Plötzlich soll alles vorbei sein!?

Guten Tag,
ich bin 40 Jahre alt und stehe gerade vor einem Trümmerhaufen.
Im August diesen Jahres wären wir 6 Jahre verheiratet.
Vor 4 Tagen meinte mein Mann er liebt mich nicht mehr, er hat gar keine Gefühle mehr für mich.

Wir sind im großen und ganzen sehr Harmonisch mit einander umgegangen.

Klar gab es auch Mal kleine Streitigkeiten aber nicht so das ich sehen konnte das ihm etwas bestimmtes wohl so sehr belastet hatte.

Unser gemeinsamer Start passierte damals sehr schnell.
Wir verliebten uns und kurz darauf wurde ich schwanger (laut Ärzten hätte es gar nicht passieren können).
Er freute sich darum noch mal mehr auf unser gemeinsames Kind.
Auf der Hochzeit meiner Schwester machte er mir dann einen Heiratsantrag, da war ich bereits schon hochschwanger.
Nur 5 Monate später heirateten wir dann.
Seine Aussage war damals er heiratet mich aus Liebe und nicht aus Pflichtgefühl.
Ich sagt JA weil ich in Liebte & auch immer noch Liebe, da gab es für mich auch keine anderen Gedanken!!!

Als ich ihn kennenlernte erzählte er mir relativ schnell was mit ihm los ist.
Er hat einige Krankheiten die im immer wieder runterziehen und es leider auch bis heute nicht die Wirklich richtige Medizin für ihn gibt!
Es kommen auch immer wieder Mal Dinge mit hinzu. Er hat dann auch fassen wo es im körperliche sehr schlecht geht.
Er glaubte schon damals das er nicht alt werden würde.
Ich stand im von Anfang an zur Seite, habe ihn getröstet sowie ihn versucht auf zu bauen!
In diesen Situationen hatte ich immer das Gefühl das ich es schaffen konnte und Geschaft habe.

Das ich ihn aufbauen kann und er es sich auch wünscht mich unterstützend an seiner Seite zu haben.

In den letzten Wochen und Monaten ist viel auf ihn eingeprasselt.
Alter Job ist nicht mehr Zukunft sicher und wohl fühlte er sich dort auch nicht mehr.


Also muss ein neuer Job her, super auch noch ein Job auf den er richtig Lust hat und dann kämmen auch schon die Zweifel!
Schaffe ich das den, bin ich gut genug für diese Firma.
Und dann noch so viele neue Fremde Menschen und Maschinen und sowieso.
"Ich könnte nur Wochende bei meiner Familie sein.
Da verliert man sich doch!!!
Oder aber klammern sie dann zu sehr?"
Aber egal ich will diesen Job unbedingt!!!
(Es sind noch 2 Monate bis es in der Firma los geht)
Dann gibt es auch noch ein Problem mit unserem Sohn.
Er war immer etwas Entwicklungs verzögert hat aber einen hohen IQ, der Verdacht liegt beim Autismus.
Seid ein paar Wochen ist der kleine in einer Klinik um dem auf der Spur zu gehen.
Das geht ihm alles so nah, er malt sich das schlimmste aus was mit ihm sein könnte.
Ich dagegen bin ein eher optimistischer Mensch, also Versuche so weit es geht immer positiv nach vorne zu schauen.
Er wirft mir jetzt vor ich sein nicht besorgt um unser Kind und das mit doch alles egal sei!

5 Wochen ist unser Kleiner nun schon in der Klinik.
Viele Tests wurden bereits gemacht aber so richtig wissen sie nicht was sie für eine Diagnose stellen können und möchten ein MRT von seinem Kopf machen unter Vollnarkose (für mich ein Alptraum).
Mein Mann glaubt sie finden da auf jeden Fall etwas ganz schlimmes in seinem Kopf!
Wenn ich sage ich habe Angst vor der Narkose bin ich eine schlechte Mutter wie ich davor Angst haben kann. Wichtiger ist doch das wir endlich wissen was da in seinem Kopf ist!!
Aber niemand hat gesagt das da was ist, die Ärzte wollen nur ausschließen da was bei könnte.
Er will es nicht verstehen, er sieht alles schwarz!

Er hatte schon vorher angefangen sie etwas zu verändern, man hat ihm sein Stress mit Arbeit neuer Arbeit und seiner Krankheiten oft sehr angemerkt.
Habe mit ihm gesprochen aber kam schon da nicht mehr richtig an ihm ran.
Er sagte dann sowas wie es dann sein würde das wenn er soweit Weg wohnt (unter der Woche) und sich unsere Wege trennen würden ob er dann seinen Sohn regelmäßig sehen kann?
Ein Schock für mich!!
Ich fragte ihn wie er auf sowas kommt und warum er über so etwas nachdenkt.
Er meinte muss man doch machen und verstand nicht daß ich mir darüber bleibe Gedanken mache!
Ja aber warum sollte ich auch?
Ich hab ihn bei seiner Entscheidung unterstützt sich beruflich neu zu finden und ihm hier den Rücken frei zu halten.
Natürlich mit dem Gedanken das wir uns nach einer gewissen Zeit dort unten was neues zusammen aufbauen!
Ich ahnte nicht das die Gedanken ihn nicht mehr los lassen und nun kam der KNALL!

Vor vier Tagen dann eröffnete er mir er will eine Trennung. Es ist ihm alles zu viel!
Alte Arbeit, neue Arbeit, nicht zu wissen was mit dem Kind ist. Ich ja in seinen Augen auf einmal eine ganz schlechte Mutter sei!

Er meint er liebt mich nicht mehr, er hat keinerlei Gefühle für mich!
Im hat meine Nähe gefehlt, hat aber nie mit mir wirklich darüber gesprochen, ich habe es nicht so gespürt, Liebe ihn noch wie am ersten Tag und habe es ihm immer wieder gezeigt sowie gesagt!

Und er weiß daß er ein Arschloch sei!

Seine ganze Aufmerksamkeit liegt jetzt bei unserem Sohn für ihn und das ist der einzige Mensch auf der Welt den er Liebt!

Das alles macht mich natürlich sehr fertig, fühle mich gerade schuldig, nutzlos.

Ich vermute daß er in einer sehr tiefen Depression steckt.
Habe ihn bereits darauf hingewiesen daß man sich Hilfe holen könnte aber er blockt sofort ab.
Er meint er braucht keine Hilfe!

Im gleichen Moment sagt er aber dann " was macht das Leben für einen Sinn, alles ist scheiße, ich hab keine Lust mehr auf den ganzen Scheiß, ich will einfach weg - wenn ich nicht mehr da wäre dann wäre doch alles einfacher)

Bei mir klingeln die Alarm Glocken !!!!
Ich habe Angst das er sich was antut!!!!

Meine Abschlussfragen:

Ich habe die Vermutung daß dieser ganze Streß der ihm gerade umgibt ihm Glauben lässt das er gar keine Gefühle mehr für mich hat?
Also nicht nur für mich nicht mehr, er meinte auch seine Eltern (zu denen er ein sehr gutes Verhältnis hat) liebe er nicht mehr und ist auch in den Gedanken an ihnen Gefühlskalt!

Und will er wirklich eine Trennung?
Oder ist es ein Hilfeschrei?

Ich würde ihm so gerne Helfen aus seinem Leid.

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Klingt so, als hätte dein Partner ziemlich große psychische Probleme (und deiner Beschreibung entnehme ich, dass das eher ein chronisches Problem ist). Die Sache ist die... wenn er keine Krankheitseinsicht hat und keine Hilfe will, kannst du wenig machen. (Für eine Zwangseinweisung ist das aktuell zu wenig). Im Gegenteil: Wenn du versucht ihn jetzt auf Biegen und Brechen irgendwie zu retten oder zu heilen, wirst du auch bald auf dem Zahnfleisch gehen.

Ich würde dir raten, dich zurückzuziehen und dich auf dich und besonders auf deinen Sohn zu konzentrieren. Teile deinem Mann deine Sicht auf seine plötzliche Wesensveränderung mit und informiere ihn darüber, dass er dich jederzeit kontaktieren kann, wenn er seine Meinung ändert. Mehr kannst du, fürchte ich, nicht machen.

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Hallo, er hat auf jeden Fall Probleme, aber wenn er sich nicht helfen lässt, kannst du leider nicht viel machen. Akzeptiere erstmal einfach die Trennung. Vielleicht hilft es ihm, den Kopf freizubekommen. Lass ihn ziehen, diskutiere nicht mit ihm herum. Er will das jetzt haben, also soll er.
Versuche dich auf deinen Sohn und seine Untersuchungen zu konzentrieren, das ist im Moment wichtiger. Dein Sohn braucht dich jetzt viel mehr. Wenn dein Mann es nicht schafft, gerade jetzt bei dir zu bleiben, dann ist das traurig. Lass ihn ziehen, vielleicht bist du ohne ihn besser dran. Er muss selber einsehen, dass er Hilfe braucht.

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Es gibt durchaus solche Situationen, wo jemand die Trennung will, weil er deprimiert ist und deshalb keinen Sinn mehr in Dingen sieht. Auch nicht in der Beziehung. Und ein depressiver Schub kann auch durch Stress und Probleme ausgelöst werden. Ich hatte die Situation auch einmal mit meinem Ex-Mann. Obwohl er sich nicht wirklich trennen wollte, aber es tendierte dazu, dass er erst mal keine Gefühle mehr für irgendwen hatte.

Ich weiss nicht, ob er der Typ ist, der sich etwas antut. Und ich kenne mich leider nicht aus, wo du Hilfe holen könntest, weil ich selbst im Ausland lebe. Aber es wäre gut, wenn du ihn überreden könntest, dass ihr euch irgendwie Hilfe holt - für die ganze Situation, als Unterstützung. Vielleicht kannst du ihm das als eine mehr allgemeine Unterstützung verkaufen, so dass der Fokus nicht so auf ihm allein ist.