Mein Freund und ich (bin 40) haben uns vor vier Wochen nach 5 Jahren getrennt, weil ein Zusammenleben so nicht mehr möglich war. Er (32) hat seit ca. 8 Jahren eine Angststörung und Depression seit dem Tod des Vaters. Damit verbunden sind Stimmungsschwankungen und Aggressionen, er kann schon einige Jahre nicht mehr arbeiten. Generell ein schwieriger Charakter, herrisch, der sich schnell ungerecht behandelt und unverstanden fühlt und dann laut und gemein wird bzw mit Sachen wirft, wenn es Streit oder Konflikte gab. Diese Probleme bestanden auch schon seit seiner Kindheit. Auch ein Alkoholproblem ist/war immer wieder da. Dazu kommt Geltungsbedürfnis bei anderen Frauen. Immer wieder hat er im Internet nach neuen Bekanntschaften gesucht, die ihn und seine Krankheit verstehen. Das habe ich jahrelang auch, habe ihm geholfen, adäquate Therapie zu finden, habe ihn immer unterstützt. Am Anfang war ich die Frau, bei der er angekommen ist, er wollte sein Leben auf die Reihe bekommen. Es lief die ersten beiden Jahre gut, waren verliebt auf einer Wellenlänge, er hat sich im Haushalt eingebracht und ich hatte die Hoffnung, dass er mit Therapie wieder ein "normales" Leben führen kann. Dennoch ging er vor drei Jahren fremd, kam dann aber kurze Zeit später reuig wieder. Habe ihm verziehen. Im letzten Jahr hing er jeden Tag stundenlang an seinem tablet und war bei facebook und Depressionsgruppen aktiv. Kein Antrieb zu sonstigen Aktivitäten (ausser seinen Therapiesitzungen) geschweige denn Mithilfe zuhause. Nun hat er bereits zwei Wochen nach der Trennung wieder jemand Neues, habe es durch Zufall herausgefunden. Vermutlich geht es aber schon länger. Eine Frau Anfang 30 (noch verheiratet, der Ex wohnt noch bei ihr) mit einem jetzt 11jährigen Sohn, die er aus Schulzeiten kennt. Mit ihr unternimmt er jetzt Dinge, die er angeblich aufgrund seiner Angst mit mir nie gemacht hatte, obwohl ich versucht habe, ihn dazu zu animieren, z.B einige Tage zusammen wegfahren, Zelten oder auf Konzerte gehen. Ich bin aus allen Wolken gefallen und am Boden. Meine Freunde sagen, dass es gut ist, dass wir getrennt sind und der Streit und psychische Terror ein Ende hat, dennoch frage ich mich, ob diese neue Beziehung eine Zukunft hat. Er sagt, er will neu anfangen und sich ändern, aber seinen schwierigen Charakter kann er auf Dauer ja nicht verstecken. Aussedem dauert es noch ein paar Monate bis er aus unserer Wohnung auszieht, er will dann mit ihr und dem Sohn eine neue gemeinsame Wohnung beziehen. Natürlich bin ich eifersüchtig, da die Neue ja vermeintlich eine "bessere Version" meines Partners bekommt. Gleichzeitig läuft auch immer wieder was bei uns (meist auf seine Initiative hin) sowohl in der Zeit als ich noch nichts von ihr wusste, als auch jetzt, da wir noch zusammen wohnen. Bis vor kurzem wollte ich ihn noch zurück, aber ich denke, da wird sich nie mehr etwas ändern und es ist Zeit, den Absprung zu schaffen und ihn sein Leben leben zu lassen. Kann mir jemand helfen, das besser zu verstehen, was hier passiert ist? Wie gehe ich am besten damit um? Wie schliesse ich damit ab? Danke für die Meinungen!
Trennung des psychisch kranken Freundes wegen anderer Frau mit Kind
Aus den Augen aus dem Sinn! Wenn ihr euch nicht umgehend räumlich trennt wird das nichts.
Ob seine neue Beziehung eine Zukunft hat, braucht dich nicht zu kümmern. Vielleicht tut ihm die neue Frau auch gut? Vielleicht auch nicht.
Hm... ich glaube ich kann dich schon verstehen. Du fragst dich, so wie ich das verstanden habe, warum Du bemüht warst und diese Anstrengungen keine Früchte getragen haben und warum es bei der Neuen anscheinend besser läuft? Hab ich das richtig verstanden?
Natürlich kann es sein, dass er wieder in alte Muster fällt. Vielleicht tut ihm die neue Dame, die Verantwortung für das Kind ja auch gut. Wenn er depressiv ist, war schlägt bei ihm vielleicht gerade irgendwas an. Man weiß es nicht?!? Mich würde das vielleicht auch wurmen. Im Prinzip wirst Du darauf aber keine Antwort bekommen und vergeudest deine Energie.
Ich hoffe, Du schläfst nicht mit ihm. Das ist quasi selbstverletzendes Verhalten in eurer Situation und Konstellation.
Alles Liebe
Ja, marabuu, so ähnlich ist es. Am Anfang ist immer alles schön, auch mit der Neuen wird irgendwann der Alltag einkehren. Durch seine Angstzustände ist er immer unzufriedener geworden, hat mittlerweile Betreuung und bekommt aufgrund Schulden sein Geld nun eingeteilt. Er fühlt sich abhängig, auch wenn er das alles verursacht hat. Ich glaube, er hat einen Ausweg aus diesem Zusammenleben gesucht. Er wurde unausstehlich und gemein zu mir, ich hab mich gewehrt und gesagt, dass ich mir das so nicht mehr vorstellen kann. Da er nicht allein sein kann, wurde der Ersatz schnell gefunden und hofft nun auf Hilfe von ihr. Gut möglich, dass er in alte Muster zurückfällt, für ihn ist es hoffentlich ein Lernprozess. Bei mir wird es sicher noch eine Weile dauern, bis ich es verkraftet habe, aber im Endeffekt werde ich sicher froh sein, dass es so gekommen ist.
Also denk mal zurück an eure erste gemeinsame Zeit. An die ersten zwei Jahre die du oben beschrieben hast. Wie war er da? Natürlich, verändert! Das hält aber immer nur eine kurze Zeit an. Auch bei ihr wird er sich irgendwann negativ ändern. Ich glaube nicht das er das ewig durchhält.