Trennung durch Ehefrau - Chancen auf alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht

Guten Morgen zusammen,
ich möchte Euch "kurz" meine Situation darlegen und Euch um Eure Meinung/Euren Rat bitten...
Meine Frau und ich sind bzw. waren knapp 8 Jahre zusammen - verheiratet sind wir seit 5 Jahren. Wir haben zwei Kinder (6 und 4).
Für mich völlig unvorbereitet hat sich meine Frau vor knapp drei Monaten von mir getrennt - ich habe es nicht kommen sehen und bin am Boden zerstört. Als Grund gibt sie an, dass ich zu unserem Sohn (4) viel, viel zu streng sei und sie sich das nicht mehr mit ansehen könne. In meinen Augen (und in den Augen fast aller "Beteiligten" bin ich keineswegs zu streng, sondern einfach -im Gegensatz u meiner Frau- konsequent!).
Weiterer Grund (wobei sie sagt dass sei nicht der Grund, für mich ist es aber zumindest der letztendliche "Auslöser") ist, dass sie einen Anderen kennengelernt hat.
Wir haben ein gemeinsames Haus, aus dem sie "von jetzt auf gleich" ausgezogen ist und direkt (!) zu ihrem neuen Partner gezogen ist! Die Kinder hat sie bei mir gelassen. Wir hatten die mündliche Vereinbarung, dass die Kinder auch bei mir bleiben, damit sie einen möglichst "normalen Alltag" behalten können (Kindergarten/Schule, Freundeskreis, gewohntes Umfeld, zu Hause...). So haben wir das auch 1,5 Monate problemlos gelebt. Dann jedoch kam meine Frau plötzlich auf die Idee, dass sie die Kinder doch mit zu ihrem neuen Partner nehmen möchte (ca. 50km entfernt) und das alleine Sorgerecht beantragen möchte. Da sie von dieser "Idee" nicht abzubringen war habe ich den Weg zum Anwalt gesucht und das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht" beantragt. Meine Begründung liegt ganz einfach darin, dass ich den Kindern durch das "zu Hause bleiben", durch ihren Freundeskreis bei diesem zu Hause, durch den Kindergarten/Schule möglichst wenig Veränderung geben möchte. Die Trennung -mit der ich im übrigen überhaupt nicht einverstanden bin! Ich liebe meine Frau!- ist schon schlimm und Veränderung genug!
Auf meine Initiative hin hatten wir auch bereits schon ein Gespräch beim Jugendamt, bei dem wir mehrfach gelobt worden sind, wie gut wir noch miteinander "auskommen". Sogar so gut, dass die Mitarbeiterin uns fragte, ob diese Trennung "für immer" sei. Ich erwiderte auch hier, dass ich keine Trennung möchte - meine Frau zuckte etwas mit den Schultern und sagte dann "jooaaa..". Jedenfalls haben wir uns beim Jugendamt gegenseitig zugesichert, dass niemand dem Anderen die Kinder wegnehmen" möchte - wir führen (aktuell) ein Wechselmodell (50:50). Des Weiteren habe ich meiner Frau wiederholt bescheinigt, dass sie eine gute Mutter ist (abgesehen von ihrer Inkonsequenz). Sie bestätigte auf meine Nachfrage auch beim JA, dass ich ein guter Vater sei.
Mein Antrag auf das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht ging nach dem Gesprächstermin beim JA bei Gericht ein (ich hatte beim JA aber bereits erwähnt, dass ich diesen Weg gehen werde, wenn meine Frau plötzlich weiterhin darauf "besteht" die Kinder mit zum neuen Partner zu nehmen). Jedenfalls bombadiert sie mich seitdem (auch durch massive "Unterstützung" ihres neuen Partners) ständig mit Drohungen, Erpressungen und damit, dass ich ein "derart schlechter Vater und Ehemann" gewesen sei... Abgesehen davon, dass es mich zerreisst, dass sie unsere gemeinsame Zeit nun plötzlich so dermaßen durch den Dreck zieht, sind ihre Äußerungen (auch und vor allem über WhatsApp) wirklich unterstes Niveau!

Wie seht ihr nach dieser "kurzen" Ausführung meine Chancen auf meinen Antrag zum alleinigen Aufenthaltsbestimmungsrechts? Die Mitarbeiterin beim Jugendamt war gefühlt auf meiner Seite. Das hat meine Frau wohl auch so interpretiert und möchte nun eine andere Sachbearbeiterin beim JA bestellen, da die jetzige "eine dämliche Kuh" ist (das äußerte sie mir gegenüber).

Danke für Euere Zeit und Euere Einschätzung/Rat.

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Di solltest bei aller „Nettigkeit“ eines klar sehen
Deine Frau ist ohne mit der Wimper zu zu ken zu ihrem neuen Partner gezogen und hat sich 1,5 Monate ausgetobt.
Die hat die Entfernung und diese Situation verursacht!
Ich bin zu 100% fürs Wechselmodel und finde das sie es leisten muss die Kinder in Kita und Schule zu bringen.
Ich würde da ganz klar den Anwalt für mich arbeiten lassen und da hätte sie vor Gericht ganz schlechte Karten.
Die Sachbearbeiterin würde ich nicht wechseln.

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Danke Dir für Deine Einschätzung!
Und wie Du sagst, sie ist gegangen, uns das bewusst OHNE unsere Kids!
Ich bin mit meinem Anwalt wirklich zufrieden und vertraue da auf sein Können.

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Hallo,

Das ist ja eine total blöde Situation für alle Beteiligten. Deiner Frau unterstelle ich mal eine große Portion Egoismus, aber da scheinbar das Band zu den Kinder eng ist und sie ihre Kinder nicht gefährdet, so ist es völlig legitim, dass sie sie auch die Kinder „haben“ möchte.

Was erhoffst du dir durch das alleinige Aufwnthaltsbestimmungsrecht? Was ist Ziel des Ganzen? Ich vermute du möchtest die Kinder vom neuen Partner deiner Frau fern halten und auch verhindern, dass sie evtl als 2. Familien Zusammenwachsen könnten.

Ich glaube der Schuss kann auch nach hinten losgehen und dich noch mehr von deiner Frau entfernen.

Habt ihr schon mal eine Paartherapie versucht oder hat sie sich schon völlig abgeschrieben? Ihr könntet auch -egal wie die Wohnsitustion ist- mal gemeinsam eine Erziehungsberatung aufsuchen. Vielleicht kann euch beiden dann möglichst objektiv mitgeteilt werden, ob das Verhältnis zwischen Konsequenz und Nachgiebigkeit ausgewogen ist. Momentan siehst du dich durch irgendwelche anderen bestätigt in deinem Erziehungsstil, aber ihr solltet ihn beide beleuchten lassen.

Ansonsten denke ich auch, dass der Erziehungsstil nicht der eigentliche Trennungsgrund ist. Lief es denn sonst harmonisch zwischen euch?

LG

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Hallo Violine86!
Dass meine Frau -inzwischen- auch um unsere Kinder kämpft ist natürlich „legitim“ uns es wäre auch komisch wenn sie das nicht machen würde.
Und klar ist auch, dass wir beide nichts mehr lieben als unsere Kinder!

Mein Ziel ist es, wie bereits geschrieben, dass ich den Kindern somit ihr „gewohntes Umfeld“ erhalten möchte. Meine Frau möchte ja, wenn sie die Kinder „bekommt“, diese auch in einem neuen Kindergarten/in einer neuen Schule anmelden. Bedeutet also, dass unsere Kinder auch diesbzgl. wieder bei Null anfangen. Ich finde einfach, dass man ihnen das doch ersparen sollte (auch weil meine Frau und ich weiterhin uns zukünftig das Wechselmodell 50:50 fahren wollen).
Und es geht mir nicht darum, dass die Kinder den neuen Partner nicht kennenlernen; dafür ist es ohnehin schon zu spät. Sie hat den Kindern ihren neuen Partner bereits nach 2-3 Wochen vorgestellt (gegen meinen ausdrücklichen Willen!). Weil es für die Kinder einfach viel, viel zu früh ist.

Eine Paartherapie habe ich von Anfang an und mehrfach gewünscht - meine Frau lehnt dies ohne Angaben von Gründen ab.
Auch habe ich bereits eine Beraukng bei der Lebenshilfe in Anspruch genommen…

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Versteh' ich nicht. Ihr lebt momentan das Wechselmodell, Deine Frau lebt seit der Trennung bei ihrem neuen Partner, aber Du möchtest das alleinige Aufenthaltsbestimmunsrecht, damit die Kinder keinen Kontakt zum neuen Partner haben? Wie soll das funktionieren, der wohnt doch mit Deiner Frau zusammen?

Meine Einschätzung ist folgende: Du nutzt die Kinder als Druckmittel gegen Deine Frau, weil Du Dir Hoffnung machst das das doch wieder was werden könnte mit Euch. Wenn ein Richter das genauso sieht, wird der Schuss mit dem alleinigen Aufenthaltsbestimmungsrecht gehörig nach hinten los gehen. Ausserdem ist es extrem unfair den Kindern gegenüber.

Grüsse
BiDi

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Liebe(r) BiDi,
würdest Du meinen Text bitte nochmal lesen?! Da steht ganz deutlich drin wieso ich das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht möchte. Einfach nur, damit die Kids -neben dem Familienleben- nicht AUCH NOCH alles andere aufgeben müssen (Freundeskreis (der zum größten Teil in der direkten Nachbarschaft ist), Kita/Schule, das zu Hause in dem sie groß geworden sind…). Sie haben den neuen Partner doch sowieso schon kennengelernt und haben aufgrund des Wechselmodells immer wieder Kontakt mit ihm. Darum geht‘s gar nicht!
Und glaube mir, ich nutze unsere Kinder ganz sicher nicht als Druckmittel! Ich liebe sie über alles uns möchte einfach nur das Beste für sie (sprich: möglichst wenig WEITERE Veränderung).

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Du möchtest das Beste für deine Kinder. Dabei legst du aber selbst fest, was das Beste ist, nämlich möglichst wenig weitere Veränderungen.
Du bist im Moment noch sehr durch die Trennung verletzt, was total verständlich ist. Du hast die Trennung ja noch gar nicht akzeptiert und schreibst mehrfach, dass du dir eine Rückkehr deiner Frau sehr wünschst.
Vielleicht ist das, was du als das Beste für deine Kinder siehst, gar nicht in ihrem Sinne. Vielleicht steckt dahinter mehr dein eigenes Bedürfnis, dass sich nicht noch mehr verändert.
Ich kann eure Familiensituation nicht einschätzen, da wir hier nur deine Sichtweise kennen und da auch nicht alles ehrlich erscheint (zum Beispiel lässt du den Eindruck entstehen, die Mutter hätte ihre Kinder einfach zurück gelassen, und stellst nicht klar, dass die Mutter ihre Kinder von Anfang an regelmäßig besucht hat). Ich kann dir nur versichern, dass das Umfeld für meine Kinder (im ähnlichen Alter wie deine) völlig egal wäre, so lange sie bei mir sind.

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Hallo,

Wie macht deine Frau das mit Kindergarten und Schule wenn die Kinder bei ihr sind? Du schreibst das sie 50 km weit weg wohnt.
Ich finde die Argumente deiner Frau nicht schlüssig. Wenn du so streng zum Kind bist, dass sie sich trennen muss, warum lässt sie dann dir Kinder bei dir? Das hört sich vorgeschoben an.
Von außen hört es sich für mich so an als könntest du den Kindern mehr Stabilität bieten.
Ich wünsche vorallem den Kindern, dass ihr eine gute gesunde Regelung findet.

Gruß M.

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Hallo.
Aktuell ist es so, dass meine Frau die Kinder an ihren Betreuungstagen zur Kita bringt. Hier sei der Hinweis erlaubt, dass sie von ihrem neuen Wohnort sowieso in diese Richtung muss, da sie ihre Arbeitsstätte zwischen altem und Neuem zu Hause hat.

Ich bin soooo froh, dass jemand Neutrales (in diesem Fall Du) genau das schreibt was ich denke: wieso lässt sie die Kinder bei mir und bestätigt auch noch beim JA dass wir auch zukünftig das Wechselmodell fahren wollen, WENN ich doch angeblich so ein schlechter/strenger Vater bin (der ich im Übrigen zur Tochter nicht sein soll, lediglich zum Sohn). Und ich hoffe darauf, dass genau das ein Richter*in genauso sieht. Es widerspricht sich einfach!

Ich möchte definitiv das Beste für unsere Kinder - meine Frau natürlich auch. Aber sie behandelt mich seit ein paar Wochen leider auf einem Niveau der untersten Schublade (Beispiel: „…wenn Du mir die Kinder lässt, verzichte ich schriftlich auf jeglichen Unterhalt!“ Meine Antwort darauf war glasklar: „Ich verkaufe unsere Kinder nicht!“).
Also um es nochmal zu verdeutlichen: sollten Fachleute es für das Richtige für die Kinder halten, dass diese mit meiner Frau in eine völlig neues Umfeld gehen, dann ist es so. Aber ich empfinde es für das Wohl der Kinder einfach besser, wenn sie ihren Lebensmittelpunkt bei mir behalten (zwecks Betreuung etc. habe ich bei meinem AG auch schon eine Arbeitszeitreduzierung thematisiert).

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Auf Kindesunterhalt darf sie eigentlich garnicht verzichten, denn das Geld dient ja dem Wohl der Kinder, nicht ihrem.

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deine Kinder sind 4 und 6, also kommt einer heuer in die Schule somit geht wechselmodell mit 50 km entfernung so und so nicht. stell den Antrag auf Aufenthaltsrecht für die KInder, du musst aber klar regeln, wie das mit der Betreuung läuft, deine Frau kann die Kinder nicht 50 km von dir weg mitnehmen. Leite die Scheidung ein, sorgerecht belibt eh bei euch beiden. Beantrage diie Unterhaltszahlungen und bekommen dein Leben mit den Kiddies in den Griff. Deine Frau hat dich verlassen, sie den Tatsachen ins Auge, sie hat sich in einen anderen verliebt. Umso schneller du handelst, desto grösser sind deine Chancen. Die Kinder können dann alle 14 Tage und hälftig in den Ferien zu Mama

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Liebe Bine.
Meine Frau hat die Kinder nicht „weggenommen“ - seit der Trennung sind die Kids bei mir und wir leben das Wechselmodell (50:50).
Nachdem ich den Antrag auf das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht gestellt habe, kämpft meine Frau (besser gesagt ihr neuer Partner [das hat sie mir gegenüber auch zugegeben!]) um alles! Auch stellt sie Forderungen, die jeglicher Grundlage entbehren! Sie stellt beispielsweise Geldforderungen, die in keinster Weise begründet sind.
Unterhalt hat mein Anwalt zwischenzeitlich bereits beantragt.
Bzgl. der Scheidung muss ja zunächst das Trennungsjahr eingehalten werden.

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Ich verstehe es nicht ganz... Du schreibst, die Kinder sind bei dir aber im nächsten Satz sprichst du vom Wechselmodell. Da wären die Kinder ja gleichermaßen bei dir und ihr?!

Ich betreibe mit meinem Ex bzgl unsrer Tochter auch das Wechselmodell.. Aber wie soll das mit 50km Entfernung gehen?

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Sehr schwierige Situation.
Ich fürchte, dass das Wechselmodell bei dieser Distanz langfristig nicht funktionieren wird. Im Moment fährt deine Noch-Frau die Kinder noch zum Kiga/ zur Schule. Das reicht nicht mehr aus, wenn die Kinder älter werden, denn dann wollen sie auch nachmittags ihre Kontakte pflegen und dafür sind 50km Distanz einfach zu viel.
Einer von euch wird zum Wohle der Kinder zurückstecken müssen.
Das "gewohnte Umfeld" ist bei so kleinen Kindern noch relativ leicht auszutauschen. Wichtig fände ich zum Beispiel die Frage, wer in der Vergangenheit den Hauptteil der Familienarbeit geleistet hat, bzw wer Hauptbezugsperson für die Kinder war. Diese Bezugsperson ist nämlich nicht so leicht zu tauschen.
Es liest sich so, dass deine Noch-Frau die Kinder "bei dir gelassen habe", was natürlich für dich sprechen würde. Ab wann macht ihr denn das Wechselmodell?

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Hallo Krokus6!
Dass das Wechselmodell so nicht unbedingt weiter gehe lebt werden kann sagte uns die Dame vom JA auch schon. Es ist einfach zu viel Bewegung drin (2 Tage / 2 Tage / 3 Tage). Also mit dem „gewohnten Umfeld“ sind folgende Punkte gemeint:
* das Haus in dem sie groß geworden sind
* Freundeskreis zu 90% innerhalb des jetzigen Wohnortes
* Großeltern uns Paten in unmittelbarer Nähe (jeweils Nachbarhaus) - hier bestand/besteht jeden Tag Kontakt
* Kindergarten/Schule innerhalb 1-2 Minuten Fußweg zu erreichen
* im Vereinsleben des Dorfes integriert (sofern das aktuell mit Corona noch gelebt werden kann)

Eine klare Hauptperson gab es nicht. Klar, meine Frau hatte den Nachmittag je ca. 2 Stunden mit den Kids alleine, da sie TZ beschäftigt ist und die Kids nach dem Kindergarten bis zu meiner Heimkunft alleine betreut hat. Aber die Kids hängen an uns beiden gleichermaßen (was ja auch eigentlich logisch ist).

Das Wechselmodell machen wir grundsätzlich seit 12.2021. Allerdings war es in 12.2021 noch so, dass meine Frau an ihren Betreuungstagen in unserem Haus war und die Kids dann auch immer zu Hause übernachtet haben. Meine Frau ist dann, wenn die Kids im Bett waren, zu ihrem neuen Partner gefahren uns ich habe die in der Nacht zusätzlich „betreut“. Es war auch -nachweislich- so, dass meine Frau an meinen „kinderfreien“ Tagen von mir forderte, dass ich zu Hause zu sein habe, wenn die Kids schlafen, damit sie wieder zum neuen Partner kann. Der Kinder zur Liebe habe ich da Dimmer getan! Verstehst Du wie meine?

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Ich verstehe, was du meinst. Allerdings hat deine Frau die Kinder dann ja nicht bei dir zurückgelassen, sondern nur für's erste dort weiter wohnen lassen, um für sich selbst die Trennung zu regeln. Das ist ja soweit erstmal "normal".
Deine Frau hat in der Vergangenheit für die Kinderbetreuung zurückgesteckt. Das ist ein wichtiges Kriterium.
Das Umfeld ist bei so jungen Kindern noch nicht so gefestigt, dass dies gegen einen Umzug sprechen würde.
Wenn es dir aber so wichtig, dass die Kinder im Haus wohnen bleiben, käme es für dich infrage, dort auszuziehen, damit deine Frau mit den Kindern dort wohnen kann (du hast geschrieben, dass es EUER Haus ist, daher die Idee)?
Ich will ehrlich sein...So wie ihr vorgeht, mit Anwalt, Gericht usw wird es kein gutes Ende geben. Am Ende steckt ihr doch in einer Schlammschlacht und die Kinder mittendrin, obwohl ihr beide das nicht wolltet. Wendet euch doch nochmal an eine Familienberatungsstelle und versucht im Sinne der Kinder eine außergerichtliche Einigung zu erzielen.

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Hallo,

aus beruflicher Erfahrung kann ich dir folgende Einschätzung geben:
Der Entzug des Sorgerechts (wenn auch nur in Teilen, also hier das Aufenthaltsbestimmungsrecht) wird keinesfalls „einfach so“ entzogen. Dafür müssen gravierende Sachverhalte vorliegen, die eine Kindeswohlgefährdung durch deine Frau begründen würden. Und die liegen, demnach was du geschildert hast, in keinster Weise vor. Man kann sich darüber streiten, wie man es findet, dass deine Frau sich die Auszeit genommen hat und die Kinder bei dir gelassen hat, aber das ist noch lange kein Grund, ihr Teile des Sorgerechts zu entziehen. Das wäre auch schlimm, wenn das so einfach wäre…

Auch ein Kindergarten-/Schulwechsel begründet keine Kindeswohlgefährdung, wenngleich Kontinuität für die Kinder jetzt sehr wichtig wäre, weil sie ohnehin gerade eine schwere Zeit durchmachen. ABER: Euer Streit und Gezerre um die Kinder ist 1000 Mal schlimmer für eure Kinder und genau DARIN sehe ich eine Gefährdung! Das ist eine riesige Belastung, die die Entwicklung und psychische Gesundheit eurer Kinder gefährdet und zwar massiv!

Im Übrigen schilderst du sehr ausführlich, was DU willst und was DEINE FRAU will. Aber was die Kinder wollen, darüber verlierst du keinen Satz. Und ja, eine 6-Jährige hat sehr wohl schon eine eigene Meinung und vor allem Bedürfnisse, die angehört werden sollten. Am besten von einer neutralen Person, denn ich befürchte, dass sowohl du als auch deine Frau massiv Einfluss auf die Kinder nehmen würdet - was diese wiederum in einen massiven Loyalitätskonflikt bringen würde…

Auch wenn‘s schwer fällt, stell‘ deine eigenen Bedürfnisse zurück und versuche dich in die Lage deiner Kinder zu versetzen und anhand dessen eine gute Entscheidung für deine Kinder zu treffen!

Alles Gute!

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Hallo Fachkraft1!
Danke für Deine ehrlichen Worte.
Das ich meiner Frau (im Bezug auf unsere Kinder) nichts „wegnehmen“ möchte -und sie mir Übrigen auch nicht!- habe ich nun schon mehrfach geschrieben. Und Du hast recht - für einen „Entzug“, in welcher Form auch immer, gibt es keinen Anlass. Meine Frau ist wie gesagt eine gute Mutter - und das habe ich auch bereits beim JA und beim Verfahrensbeistand mehrfach angegeben.
Und dass ich den Kindern ihr „gewohntes Umfeld“ erhalten möchte, ist etwas das ich FÜR MEINE KINDER versuche und möchte. Nicht FÜR MICH.

Bzgl. Streit uns Gezerre um Kinder gebe ich Dir Recht. Ich stehe diesbzgl. auch im engen Kontakt mit den Betreuerinnen aus der Kita. Diese bestätigen mir, dass die Kinder völlig relaxed sind und man ihnen die aktuelle Familiensituation nicht anmerkt. Denn wir beide möchte das nicht auf dem Rücken unserer Kinder austragen.
Natürlich äußern sie bei mir schon mal sowas wie „Papa, ich möchte dass die Mama wieder hier wohnt“ oder Ähnliches. Dazu möchte ich noch sagen, dass ich wochenlang um meine Frau gekämpft habe. Ich wollte sie nicht aufgeben! Aber sie hat sich nunmal so entschieden und das muss ich akzeptieren.

Ich möchte außerdem betonen, dass ich keinen Einfluss auf unsere Kinder ausübe; zumindest nicht wissentlich. Und ich habe den Kindern auch schon sehr, sehr oft gesagt, dass sie mit mir immer uns jederzeit über alles reden können - auch über den neuen Partner ihrer Mama. Und das tun sie auch; sie erzählen was sie beispielsweise am WE gemeinsam unternommen haben. Und glaube mir, es zerreißt nicht innerlich! Und ich heule dann abends auch in mein Kissen, ABER den Kindern zur Liebe ertrage ich das. Denn ich möchte nicht, dass sie das Gefühl bekommen sie dürften zu Hause nicht „frei Schnauze“ erzählen! Verstehst Du wie ich meine? Die Kids sollen möglichst nicht das Gefühl bekommen zwischen zwei Stühlen zu sitzen (ich weiß dass das wahrscheinlich gar nicht geht).
Ich tue nach bestem Wissen uns Gewissen wirklich mein Bestes…

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Ich denke so schlecht sieht es mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht nicht aus.

Mir nichts dir nichts ist sie mit dem Neuen mal eben 1,5 Monate abgehauen und hat die Kinder einfach bei dir zurück gelassen.
Das kommt nicht gut bei Gericht.

Dann fällt ihr auf einmal wieder ein, dass sie Kinder hat und taucht wieder auf.
Das macht einen sehr unzuverlässigen Eindruck.

Die Kinder können bei dir in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Du warst da, als deine Frau verschwand.
Nun möchte sie alle auf ihre Seite ziehen auf Teufel komm raus während du neutral bleibst.

Ein Wechselmodell von 50:50 wird auf diese Distanz nicht funktionieren. Alleine schon wegen Schule und Co.
Sie betreut die Kinder an ihren Tagen bei dir und vertschüsst sich abends zum Freund.
Wie lange soll das gut gehen? Würdest du eine Frau kennenlernen, denke ich nicht, dass es dann noch funktioniert.
Da muss sie sich schon richtig um die Kinder kümmern und gegebenenfalls näher ran ziehen, damit die Kinder wirklich im Wechsel betreut werden können. Schließlich ist sie diejenige, die die Distanz geschaffen hat.
Ich würde auch jegliche Drohungen dokumentieren. So einfach wie sie sich das vorstellt geht das nicht.
Wenn sie Mutter sein will, dann mit allem was dazu gehört, aber nicht heute so morgen so.

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Wäre sie ausgezogen und hätte die Kinder mitgenommen, würde hätte sie Kindesentzug begangen und würde deshalb hier niedergemacht werden.
Zieht sie aus und lässt die Kinder vorübergehend beim Vater (kommt aber immer vorbei und betreut sie), dann ist sie unzuverlässig.

Wie man es macht, man es falsch als Mutter.

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Und der Vater hat abends zu Hause zu sein, damit sie wieder zum Neuen kann?

Ich weiß nicht wie lange sie den Neuen schon hat, aber gleich dort einziehen? Die Kinder schon nach kurzer Zeit vorstellen?

Den Vater bedrohen? Lügen verbreiten?

Tut mir leid, aber verantwortungsbewusst sieht bei mir anders aus.

Klar kann sie die Kinder nicht einfach mitnehmen. Das ist auch gut so, denn die müssen erstmal die Trennung verarbeiten und bekommen gleichzeitig den Neuen vorgesetzt.
Die Mutter will beim Neuen wohnen.
Sie hätte sich auch eine Wohnung in der alten Heimat suchen können um von dort aus das Wechselmodell zu betreiben.
Das alles erweckt leider nicht den Eindruck, dass die Kinder vorrangig sind.

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Hallo.

Ein Wechselmodell in eurem Fall finde ich etwas schwierig. Warum müssen die Kinder einen "Arbeitsweg" von ungefähr 45 Minuten (oder noch mehr) je Strecke haben, wenn sie zum Beispiel in dem jetzigen Kindergarten bleiben? Finde ich vorrangig egoistisch von deiner Ex-Frau.

Außerdem sehe ich schon jetzt ein Problem bei der Schulanmeldung. Welche Schule? Die in deiner Nähe? Oder in ihrer Nähe? Genau dazwischen?
Normalerweise ist ja die Schule am Wohnort zu wählen. Aber jeder von euch beiden benötigt die Zustimmung des anderen - wahlweise natürlich ersetzt durch das Familiengericht.

Wie soll dann der tägliche Besuch von Kindergarten und Schule realisiert werden? Jedes Mal mit dem Auto fahren? ÖPNV und damit noch längere Fahrtzeiten?

Eure Kinder werden größer. Freunde treffen. Vereinsleben wieder. In der Schule vielleicht Ganztagsangebote.
Oder auch mal ein Kind krank - das andere gesund und muss in die Schule. Soll das kranke Kind dann ewig lang im Auto rumkutschen, weil es nicht alleine bleiben kann?
Auch wenn deine Ex-Frau jetzt ja eh in die Richtung muss wegen ihrer Arbeit - wenn kindkrank müsste sie nicht in die Richtung. Völlig unnötiges Rumgefahre aus meiner Sicht.

Wer gibt diese - aus meiner persönlichen Sicht
- unrealistische Vorstellung vom Wechselmodell zu Gunsten der Kinder auf?
Ich hoffe, dass deine Ex-Frau einsieht, dass sie da - aus meiner Sicht - unrealistische Vorstellungen hat.

An deiner Stelle würde ich sämtliche Dinge dokumentieren, dem Anwalt übergeben und der soll es bestmöglich regeln.

Aber mal nebenbei: Wärst du bereit, zum Wohle deiner Kinder, zurück zu stecken und die Kinder hauptsächlich bei der Mutter wohnen zu lassen?

Ich wünsche dir, dass deine Vorstellung des gewohnten Umfeldes auch gerichtlich Zustimmung findet. Aber ich wünsche dir auch die Stärke, nicht an euren Kindern zu zerren, sondern das Wohl der beiden immer im Vordergrund zu sehen. Und ich wünsche dir gute Argumente, Ruhe in deiner Stimme und Standhaftigkeit, wo es erforderlich ist.