Hallo ihr Lieben,
mein Mann und ich haben uns getrennt und anfangs nach der Trennung war es natürlich nicht immer einfach Gespräche in Ruhe zu führen, aber mittlerweile klappt das alles einigermaßen gut. Ich möchte aber nun auch gerne die Scheidung durchführen lassen und habe angst, dass dadurch die Stimmung wieder angespannter wird und das ganze im Rosenkrieg enden würde. Insbesondere wenn vielleicht auch Anwälte dafür Sorgen, dass Streit entsteht wo er eigentlich nicht sein müsste. Denn eigentlich ist fast alles geklärt bei uns, auch das mit dem Umgang mit den Kindern klappt super und so soll es auch bleiben. Ich wollte daher einfach mal fragen, ob ihr vielleicht Tipps hättet, wie man das ganze so friedlich wie möglich gestalten könnte.
Scheidung ohne Streit und Rosenkrieg möglich?
Servus,
wenn ihr das bisher so gut hinbekommen habt haltet um Gottes Willen die Anwälte da raus. Das ist nie gut und kostet bloß Geld.
Wir haben damals vereinbart dass wir, sobald einer von uns die Notwendigkeit sieht, einen Mediator dazuholen. Insbesondere das Thema "Geld" beinhaltet halt eine Menge Zündstoff. So eine Trennung ist eben sehr emotional und der Mediator kann einschreiten wenn sich eine der beiden Parteien verbrennt. DAS wäre gut investiertes Geld!
Aufgrund der Kinder solltet ihr im besten Fall noch eine ganze Weile als Eltern funktionieren. Da haben irgendwelche Animositaten nichts zu suchen. Ich finde das ist man seinen Kindern schuldig.
Gutes Gelingen.
Lars
Also ich persönlich bin immer für eine baldige Scheidung. Getrennt ohne Scheidung hat für mich so einen schwebenden Zustand. Von daher sehe ich eine Scheidung eher Positiv mit finalem Abschluss. Wenn alles soweit geklärt ist, ist es eh ein formaler Verwaltungsaufwand.
Ich würde alleine aus den rechtlichen Konsequenzen heraus, jedem Getrennten empfehlen, so schnell wie möglich scheiden lassen.
Hallo.
Wenn bei euch alles geklärt ist, benötigt ihr zur Scheidung nur einen gemeinsamen Anwalt.
Nur wenn der Anwalt Partei ergreifen muss, weil doch etwas unklar ist - etwa Versicherungen oder Rentenpunkte oder so - dann benötigt jeder einen Anwalt.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zukunft und gute Gespräche im Vorfeld mit deinem Noch-Mann.
Hallo Lisa,
freue mich immer, wenn ich lese, dass sich Paare auch im Guten trennen können. Insbesondere wenn Kinder involviert sind. Daher würde ich die positive Grundstimmung natürlich beibehalten und das Thema erst einmal persönlich ansprechen. Wenn du deinem noch-Mann vertraust, dann erzähl ihm in Ruhe von deinem Vorhaben damit er sich nicht überrumpelt fühlt, wenn du einen Anwalt einschaltest. Um den Anwalt wirst du allerdings nicht herum kommen, da vor den Familiengerichten Anwaltszwang herrscht.
Du kannst deinen Mann jedoch vielleicht von einer einvernehmlichen Scheidung überzeugen: Wenn ihr alle Scheidungsfolgen untereinander geklärt habt (und danach sieht es bei euch aus) dann beschleunigt ihr dadurch das Scheidungsverfahren und müsst auch nicht vor Gericht über die Vermögensaufteilung etc. streiten (https://scheidung.link/Einvernehmliche_Scheidung). Außerdem kann dann nur einer von euch einen Anwalt beauftragen, der sich um die Formalien kümmert. Am Ende teilt ihr euch die Kosten für diesen Anwalt untereinander auf - so entsteht für deinen Mann auch nicht das Gefühl, der Anwalt würde "gegen ihn" vorgehen.
Gibt es denn Anlass für einen Rosenkrieg?
Wie habt ihr das Finanzielle bisher geregelt?
Wie sieht es mit den Wohnverhältnissen aus?
Hallo,
Scheidung ohne Anwalt verbietet der Staat. Also „Anwalt raushalten“ geht nur, wenn man sich NICHT scheiden lässt.
Aber der Staat besteht nicht auf mehreren Anwälten. Eine einvernehmliche Scheidung ist durchaus bei nur einem Anwalt möglich. Das Ganze setzt allerdings schon Vertrauen voraus. Hier hat ein Ehepartner ein Anwalt, der andere nicht. Entsprechend wird nur ein Ehepartner anwaltlich beraten. Der andere stimmt im Grunde den Anträgen nur zu.
Wir haben wirklich alles im Voraus selbst geregelt (Scheidungsfolgevereinbarung, Kindesunterhalt). Der Anwalt hatte damit nichts zu tun. Seine Arbeit beschränkte sich auf das Einreichen der Scheidungsunterlagen. Selbst der Versorgungsausgleich war nie strittig.
Anwälte lösen doch keinen Streit aus,
am besten geht Schiedung mit Ehevertragm, alles vorher geregelt, kein Stress