Hallo an Alle!
Kurz zu meiner Situation:
Ich bin 28 Jahre alt, mein Mann ist 27 und wir sind seit ca. 6 Jahren ein Paar, davon 3,5 Jahre verheiratet. Wir haben 2 Söhne 3 und 1,5 Jahre alt und haben vor 2 Jahren ein Haus gekauft, das wir monatlich abzahlen.
Seit längerer Zeit hat sich unsere Beziehung stark verändert. Mein Mann und ich haben ständig Differenzen, da mir bestimmte Dinge wichtiger sind als ihm. So kommt es z. B. dass ich, als Emotionsbombe mit einem Mann als Eisklotz nur aneinander gerate.
Wenn mir bestimmte Themen oder Dinge wichtig sind oder mich Worte oder Taten von ihm verletzten, steht er jedes mal da und sagt die gleichen Sachen dazu: "hm... Aha.... Ich kann das eh nicht mehr ändern, da musst du damit leben"
Das macht mich wahnsinnig, wütend und traurig. Denn er hat recht, dass man gesagtes und getanes nicht mehr rückgängig machen kann, aber was ich mir wünsche, wäre Verständnis und Trost, mal eine Entschuldigung, wenn er einen Fehler begangen hat.
Das kann/macht er aber nicht und das hat mich von mal zu mal kaputter gemacht und weiter von ihm weg getrieben.
Ich bin ein Mensch der ALLES und ständig kommuniziert. Was mir gefällt, was mich stört, mich verletzt und über welche Konsequenzen ich nachdenke. So weiß er über all meine Gedanken bescheid.
Seit ca. Einem 3/4 Jahr denke ich auch über die Trennung nach. Wir wollten eine Paartherapie angehen, haben den Termin aber dann abgesagt weil es zu diesem Zeitpunkt wieder ohne Streit klappte. Er findet aber eigentlich die ganzen Therapien seien nur für Leute die einen "an der Waffel" haben. Sowas ärgert mich natürlich auch, weil es ja nicht stimmt. Ich bin jetzt seit letzter Woche selbst für mich alleine in Therapie, telefonisch, und möchte für mich wissen, was ich jetzt tun soll.
Ich habe Angst vor dem Schritt der Trennung und überlege, für die Kinder und ihn, erstmal eine Auszeit zu verhängen. Aber wo soll er denn hin? Wie geht es meinen Kindern damit? Ich denke nur noch darüber nach, wie er sich dann fühlt, wenn ich den Schritt gehe, wo er hin geht zum Wohnen und ob er dann sicherlich denkt, ich hätte ihm alles genommen.
Was denkt ihr darüber? LG
Erst mal Abstand oder gleich Trennen
PS: Dazu kommt natürlich auch meine Finanzielle Angst. Ich bin aktuell auf Job suche nach der Elternzeit und habe auch bald ein Vorstellungsgespräch, aber damit kann ich mir eigentlich keine Wohnung leisten, wenn ich nur halbtags arbeite 😔
Sein Verhalten wird sich vermutlich nicht geändert haben, nur dich ärgert es zusehens?
Meine Erfahrung und Empfehlung: Er wird sich nicht ändern. Muss er auch nicht. Du musst deine Erwartungshaltung verändern und damit leben, dass er nun einmal nicht so ist wie du. Vermutlich nervst du ihn mit deinen ewigen Emotionsgeschwafel auch und trotzdem lebt er damit und erträgt es, vermutlich, weil er dich liebt!
Wenn du weißt, wie er ist, warum gelingt es dir nicht, damit zu leben, dass er nun einmal nicht über Gefühle etc. spricht?
Ich glaube auch nicht, dass eine Therapie hilft. Diese verändert ihn nicht und eine Therapie hat nur Erfolg, wenn man freiwillig daran teilnimmt.
Vermutlich haben sich deine Gefühle ihm ggü. verändert, die Liebe ist nicht mehr so stark, deshalb nerven dich seine - schon immer da gewesenen - Unzulänglichkeiten heute mehr als früher. Daran solltest du arbeiten.
Alles Gute
Meine Erfahrung ist leider auch, dass man Männer nicht ändern kann! Man muss sie so akzeptieren wie sie sind und sich damit arrangieren.
Ansonsten Trennt sich einer von beiden auf kurz oder lang weil die ewigen Diskussionen nicht aufhören.
Wenn er sich jetzt zb trennen will weil er eine Frau gefunden hätte, die ihn so nimmt wie er ist, würdest du wahrscheinlich doch auch kämpfen und ihn so akzeptieren wie er ist nur damit er bei dir bleibt oder nicht? Wieso kannst du das nicht jetzt schon machen.
Wenn du nur mit ihm zsm bleiben willst, wenn er nicht mehr so ist, wie er ist, dann trenne dich wirklich lieber, denn dann passt es einfach nicht!
Ich denke, ihr seit zwei Extreme. Er ist eher der Typ, welcher Dinge als gegeben hinnimmt und du der emotionale Typ.
>>Ich bin ein Mensch der ALLES und ständig kommuniziert. Was mir gefällt, was mich stört, mich verletzt und über welche Konsequenzen ich nachdenke<<
Damit muss man auch erstmal klarkommen. Das stelle ich mir auf Dauer wirklich sehr anstrengend vor, daher würde ich nicht nur ihm den schwarzen Peter zuschieben. Ständig alles zu kommunizieren und analysieren, kann unheimlich anstrengend sein, da sehe ich genauso Handlungsbedarf bei dir.
Von daher würde ich es wirklich nochmal mit einer Paartherapie versuchen. Ist er nicht bereit dazu, dann eine Einzeltherapie für dich, denn irgendwo her kommt ja auch dein Bedürfnis nach diesem starken emotionalen Geltungsdrang.
Hey!
"Ich denke nur noch darüber nach, wie er sich dann fühlt, wenn ich den Schritt gehe, wo er hin geht zum Wohnen und ob er dann sicherlich denkt, ich hätte ihm alles genommen."
Naja, musst du nicht. Er kann immer noch einen Schritt auf dich zugehen und bspw seine Meinung zur Paartherapie ändern. Alles eine Frage der Prioritäten. Wenn er das nicht möchte, nimmt er eine Trennung doch in Kauf.
Es ist letztlich auch seine Entscheidung. Vielleicht solltest du ihm signalisieren, dass das bequeme Leben ggf bald zu Ende ist. Das wäre auch für ihn eine Möglichkeit, ggf noch aus dem Quark zu kommen. Vielleicht nimmt er dich gerade einfach nur nicht ernst.
Liebe Grüße
Schoko
Man sollte schon mal festhalten, dass sie ihm nicht einfach mal so "alles nehmen kann".
Weder kann sie ihm des Hauses verweisen, noch kann sie einfach die Kinder packen und gehen!
Ich habe jetzt eine ganze Weile darüber nachgedacht und je länger, desto eher kann ich ihn verstehen.
Vollzeit arbeiten und zwei Kleinkinder Zuhause, dazu der Druck funktionieren zu müssen und eine Frau im Nacken die nach eigener Aussage jede Kleinigkeit ausdiskutieren muss und hochgeht wie eine emotionale Bombe.
Irgendwann ist auch mal gut. Da würde ich schon mal die Frage stellen, ob da auch seine Bedürfnisse gesehen werden, vermutlich eher nicht.
Ein Partner hat nicht die Funktion eines Seelenklemptners oder Boxbeutel für Frustabbau und ganz ehrlich, irgendwann sind da auch die Ressourcen und Geduld erschöpft.
Ich sehe da nicht einen armen Mann und eine böse Frau, die ständig hochgeht wie eine Bombe, sondern ein Paar, das nicht harmoniert und grundsätzlich anders tickt. Da verletzt, glaube ich, ständig der eine den anderen.
Sie hat eine Paartherapie vorgeschlagen, um auf einen Nenner zu kommen, er hält davon nichts.
Letztlich ist das der Moment, in dem sie die Karten auf den Tisch legen kann. Er kann überlegen, ob er daran arbeiten will oder sich trennen.
Letztlich akzeptiert er dann die Trennung.
Letzteres kann auch für beide eine Chance sein.