Hallo...
Ich hab grad sehr zu tun im Kopf und im Herzen.
Ich hab mich nach 1,5 Jahren Partnerschaft mit einem alkoholkranken Partner getrennt. Wir kannten und noch aus Kindertagen und wurden im Sommer 2015 ein Paar. Ich liebte ihn so sehr und fühlte mich seit langem geliebt. Ich hatte die rosarote Brille auf. Hab den Alkohol gesehen aber nicht wahrhaben wollen. Den alkoholkranken Vater und Coabhängige Mutter, die alles deckelt und schützt... die Schwester, die weit weg wohnt, aber sich auch nicht abnabeln könnte... Ich, die immer dachte, wenn das und das geschafft ist, dann wird es besser. Wenn unser Baby da ist, hört er auf. Ich sollte dankbar sein, dass er keinen Schnaps trinkt. Wenn ich immer so bin wie er möchte, trinkt er weniger... alles ein Trugschluss... vor 10 Tagen habe ich vor Angst die Polizei gerufen, da er mich und unseren gemeinsamen Sohn beschimpfte uns nicht in Ruhe ließ und er war, wie so oft, voll. Die Polizei sagte dann, mein Kind und ich sollen packen für 3 Tage und gehen. Den Rest per Anwalt. Beim Abholen weiterer persönlicher Sachen, saß er mit seinem Vater da und sie tranken Bier, ignorierten mich und meine Helfer. Nachts dann Anrufe, SMS, Liebesschwüre, aber keine Entschuldigung und kein Nachfragen wie es unserem Baby geht.
Ich habe seither auch viel geweint und verarbeite. Ich hab alles organisiert zwecks Wohnung, Unterstützung, Anwalt...etc und mein 5 Monate alter Sohn ist für mich alles und braucht mich. Ich muss das ganze verdauen. Aber blicke nur nach vorn. Nicht mehr zurück.
Trennung von Mann mit Alkoholproblem
"Aber blicke nur nach vorn. Nicht mehr zurück."
Das bleibt zu hoffen... Ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos ob deiner Naivität. Es tut mir leid, ich will dich nicht verurteilen aber wie kommt man auf die Idee, nach so kurzer Zeit mit einem ALKOHOLIKER ein Kind in die Welt zu setzen? Ich verstehe es nicht!
Ich wünsche dir sehr viel Kraft, dein und das Leben deines Kindes in geordnete Bahnen zu bringen und wünsche euch, dass dein Ex keinen allzu großen, negativen Einfluss mehr auf euch hat. Dass er trotzdem ein Recht auf Umgang mit seinem Sohn hat, ist dir klar, oder?
Hallo Kokosmilch.
Mag sein, dass das naiv auf Dich wirkt. Ich hätte auch nicht gedacht, in so einen Strudel rein zu geraten. Zumal ich selbst Krankenschwester bin und auch Erfahrungen mit Suchtpatienten gemacht habe.
Unseren Sohn haben wir nicht einfach mal so in die Welt gesetzt. Ich hatte vorher 10 Jahre künstliche Befruchtung und 2 Totgeburten. Laut Ärzte hätte ich nie schwanger werden können auf normalem Weg. Aber mit IHM klappte es einfach so und er war und ist ein Wunschkind und kerngesund. Seit er da ist, hat ER noch mehr getrunken und sich entfernt und war neidisch auf unser Baby. Ich weiß, dass er Umgangsrecht hat. Bisher hat er nach der Trennung noch kein mal nach seinen Sohn gefragt. Nur mit gegenüber Liebesschwüre.
Wie ich schon schrieb, ich will dich nicht verurteilen. Ich glaube auch nicht, dass es dein Lebenstraum war, in einer solchen "Partnerschaft" zu leben und ich kenne auch nicht die einzelnen Schritte, die letztendlich zu der Situation geführt haben, wie sie jetzt ist. Deine schmerzhaften Erfahrungen auf deinem langen Weg zum Wunschkind tun mir sehr leid. Umso schöner ist es natürlich für dich, dass du trotzdem noch zu deinem kleinen Wunder gekommen bist. Aber jetzt trägst du die Verantwortung dafür, dass dieses kleine Wunder den bestmöglichen Start bekommt, trotz der schwierigen Situation. Dass du dir einen Anwalt genommen hast finde ich schon mal sehr gut. Zudem würde ich mich zusätzlich auch ans Jugendamt wenden. Sollte dein Ex doch noch sein Umgangsrecht wahrnehmen wollen, würde ich definitiv auf begleitetem Umgang bestehen! Wie gesagt, ich wünsche dir viel Kraft, du wirst sie brauchen! Hast du Unterstützung, durch Familie oder Freunde?
Liebe almond,
Du tust das richtige. Verdaue, verarbeite und schütze Dich und Dein Kind.
Dein Beitrag liest sich sehr klar und so, dass ich den Eindruck habe, dass Du sehr genau um die gesamte Problematik (co Abhängigkeit etc) weißt. Mach dir das zu nutze. Du liebst vielleicht nur die Illusion, die er wäre, würde er nicht trinken.
Bleib dabei zu gehen und bleib stark. Die Sehnsucht nach ihm hört auf. Die Liebe zu Deinem Kind nie. Hut ab, dass Du den ersten Schritt gegangen bist! Ich wünsche Dir alle Kraft die Du brauchst!
Mach Dir bitte klar, auch wenn er nach Eurem Sohn fragt, kann das nur ein Vorwand sein, um an Dich ranzukommen. Er kann auf sein Umgangsrecht bestehen, nur um Dich (betrunken oder nüchtern) dann zuzutexten. Du solltest also auf jeden Fall Jugendamt oder Kinderschutzbund einschalten, sobald er den Umgang einfordert und Dich begleiten lassen. Dass die Polizei die Situation aufgenommen hat ist Dein Vorteil, damit lässt sich beweisen, dass er Dir gegenüber ausfällig werden kann. Der Umgang sollte also von Fachpersonen koordiniert und begleitet werden, triff Dich blos nie mit ihm alleine und schon gar nicht in Deiner häuslichen Umgebung.
Außerdem ist es auch sinnvoll, wenn jemand mitbekommt, wenn er die Umgänge mit Fahne oder auffälligem alkoholisiertem Verhalten wahrnimmt. Das ist selbstverständlich nicht im Sinne des Kindeswohls.
Genauso gut kann es sein, dass er dann das Interesse am Kind wieder verliert, wenn er merkt, er kommt ohne Dritte nicht mehr an Dich ran.
Huhu, ich kann dich gut verstehen und habe etwas Ähnliches erlebt. Ich habe mich nach 10 Jahren und 2 Kindern getrennt, nachdem ich auch wirklich alles versucht hatte um zu helfen. Ich hab mir nach der Trennung sprichwörtlich Scheuklappen aufgesetzt und hab mich nur darum gekümmert, dass für die Kinder und mich alles läuft. Es war die richtige Entscheidung. Das ist nun 3 Jahre her und mittlerweile verstehen mein Ex Mann und ich und sehr gut. Er hat von sich aus vorgeschlagen Unternehmungen mit den Kindern mit mir gemeinsam zu machen, hat sein Problem erkannt und sich Hilfe gesucht. Wenn er schlechte Phasen Hat, hält er sich von uns fern. Die werden aber weniger und ich denke er kann es schaffen. Denke an dich und dein Baby und baue dir ein Leben für euch auf, dass ihr gemeinsam meistert. Du kannst stolz sein diesen Schritt zu gehen, es ist nicht einfach. Und mach dein Handy nachts aus, es gibt nichts schlimmeres als sich abends noch über sowas aufzuregen und nicht abschalten zu können.
Du hast ihm viele Chancen gegeben und bist im richtigen Moment ausgestiegen.
Alles Gute für dich und dein Baby.
Hallo.
Das Jugendamt hab ich auch informiert und die schrieben mir, dass es definitiv der richtige Weg war zu gehen.
Bisher kam nur SMS vom KV, in der er hofft, dem Kleinen geht es gut. Dieses "hofft" ist so typisch für den KV.
Dem Kleinen geht es sehr gut. Und er ist total fröhlich und entspannt seit wir vom Alkhaus weg sind.
Im Nachhinein vermute ich zum Alkohol noch schwere psychische Probleme. Er hat keine Freunde und war extrem eifersüchtig auf seine eigenen Kinder. Wenn der große Sohn zum Umgang war, hat dieser sich nur an mich gewendet und vor seinem Papa Angst gehabt.