Wo fängt man an?
Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren ein Paar, kennen uns aber breits aus der Schule, seit 12 Jahren verheiratet und haben zwei wundervolle Kinder. 6 und 10 Jahre alt.
Nachdem wir wirklich tolle Jahre gemeinsam verbracht haben hat sich alles geändert vor zwei Jahren als mein Papa an Krebs erkrankt ist. Ich war in dieser Zeit sehr sehr eng mit meiner Familie und ihm war das irgendwie alles zuviel.
Er war mir in dieser Zeit keine Stütze.
Natürlich läuft es nicht immer alles toll so auch bei uns.
Viele Streitereien wurden bestraft mit Liebesentzug.
Dann fing im August letzten Jahres die Gerüchteküche an zu brodeln. Er wurde immer wieder mit einer Frau gesehen, die zu unserem Bekanntenkreis gehört.
Darauf angesprochen hat er immer alles abgestritten, mir mangelndes Selbstbewusstsein vorgeworfen,etc.
Wir haben uns gefühlsmäßig immer weiter voneinander entfernt.
Dann kam Weihnachten Silvester Geburtstag unserer Tochter. Wir sind noch gemeinsam in ein Wellness Hotel gefahren (war ein Weihnachtsgeschenk meiner Eltern)
Tja und dann kam der Tag an dem er mir tränenüberströmt gestand, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat.
Genau in diese eine Frau.
Meine Welt ist zusammengebrochen und ich habe ihn aus unserem Haus geworfen.
Seitdem ist er weg, wohnt im Moment bei seinem Papa und hat aber schon eine Wohnung in Aussicht.
Es gibt bereits eine Einigung bezüglich der Kinder.
ich war schon eine Woche nach seinem Auszug bei einer Anwältin. Das Haus gehört mir. Habe ich von meinen Eltern geerbt.
Die ersten zwei oder drei Wochen war ich unter Schock. Habe nur funktioniert und strukturiert alle Punkte abgearbeitet.
Anwalt, Versicherung, Telefonanschluss, einfach alles.
Zwischenzeitlich hat er schon fast sämtliche Gegenstände aus dem Haus geräumt.
Und jetzt kommt das große Vermissen, Liebeskummer was auch immer.
Ich habe das Gefühl völlig versagt zu haben, es ist einfach unerträglich und ich weiß nicht wie ich das alles überleben soll.
Es tut einfach so weh zu sehen, wie ein Mann den man über alles liebt einfach so alles wegwirft.
Tut mir leid für diesen langen Text der vermutlich einfach nur ein Durcheinander ist.
Aber ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen.
Was noch erschwerend hinzukommt ist, dass wir Arbeitskollegen sind. Somit sehe ich ihn eigentlich an jedem Tag in der Woche.
LG
Kerstin
Wie überlebt man eine Trennung ?
Hallo Kerstin,
ich kann deinen Kummer verstehen. Meist leidet immer der betrogene Partner am meisten.
Du wirst ganz sicher deine Zeit brauchen um aus diesen Tief herauszukommen. Es ist auch verständlich, das dir die Trennung sehr weh tut.
Wem aber liebst du? Liebst du den Mann der er war als eure Welt noch in Ordnung war , oder leibst du den Mann der seine Familie für eine andere Frau verlassen hat. Es ist zwar ein und die selbe Person. Er hat sich aber von seiner Persönlichkeit geändert.
Das ihr schon eine Einigung wegen den Kindern erreicht habt ist sehr gut. Versucht bitte die Elternebene von der Paarebene zu trennen. Dadurch wird die Trennung für eure Kinder einfacher.
Versuche die Situation zu akzeptieren wie sie ist. Er wird am Anfang fehlen. Aber so lange du nicht von ihm abkommst wird es dich weiter herunter ziehen. Versuche nach vorn zu schauen und deine Zukunft zu gestallten.
Ich weiß, im Moment wird es fast unmöglich sein. Aber nach der Trauerphase sollte es langsam wieder bergauf gehen.
Viele Grüße
blaue-Rose
Hallo Kerstin,
Der Mann war nicht für dich da, als du und deine Familie ihn am meisten gebracht hättet, während der Krebserkrankung deines Vaters. Jetzt hat er sich in eine andere Frau verliebt ich verstehe deine Tränen, in ein paar Wochen wirst du sicherlich erkennen, dass er eine Zukunft mit dir nicht verdient hat.
Du hast alles richtig gemacht und schon alles geregelt, das Haus ist deins. Das sind doch optimale Voraussetzungen.
Gib dir Zeit zu trauen und dann sieh nach vorn.
LG jodi
Ich danke Euch beiden für die rasche Antwort.
Und natürlich habt ihr recht, er war längst nicht mehr der Mensch in den ich mich verliebt habe und den ich geliebt habe.
Er hat sich sehr verändert.
Nur gibt er mir die Schuld daran, dass er sich von mir entfernt hat und schlußendlich mich betrogen hat.
Weil er von mir nicht das bekommen hat was er gebraucht hätte (und es geht nicht nur um Sex)
Es ist einfach so kompliziert und so furchtbar ungerecht. In meinem Kopf herrscht Leere und doch kreisen sich die Gedanken ständig darum. Ich bin müde und kann nicht schlafen, muss für meine Kinder stark sein.
Die leiden am Meisten. Wie es halt immer so ist. Nie nie hätte ich gedacht, dass so etwas passiert.
ich habe Freunde und eine tolle Familie, allerdings habe ich das Gefühl sie denken ich sollte schön langsam aus meiner Traurigkeit rauskommen. Darum reisse ich mich zusammen, funktioniere und möchte niemanden auf die Nerven gehen mit meiner immer gleichen Geschichte.
Gleichzeitig möchte ich so gerne darüber reden, es verstehen.
Schreiben hilft mir da auch sehr.
Ist ja auch einfacher für ihn, dass er dir die Schuld gibt, als seine Chatakterschwäche einzugestehen. Diese brauchst du dir aber nicht annehmen.
Haben deine Familie und Freunde dir gesagt, dass sie da nicht mit dir drüber sprechen wollen, oder denkst du das nur ?
Kerstin,
er gibt dir die Schuld das er sich immer weiter entfernt hat und dich betrogen hat. Das ist eine reine Schutzbehauptung und sagt sehr viel über seinen Charakter aus. Die Diagnose die dein Papa erhalten ist war eine sehr harte Diagnose. Das du dann für deine Herkunftsfamilie da warst ist für mich ganz normal. Genau in dieser Zeit hätte er dich unterstützen sollen. Ja, es wird für ihn auch nicht einfach gewesen sein. Aber gerade in diesen Zeiten sollte man zusammen halten. Er hat diese Zeit aber leider nicht für sein Familie genutzt sondern hat sich scheinbar mit jemand anderen vergnügt.
Er hätte wenn ihn etwas gefehlt hat das Gespräch mit dir suchen können. Viele Probleme kann man lösen wenn man sich darüber ausspricht. Ich denke aber dazu wird er nicht bereit gewesen sein.
Es kann sein das Dritte denken das du aus deiner Traurigkeit herauskommen sollst. Dazu gibt es auch einen Spruch: " Zeit heilt alle Wunden". Leider stimmt dieser Spruch in vielen Fällen nicht. Es vergessen oder verdrängen bringt aber auch nichts. Meist bricht dann alles nach einer gewissen Zeit wieder auf. Du reißt dich zusammen und funktionierst. Damit zeigst du nach außen aber ein Bild was nicht stimmt. Es kann den Eindruck erwecken das es dir gut geht und du keine Unterstützung brauchst. Das Zusammenreiße und funktionieren kostet zusätzlich sehr viel Kraft. Kraft die du bestimmt für andere Dinge im Moment besser gebrauchen kannst.
Wenn du das Gefühl hast das du darüber reden möchtest, dann versuche dich jemanden anzuvertrauen. Macht du es nicht könnte es dich von innen auffressen.
VG blaue-Rose
Lass dich drücken.
Und denk daran: Auch er und seine neue Liebe werden bald im Alltag ankommen. Wird er diese Frau ebenfalls nicht unterstützen, wenn sie mal an einen wunden Punkt kommt wie du mit deinem Papa? Was für ein Charakter ist das und weshalb würdest du dir das weiterhin antun wollen?
Freue dich, daß du DU bist und finanziell gut gesichert bist und "verschenke" diesen Mann in Gedanken gönnerhaft dieser Frau. Lass ihn Stück für Stück los.
Und lass deiner Trauer Zeit, du wirst es überleben, versprochen!
Guten Morgen Ihr Lieben,
alleine "Verstanden" zu werden tut gut.
Einer alleine ist vermutlich nie schuld. Nur die Art und Weise eine langjährige Ehe zu beenden finde ich unfair.
Ich hatte einfach keine Chance.
Er hat sich monatelang auf diesen Tag vorbereiten können und ist Emotional natürlich viel weiter als ich.
Ich stehe am Anfang.
Habe gestern erfahren, dass er die Beziehung mit seiner neuen nun auch schon in der Öffentlichkeit auslebt. Inklusive Händchen halten.
Er schickt mir heute den Artikel in der Bunten und vergleicht sich mit Tomaso den Ex von Hunziker. Da musste ich schon fast wieder lachen.
Es geht jetzt nur noch ums Geld und natürlich um die Kinder.
Ich habe mir deine Antworten durchgelesen.
Du kannst froh sein, ihn los zu sein.
Dein Vater todkrank und er ist derjenige, der leidet, weil er von dir in einer Ausnahmesituation zu wenig Zuwendung bekommt? So ein Waschlappen, ehrlich!
Anstatt dir beizustehen holt er sich die fehlende Zuwendung von einer anderen.
Zieh dir den Schuh du wärst Schuld nicht an.
So ein Mann ist keine Träne wert.
Vielleicht suchst du dir eine andere Arbeitsstelle. Ich denke auf Dauer wäre es besser für dich.
Soll er doch mit der Neuen glücklich werden. Sie darf nur nicht krank werden oder mit etwas anderem beschäftigt sein, damit er sich nicht vernachlässigt fühlen könnte.
Du hingehen hast den Vorteil und weißt, dass man sich auf ihn nicht verlassen kann.
Mit der Zeit wirst du die Situation nüchterner betrachten. Du bist nämlich eine Frau, die weiß was sie will. Das hast du mit Anwalt und Rauswurf sehr deutlich gezeigt.
Alles Gute für dich!
Hallo Kerstin,
ich fühle absolut mit dir, da ich auch vor kurzem Knall auf Fall verlassen wurde... (https://www.urbia.de/forum/78-patchworkfamlien/5638452-vorbei-das-patchwork-glueck-vorsicht-lang?pp=40707257#p-40710274) Unsere Beziehung war in Takt, unser einziges Laster, dass seine Kinder in einer anderen Stadt leben und er diese Distanz (45 min Fahrtzeit mit dem Auto) nicht mehr ertragen hat... Trotz, dass seine Kinder 4 Nächte in der Woche bei uns waren. Diese Entscheidung ist richtig und, dass er für seine Kinder voll und ganz da sein will!! Nur hat er das Ende unserer Patchworkfamilie, die wirklich gut funktioniert hat, völlig alleine entschieden, ohne mit mir zu sprechen, ohne über Lösungen zu sprechen.
Ich wünsche mir so sehr und auch dir, dass die Sonne bald wieder für scheint! Im Moment kann ich dies jedoch kaum ertragen und mir überhaupt nicht vorstellen, dass alles gut wird, weil ich diesen Mann so wahnsinnig liebe und er meine große Liebe ist, mit der ich alt werden wollte!
Ich hatte noch nicht einmal ein Gespräch zur Trennung! Sie wurde mir präsentiert und dann war er in wenigen Minuten weg... nun verhält er sich mir gegenüber sehr reserviert, ohne Emotionen, gar nichts! Als wäre nie etwas gewesen...
Im Moment bin auch viel am regeln... genieße die Zeit mit meinen Kinder und mache jeden Tag Sport und habe mit einem Yoga Onlinekurs angefangen. Aber die Gedanken quälen mich jeden Tag...
Wenn du mal schreiben möchtest, immer gern. Zusammen ist man etwas Stärker!!
Lieben Gruß Nina
Liebe Nina
Ich habe mir deine Geschichte durchgelesen.
Verstehen tu ich das ganze allerdings nicht.
Aber ich verstehe momentan sowieso die Welt nicht mehr
Bitter dass er euch einfach alleine gelassen hat.
Ich kenn nachvollziehen wie weh das tut.
Bei dir ist wenigstens keine andere Frau im Spiel
Weil das nimmt mir noch das letzte bisschen Selbstbewusstsein
Es ist so demütigend
Keine Ahnung wie man das schafft
Ich stehe da selber am Anfang
Mein Mann hat sich monatelang darauf vorbereitet er war im Kopf schon viel weiter als er es mir gesagt hat
Vielleicht war das bei deinem Mann auch so
Man lässt doch nicht von jetzt auf gleich sein Leben hinter sich
Ich verstehe das nicht
Wir müssen es einfach schaffen
Stark sein
Schreib mir gerne wieder
Reden tut gut
Fackt ist, eine Trennung schmerzt wie wenn jemand verstorben ist. Und dieser Mann ist auf einer Weise aus deinem Leben verstorben. Ich verstehe dich gut.man wird nie wieder diesen Menschen so bei sich haben. Du darfst ruhig trauern, wüten usw sein. Natürlich ist das mit Kinder immer noch schwieriger. Denke in die Zukunft und freu dich auf was neues. Neue Dates oder nur Sex Treffs, auf alles was du Jahre lang verpasst hasst. Oder neue grosse Liebe, die bestimmt in deinem Leben treten wird. Und vl. klappt es mit der neuen Bez.besser und du wirst dich bei deinem Ex bedanken dass er dich zu deinem Glück gezwungen hat.
Und glaub mir, mit der Neuen wird er kein Glück haben. Und Karma wirds richten
Ach Kerstin,
es ist einfach scheiße und Du hast jedes Recht der Welt auf Deine Gefühlsachterbahn.
Du machst es aber doch im Grunde absolut richtig. Du trauerst. Der Verlust, die Traurigkeit, die Demütigung, sind im Moment übermächtig und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.
Irgendwann wird Wut dazukommen und die wird Dir helfen, Dich wieder aufzurichten, Dich wieder auf Dich zu besinnen und ihn anzunehmen als das was er jetzt ist.
Ein Mann der Dir nicht zur Seite steht, wenn Du ihn am meisten brauchst, der mit Liebesentzug „bestraft“, der Dir sie Schuld an seinen Verfehlungen gibt.
Leider gibt es keine Abkürzung, kein Tipp. Man muss einfach da durch, aber es wird besser. Jeden Tag, Schritt für Schritt.
Es kommt natürlich nach dem ganzen Aktionismus der ersten Wochen jetzt ein Hänger und das wird nicht der letzte bleiben, aber komm raus aus der Opferrolle. Komme zurück auf Augenhöhe.
Gib die Kinder sofern nicht ohnehin schon, kurzzeitig länger in die Schulbetreuung, oder zu Deinen Eltern. Lass Dich krankschreiben, oder bitte um Homeoffice, ziehe Dich zurück, lecke Deine Wunden.
Und versuche klarer zu sehen, welchem Menschen Du gerade nachtrauerst.
So kam ich nach ca. 3 Monaten wieder auf die Füße und ich war in der Lage, das Ganze anzunehmen.
Alles Gute
Guten Morgen,
wie schön es einfach ist nette und aufbauende Worte zu lesen.
In einem Moment denkt man, man überlebt das ganze nicht und im nächsten fühlt man sich dann wieder stark.
Ein Wechselbad von 1000 Gefühlen. Hormonelle Achterbahn
Schrecklich.
Nie nie nie wollte ich in eine solche Situation kommen. Ganz egal wie die Beziehung gelaufen ist (im Nachhinein war natürlich vieles im Argen), wir haben zwei gemeinsame Kinder und ich habe geheiratet um mit diesem Mann alt zu werden.
Ich weiß grad auch nicht was die größte Demütigung ist. Dass es eine andere gibt? Dass er sich gegen mich entschieden hat?
Jeder Trennungsratgeber rät einem den Kontakt bestenfalls komplett einzustellen. Das funktioniert bei uns ja schon mal wegen der Kinder nicht. Außerdem sind wir Arbeitskollegen.
Das heißt, wir sehen uns an fast jedem Tag der Woche. Meistens mehrmals.
Das ist so furchtbar. Aber ich liebe meine Arbeit und möchte nicht gehen. Das wär ja wieder ein Rückschlag für mich.
Über Krankmeldung habe ich auch schon nachgedacht, aber da denke ich mir falle ich in ein noch tieferes Loch. Welche Aufgabe habe ich denn dann? Nur daheim sitzen und nachdenken.
Es ist wie es ist, das muss ich akzeptieren. Noch einmal habe ich ihn gebeten mit mir zu sprechen.
Ein letztes mal habe ich ihm geschrieben wie sehr er mir fehlt und ich ihn vermisse. Es kommt nichts mehr zurück.
Es geht nur noch um die Kinder und um finanzielle Angelegenheiten.
Ich weiß ich muss aufhören damit.
Habe in zwei Wochen einen Termin bei einer Psychologin, ich denke alleine schaffe ich es nicht.
Liebe Grüße