Kinderpsychologe wegen Trennung

Weiß nicht, ob ich hiermit im richtigen Forum bin, hab den Beitrag daher auch bei Kindergartenalter rein gesetzt.

Ich habe mich vor zwei Jahren von meinem Mann getrennt und stecke immer noch im Scheidungskrieg.
Mein Mann hat auf alleiniges Sorgerecht geklagt (zweiter Gerichtstermin ist im August).
Seit ich einen neuen Partner habe (seit fast einem Jahr) versucht mein Ex unseren Sohn (letzte Woche 4 Jahre alt geworden) zu beeinflussen.

Der Kleine ist jedes zweite We bei seinem Vater und zusätzlich 7 Wochen im Jahr.
Seit ein paar Monaten weint der Kleine Sonntag nachts wenn er bei seinem Papa war im Schlaf. Wenn er dann aufwacht, dann erzählt er, daß Papa sagt, wir müssen zu ihm ziehen, mein Partner (der von dem Kleinen sehr geliebt wird) sei doof, ...
Dem Kleinen geht es von Wochenende zu Wochenende schlechter. Der Psychologin vom Gericht war das ziemlich egal. Sie meinte nur, daß es schlimmere Fälle gibt.

Jetzt haben wir vom Arzt eine Überweisung zum Kinderpsychologen bekommen.
Hat von euch jemand Erfahrungen damit gemacht?
Wie läuft das da ab?

Bin für alle Antworten Dankbar!

Schöne Grüße,
Vivi

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Grundsätzlich ist es gut, wenn Dein Kind Hilfe bekommt. Unabhängig davon würde ich mich von einer versierten Anwältin beraten lassen.

Gruß

Manavgat

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Danke für die Antwort.Bei einer Anwältin bin ich deshalb schon und das alles zieht sich schon 1 1/2 Jahre hin.

Schöne Grüße,
Vivi

2

Hallo Vivi,

nun, daß ist so ne heikle Frage. Weil's wirklich drauf ankommt, an welchen Psychologen du gerätst.

Ich hab das Ganze auch schon mal durchgemacht, ist allerdings jetzt 6 Jahre her. Oder auch 8 Jahre, die "Schose" hat sich nämlich über 2 Jahre hingezogen.

Mein Ex-Mann wollte zwar nicht das alleinige Sorgerecht, aber es gab permanent Stress mit dem Besuchsrecht.
Getrennt hatten wir uns, da war unsere Tochter grad mal 1 Jahr alt. Am Anfang wollte er KEINEN Umgang, weil er "Zeit für sich" brauchte #kratz
Als mein Kind dann knapp 2 war, hat er sich dann wohl dran erinnert, irgendwie Vater zu sein und wollte vollen Umgang, ganz allein ohne Annäherung oder so.
Warum? Na, ich habe einen neuen Partner gefunden und ihm kam das zu Ohren... Verletzter Stolz ....
Nun.... die Kleine hatte ihn so ziemlich "vergessen", weil ein Foto allein sagt einem Kleinkind nix. Da fremdeln's ja sowieso mit jedem, der ihnen nicht ständig nahe ist.
Das Jugendamt hat entschieden, daß zunächst eine langsame, sanfte Annäherung stattfinden muß - und weil er mit mir allein das nicht tun wollte, fand immer ein Treffen mit so einer Sozialarbeiterin statt. Und natürlich auch mit mir, die Kleine wär sonst vor Angst ausgeflippt.
Solange die und ich dabei waren gings dann auch ganz gut, aber so richtig gewöhnen konnte sie sich auch nicht und es gab immer eine riesen Brüllerei, wenn er sie UNBEDINGT allein mitnehmen wollte.
Ich war dann begleitend auch bei einer Kinderpsychologin, weil ich echt Angst hatte, daß mein Kind noch einen Knacks von der belastenden Situation kriegt.
Aber so richtig viel hat's jetzt ehrlich gesagt nicht gebracht, bei jedem Abholversuch gabs neue Krisen, obwohl ich wirklich alles versucht hab, um ihr die Panik zu nehmen und nicht gegen die Vater-Kind-"Beziehung" eingestellt war.
Nun ja - mein Ex ist dann im Laufe der Zeit umgezogen, hatte einfach so ca. 40 km zu fahren bis zu uns - hatte dann auch eine neue Freundin und dann kamen ständig kurzfristige Absagen, warum er den Termin nicht wahrnehmen könne ect.
Und als unsere Tochter dann 3,5 Jahre war, hat er mir schriftlich von seinem Anwalt mitteilen lassen, daß er auf sein Besuchsrecht verzichten möchte.
So - und ab dem Moment, wo dieser immer wiederkehrende Druck von der Kleinen genommen war, war mein Kind wieder das Fröhlichste von allen - keine Spur von Knacks ect.

Tja - so war das bei mir..... möchte nun nicht sagen, daß ein Kinderpsychologe nix bringt, die versuchen ja schon, anhand von Spielen nach dem Seelenzustand der Kids zu forschen und auch zu helfen - aber so ne Sitzung einmal die Woche.... ich denk einfach, da ist es schwer, sich ein echtes Bild zu machen.

Das einzige, was deinem Kind hilft ist, daß sich für IHN die Situation entspannt.
Die ewigen Manipulationen durch deinen Ex machen dein Kind nur krank - das muß unbedingt aufhören.
Also kuck dich um einen fähigen Psychologen um (vielleicht kann dir jemand einen guten empfehlen) und erklär ihm genau die Situation.
Auch das die Gerichts-Tante kein offenes Ohr für eure Sorgen hat und lass dir ein aussagekräftiges Gutachten erstellen. Dauert ein paar Wochen - klar - aber kann beim Gerichtstermin ausschlaggebend sein.
Dein Anwalt sollte dem Gericht dringend und zügig mitteilen, daß von eurer Seite aus ein Gutachten eines Kinderpsych. erstellt werden soll, dann wird der Termin vor Gericht normalerweise aufgeschoben.

Oh mann - bei mir ist's wirklich schon lange her, aber ich krieg immer noch ne Wut, wenn ich so zurückdenke.
Hoffe sehr, bei dir und deinem Sohn wird alles gut. Wie bei mir ;-)
Ich bin mittlerweile wieder verheiratet (mit dem Partner, den ich damals 1 Jahr nach Trennung kennengelernt hatte...) und wir erwarten gerade unser 2. gemeinsames Kind.
Meine Große ist für meinen jetzigen Mann wie sein eigenes und wir sind heute eine "stinknormale" Familie - ohne Stress!

Ach ja - ich vergaß noch..... ich habe auch damals dann das alleinige Sorgerecht bekommen und meine Tochter trägt heute einen Doppelnamen (von meinem jetzigen Mann und meinem Ex - in dieser Reihenfolge..)
Ich habe ihr nie ihre Herkunft verschwiegen, sie weiß sehr wohl, daß mein Mann nicht ihr leiblicher Vater ist, aber für sie ist er halt ganz einfach der Papa, und das ist gut so.

Drück dir alle #pro die's so zu drücken gibt und hör nie auf, für das Wohl deines Kleinen zu kämpfen.

Viel Kraft und LG,

Jennifer

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Danke für deine Antwort.
Die hat mir echt Mut gemacht!

Schöne Grüße,
Vivi