Hallo zusammen,
ich möchte ganz kurz meine Gedanken und mein Vorhaben hier niederschreiben und eventuell ein paar Meinungen dazu erfahren.
Ich bin mit meinem Partner 1,5 Jahre zusammen. Ich bin ganz kurz nach dem Kennenlernen schon zu ihm gezogen, in seine Wohnung. Auch wurde ich recht schnell (ungeplant) schwanger. Er wollte eine Abtreibung und da ich mich mit diesem Gedanken nicht anfreunden konnte hat er mich mit Worten ziemlich fertig gemacht und mich der Tür verwiesen. Ich bin zurück in die Stadt aus der ich kam. Er hat sich mehr oder weniger entschuldigt und mich wieder zurück geholt. Er meinte, er freue sich auf eine kleine Familie. An seiner Art mit mir umzugehen hat sich dennoch nichts geändert. Er ist der Verdiener, ihm gehört die Wohnung, er kommt für die "Familie" auf. Und das gibt er mir jeden Tag auf´s neue unmissverständlich zu verstehen. Ich bin ja nur zu Hause auf dem Sofa, bisschen Baby schaukeln und den Haushalt erledigen. Jeden Tag auf´s neue darf ich mir anhören, das ich ja einen Hausfreund habe und fremdgehe. Mindestens 1x die Woche soll ich doch zu meinem anderen ziehen. Ich habe keinen anderen Mann, ich habe hier nicht einmal andere soziale Kontakte. Nichts. Ich muss mir das jeden Tag geben und er findet sein Benehmen offensichtlich völlig normal. Ich habe versucht dagegen anzureden. Ich habe versucht es zu ignorieren. Nichts davon klappt. Es kommt kein liebes Wort, gar nichts. Vor 2 Wochen sollte ich wieder einmal ausziehen, es sei ihm auch völlig egal wohin ich ziehe. Es wäre ihm offensichtlich auch egal, das ich mit einem 6 Monate alten Baby völlig mittellos und ohne Unterkunft auf der Straße stünde. Er sagt so schön: "Dein Ding".
Mein (Basis-)Elterngeld und das Kindergeld gehen auf sein Konto, weil er der Meinung ist, er zahlt ja alles, da ist das gerechtfertigt.
Ich fühle mich hier nicht zu Hause. Jeden Tag muss ich damit rechnen das ich raus geworfen werde. Es gibt kaum einen glücklichen Moment. Ich bin mittlerweile schon froh, wenn ich einen Tag lang mal keine böse Whatsapp-Nachricht ernte, wenn er auf der Arbeit ist. Dann ist der Tag für mich schon ein guter Tag. Ich kann nicht mal eben zu Freunden oder bei der Familie unterkommen. Ich stehe dann tatsächlich ohne alles, allein auf der Straße.
Jetzt habe ich mich beraten lassen, ich muss dem irgendwann sicher eintretenden Desaster zuvorkommen. Ich suche mir eine Wohnung und werde ihn dann, wenn alles organisiert ist vor vollendete Tatsachen stellen. Würde ich jetzt schon sagen, das ich keine Zukunft mehr sehe, stünde ich noch heute Abend auf der Straße. Ich muss wirklich erst alles organisiert haben. Anders ist es einfach nicht machbar.
Es gibt Momente, da schäme ich mich für meine Lage. Mir kommen Zweifel ob ich das richtige tue. Es fehlt mir hier ja an nichts (materiell gesehen). Bis auf Liebe, Geborgenheit und Verständnis. Dann bin ich wieder voller Tatendrang und hoffe, dass das was ich tue alles gut wird.
Ich werde verzichten müssen, mich einschränken müssen, aber ich denke, ich werde dann glücklicher und freier sein. Oder sollte ich mich irren? Muss ich das aushalten?
Vielleicht kennt jemand eine solche Situation und hat vielleicht ein paar Tipps oder aufbauende Worte?
LG
Trennung - hin- und hergerissen
Hi
Es tut mir leid das du in so einer Situation bist, gerade mit einem kleinen Kind ist das noch einmal etwas komplizierter. Deine Entscheidung zur Trennung ist aber die richtige. Auch wenn er dir materiell alles bietet hast du mehr verdient. Liebe ist mehr wert als alles Geld der Welt. Deinen "Plan" erst alles vorzubereiten ist auch richtig. Würde ich wahrscheinlich ähnlich machen. Am besten versuchst du irgendwie Geld beiseite zu schaffen. Nach der Trennung muss er dir Unterhalt für das Kind bezahlen. Dann Kindergeld, evtl Elterngeld und aufstockend Geld vom Amt. Klar muss man paar Abstriche machen, aber das ist es allemal Wert um aus so einer Situation zu kommen. Ich wünsche dir alles gute auf diesen Weg und das du das glück und die liebedienre dich und deine Tochter findest was euch zusteht!
Lg
Lalilu
Ich würde es genauso machen. Einen Monat bestimmen, ab dem das Geld auf dein Konto geht und gehen. Er ist dem Kind und Dir zu Unterhalt verpflichtet.
Vorsicht allerdings: wenn ihr gemeinsames Sorgerecht für das Baby habt, muss er mit dem Auszug des Kindes einverstanden sein. Lass dich da bitte beraten.
LG
Da bekomm ich ja Beklemmungen beim Lesen.
Geh! Bitte! Das hat kein Mensch verdient.
Wenn ihr kein gemeinsames Sorgerecht habt, dann geh bitte zurück in deine Stadt, wo du soziale Kontakte hast.
Tu dir und dem Baby das nicht an!!!
Kopiere alle Unterlagen und bringe sie an einen sicheren Ort.
Ganz viel Mut, Wut und Kraft wünsche ich dir!!!
Hi,
Ich finde deine Situation ehrlich gesagt sehr unschön. Du hast überhaupt kein sicheres Gefühl in deiner Beziehung. Dieses hin und her in seinen Äußerungen. Keine feste Basis für dich und dein Kind. Immer diese Ungewissheit was dein Partner sich wieder für hinrissige Geschichten über dich ausdenkt. Mir wäre das zu anstrengend. Da kommt nie Ruhe in die Beziehung. Auch seine hinterwäldliche Einstellung - er verdient, du putzt und kochst und betüdelst das Kind - würde mir persönlich sehr gegen den Strich gehen. Eine Familie ist eins, da gibt es keine Klassenunterschiede. Jeder packt mit an. Wenn du Elternzeit hast ist klar, dass er der Hauptverdiener ist und du viel zu Hause erledigen kannst. Aber von vorn herein in die Schiene geschoben zu werden, neeee mega altmodisches Denken. Fehlt nur noch das Essen aufm Tisch, wenn er heim kommt und das Bier fürn TV.
Ich denke für deine Seele, Selbstbewusstsein, dein Baby und endlich ein harmonisches sicheres Umfeld zu haben, kommst du besser du gehst deinen Weg allein. Das du mal zur Ruhe kommst. Dein Kind merkt dieses angespannte Verhältnis auch. Was er macht ist sehr dominant und seelisch nicht auf Dauer aushaltbar.
Ich bin eher der Verfechter des kämpfens in einer Beziehung, aber hier läuft nix. Das alles nur Dauerstress.
Lg Schuggi
Hallo,
du tust absolut das Richtige, wenn du deinen Auszug und alles damit verbundene vorbereitest und organisierst!! Und dann: Nix wie weg!
Lass dich bitte nicht nochmal von ihm umstimmen oder unterkriegen.
Bestimmt hast du da keine ganz einfache Zeit vor dir. Aber du wirst das schaffen! Und dann kommen auch wieder andere Zeiten und irgendwann wirst du rückblickend sagen: Gottseidank hab ich das damals so gemacht!
Scheue dich nicht, alle Hilfe in Anspruch zu nehmen, die du bekommen kannst.
Denn so kann man nicht leben. Du müsstest dich komplett für ihn aufgeben und dazu noch richtig mies behandeln lassen. So wie er dich behandelt - das musst du dir nicht gefallen lassen, so geht man nicht mit seinen Mitmenschen um!
Mein Rat geht sogar soweit: Schaff dir jetzt schon unauffällig Bargeld beiseite!
LG
Vielen lieben Dank für eure Beiträge. Ja, es ist wirklich eine nicht endende Anspannung.
Ich hab ihn mehrfach gefragt ob er das normal findet wie er mit mir umgeht, aber eine Antwort werde ich wohl wie auf so viele andere Fragen nie bekommen.
Bargeld an die Seite zu schaffen ist leider mehr als nur schwierig. Von was auch.
Aber ich werde trotzdem nicht aufgeben und alles probieren um dem ein einigermaßen friedliches Ende zu setzen.
Nochmals ganz lieben Dank.
IOch hatte schon befürchtet, ich sehe die Sache nur so verfahren. Aber wenn ihr es ganz unabhängig davon auch so empfindet, dann kann ich so falsch ja nicht liegen.