eine solche häufig in die Insolvenz führt), aber gleichzeitig natürlich den Unterhalt auf Basis der bisherigen Einnahmen zu fordern.
Hilfe!!!
Ich fordere gar nichts!!!
Ich finde es bezeichnend, wie angenommen wird, ich würde meinem Mann ausnehmen wollen oder ich würde ihm seine Existenzgrundlage nehmen wollen. Meine Existenzgrundlage ist im Moment in Gefahr, wenn ich mich trennen würd!!! Und das ist deshalb so, weil ich sehr viel Familienarbeit übernommen habe in den letzt Jahren. Im Moment ist es für mich schwer wieder zurück in den workflow zu kommen, weil mein Mann es als selbstverständlich ansieht, dass er neben seiner hauptberuflichen Vollzeittätigkeit auch noch seine Firma voranzubringen.
So ich kann das ganze jetzt emotional betrachten (wir sind noch zusammen, alles läuft gut das wird bestimmt toll wenn die Firma viel Geld abwirft und dann können wir was weiß ich was damit machen)
oder realistisch: alle trennen sich gerade um mich herum, alle! Natürlich haben auch wir Probleme. Wenn es also dazu kommen würde, was ich nicht hoffe, wäre ich an dem Thema Firma voranbringen nicht beteiligt. Das habe ich jetzt aus den Antworten entnommen.
Also ist es für mich wichtiger meine Arbeit voranzubringen, was in unserem Fall bedeutet nix Firma voranbringen.
Das war alles und alles darüber Hinaus ist Interpretation
P.S. ich schrieb schon zu Beginn, dass ich auch zu einem Anwalt gehen könnte, trotzdem dachte ich, dass ich in einem Trennungsforum eventuell Menschen finde, die schon ihre Erfahrungen gesammelt haben zu diesem Thema
Grüße, febe
also generell sollte man bei Selbstständigkeit einen Ehevetrage haben, da es nicht nur um das Thema geht, was ist, wenn ihr euch trennen würdet, sondern z.B. was wäre , wenn er das Ding vor die Wand fährt ?!
Ich weiss nicht, ob er eine one man show hat, oder Angestellte, aber die Schulden die er duch eine Insolvenz macht, können auch dich betreffen, als Ehefrau !!!
Steuer und Sozialersicherungsschulden verjähren nicht und können sich schnell summieren.
Was dann???
Er muss nicht mal " Schuld" haben, duch falsches WIrtschaften, Zahlungsausfälle etc. , da gibts Vieles was passieren kann.
Die Frage ist also macht es Sinn sich zu beteiligen, denn auch da ist die Gefahr in schlechten Zeiten am Fliegenfänger zu hängen. Oder noch mieser, was wäre im ganz schlimmen Fall, er würde bei einer Trennung bewusst das Ding vor die Hunde gehen
lassen ??
Ich kann nur raten ab zu einem Notar, der versucht es allen recht zu biegen !
Danke für Deine Antwort!!!