Hallo ihr Lieben,
ich (34J) brauche mal einen neutralen Rat.🤫🤯
Vor 11 Jahren habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Zu Beginn war es eine Fernbeziehung, da ich noch studierte, zogen dann aber relativ rasch zusammen und alles lief wirklich, wie man es sich wünscht. Wir planten, vielleicht mal zu heiraten und suchten sogar aktiv nach Häusern oder Baugrundstücken. 2016 kam dann unser gemeinsames Wunschkind auf die Welt. Da er seit der Geburt sehr fordernd ist (Schreibaby, schlechter Schläfer, etc.), waren wir oft mit den Kräften am Ende, gereizt, etc und stritten viel. An den Wochenenden verabschiedete er sich meist zu Kumpels, während ich das Kind betreute. Über die Zeit fühlte ich mich immer mehr physisch und psychisch im Stich gelassen. Ging nach einem Jahr wieder arbeiten und trotzdem blieben die Nachtschichten, Haushalt, etc. an mir hängen. Ich fühlte mich immer schlechter, wir entfremdeten uns immer mehr, dass sich in eine Angststörung glitt und sogar stationär behandelt werden musste. Vor knapp 3 Jahren haben wir uns einen Kleingarten zugelegt (Schöne Vorstellung: das Kind spielt, während man sein Gemüse erntet. 🙄) und seitdem wurde es immer schlimmer. Er verbringt jede freie Minute dort, handwerkt irgendwas oder trifft sich mit anderen Kumpels. Er hält sich nicht an Uhrzeiten, wann er zu Hause sein soll (Bin doch nicht seine Mutter.🤨), wir unternehmen nur ganz selten nach langem Betteln etwas. Zu Hause haben wir uns auch kaum was zu sagen, er sitzt meist am Handy, während ich den Haushalt schmeiße. So hab ich mir das alles nicht vorgestellt. 😑 Natürlich hab ich ihn mehrfach drauf angesprochen, dann kommen große Versprechen und ein paar Tage Bemühen und alles wird wieder wie davor. Körperliche Nähe gibt es sogut wie gar nicht, mal ein Kuss auf die Stirn vielleicht.
Eigentlich fühle ich mich in dieser Beziehung wirklich nicht mehr wohl, aber:
- für das Kind möchte ich diese heile Welt aufrecht erhalten
- finde ich jemals einen neuen Partner
- wie bekomme ich das finanziell hin
Sicher, es könnte schlimmer sein. Er ist nicht gewalttätig und betrügt mich nicht. Aber dieser Umstand quält mich so. Für ihn scheint alles so in Ordnung (Klar, er hat Essen, Freizeit, saubere Wäsche), spricht von Liebe. Aber die ist es bei mir lange nicht mehr. 😪
Trennung nach 11 Jahren und gemeinsamem Kind
Liebes Schneewittchen,
so wie ich es sehe begannen euren Probleme mit der Geburt eueres Kindes. Euer Kind war sehr fordernd und er hat dich damit allein gelassen. Du warst für alles zuständig und er ist seinen Interessen nach gegangen. Das es dir dadurch immer schlechter ging ist verständlich. Du musstet sogar stationär um deine Probleme behandeln zu lassen. Spätestens ab diesem Punkt hätte dein Partner wach werden müssen. Er hat gesehen das es dir absolut nicht gut geht, hat sich scheinbar aber nicht geändert.
Irgendwann habt ihr euch einen einen Kleingarten zugelegt. Die Vorstellung das das Kind im Garten spielt während man sein Gemüse erntet ist eine schöne Vorstellung. Sie war aber bestimmt für dich wie ein Strohhalm der einen vor dem Ertrinken retten soll. Leider hat es sich mit dem Garten anders entwickelt wie geplant. Dein Partner hat darin ein neues Beschäftigungsfeld gesehen und weiter seine Familie vergessen. Ich weiß aber nicht ob du auch sehr oft mit eurem Kind im Garten warst.
Das du dich in dieser Beziehung nicht mehr wohl fühlst ist verständliche. Am Ende ist es nur noch eine Art Zweckgemeinschaft. Gemeinsamkeiten scheint es nicht mehr viel zu geben.
Du solltest für dich entscheiden ob du an dieser Beziehung weiter festhalten möchtest oder dich lieber für eine Trennung entscheiden würdest. Bei dieser Entscheidungsfindung solltest du erst mal alle äußeren Einflüsse außen vor lasen.
Wenn du dich entschieden hast kannst du schauen wie du es umsetzen kannst.
Wenn du mit ihm zusammen bleiben möchtest würde ich euch eine Paar-Therapie empfehlen. Es kann hilfreich sein wenn dritte bei Gesprächen und der Lösungssuche anwesend sind und notfalls moderieren können.
Entscheidest du dich zu trennen solltest du klären wie du es finanziell auf die Reihe bekommst. Du solltest auch keinen Angst haben das du keinen Partner mehr findest. Man oder besser gesagt eine Frau mit Kind findet wieder einen passenden Partner. Es wird nicht ganz so einfach und der erste der sich anbietet muss nicht der richtige sein. Wenn du es aber in Ruhe angehst solltest du wieder jemand finden.
Die heile Welt fürs Kind aufrechterhalten? Ist eine Möglichkeit. Wo aber siehst du die heile Welt. Deinem Partner scheinen seine Kumpel wichtiger zu sein wie sein Familie. Du fühlst dich jetzt nicht wohl und wenn es so weiter läuft wird sich dein Zustand auch bestimmt nicht bessern. Das ist für ein Kind auf Dauer auch nicht gut. Kinder haben sehr feine Antennen und sie bemerken wenn es der Mama nicht gut geht und das kann Kinder sehr sehr belasten.
Ich wünsche dir das du einen Weg findest der dir und deinem Kind eine glückliche Zukunft bringt.
VG blaue-Rose
Hallo,
Glaubst Du wirklich es ist für Deinen Sohn eine heile Welt? Papa nie da, Mama immer traurig und wütend auf Papa? Ich glaube nicht dass Dein Sohn das so toll findet.
Sich liebende Eltern hat er nie kennengelernt. Willst Du ihm wirklich vermitteln dass das so normal ist? Dass er später seine Frau mit Kindern allein lassen soll um seinen Interessen nachzugehen? Genau das lernt er gerade von Euch.
Alles Gute
Sunny
Scheinbar redet ihr über das Problem. Du schreibst, er bemüht sich dann auch kurz.
Hast du mal gefragt, wieso es nicht anhält.
Habt ihr mal gesprochen, was ihr für Vorstellungen habt?
Wie stellt er sich die Beziehung vor? Ist das rational umsetzbar? Was wünschst du dir? Wie kann man sich in der Mitte und das dauerhaft treffen?
Die Frage ist - und da muss man sich selbst reflektieren - wie ist das Ganze so gekommen? Ich will nichts behaupten und niemandem etwas vorwerfen, aber es gibt Frauen, die beschweren sich, dass der Mann nicht hilft, lassen ihn aber auch nicht helfen oder geben ihm das Gefühl es eh nicht richtig zu machen: oft auch unbewusst.
Gerade anstrengende Kinder verlangen oft die Mutter. Da ist der Mann außen vor. Kann und will das aber nicht sagen.
Das alles sind Sachen über die man ehrlich sprechen muss.
Ansonsten hilft es auch manchmal, an der komfortable zu rütteln. Es klingt, als mache er, was er wolle und du wartest brav zu Hause. Achte mehr auf dich, mach dein Ding. Unternimm was, wenn er nicht rechtzeitig nach Hause kommt, mit Kind oder geh, wenn er kommt alleine aus. Wasch seine Wäsche nicht.
Manchmal braucht es ein kleines Augenöffnen, um den anderen wieder zu schätzen.
Eigentlich fühle ich mich in dieser Beziehung wirklich nicht mehr wohl, aber:
1. für das Kind möchte ich diese heile Welt aufrecht erhalten
2 .finde ich jemals einen neuen Partner
3. wie bekomme ich das finanziell hin
zu
1. von welcher heilen Welt sprichtst du?
2. ohne Partnerschaft kann man ein glückliches und erfülltes Leben, in einer unglücklichen Partnerschaft kann man das nicht
3. Wenn du in Deutschland lebst bin ich sicher, dass es einen Weg gibt. Tatsächlich ist unser Sozialsystem auf soetwas vorbereitet
>>Ich fühlte mich immer schlechter, wir entfremdeten uns immer mehr, dass sich in eine Angststörung glitt und sogar stationär behandelt werden musste....<<
>>Eigentlich fühle ich mich in dieser Beziehung wirklich nicht mehr wohl<<
und
>>für das Kind möchte ich diese heile Welt aufrecht erhalten<<
Finde den Fehler...
Von welcher heilen Welt sprichst du? Ich lese da keine.
Ich war vor einem Jahr in einer sehr vergleichbaren Situation und ich habe lange gezaudert, den Schritt zu gehen, mich zu trennen. Ich wollte auch die Fassade der heilen Welt fürs Kind aufrecht erhalten.
Ich hab damals mal das Programm eines Comedians angeschaut mit dem Namen Jigsaw, indem er die Bemühungen von Paaren parodierte, den Partner als Puzzleteil quasi mit dem Vorschlaghammer ins Puzzle des eigenen Lebens reinzuhämmern, obwohl augenscheinlich war, dass das Puzzleteil nicht passte. Und statt sich zu trennen, so berichtete er, fantasierten unglückliche Partner lieber davon, dass sich das Problem von alleine löst, z.B. indem der Partner vielleicht eines Tages einen tödlichen Unfall hat.
Alles in allem hat dieses Comedy-Programm mir die Absurdität vor Augen geführt, an etwas krampfhaft festzuhalten, was einfach nicht mehr passt.
Wieso kann man einander dann nicht einfach in Frieden gehen lassen?
Wir sind mittlerweile glücklich getrennt. Durch die räumliche Trennung und ein lockeres Wechselmodell MUSS mein Partner sich jetzt kümmern. Wenn er den Sohn hat, kann er nicht einfach mit Freunden in der Kneipe versumpfen. Mit mir als Backup ging das immer. Unzählige Nächte habe ich drauf gewartet, dass er heimkommt, Nachtschichten waren eh mein Job etc. etc..
Das läuft jetzt VIEL besser und ich finde, mein Ex und unser Sohn haben ein ganz neues Verhältnis zueinander, ein besseres, dadurch, dass der Papa sich jetzt kümmern muss.
Und mein Ex und ich haben ein sehr friedliches Verhältnis zueinander: Wir müssen nix mehr Liebe nennen, was längst mehr keine ist, ich muss ihn nicht mehr erotisch finden, nicht mit ihm schlafen, obwohl ich mich emotional von ihm im Stich gelassen fühle. Als wir noch zusammen waren, hab ich ständig Versuche unternommen, etwas zu flicken, was nicht mehr reparierbar ist.
Ich habe so viel mehr Energie und Lebensfreude jetzt. Die Gewitterwolke, die jahrelang um meinen Kopf hing, ist weg. Ich kann meinem Sohn wieder eine zugewandte aufmerksame Mutter sein, die nicht ständig damit in Gedanken beschäftigt ist, zu überlegen, wie sie zum Himmel aus dieser Misere rauskommt.
Ich glaube nicht, dass unser Sohn unglücklich ist. Klar, er träumt vielleicht noch manchmal von einer klassischen Familie, aber er merkt auch, dass wir so viel entspannter sind.
Und mit 34 Torschlusspanik zu schieben... meine Mutter hat mit 84 noch ihren jüngsten Toyboy im zarten Alter von 90 klar gemacht...
Ich hatte das auch schon durch. Bevor du alles hinschmeisst versuchmal das: Undzwar lass das Kind bei Ihm. Und mach dein Ding. Wie oft geht er in den Garten oder mit Kumpels weg. Fragt er dich ob du auf das Kind aufpassen kannst alleine? Nein, er fragt natürlich nie, da es ganz selbstverständlich ist. So und jetzt drehst du den Spieß um. Wenn er mal gerade daheim ist und in sein Handy starrst. Mach dich fertig und sag ihm kurz und knapp, dass du jetzt raus gehst und was zu erledigen hast. Und dann geh shoppen, Was gutes essen, Kaffe trinken. Setz dich an einen See oder Fluss oder in einen schönen Park. Falls du gerne liest nimm dir ein Buch mit. Geh zum Frisör. Geh zur Massage. Halt irgendwas was du sehr gerne machst. Und komme nach einigen Stunden gut gelaunt wieder. Das machst du immer ödter. Ich kann die garantieren dass er sich ändern wird weil er pplötzlich allein daheim sitzt und zum nachdenken anfängt. Ausser dass du raus geshts und gut gelaunt wieder kommst brauchst ihm nichts erzählen. Wenn er fragt sag halt was du gemacht hast. aber nur wenn er fragt. Bei meinem Mann hat das wunderbar geklappt. Immer wenn er sich hängen ließ hab ich für ein paar Wochen solche Aktionen gestartet und er fing an nachzudenken und wpllte plötzlich reden :)