Kleinkind und Baby -- trotzdem Trennung?!

Hallo!

Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Mann zusammen (4,5 davon verheiratet). Wir haben eine fast 3jährige Tochter und ein 3 Wochen altes Baby.

Seit der SS mit Kind Nr. 2 denke ich immer wieder über eine Trennung nach. Dabei gibt es nur einen einzigen Grund dafür und den könnte man m. E. sehr leicht aus der Welt schaffen - wenn man denn möchte!
Die Sache ist die, dass mein Mann mich bei den Kindern und im Haushalt null unterstützt!!! Ich meine damit wirklich, dass er gar nichts macht - er hat die Große noch nie gewickelt, hat sie noch nie für die Kita fertig gemacht, sie umgezogen, sie gefüttert oder ihr was zu essen gemacht, in die Kita gebracht usw. Und wenn sie mal mit einem Bilderbuch zu ihm kommt oder etwas mit ihm spielen mag, dann stöhnt er gleich rum oder spielt nicht richtig mit (also bleibt z.B. beim "Verstecken spielen" im Sessel sitzen und fragt nur immer wieder in den Raum rein "ja, wo ist denn die Selina?" - aktiv mitspielen tut er aber nicht). Auch im Haushalt macht er nichts - wäsche waschen, putzen, essen kochen, einkaufen usw. muss alles ich machen! Immer wenn ich ihn um etwas bitte heißt es "nein, das kann ich nicht - mach du" (faule Ausrede - es sich zeigen lassen will er aber natürlich auch nicht). Er arbeitet Vollzeit (8 bis 17 Uhr) und ich habe bis zum Beginn des Mutterschutzes 75% (8 bis 15 Uhr) gearbeitet - es ist also nicht so, dass ich eh komplett zu Hause gewesen wäre oder so. Auch als es in der 2. SS Komplikationen gab und ich mich laut Arzt schonen sollte, hat er zwar immer wieder gesagt ich müsste mich mehr ausruhen, aber hat er mir mal irgendwas abgenommen oder die Kleine mal versorgt/beschäftigt? NEIN!

Auch jetzt mit dem Baby ist es genauso! Er ist offiziell 3 Monate in Papa-Elternzeit und was hat er bisher gemacht? Nichts! Keine einzige Windel gewechselt, ist nachts nie aufgestanden um die Flasche zu geben, trägt die Kleine auch nie, beschäftigt sich auch nicht mit der Großen usw. Ich muss mich den ganzen Tag alleine um ein Kleinkind und ein Baby kümmern und alles bitten um Hilfe wird ignoriert oder es heißt "ähh...ich muss jetzt leider ganz schnell was anderes machen - habe keine Zeit". Selbst wenn er sieht, dass ich in einer Sitation mit einem schreienden Baby auf dem Arm und einem quengelnden Kleinkind am Bein überfordert und im Stress bin, steht er einfach nur da und schaut zu, geht an seinen PC, schaut aus dem Fenster usw. Und wie gesagt: selbst wenn ichin auffordere kommt nichts von ihm!

Das war alles schon so oft zwischen uns Thema und ich habe es jetzt einfach so satt! Langsam habe ich sogar den Eindruck, dass es - selbst wenn er sich nun plötzlich ändern ändern würde - so oder so für uns zu spät ist. Er sagt immer er will mich unterstützen, aber im Grunde tut er es nie! Einige verstehen sicherlich nicht, warum ich ich mich nicht schon längst getrennt habe oder warum ich dann sogar noch ausgerechnet ein 2. Kind bekommen habe. Ehrlich gesagt weiß ich das selber nicht so 100%ig... Vielleicht weil ich tief in meinem Inneren doch irgendwie noch die Hoffnung hatte/habe, dass alles anders wird und wir die Familie werden die ich mir immer gewünscht habe (meine Familie ist sonst nämlich nicht so toll und durch und durch von Streit und Missgunst geprägt).

Ich musste das jetzt einfach alles hier mal loswerden... Gibt es hier vielleicht noch welche, die in einer "ähnlichen Beziehung" wie ich leben? Habt ihr die Trennung durchgezogen und wenn ja, wie und wann? Ich stelle es mir halt extrem schwierig vor alleinerziehend mit Kleinkind und Baby zu sein. Andererseits bin ich das ja auch jetzt schon wenn man es sich überlegt

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Hallo du Liebe :-)

Das klingt alles wahnsinnig anstrengend und ich bin überrascht, dass du das so lange schon mitmachst. Eigentlich hasse ich es, wenn die Frage gestellt wird, aber: Warum hast du noch eins mit ihm bekommen ? #zitter

Ich würde mich nicht noch um ihn als 3. Kind kümmern wollen bzw mit ansehen, wie er easy peasy sein entspanntes Leben weiterführt, während ich alles alleine mache.

Ich würde mich trennen... wie du schon sagst, Alleinerziehend bist du ja eh schon.

Alles, alles Gute und starke Nerven, egal in welche Richtung es geht ;-) #klee

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Ich denke ich habe mir bisher immer eingeredet, dass es "normal" ist, da ich auch aus einem recht traditionellen Elternhaus komme. Darüber hinaus habe ich immer gehofft, dass er sich ändert, dass er mit der Zeit mehr Interesse an den Kids bekommt und sich mehr kümmert usw. Außerdem liebe ich die Vorstellung einer "Familie" - bestimmt ist das auch ein Grund warum ich so lange daran festgehalten habe.

Ich liebe meine Kinder und bereue sie nicht. Auch nicht das zweite Kind, was der ein oder andere bestimmt nicht verstehen wird. Aber diese Situation mit meinem Mann zerrt enorm an mir und raubt mir unnötig viel Kraft und Freude! So wie jetzt habe ich mir eine Ehe nicht vorgestellt und das weiß er auch. Er verspricht auch immer wieder mich mehr zu unterstützen und macht konkrete Vorschläge und Pläne - nur umgesetzt wird es nie und wenn ich ihn Wochen später daran erinnere, schiebt er es erneut raus oder Begräbnis das alles gleich wieder komplett (wieder diese "Lustlosigleit" bon ihm irgendwas zu ändern oder seinen Hintern hochzukriegen). Seit knapp 7 Monaten ist z.B. im Keller die Lampe kaputt - alle paar Wochen sagt er "ich reparieren das gleich" und macht es dann doch nicht - selbst wenn ich ihm dann irgendwann die Glühbirne in die Hand drücke! Stattdessen habe ich es 2 Wochen vor der Geburt dann laut ihm selber machen sollen - er stand nur daneben und schaute zu wie ich mit meinem dicken Bauch auf die Leiter stieg ... Irgendwie hat mir diese dich recht einfache Situation die Augen geöffnet.

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Nun, wenn man nicht gerade Gewalt o.ä. ausgesetzt ist, rate ich mit der Trennung zu warten bis deine Kinder beide in der Betreuung sind und du wieder arbeiten kannst.

Auch wenn du dich als allein erziehend irgendwo siehst, finanziell ist ein gemeinsamer Haushalt immer noch was anderes als ein eigener.

Ich zumindest war froh drum, dass ich so lange gewartet habe.

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Ich kann Dich sehr gut verstehen und so kannst Du auch nicht Dein ganzes Leben verbringen. Eine Ehe/Partnerschaft besteht aus geben und nehmen und dieses Verhältnis muss in Balance sein. Du schreibst: „Das war alles schon so oft zwischen uns Thema.“ Wie war es Thema? Gab es Vereinbarungen? Welche Konsequenzen gab es, wenn diese nicht eingehalten wurden? Wie konsequent bist Du? Wird der Konflikt offen und direkt ausgetragen? Oder gibst Du lediglich Signale, die er nicht versteht oder nicht ernst nimmt?
Kann es sein, dass es in Eurem Konflikt nicht richtig blitzt und donnert? Manchmal bedarf es eines reinigenden Gewitters.
Denn wie Du selbst schreibst: Den Grund könnte man sehr schnell aus der Welt schaffen.

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Eine Frage: Wenn er beim ersten Kind keine Unterstützung war, wieso ein zweites Kind mit dem unfähigen Mann?

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In wie fern bringt der TE deine Antwort weiter? GAR NICHT!

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Hey,
Boar, das klingt nach Stress.

Also mein Mann hilft mir nur nicht beim Haushalt. Aber dsfür oft beim kleinen und das "nervt" schon

Wär ich an deiner Stelle.
Ich würd ihm ein Ultimatum stellen.
Zb das ich noch 1 Monat das mitspiele. Sollte da sich nichts ändern bin ich weg.
Hast du die Möglichkeit das dich jemand mit der kinderbetreuung unterstützt wenn du alleine bist?.

Für was geht er bitte Papa monat wenn er dann e nicht macht?

Aber lang würd ich das nicht mitmachen.
Wir haben hier schon die Diskussion. Das er genauso Dreck macht und den auch wegräumen klar.

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Habt ihr mal über eine Haushaltshilfe nachgedacht? Wenn er seinen Beitrag zur Hausarbeit nicht leistet, kann er das extern "einkaufen". Und wenn ihm das zu teuer ist: die Scheidung und Unterhalt für Exfrau + zwei Kinder wäre noch teurer.

Das beseitigt natürlich nicht das mangelnde Interesse an den Kindern, aber zumindest wäre ein Teil des Problems gelöst.