Hallo zusammen,
Ich hoffe, ich bin hier richtig.
Mein Mann (48) und ich (35) sind seit 7 Jahren ein Paar, seit 4 Jahren verheiratet. Wir haben zwei Kinder ( 3 Jahre und 6 Wochen).
Seit ein paar Monaten sind wir in einer Krise, mal wiegt sie schwerer, mal leichter. Es geht dabei um Kommunikationsprobleme, Alltagsstress und unerfüllte Bedürfnisse. Was im Einzelnen kann ich gar nicht genau sagen, aber es ist ein liebloses nebeneinander Leben. Ein Liebespaar sind wir schon länger nicht mehr. Sexuell läuft auch nichts mehr, was aber natürlich auch an Schwangerschaft und Geburt liegt.
Seit Geburt der Kleinen hat sich die Krise verstärkt,es fiel auch mal das Wort Trennung.
Das ist zwar nicht akut, ich denke durchaus, dass wir noch eine Chance haben. Das Dilemma ist das Folgende: wir stehen unmittelbar vor Beginn unseres Hausbaus. Grundstück gekauft, Kreditvertrag unterschrieben, Baugenehmigung ist da. Im April soll es losgehen.
Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie wir unter diesen Umständen ein Haus für die Ewigkeit bauen können?! Zumal mein ganzes Erbe da drin steckt, welches ich im Falle einer Trennung nur zur Hälfte wieder bekäme (da wir beide im Grundbuch als Eigentümer stehen). Also besser alles abbrechen? Wobei ich für uns ja durchaus noch eine Chance sehe. Aber es ist sehr wackelig und ein Hausbau ist für eine Beziehung ja auch nicht ohne.
Was sind eure Meinungen? Wart ihr vielleicht mal in einem ähnlichen Situation? Was würdet ihr machen?
Hausbau trotz Beziehungskrise?
Hallo
Ich würde den Hausbau fortsetzen, denn an eine Trennung denkt ihr ja beide nicht. Jede Ehe hat ihre Hochs und Tiefs. Ihr könnt nach deinem Wochenbett (also ungefähr jetzt) eure Sexflaute sicherlich beenden. Auch eure anderen Meinungsverschiedenheiten könnt ihr lösen, allenfalls mit Begleitung eines Mediators o.ä.
Wo du recht hast: dein Erbe, dein Geld. Da kannst du dich beim Notar bestimmt mit einer Klausel absichern lassen.
Ich sehe also bei euch keine so großen Probleme, die unlösbar wären.
Seid geduldig miteinander und arbeitet füreinander. Das Hausprojekt wird nicht ganz ohne sein mit 2 Kleinkindern, aber ihr wärt nicht die Einzigen, die das schaffen.
Hallo phonics,
danke für deine Antwort. Manchmal denke ich auch, dass es schon werden wird, aber es sind doch mehr als ein paar kleine Meinungsverschiedenheiten. Evtl würde uns eine Paartherapie weiterhelfen.
Dann sprich nochmals mit ihm, bevor es weitergeht mit dem Hausprojekt. Wenn es nach Trennung aussieht, dann wisst ihr weiter. Ansonsten ist eine Ehe halt Arbeit.. Ist ja eine kritische Phase mit Säugling und Kleinkind, da kochen die Emotionen hoch, jeder will etwas.. Auf jeden Fall jetzt ansprechen und nach Lösungen suchen und nicht stillschweigend weitermachen. Lieber Gruß
ich glaube da rechnest du falsch, du steckst deine Erbe in ein gemeinsames Haus, wenn es bei euch schiefgeht, aknn einer den anderen kurz nach Einzug sicher nicht auszahlen.
Das Haus gehért euch zu gleichen teilen, wenn ihr beide im Grundbauch steht, bei einer Scheidung, kommt erst mal die Bank!
die rechnet ihre Zinsen und will ihr Geld, dann wird das Haus wahrscheinlich verkauft, oft nicht zu erwarteter Summe, und das was übrigbleibt bekommt ihr zurück.
Eine Baugenemigung gilt für 5 Jahre, ich würde erst mal meine Beziehung in Ordnung bringen.
denn wenn es jetzt nicht klappt, runiert euer Hausbeu ganz sicher den Rest
Hallo Bine,
Danke für deine Einschätzung. Du hast recht, man bekommt nicht das gleiche raus,was man reinsteckt. Hängt sicher auch vom Zeitpunkt des Verkaufs und der Wertentwicklung ab. Aber von dem was wir wieder bekämen, nach Abzug was an die Bank geht, würde ich nur die Hälfte bekommen. Und ein übles Gefühl "Ich hätte es besser wissen müssen..."
Oh je, ich höre dein bauchgrummeln bis hier.
Ich hab keine Ahnung vom Hausbau. Aber Hand schrieb ja, dass das 5 Jahre gilt? Vielleicht könnt ihr das doch erst nochmal aufschieben und euch klar darüber werden, was ihr wirklich wollt.
Hör auf dein Gefühl, versucht es mit einer Paarberatung, die bringt auch oft viel Klarheit.
LG und einen guten Prozess
Danke für deinen Beitrag. Ja, das Bauchgrummeln ist wirklich laut. Leider können wir nicht warten, da für das Grundstück ein Bauzwang innerhalb 2 Jahre besteht und diese 2 Jahre laufen im April ab. Wenn wir es jetzt nicht machen, machen wir es schätzungsweise gar nicht mehr...
Nur weil ihr beide im Grundbuch steht muss das nicht 50:50 sein. Wenn du mehr einbringst, sollte dein Anteil auch höher sein. Hat sich bei mir bei der Trennung rentiert.
Für mich klingt es, dass es so, dass du jetzt schon mit Verlusten rausgehst, wenn ihr nicht baut. Gerade beim Kredit darf man nicht unterschätzen, was da alles an Gebühren kommen kann, wenn man ein Darlehen nicht abruft oder frühzeitig zurückbezahlen möchte.
Daher würde ich raten, wenn ihr euch noch nicht sicher trennt, sichere dich und das Geld was du einbringst besser ab und arbeite an eurer Beziehung.
Liebe Java,
So hat es mir zumindest eine Rechtsanwältin erklärt; Erbe sei grundsätzlich vom Zugewinn ausgenommen, es sei denn man investiert es in eine Immobilie, die beiden zu gleichen Teilen gehört.
Aber du hast Recht, wir haben bisher schon rund 40.000Euro investiert, die futsch wären (Kaufnebenkosten, Gebühr für Architekten, Anschlussgebühren... )
Komme immer wieder zu dem Schluss, dass es ebenso viele Argumente für wie gegen den Bau gibt
Aber genau das "zu gleichen Teilen" ist hier dein Problem.
Bei uns war es so, dass ich 2/3 des Eigenkapitals und mein Ex 1/3 eingebracht hatte. Lag an Erbe und Schenkung. Somit haben wir uns nicht 50:50 ins Grundbuch eintragen lassen, sondern 1/3-2/3. Bei der Trennung musste ich ihm also nur 1/3 abkaufen. Wir hatten allerdings ein Haus gekauft und nicht gebaut, somit konnte man die Kosten besser kalkulieren.
Ich habe aber auch schon davon gehört, dass festgelegt würde, dass eine Summe x einen Ehepartner im Falle des Verkaufs zugesprochen wurde. Ich bin allerdings kein Jurist und weiß nicht, ob es über den Kaufvertrag oder den Ehevertrag lief. Aber ein Ehevertrag wäre, vielleicht auch eine Option bei euch.
Hallo, ich würde nochmal zum Notar gehen. In meiner ersten Ehe hatte ich mehr Eigenkapital, da hat mir mehr von der Wohnung gehört. In meiner zweiten Ehe hatte mein Mann mehr Eigenkapital, mir gehören nur 1/3 des Hauses. Halbe/halbe würde ich auf gar keinen Fall machen. LG
War beim Grundstückkauf leider etwas naiv... Habe gar kein Gedanken daran verschwendet, etwas anderes als 50/50 zu vereinbaren, obwohl das Grundstück ein Geschenk meiner Eltern war.
Du kannst das noch ändern lassen beim Notar und ich würde da an deiner Stelle drauf bestehen, auch wenn es sicher etwas kostet. Im Endeffekt könntest hättest du das Haus ja auch alleine bauen können...
Das Haus würde ich auf jeden Fall bauen, so hast du nur Kosten und machst einen Haufen Verlust. Verkaufen lässt sich ein Neubau doch gut.
Ich würde mich bei der Bank beraten lassen.
Welche Sicherheiten gibt es?
Welche "Fall der Fälle" sind wie abgedeckt?
Ist es aus Bankessicht "egal", ob ihr baut oder wäre das ein größerer finanzieller Verlust.
Seid ihr denn BEIDE bereit an euren Baustellen zu arbeiten? Kommunikation etc.?
Wärd ihr bereit externe Hilfe anzunehmen?
Wenn ja, könnt ihr noch eine Chance habnen.
Wenn nein, würde ich mit der Bank sprechen, wie ich mit am wenigsten Verlust wieder rauskäme.
Ein Hausbau stresst eine Beziehung noch zusätzlich.
Eure Beziehung ist jetzt schon nicht stabil.
Hausbau, Handwerker, unvorhergesehene Rechnungen usw. das wäre mir zu risikoreich.
Ein Haus ist nicht für die Ewigkeit. Aber wenn es mit hohen Verlusten verbunden wäre, wäre mir das zu riskant. Wenn die Chancen gut stehen mit geringem Verlust rauszugehen (auch bei Trennung) würde ich das finanzielle Restrisko eher eingehen.
Auf der Beziehungsebene kann ein Hausbau der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringen kann. Muss nicht, aber kann.
Mit der Bank habe ich noch nicht gesprochen. Wir haben einen relativ hohen Anteil an Eigenkapital, insofern sind die Risiken für die Bank nicht allzu hoch. Aber was für Kosten auf uns zukämen sollten wir aussteigen, weiß ich nicht.
Wir sind beide bereit, an der Beziehung zu arbeiten. Eine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt steht nicht im Raum. Habe auch schon einen Termin zur Paarberatung ausgemacht (leider erst im April).
Fraglich ist, wie es in zwei, drei Jahren aussieht... und ob der Hausbau uns nicht soch auseinander ringt... aber das wird mir wohl keiner sagen können.
Ich würde das Hausprojekt auf Eis setzen.
Ich habe bereits einen Hausbau hinter mir. Das ist eine ordentliche Belastung für die Beziehung. Stress, körperliche Anstrengung und Zeitmangel. Mit zwei so kleinen Kinder kann das kaum gut gehen.
Nach Erteilung der Baugenehmigung habt ihr drei Jahre Zeit fûr den Bau. Wenn die Kinder etwas älter sind, ist es meiner Meinung nach automatisch etwas einfacher.
In Bezug auf Dein Erbe ist nicht unbedingt entscheidend, wer zu welchem Anteil Eigentümer wäre, sondern, wie Euer Güterstand ist.
Wenn Ihr eine Zugewinngemeinschaft habt, ist Dein Erbe außen vor.
Ihr könntet aber auch für den Fall einer Trennung noch einen Ehevertrag schließen.
Warten geht leider nicht, da wir ein Bauzwang haben, und die Frist läuft demnächst ab. Ich habe einen heiden Respekt vor einem Hausbau... Es war ja bis hierher schon nicht stressfrei (Hausplanung, Finanzierung etc), dabei haben wir noch nicht mal angefangen.
Wir sind eine Zugewinngemeinschaft, in der eigentlich das Erbe außen vor ist. Aber nicht, wenn man es in eine Immobilie steckt, dann ist entscheidend, wie die Eigenrumsverhältnisse sind (habe die Info direkt von einer Rechtsanwältin, habe mich diesbezüglich mal beraten lassen)