Hey ihr Lieben,
mein Mann und ich haben uns vor einiger Zeit getrennt und überlegen derzeit, wie wir die Situation für die Kinder am einfachsten und am wenigsten belastend gestalten können.
Derzeit ist es so, dass wir noch alle gemeinsam in unserem Haus leben und lediglich getrennte Schlafzimmer haben. Wir versuchen den Kindern das ganze nach und nach näher bringen, aber eben erst dann, wenn wir die Situation für uns geklärt haben und gemeinsam ein Konzept entwickelt haben. Insbesondere was die Kinder angeht. Klassisch ist es dabei ja so, dass die Kinder bei einem von uns bleiben würden und der andere sie nur am Wochenende sieht.
Wir fragen uns nun, ob es vielleicht auch andere Konzepte gibt, die für die Kinder weniger einschneidend sind, denn so haben sie ja tatsächlich im Alltag zu einem Elternteil keinen Kontakt mehr…. Natürlich muss das alles auch umsetzbar sein, aber wir würden uns einfach gerne mal informieren wie andere das so machen und ob es vielleicht andere Möglichkeiten gibt die wir einfach nicht im Kopf haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere einfach mal von seien Erfahrungen berichten würde 😊
Wie gestaltet man die Trennung für Kinder am einfachsten?
Hallo Piep-Matz,
Ich denke am wichtigsten für die Kinder ist, dass sie eventuelle Spannungen oder Ärger zwischen euch nicht mitbekommen.
Ich kann dir nur sagen, der Vater meiner großen Tochter und ich haben uns getrennt als sie ca 1,5 Jahre alt war. Hatten aber immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis und auch wenn es regulär so war, dass sie alle 2 Wochen nur da ist, war es immer möglich von ihrer Seite zwischendurch zu kommen wenn sie ihn vermisst hat oder er hat sie so immer noch außer der Reihe geholt. Ich denke es ist einfach wichtig, wenn es auch als paar nicht mehr funktioniert man trotzdem als Eltern funktioniert. Liebe Grüße und alles gute für euch 🍀
Hallo Piep-Matz!
Es ist nicht zwangsläufig so, dass ein Elternteil die Kinder nur am Wochenende sieht! Es kommt natürlich immer darauf an, wo das eine Elternteil hinzieht (wenn es dann soweit ist, dass einer von euch auszieht), wenn es in der Nähe ist, kann man sich ja auch unter der Woche sehen, das war bei mir damals so.
Ansonsten kann man neben den Wochenendbesuchen das sog. Wechselmodell anwenden. Dabei haben die Kinder sowohl bei dem einen als auch bei dem anderen Elternteil jeweils ein eigenes Zimmer und bleiben dann jeweils eine Woche bei dem einen and anschließend bei dem andern Elternteil im Wechsel.
Auch möglich ist, die Kinder im derzeitigen Haus wohnen zu lassen und ihr seid es, die "wechseln". Das nennt sich "Nestmodell" und ihr betreut abwechselnd die Kinder im "Nest" und wenn du nicht dran bist, dann wohnst du in deiner separaten Wohnung. Das hat natürlich den Vorteil, dass die Kinder nicht aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen, besprich einfach mit deinem Mann, was für alle das beste wäre. Die Infos zu den Modellen habe ich übrigens hier gefunden: https://scheidung.link/umgangsmodelle dann kannst du das nochmal genauer nachlesen, falls ich das gerade nicht klar genug ausgedrückt habe.
Alles Liebe und das wird!
Hallo, wenn dein Mann ( ich nehme jetzt mal an, dass die Kinder bei dir bleiben) nicht allzu weit weg zieht, dann können die Kinder ja auch mal unter der Woche zu ihm und ihr müsst es nicht bei Wochenenden belassen. Es klingt so, als wenn ihr bei den Kindern gemeinsam an einem Strang zieht, das ist schon ein guter Neubeginn. Lotet es einfach aus, wie weit und wieviel machbar ist für euch.
Kinder richten sich sehr nach den Stimmungen der Eltern. Wenn ihr ihnen also die Trennung und den Auszug möglichst neutral und ohne allzuviel Tam Tam verkündet, werden sie es leichter hinnehmen. Stellt auch von Anfang an klar, dass sie so oft es machbar ist, auch zu Papa dürfen. Zeigt ihnen, dass ihr beide als Eltern immer noch gemeinsam agiert und sie sich auf euch verlassen können.
Mein Ex-Mann und ich haben zugesehen, dass wir so nahe wie möglich voneinander wohnen. Es lagen etwa 2 Kilometer dazwischen. Und die Schule der Kinder lag genau dazwischen. D.h. die Grundschule war noch näher bei mir, die weiterführende Schule lag dann dazwischen.
Die Kinder waren eine Woche bei mir, dann eine Woche beim Vater, abwechselnd. Als sie noch in der Grundschule waren kamen sie manchmal auch in der Papa-Woche bei mir vorbei, falls Papa früh zur Arbeit musste oder sie erst später holte und sie vielleicht mit Freunden in der Nähe spielten.
Weihnachten, d.h. Heiligabend waren wir alle zusammmen. Auch als ich dann einen neuen Partner hatte. Und sonstige Feiertage und Ferien haben wir halt so geregelt wie es am besten passte. Manchmal, wenn man im Sommer wegfuhr, dann hatte halt einer die Kinder 1 1/2 oder 2 Wochen und dann der Andere.
Noch etwas: Zu Anfang haben die Kinder dauernd geklagt, dass sie dieses oder jenes Spielzeug beim anderen Elternteil haben, und wir sind dann mit den Sachen hin -und her gefahren. Das kann man machen, in den ersten Monaten. Wenn es die Kinder beruhigt. Mit der Zeit gewöhnen sie sich auch daran, dann halt mit was anderem zu spielen. Oder sie fahren selbst schnell mit dem Rad und holen es.
Kannst du im Haus bleiben oder müsst ihr verkaufen? wichtig wäre, dass die KInder ihr Zuhause behalten
Hallo,
das hört sich von euch sehr verantwortungsvoll an und das finde ich super!!
Lasst euch doch von einer Erziehungsberatungsstelle weitere Tipps geben. Die haben tagtäglich damit zu tun.
Es gäbe für Kinder auch das "Nestmodel" Muss aber wirklich von den Eltern gemocht werden... Da bleiben die Kinder immer in ihrem gewohnten Zuhause/Umfeld und die Eltern wechseln. Das geht dann so wie du schreibst auch mal nur übers Wochenende oder auch zb. zwei Wochen wohnt das eine Elternteil mit in der Wohnung, die anderen zwei das andere Elternteil.
Und immer klar sagen, dass die Kinder mit der Trennung nichts zu tun haben und ihr beide sie lieb habt. Wenn ihr es hinbekommt, einen normalen bis gepflegten Umgang miteinander zu haben und bei den Kindern nicht jeweils schlecht über den anderen zu reden, werden sie die Trennung bestimmt auch gut verkraften können.
Wünsche euch alles gute!!
In meinem Umfeld gibt es das klassische Modell nicht mehr,sondern eher das Wechselmodell.
Eure Ansätze klingen recht gut für eine friedliche Trennung. Das sind die besten Voraussetzungen finde ich.
Ich würde auch dazu raten keine großen Entfernungen zu schaffen um es den Kindern zu erleichtern.
Das Nestmodell finde ich persönlich zwar am Besten für die Kinder, aber in der Realität oft schwer umsetzbar. Schließlich müssten 2 Wohnungen und ein Haus finanziert werden.
Hallo, ich würde euch raten, euch bei einer Erziehungsberatungsstelle zu melden. Diese bieten Mediationen an. Manche bieten auch eine "begleitete Trennung" an. Da gibt es Gespräche für euch als Eltern, manchmal auch mit den Kindern, manchmal auch nur für die Kinder. Ich denke das kann sehr hilfreich sein!
Wie der Umgang geregelt wird kann dort ebenfalls besprochen werden.
Ich selber kann leider keinen guten Tipp geben zum Umgang, da mein Ex-Mann und ich nun 380km weit auseinander wohnen und durch die Kinder sehr viel Fahrerei haben. Aber auch wir geben unser Bestes
Vielen Dank für eure Tipps!
Ja, wir haben tatsächlich das "Glück", dass wir tatsächlich keinerlei Streit haben, seit dem für uns beide feststeht und ausgesprochen wurde, dass wir als Paar einfach nicht mehr funktionieren können wir dafür tatsächlich als Eltern wieder viel besser zusammen agieren - irgendwie verrückt, aber es zeigt mir auch, dass es für uns die richtige Entscheidung ist.
Als ich werde voraussichtlich mit den Kindern in unserem Haus bleiben und wir sind auf der Suche nach einer Wohnung möglichst in der Nähe, damit der Kontakt immer einfach bestehen bleiben kann. Ich finde sowohl das WEchsel- als auch das Nestmodel wirklich interessant, ich denke wir werden das besprechen und überlegen, was machbar ist. Das Nestmodell kannte ich tatsächlich überhaupt nicht.
Und auch wusste ich nicht, dass es eine Beratungsstelle gibt, da werde ich mich auch direkt weiter informieren.
Und was mir auch ganz wichtig ist, vielen Dank für euren Zuspruch und eure netten Worte! Denn auch wenn wir uns die größte Mühe geben die Trennung für die Kiner so einfach möglich zu machen, ein schlechtes Gewissen habe ich als Mutter dennoch immer wieder.... Da tat es wirklich gut, so aufbauende Worte zu lesen