Mein Kind wird ein Trennungskind und ich bin traurig

Ich weiß gar nicht, warum ich das Bedürfnis habe, hier zu schreiben, aber ich habe es. Mein Mann und ich haben heute Final beschlossen uns zu trennen. Wir waren beim Paartherapeuten, aber uns geht einfach die Puste aus, wir wollen und können nicht mehr, es wird immer schlimmer, immer hitziger, frustrierender, respektloser. Unser Sohn ist 14 Monate und ein echter Strahlemann. Es bricht mir das Herz, wenn ich darüber nachdenke, dass er kein "heiles" Elternhaus haben wird, in dem Mama und Papa wohnen. Ich habe es mir immer anders vorgestellt, ich bin gleichermaßen so unendlich traurig, dass wir es trotz blendenden äußeren Faktoren wie tolle Jobs, Geld, Haus/Wohngegend nicht geschissen bekommen haben glücklich zu sein. Ich bin wütend, ich bin traurig und verunsichert. Der Gedanke der Trennung bringt mir Erleichterung, aber auch große Unsicherheit und Traurigkeit.
Ich weiß halt nicht was kommt. Werden wir das gut hinbekommen (ich werde alles dafür tun, soviel ist sicher), werde ich irgendwann mal wieder jemanden kennenlernen, der wirklich zu mir passt und auch noch zu meinem Sohn passt? Werde ich meinem Sohn dieses Gefühl mitgeben können, dass Zuhause der sichere Hafen, die Festung, komme was wolle, ist?

Habt ihr aufmunternde Erfahrungen/Geschichten für mich, a la " ich war damals in der gleichen Situation und nun ist alles prima und das Kind und ich sind voll happy"? Das wäre schön. Ich brauche einen Sonnenstrahl in meiner Wolkendecke 😔

Liebe Grüße

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Ich kann deine Emotionen total verstehen und weiß, was du meinst.

Vielleicht hilft dir ein Perspektivwechsel?
Dein Kind lebt dafür mit Eltern, die mutig genug waren, sich zu trennen und muss nicht gezwungenermaßen in einem Haus aufwachsen, in dem sich die Eltern nur anbrüllen.
Sein Verständnis von Liebe, Partnerschaft und Familienleben wird also nicht dadurch geprägt

Ihr trefft genau die richtige Entscheidung.

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Hallo,
Wir haben uns getrennt als der lütte 15 Monate alt war.
Jeder eine eigene Wohnung. Der lütte lebt bei mir und geht jedes zweite Wochenende von Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend zu Papa.
2x die Woche kommt der Papa zu uns , holt den lütten vom Kindergarten ab und spielt mit ihm, wir essen gemeinsam zu Abend.
Er liebt seinen Papa, die beiden genießen ihre gemeinsame Zeit.
Er ist ein glücklicher, ausgeglichener kleiner Junge. Er wird im Mai 3 Jahre alt. Er hat seinen sicheren Hafen.
Wir alle haben unseren Platz gefunden und leben sehr gut damit.

Ich bin nun auch bereit für eine neue Beziehung.
Ich habe vor etwas über einem Monat einen Mann kennengelernt. Es ist unkompliziert und er ist auch Vater. Ich genieße die gemeinsame Zeit mit ihm. Was die Zukunft betrifft, lass ich mir alles offen und gehe da ganz entspannt ran, erzwingen kann mann eh nix.

Das wird schon.
Kommt erst mal alle in ruhe in eurem neuen Leben an.

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Befürchtest du einen Rosenkrieg oder einen Kampf ums Kind?
Oder seid ihr 2 vernünftige Menschen, die eine Trennung im Sinne vom Kind hinbekommen?

Kinder haben nicht automatisch einen Schaden, wenn sie kein Elternhaus haben, wie du es dir gewünscht hast. Eltern hat das Kind immer, nur ihr seid kein Paar mehr und es liegt an euch es für das Kind so einfach wie möglich zu machen. Dann fehlt dem Kind auch nichts. Aus einem sicheren Hafen werden 2 im besten Fall.

Ich finde es immer noch besser, wenn man sich trennt, wenn nichts mehr funktioniert.
Ich habe zwar keine Trennung mit Kindern hinter mir, aber ich hätte mir eine Trennung meiner Eltern gewünscht. Leider ist das nie passiert.

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Für viele sind Trennungen und Scheidungen heutzutage sehr normal. Ich lebe selbst in einer Patchwork Familie. Es ist einfach etwas anderes. Ich für mich habe sehr lange diesem Ideal der Ursprungsfamilie nachgeeifert. Aber es ist eben ein Alternativ Modell zur "heilen Familie". Wenn man sich das bewußt bor Augen führt und keine falschen Erwartungen hat, dann kann man damit aber glücklich werden.

Ich plediere dennoch immer dazu, diesen Weg nicht zu gehen, solange keine häusliche Gewalt oder ähnliches im Spiel ist. Für Kinder ist das einfach eine echte Tragödie.
Ich würde als Kind nicht so leben wollen, mit Umgangswe, neuen Partnern, neuen Geschwistern...... Du sagst ja ihr seid Schon durch mit dem thema, viele Spüren dann auch kurzzeitig große Erleichterung. Oft kommt aber auch die Ernüchterung und die Sehnsucht nach der heilen Welt.
Ihr habt ein 14 Monate altes Kind. Das es schwer ist in dieser Phase ist kein Geheimnis.
Vielleicht gibt es noch Hoffnung

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Wir haben uns getrennt ,als unsere Tochter 5 Jahre alt war.

Wichtig: Ich habe niemals schlecht über ihn geredet und er nicht über mich. Trotz allem haben wir uns respektiert. Auch wenn die Trennung sehr unschön war.

Am Anfang war es echt schlimm,da seine neue Freundin ordentlich gestänkert hat. Ich blieb unseren Kind zuliebe immer freundlich. Wir versuchten das Wechselmodel, was unsere Tochter psychisch nicht verkraftet hat. Nach einem halben Jahr klammerte sie an mir,wollte nicht mehr zu ihren Papa. Wir brachen alles ab und setzten alles auf Null zurück. E

Nach 2 Jahren hat er dann selbst gemerkt, daß es so definitiv nicht weiter gehen kann und unsere Tochter leidet.
Immer wenn unsere Tochter bei ihm war boykottiert seine Freundin ihn.

Ihm wurde es dann selbst zu blöd und er machte Schluß. Ab da ging es aufwärts. Er hat sich viel Zeit genommen und ich habe beiden auch die Zeit ermöglicht.

Was soll ich sagen. Inzwischen sind wir sehr gut befreundet. Wir funktionieren als Eltern in Freundschaft als Eltern in einer Beziehung.

Sie darf ,wann immer sie möchte zu ihm. Ich bestand und bestehe nicht auf feste Zeiten.

Ich habe akzeptiert das er zum Beispiel ungeeignet ist um Hausaufgaben mit ihr zu machen,dafür kocht er mit ihr und übt für die Fahrradprüfung. Geht mit ihr schwimmen usw.
Ich flippe auch nicht aus,wenn sie mal um 16 Uhr noch im Schlafanzug bei ihm rum rennt und beide nur gegammelt haben.
Dann ist es eben so.

Ich verzichte auf Unterhalt. Er soll das Geld einfach nehmen und mir ihr was unternehmen. Hat ihr ein Zimmer hergerichtet,kauft Kleidung und Spielsachen mit ihr,die dann auch bei ihm bleiben.
Ich behalte dafür das komplette Kindergeld dafür.
Spart unglaublich viele Nerven. Und unsere Tochter kann jederzeit zu ihm.

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Ich finde es super, wie ihr es gelöst habt 👍🏼
Bei uns ist es ähnlich.

Allerdings bei diesem Satz „ Ich flippe auch nicht aus,wenn sie mal um 16 Uhr noch im Schlafanzug bei ihm rum rennt und beide nur gegammelt haben“ dachte ich, ….eigentlich würdest du ausflippen, weil deine Tochter mal einen Tag im Schlafanzug rumläuft und mit dem papa gegammelt hat? Machst du das nur? #kratz

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Ich weiß jetzt nicht genau was du meinst.

Ich meine damit,das ich das nicht als schlimm empfinde. Für mich selbst ist es nichts. Bin ein Frühaufsteher und verstehe nicht wie man seinen Tag vergeuden kann. Aber ,wenn der Papa das mal so macht,dann ist es eben so. Was soll ich da streiten,wegen Nichts und wieder Nichts. Kind ist happy und entspannt,was will man letztendlich mehr.

Ich kenne Mütter,die bekommen die Krise, wenn ihre Kinder gammeln beim Vater. Haben immer sonst was für Erwartungen. Flippen dann gerne aus und wundern sich dann,wenn das Gegenüber auch mal zurück faucht.

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Ach das ist wirklich schwierig…

Ich glaube aber auch, dass wir uns alle (!) langsam mal davon verabschieden müssen, dass die Rama-Familie DIE heile Familie ist.

Dein Ex und du, ihr könnt doch trotzdem noch tolle Eltern sein, auch getrennt und das ist doch viel mehr wert, als wenn ihr zwar alle zusammen lebt, aber einfach nie Harmonie herrscht und beide Eltern unglücklich sind (das spüren doch auch die Kinder. Und irgendwann merken sie, dass sie „schuld“ sind, warum alle noch dort zusammen wohnen, obwohl es nicht aushaltbar ist. Was für eine Last!).

Oberste Priorität wäre für mich also erstmal nicht der neue Partner, sondern wie findet ihr euch als Eltern in den wieder neuen Rollen zurecht, wie findet sich ein neuer, lebbarer Alltag und wie geht es euch gut.

Und dann kommt schon irgendwann von allein ein evtl neuer Partner und je nachdem überlegt man dann, wie sich das alles neu einfügt.

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Ich hab mich vor nem Jahr getrennt. Mein Sohn war damals 9.
Seit der Trennung streiten mein Ex und ich uns nicht mehr. Es ist uns eine riesige Last genommen worden, uns nicht mehr als Mann und Frau lieben zu müssen. Wir sind platonisch gut miteinander.

Dem Sohn tut's gut, dass wir jetzt friedlich sind. Man merkt noch heute, dass er in Habacht-Stellung ist, ob ein Konflikt in der Luft liegt. Ansonsten hat er sich gut mit der Trennung arrangiert.
Der Vater und ich wohnen dicht beieinander und sind beide Konstanten im Alltag unseres Sohnes. Er sieht uns beide auch unter der Woche mehrmals. Betreuen tun wir in nem Freestyle-Wechselmodell.

Der dauerhafte Streit zwischen uns als wir noch ein Paar waren, war für alle Beteiligten schlimmer.

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Hey!
Ich kann leider nicht aus Erfahrung berichten, da ich (noch) nicht getrennt bin. Das liebt auch daran, dass ich dieselben Gedanken habe wie du.
Ich glaube allerdings, dass es mir, als unser Kind 14 Monate alt war, leichter gefallen wäre. Unseres wird im Sommer eingeschult. Wenn ich mich jetzt trennen würde, würden wir bis zur Einschulung brauchen, uns auseinander zu dividieren (getrennte Wohnungen, etc.) und das wäre meiner Meinung nach der denkbar ungünstigste Zeitpunkt.
Mit 14 Monaten hätte unser Kind zwar öfter nach dem Papa gefragt, wäre dann ja aber so aufgewachsen, ohne sich an die zeit „als heile Familie“ erinner zu können. Deshalb denke ich -ohne es wirklich beurteilen zu können- besser früher als später.
Liebe Grüße

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Hi, wie denkst du, wird es bei euch weitergehen? Wir sind in der selben Lage. Trennung steht im Raum, ist aber nicht fest. Einschulung steht im Sommer auch an und ich habe das Gefühl, mir läuft die Zeit davon.

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Meine Große ist auch ein Trennungskind.

Sie ist mittlerweile 14 Jahre alt und hat deswegen jetzt nie groß gelitten .

Und das,obwohl ihr Papa den ein oder anderen Bock geschossen hat .

Wir haben alles immer klären können.

Es gab immer solche und solche Phasen ....