Hallo,
mein Mann und ich werden bald nicht mehr zusammen wohnen. Nach großen Schwierigkeiten in unserer Beziehung habe ich mich nun dazu entschlossen, mit unserem Sohn (19 Monate) in eine Wohnung wenige hundert Meter entfernt zu ziehen. So kann meiner Meinung nach erstmal Ruhe einkehren, wir können beide dafür sorgen, dass es uns wieder gut geht und dann können wir weiter sehen. Mein Mann sieht es anders und ist der Meinung, ich würde die Familie verlassen. Er hat die Situation zwar akzeptiert, für ihn kommt es aber einer Trennung gleich.
Nun ist zu klären, wie der Umgang mit unserem Sohn sein soll. Ich bin der Meinung, dass er natürlich so viel Umgang wie möglich (er ist beruflich extrem eingespannt und hat eigentlich kaum Zeit - auch eines der Probleme) haben soll, da Vater und Sohn ja auch eine Beziehung haben sollen.
Unser Sohn hat bisher immer nur mit mit geschlafen, da mein Mann es sich bisher nicht zugetraut hat oder auch nicht die Geduld hatte ihn auch mal ins Bett zu bringen. Nun besteht er aber darauf, dass unser Sohn auch bei ihm schläft (direkt nach Umzug) und ich denke, dass dies extrem aufwühlend und schwierig für den Kleinen ist. Natürlich wird die Zeit kommen, in der er auch bei seinem Vater übernachten wird, aber ich denke, dass es für seine seelische Verfassung erstmal wichtig ist in der neuen Wohnsituation anzukommen und mann dann (in einigen Monaten) darüber nachdenken kann, dass auch ein Übernachtungstag stattfindet.
Ich möchte gern auch einen gemeinsamen Termin mit einem/r Kinderpsychologen wahrnehmen um abzuklären, was die Do's und Don'ts in dieser Situation und besonders in diesem Alter des Kindes sind. Bisher stellt er sich quer und beharrt auf sein 'Recht'.
Wie sind eure Erfahrungen mit Trennungen, bzw. Umgangszeiten, und -routinen bei so kleinen Kindern?
Kleinkind schlafen beim Papa
Ist dein Mann einverstanden, das euer Kind auszieht?
Meine Kleine war 21 Monate, als ihr Papa ausgezogen ist. Das war vor drei Monaten. Die Situation ist nicht ganz vergleichbar, weil sie noch eine große Schwester und damit eine weitere wichtige Bezugsperson hat, aber vielleicht hilft dir meine Antwort trotzdem.
Wir haben die Kinder langsam, aber konsequent an die neue Situation gewöhnt. Ich war beim ersten Besuch in Papas Wohnung mit dabei, gleich das erste Wochenende nach seinem Auszug war Papa-Wochenende (zusätzlich holt er die Kinder an einem festgelegten Nachmittag die Woche aus der Kita ab und verbringt den Nachmittag mit Ihnen, was ich in dem Alter für sehr wichtig halte). Die Große hat dann auf eigenen Wunsch direkt von Samstag auf Sonntag beim Papa übernachtet, die Kleine kam für das Abendessen, die Nacht und das Frühstück zu mir zurück und hat dann aber auch den restlichen Tag mit ihm verbracht. Da es super geklappt hat, hat auch die Kleine direkt beim nächsten Papa-Wochenende zwei Wochen später bei ihm übernachtet.
Die Nächte sind unruhig (und leider ist auch die Nacht von Sonntag auf Montag dann bei mir sehr anstrengend), trotzdem klappt es gut. Vor der Trennung hatte sie sich überhaupt nicht von Papa ins Bett bringen lassen und hatte auch eine viel intensivere Bindung zu mir als zu ihm. Das hat sich durch die Trennung sogar verbessert.
Ich glaube, man muss natürlich das Kind sehr genau im Auge behalten und seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellen, es macht aber auch keinen Sinn, ewig mit der Übernachtung zu warten. Und glaub mir, auch du wirst die Erholung brauchen und, sobald es gut klappt, froh sein, wenn du dann auch mal einen Abend und eine Nacht für dich hast.
Und natürlich habe ich mein Handy immer an, wenn die Kinder am Wochenende beim Papa sind, falls irgendetwas sein sollte.
Noch ergänzend: Du hast den Vorteil, dass die Umgebung beim Papa die vertraute Umgebung für deinen Sohn ist. Vielleicht macht das eine Übernachtung bei ihm sogar einfacher? Auf jeden Fall würde ich mit dem Versuch nicht so lange warten, wenn es für ein paar Stunden gut klappt mit den beiden, weil sich dein Sohn sonst an den Rhythmus gewöhnt, dass er zwar tagsüber bei Papa ist aber grundsätzlich abends immer wieder bei dir. Eventuell fällt ihm die Umstellung, dann doch irgendwann bei ihm zu übernachten, dadurch nur umso schwerer.